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Trennung so einfach?

****ne Frau
8.378 Beiträge
Themenersteller 
Trennung so einfach?
Hallo Gemeinde,

nachdem nun mal wieder eine Menge Treads zum Thema "Seitensprung und die daraus resultierenden Folgen" existieren fällt mir eine Sache besonders auf: viele trennen sich anscheinend sehr leicht bzw. empfehlen die Trennung recht schnell.

Aber jetzt mal ehrlich: man ist sehr lange ein Paar, hat Kinder und vielleicht eine Immobilie oder ein Geschäft.
Es hängt also doch recht viel dran.
Außerdem streitet man sich ja nicht, man vermisst eben den prickelnden Sex.
Oder man lebt sogar wie in einer WG nebenher.
Ob tatsächlich noch Liebe da ist kann man so genau nicht sagen. Auf jeden Fall mag man den Partner sehr. Er ist einem eben sehr vertraut.
Man hat über Wünsche gesprochen, hat versucht sein Sexleben wieder anzuheizen, hat dabei vielleicht sogar festgestellt das der Sex sich wirklich nicht mehr prickelnd anfühlt und da auch kein Prickeln mehr zu erwarten ist.

Soll man sich dann trotzdem wegen dem Sex trennen?

Bin ja mal gespannt.
Kelene

P.s.: Ach ja, das ist kein Moralaposteltread! Mich würde einfach interessieren warum eine Trennung immer so schnell nahe gelegt wird.
Ein einfacher Grund für den Vorschlag, sich zu trennen:
Man handelt, tut etwas - möchte helfen und Entlastung geben.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob der Vorschlag immer passt,
denn in den threads, die Du ansprichst, kennt man ja immer
nur einen Teil der Geschichte - und nur einen Blickwinkel.
******oth Mann
725 Beiträge
Missverständnis
Ich glaube eigentlich nicht, dass irgend jemand hier mal eben locker zur Trennung rät. Das mag vielleicht bisweilen so rüberkommen, aber ich unterstelle den meisten hier, dass sie eine Trennung als ultima ratio betrachten - aber eben auch nicht als Tabu, wie so manch anderer.

Gruß

Lord Soth
*hm* eine wirklich interessante Frage, weshalb manche laufend dazu raten bzw. meinen es sei der letzte Ausweg... Es hat wahrscheinlich viel mit der eigenen Einstellung zu tun und mit dem, wie man selber wohl in solch einer Situation handeln würde... Ob eine Trennung allerdings immer die beste Lösung ist, ist die Frage...

lg
fellinlove
Das da die eigene Einstellung oder eigene Erfahrungen eine
sehr grosse Rolle spielen, scheint mir einleuchtend.
Manchmal vielleicht sogar eine grössere als das "Problem",
das zur Diskussion gestellt wird
********lack Frau
19.340 Beiträge
@****ne

Soll man sich dann trotzdem wegen dem Sex trennen?

Ist es wirklich nur der Sex?
Ich denke eher, daß es auch auf andere Gebiete übergreift.
Es wird ja auch immer behauptet, Fremdgehen würde das Eheleben wieder beleben, aber kann es das wirklich?
Ich denke niemand ist eine Beziehung eingegangen um dann wie in eine WG zu leben. Verliert man den Partner nicht insgesamt aus dem Auge, wenn man sich nicht mal mehr für Sex mit ihm/ihr interessiert und da Gemeinsamkeiten auslebt?
Ich glaube zu einer Trennung rät man nicht voreilig und schnell und dieser Schritt sollte schon sehr gut überlegt sein, aber ein Leben an der Seite eines Menschen, der einen eher unglücklich macht, kann es doch auch nicht sein und wenn man sich auseinander gelebt hat, dann sollte man wenigtens die Chance haben, sein "Deckelchen" zu finden.
Wer allerdings bei jeder Kleinigkeit direkt Reißaus nimmt, sollte überlegen ob man für Beziehung generell tauglich ist.

WiB
****ne Frau
8.378 Beiträge
Themenersteller 
Danke erstmal für eure Antworten.

