*******e111:
Ich habe schon gelegentlich so Sexverhältnis gehabt, wo ich mich so fühlte, wie die, für die er sich nicht interessiert. Nr. 4,5 oder wer weiß was.... Weil es Vertröstungen gab, Ausreden, weil ich den Eindruck hatte, dass es eine Warmhaltetaktik gibt.
Ich habe mich gefragt, was wohl die anderen fühlen. Ob sie das auch spüren. Wie ein Riegel, der alles absperrt, alles Seelische und Zwischenmenschliche. Keine Ahnung, ich scheine gerade solche Menschen anzuziehen, Menschen die sehr auf Distanz sind. Dabei will ich das alles nicht. Ich springe ab, sobald es verletzend wird...
So etwas ist mir auch schon passiert. Ich sage jetzt mal bewusst nicht "leider", denn ich habe für mich bei allem Unschönen viel gelernt: in meinem speziellen Fall steckte rückblickend nicht weniger dahinter als die Furcht meines damaligen Sexpartners davor, tiefergehende Gefühle zuzulassen und entsprechende Konsequenzen ziehen zu müssen. Manche Menschen machen eben lieber gleich dicht, bevor sie selbst in die unangenehme Situation geraten, womöglich abspringen zu müssen
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Liebe TE, vielleicht ist das ja was Dir den Eindruck verschafft, Du würdest gerade solche Menschen anziehen: Du hast etwas (schönes, starkes, tolles, offenes,...) an Dir, das viele eben auch gerne hätten
. Aber statt den schwierigen und (vermeintlich) unangenehmen Schritt zu gehen und sich zu offenbaren und Nähe zu schaffen, machen sie dicht
. So gesehen kannst Du diesen Umstand (auch wenn es Dir gerade wenig hilft) sicher als Kompliment für Dich und Deine offensichtlich große Anziehungskraft verbuchen
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*******e111:
Welche Vertröstungen waren besonders verletzend?
Und wann seit ihr abgesprungen? Was hat euch geholfen?
Als besonders verletzend habe ich stets die Vertröstungen empfunden, bei denen von Vornherein klar war, dass dies, das oder jenes ohnehin nicht zu verwirklichen gewesen wäre und ich selbst das sogar angesprochen habe. Dieses "den Macker geben und dann im letzten Augenblick mit einer dämlichen Ausrede rausrücken" hat mich damals sehr mitgenommen. Es hat mich unendlich viel Mühe gekostet, das ganze auf ein Level runter zu bekommen, auf dem endlich die kleinen Brötchen gebacken wurden, die der Situation angemessen waren
. Die dämlichste Abfuhr EVER übrigens: "Ich würde ja gerne aber ich kann mich nicht aufraffen." statt ein ehrliches "Ich schaffe es nicht, hier wegzukommen." da hätte ich echt schreien können
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Abgesprungen bin ich schließlich, als klar war, dass man(n) sich bei jedem weiteren Schritt nur noch in voller Länge selbst im Wege stehen würde. Geholfen hat mir die Erkenntnis und das Bewusstsein, dass ich (im Gegensatz zu ihm) frei und stark genug bin, alleine klarzukommen und/oder mir wahlweise jemanden anders (fürs Bett oder was auch immer) zu suchen
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Na und dann halt diese Frauen-Sachen
(neue Klamotten kaufen, zum Friseur gehen, mein Make Up nicht nur etwas dicker auftragen, Wellness mit Freundinnen...), alles was eben hilft, dem Frust ins Gesicht zu lachen auch wenn es ganz oft elendig schwer fällt
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Liebe TE, ich wünsche Dir von ganzem
, dass es Dir bald wieder besser geht
!