Da gibt es für mich die schöne Fangfrage, ob Liebe und Sex zusammen gehören.
genau hier beginnt wohl für viele das dilemma. ganz bestimmt können viele nachvollziehen, dass "liebe" und "sex" 2 verschiedene dinge sind. interessanterweise verknüpfen die wohl genauso viele menschen die beiden begriffe miteinander, sobald eine beziehung besteht. daraus folgt dann fast schon automatisch:
Gehören sie zusammen, dann würde das Zurückgehen der Lust auf die Lust bei einem ja mit einem Zurückgehen der Liebe gleichkommen.
und da offensichtlich, wie in ein paar anderen hoch interessanten threads vor einiger zeit angesprochen, frauen eher dazu zu neigen scheinen, gleich die ganze beziehung in frage zu stellen, anstelle wie die männer ein "einzelnes problem", scheint der nächste schritt einigermassen "logisch": man/frau trennt sich, da ja die beziehung kaputt ist, zumindest aus sicht der frau - wie man/frau lesen kann, sind ja sehr oft die frauen die auslöser von trennungen.
wie in meinem ersten beitrag erwähnt, oft kriselt es in einer beziehung aufgrund eines mangels. das kann, muss aber noch lange nicht ein mangel an liebe sein. es kann auch ein einseitig empfundener mangel sein, nicht selten dürfte ein gewaltiger mangel an offenheit, ehrlichkeit und damit kommunikation herrschen. dahinter wiederum können mannigfaltige ursachen stehen - oft werden aber leider nur die wirkungen anstelle der tatsächlichen ursachen wahrgenommen und dann auch noch fälschlicherweise als ursache missgedeutet.
ja, eine ursache könnte möglicherweise sein, dass sich die liebe verändert - in welcher art und weise auch immer. ein mangel an aufmerksamkeit kann dazu führen, dass einer der partner nicht mitbekommt, vielleicht sogar bewusst ignoriert, dass sich etwas ändert. das kann so weit gehen, dass man/frau sich "auseinanderlebt" - denn, festhalten am "status quo" dürfte ebenfalls eine häufige ursache von trennungen sein.
eine "unkommentierte" fortgesetzte unlust, also möglicherweise auch eine medizinisch verursacht fehlende lust, kann wohl vor allem dann zu problemem führen, wenn der von der unlust betroffene mensch nichts dazu sagt, aus angst, den partner zu verlieren. der partner wiederum bemerkt auf der anderen seite natürlich die unlust, wagt aber nicht, die thematik anzusprechen - man/frau will ja schliesslich nicht als lustmolch dastehen, dem etwas abgeht, wenn es keinen sex gibt.
ich persönlich glaube, jeder mensch kann ganz alleine für sich entscheiden, auf sex zu verzichten - wenn es denn "für den mensch", den man/frau liebt, wichtig ist. es gibt ja noch andere möglichkeiten, sich seelisch und körperlich nahe zu sein. solche fragen können meines erachtens durchaus offen besprochen werden. wer auf der anderen seite seiner sexuellen energie freien lauf lassen möchte, egal mit wem, sollte auch in der lage sein, einen passenden partner zu finden, der das auch möchte - also eher eine "offene" beziehung führen.
vielleicht wird das in einigen jahren auch mal so sein, wer weiss. heute scheint die mehrheit der menschen in unseren breitengraden die serielle monogamie zu bevorzugen - und misst die qualität der beziehung auch noch an der sexuellen befriedigung. kaum passt es hier nicht mehr, beginnt der teufelskreis.
lg!