Wenn ich so lese dann sagen ganz viele: "Bevor ich fremdgehe beende ich das Ganze."
Oder man liest eben immer wieder das nicht nur der Sex ein Grund sein kann, das da mehr dahinter stecken muß.
Ich glaube aber schon das es wirklich viele gibt die keinen Sex mehr haben und sich trotzdem lieben.
Das der Sex dem einen einfach nicht fehlt, dem anderen aber schon.

Es ist doch Fakt das immer die Moralkeule rausgeholt wird wenn man bekennt das man fremdgeht weil man seinen Partner nicht bedrängen möchte, einem selbst aber etwas fehlt.

Immer wieder lese ich das viele (Männer wie Frauen!) versucht haben mit ihrem Partner ins Gespräch zu kommen. Nicht nur einmal sondern schon mehrmals.
Und wie oft lese ich dann das wenn das alles nichts hilft dann sollte man eine Trennung doch in Erwägung ziehen, bzw. man (also der Tipgeber) würde das dann in Erwägung ziehen.

Kelene
und?
Es ist doch Fakt das immer die Moralkeule rausgeholt wird wenn man bekennt das man fremdgeht weil man seinen Partner nicht bedrängen möchte, einem selbst aber etwas fehlt.

Der Vorwurf „Moralkeule“ in Bezug auf das Fremdgehen erscheint mir übertrieben. Was stört, sind hier die einsamen Entscheidungen über den Kopf des/der Partners/-in hinweg, bei der jede Gemeinsamkeit im Ansatz erstickt wird und als Beleg dafür wahrgenommen werden kann, dass eben mehr, als nur Sex in der Beziehung fehlt.

Deshalb
liest man eben (nicht nur) immer wieder, das nicht nur der Sex ein Grund sein kann ...und ... das da mehr dahinter stecken muss...,

sondern sollte bereit sein, es zu erkennen. Einseitige Entscheidungen verfestigen Kommunikationsdefizite. Beziehungen leben jedoch vorrangig durch Kommunikation. Fehlt diese und/oder verweigert sich ein Teil dem Gespräch mit dem Ziel, Lösungen zu finden, ist die Kommunikationsfähigkeit der konkreten Beziehung zerstört. Trennung ist dann eine von mehreren Möglichkeiten, die man mit Bedacht aber eben so ernsthaft in Erwägung ziehen muss. Dies sind Überlegungen selbstbestimmter Menschen, die i. O. sind.

LG
Cabal *zwinker*
*****ris Mann
50 Beiträge
Also ich denke, ein Seitensprung taugt nichts um eine Beziehung wieder anzuheizen. Generell sehe ich es aber auch so, dass mittlerweile vorschnell Beziehungen hingeschmissen werden, auch wenn keine gravierenden Probleme vorherrschen.

Sicher gibt es bestimmte Signale schon wärend der Beziehung, auch Gespräche etc. nur leider fehlt es oft an der tatsächlichen Bereitschaft doch etwas zu ändern. Außerdem dreht sich die Welt irgendwie schneller und dadurch sind m. E. für eine Beziehung sehr wichtige Faktoren verloren gegangen oder zumindest sehr weit zurück gerutscht...

was ich damit meine ist, dass zwar oft Signale gesendet und verstanden werden, sogar die Probleme angesprochen werden aber dann nicht konsequent an einer Lösung gearbeitet wird. Ich selber musste diese Erfahrung auch schon machen und im Bekanntenkreis kann ich genau das auch beobachten.

Ferner sind leider auch materielle Aspekte in einer Beziehung immer wichtiger geworden. Meine Meinung ist, eine Beziehung ist immer Arbeit und Kompromiss (sehr positiv) und bietet einen schönen Ausgleich. Ziel ist es einen Status zu erreichen wo man seinen eigenen Microkosmos hat und nichts anderes wichtiger ist, das soll nicht heissen es darf nichts mehr alleine gemacht werden etc.

Wenn man das erreicht hat, dann ist eine Trennung wirklich nur der allerletzte Schritt, ebenso auch ein Seitensprung!

