"Er" schreibt...
Ich bin sicher alles andere als in der Situation eine asexuelle Partnerin zu haben, aber das Thema interessiert mich und ich kann mich eigentlich gut in andere Situationen und Menschen hineinversetzen.
Ich habe den Thread gerade komplett gelesen und ein Satz, der hier irgendwie nicht weiter erwähnt wurde, aber für mich eine große Aussage ist, möchte ich zuerst aufgreifen.
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Zumal diese Beziehung weniger als 1Jahr besteht und keine gemeinsamen Kinder vorhanden sind.
Ob die Beziehung nun ein Jahr, weniger oder länger besteht... Es ist nicht persönlich auf dich bezogen oder für den Moment alleine auf diesen Thread und die Thematik, aber ich lese immer mal wieder, dass "vorhandene" Kinder als ein Heilmittel für eine Beziehung "herangezogen" werden. Natürlich verbinden Kinder die jeweiligen Eltern auf eine gewisse und nicht gerade kleine Art und Weise, aber sie sind sicher nicht in der Lage derart gravierende unterschiedliche Vorstellungen und Bedürfnisse auszugleichen. Vielleicht bleibt man noch eine Weile wegen der Kinder zusammen, aber an der Problematik und dem fehlenden erfüllen der Bedürfnisse eines jeden einzelnen ändern sie nicht im geringesten etwas. Deine Partnerin würde noch immer asexuell und völlig zufrieden und glücklich mit schmusen, küssen usw. sein. Du würdest noch immer eine "normale" sexuelle Beziehung zu ihr haben wollen und alles wäre nur "komplizierter", weil Kinder inbegriffen sind.
Aber zum Thema im eigentlichen.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es eine schwierige Situation für Beide Seiten ist. Wer auch immer asexuell sein mag. Die eine Seite hat das Gefühl dem Partner nicht geben zu können was er/sie sich wünscht und vielleicht braucht und die andere Seite lebt mit der Sehnsucht nach einem erfüllendem Sexleben mit der Frau/dem Mann den man liebt.
Ist jemand wirklich asexuell ist wohl so. Nach allem was ich bisher zu dem Thema gelesen habe ist es eher eine "sexuelle Orientierung". Eben gleichzusetzen mit Homosexuel, Heterosexuell usw.. Ebenso, dass es eben in diesem Zusammenhang auch keine Krankheit oder ähnliches ist, da wirklich asexuelle Menschen eben nicht darunter leiden, sondern es als völlig normal für sich empfinden. Je nach eigenen Wünschen ist sexueller Kontakt aber nicht ausgeschlossen, zb. wenn der Wunsch nach Kindern vorhanden ist. Jedoch hat es dann eben nichts damit zu tun, dass sich ihre Orientierung ändert, sondern der Akt eher als Mittel zum Zweck gesehen wird.
Wie schon gesagt ist das mein Eindruck, nach einigen Berichten und definitionen die ich mir durchgelesen habe in einigen Foren, wiki usw.
Entsprechend kann und sollte man daran auch nicht versuchen etwas zu ändern. Es ist einfach so und man sollte den Menschen so akzeptieren wie er ist, oder sich, auch wenn es sicher ein blöde Floskel ist, einen/e für sich passenden Partner/in suchen.
Hier ist dann einfach die Frage entscheidend, die michi1961 sich schon selber gestellt hat:
******961:
Es gibt tragende Elemente in der Beziehung, die uns sehr verbinden. Ob das reicht kann ich auch nicht sagen. Aber die Beziehung bisher dauert weniger als 12 Monate und da denke ich könnte der (ein) großer(r) Knackpunkt sein.
Sind die tragenden Elemente stark genug oder nicht. Ist die Verbindung so groß, dass man sich damit wirklich auf Dauer "abfinden" kann oder nicht. Ob eine Beziehung nun schon lange besteht oder nicht muss nicht zwangsläufig ein Indikator für die Antworten "ja" oder "Nein" sein. Auch nach kurzer Zeit, kann eine Beziehung wirklich tief und innig sein, wenn sich zwei Menschen gefunden haben bei denen ansonsten wirklich alles zusammenpasst.
Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute bei Lösungsversuch und dem weiteren Weg.
LG "Er" von NeueReize