Und eine Trennung denke ich ist niemals einfach. Und ehrlich, ist es wirklich immer die Lösung? Wenn ihr ehrlich zu Euch selber seit, dann müsste euch auffallen, dass auch in einer neuen Beziehung meistens genau die selben Probleme oder zumindest sehr ähnlich wieder auftauchen wie bei der vergangenen. Es ist eben auch wichtig sich selber an der Nase zu packen und zu verändern - und genau das könnte man auch erstmal konsequent in der "alten" Beziehung versuchen....
*****y_I Frau
7.645 Beiträge
schon richtig wie du
sagst @******-99
so einfach ist es für viele nicht den Trennungsstrich zu ziehen, auch wenn viele es aus ihren! Blickwinkeln sehen.
Man hat sich zusammengefunden um gemeinsam durch dick und dünn zu marschieren.. und wenn man so einige Jährchen miteinander verbracht hat.. entsteht eine gewisse Harmonie auf vielen(aber nicht immer allen) Gebieten.Dies gilt auch für den Bereich Sex.. man meint den anderen zu kennen, wie und worauf er gerne abfährt..doch ist es das wirklich?
Aus dem Faktor"nicht genügend" reden miteinander,entsteht eine Frusthaltung.
und Frust wiederum deckt sich oft in das gesamte Alltagsgeschehen mit ein..dabei kommt es dazu, das meist ein Partner dem anderen nur die Schuld geben möchte, es ist zu lesen und hören.. man hätte sich ja schließlich so oder so .. bemüht(eine Frage der richtigen Kommunikation sei hier dahin gestellt), da wir "hier" nur einen Part wahrnehmen können, der sich äussert.
Innerlich ist man mit sich, mit dem Partner, und mit der Gesamtsituation(Sex einbezogen) total unzufrieden.
Ein Kessel kochendes Wasser, welcher kurz vorm zerplatzen ist, wegen überhöhtem Druck!
Ein pfeiffendes Signal gibts schon, aber es wird diesem oft keine entsprechende Beachtung geschenkt.
Wenn es also nicht mehr funktioniert in der Ehe/Beziehung ist auch meine Meinung, das es nicht nur am Sex liegt, das die Beziehung nicht mehr funktioniert..
die Trennung wäre also das aus der Welt schaffen des Problems... für mich persönlich aber nur der letzte Schritt, den ich mir vorbehalten würde, wenn ich meinte, alles getan zu haben..

und einfach ist es sicher in keinem Fall,denn jeder ,der diesen Schritt als den für sich letzten erkennt, hat sich hoffentlich vorher genügend Gedanken darum gemacht..
****ne Frau
8.378 Beiträge
Themenersteller 
Also wäre es für jeden Fremdgänger (also jemand der heimlich mit anderen Menschen ins Bett geht) besser er würde sich trennen weil ihm/ihr mehr felhen muß als nur der Sex?

In so vielen Treads wird eine Trennung nahe gelegt. Klar redet jeder immer nur von sich selbst ("ich würde......").
Deshalb auch meine Frage: macht man das tatsächlich so einfach?
Also einfach in dem Sinne von man redet miteinander, aber trotzdem verändert sich nicht viel, die Gesamtsituation ist jetzt aber nicht so das man nicht auch damit leben könnte.

Kelene
...mal ganz ehrlich...
ich denke, wo tatsächlich liebe ist, gibt es immer einen weg.

ja, das mag "blauäugig" und "idealistisch" klingen, aber wer genau hinsieht, wird feststellen, dass die realität ein ganz klares bild abgibt: in viel zu vielen fällen leben menschen in einem "zweckbündnis", das aus einer laune heraus eingegangen wurde, dem "verliebt" sein. liebe allerdings ist etwas anderes. liebe wird gegeben und empfangen, verliebtheit ist einfach da oder eben nicht.

Ob tatsächlich noch Liebe da ist kann man so genau nicht sagen. Auf jeden Fall mag man den Partner sehr. Er ist einem eben sehr vertraut.

genau das genügt eben nicht. die trennungs- und scheidungsquote sind keine überraschung, wenn keiner sagen kann, ob überhaupt liebe da ist.

Mich würde einfach interessieren warum eine Trennung immer so schnell nahe gelegt wird.

ich selbst tue das, wenn überhaupt, nur in den fällen, wo eindeutig feststellbar ist, dass gleichzeitig ein eklatanter mangel an liebe wie auch keine bereitschaft, daran aktiv zu arbeiten, vorhanden ist. ansonsten lohnt sich ein prozess der selbsterkenntnis immer und ausnahmslos.

mit anderen worten: wenn es "nur" gerade darum geht, ein "zweckbündnis", das sexuelle befriedigung beinhaltet hat, was nicht mehr erfüllt werden kann, aufrecht zu erhalten, liegt der tipp zur trennung sehr nahe.

schade finde ich viel mehr, dass kaum über die verschiedensten mängel diskutiert wird - schon gar nicht über einen mangel an liebe zu sich selbst, geschweige denn zu einem partner...

lg!
*****y_I Frau
7.645 Beiträge
ich mache
es !mir nicht so einfach..
denn es gibt in Beziehungen sicher noch mehr "Berührungspunkte"die mir die Option des sich -so- einfach- mal- schnell -trennens nicht ermöglichen..
und wie und ob ich damit leben kann ? entscheide doch nur ich alleine.. nur wenn das Auseinanderdriften so groß wird, dann müsste man wohl eine gemeinsame Entscheidung treffen.. in Hinsicht auf alle Konsequenzen!es komt meiner Meinung immer darauf an , was! und wieviel! du von Etwas bestimmten vermisst..um damit leben zu können
*******g_nw Mann
660 Beiträge
@Kelene
Meine grundsätzliche Ansicht, wie anscheinend der Wert von Beziehungen bzw. der Auflösung heute gesehen wird hast Du ja schon im Toast/Kaffee-Thread gelesen.

Ich glaube aber schon das es wirklich viele gibt die keinen Sex mehr haben und sich trotzdem lieben.
Das der Sex dem einen einfach nicht fehlt, dem anderen aber schon.
Ich lasse dann hinsichtlich meiner Antwort mal beiseite, daß es da möglicherweise noch andere Unstimmigkeiten geben könnte und gehe mal davon aus, daß wirklich alles stimmt, außer dem Liebesleben. Außerdem schließe ich mal aus, daß der lustlosere Partner zustimmen würde, daß der lusterfülltere Partner sich jemand anderen sucht um das auszuleben (egal ob man es nun offene Beziehung, Affäre oder wie auch immer nennt) weil damit ja die Lösung schon in greifbarer Nähe läge:

Soll man sich dann trotzdem wegen dem Sex trennen?
Da stoße ich mich gleich mal am "soll", ich denke, das worum es kreiselt ist das "will". Was will ich wirklich?
Es ist ja jetzt die Zwangslage da, das eine gegen das andere abzuwägen: Ist mir das wichtiger, was ich mir über längere Zeit mit meinem Partnerwesen aufgebaut habe, oder ist es mir wichtiger, das was mir mit dem eingeschlafenen Sinnesleben fehlt wieder zu erleben?
Die richtige oder falsche Antwort gibt es hier meiner Meinung nach nicht. Es ist für jeden ein (möglicherweise harter) Prozess des sich-bewußt-werdens (Selbstbewußt-werdens?) was von beidem jetzt für mich ganz allein wichtiger ist, und mich dann danach zu entscheiden.

Außen vor lasse ich hier jetzt auch mal die, die gar nicht erst die Lösung mit dem Partnerwesen gesucht haben, sondern einseitig beschlossen haben, was für sie allein jetzt das richtige ist.

Die Möglichkeit des "Fremdgehens" in allen Variationen ist hier sicherlich auch verlockend - man kann das, was einem fehlt ausleben, und auf der anderen Seite auch seine Partnerschaft behalten. Das letzte Wort in diesem Satz deutet für mich aber darauf hin, worum es geht - der Versuch, eine Entscheidung zu vermeiden, und beide "Annehmlichkeiten" zu haben - mit dem kalkulierten Risiko, den anderen dabei zu verletzen.
Und dieses Risiko, das dem anderen ohne dessen Wissen zugemutet wird, steht für mich entgegen dem, was ich unter Liebe verstehe. Die beinhaltet für mich nämlich unter anderem auch, zu versuchen so gut ich kann zum Wohlergehen meines Partnerwesens beizutragen - nicht weil ich dafür etwas zurückbekomme, sondern weil ich das von mir aus möchte. Dem entgegen steht, wissentlich in Kauf zu nehmen, daß dieser Mensch durch mein Tun verletzt werden könnte. Und auch da reicht vollkommen aus, daß ich darum weiß.

Und damit kann man letztlich zu dem Schluß kommen, daß es tatsächlich die ehrlichere Lösung ist, sich zu trennen. Sicherlich die momentan schmerzhaftere, wahrscheinlich auch für beide. Aber ich selbst würde das der Möglichkeit, mein Partnerwesen bei solchen wichtigen Entscheidungen außen vor zu lassen, und möglicherweise noch nach Jahren den Boden unter den Füßen wegzuziehen wenn die Frage aufkommt, was möglicherweise in der Partnerschaft noch alles nicht so war wie es schien, vorziehen.
Allerdings würde ich das auch rein am Gefühl der Liebe innerhalb der Partnerschaft festmachen. Wenn die Bindung nur noch aus äußeren "Deckeln" wie Immobilie, Kinder oder Geschaftsbeziehung besteht - die stellen für mich kein Gegengewicht zu möglichen Trennungsgründen dar.

Ich könnte noch vieles mehr schreiben, z.B. das ein Leben wie in einer WG(also eher nur räumlich zusammen) und Liebe für mich eher gegensätzlich klingt. Aber erstmal schauen, ob das Hölzchen noch in der richtigen Richtung war, bevor ich Stöckchen dranhänge *zwinker*

Darki
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Den letzten Absatz in MucChris Posting finde ich sehr bedenkenswert. Denn ich denke, mit diesem als Hintergedanken nochmal wirklich in sich zu gehen könnte sehr hilfreich sein um festzustellen, ob es noch Möglichkeiten gibt, die man bisher vielleicht gescheut hat, weil sie "zu schwer" erschienen, oder ob man wirklich vor dem Aus steht.

Ebenfalls tictacs erster Abschnitt, der bzgl. Zweckbündnissen wohl leider nur allzu oft wahr ist. Etwas mehr "blauäugiger Idealismus" würde vielen nicht schaden...

Darkling
****ne Frau
8.378 Beiträge
Themenersteller 
Stimmt, ich denke auch das es ganz viele Zweckbündnisse gibt.
Das Leben läuft ganz normal, der Alltag funktioniert.
Keiner möchte die Familie auseinanderreisen oder sich in finazielle Abgründe stürzen.
Vielleicht würde manchem eine Trennung leichter fallen wenn da eine neue Liebe ist.

Man kann es doch schon wieder in einem Nachbartread lesen: "er wird gar nicht reagieren, ist eben so."
Ich möchte den nicht-Redern gar nicht absprechen das sie ihren Partner nicht lieben.
Es gibt eben Menschen die nicht reden können. Und über Gefühle schon gleich zweimal nicht.
Wie oft liest man das einer sich bemüht die Partnerschaft am Laufen zu halten, zu reden, den Versuch machen einen Weg raus zu finden.
Und wie oft hört man (zumindest ich) das vom Partner eingelenkt wird, dann aber doch nix weiter passiert. Oder es ändert sich Anfangs etwas und mit der Zeit schleicht sich dann doch wieder der Alltag rein.

@****ac: dann lass uns doch über diverse Mängel reden.

@*****ing: Das Stöckchen würde mich doch sehr interessieren.

Kelene
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Immer wieder lese ich das viele (Männer wie Frauen!) versucht haben mit ihrem Partner ins Gespräch zu kommen. Nicht nur einmal sondern schon mehrmals.
Und wie oft lese ich dann das wenn das alles nichts hilft dann sollte man eine Trennung doch in Erwägung ziehen, bzw. man (also der Tipgeber) würde das dann in Erwägung ziehen.

Meine Geschichte kennst Du ja...ich habe Jahre versucht zu reden, zu handeln...gut, eine Therapie haben wir nicht gemacht. *roll*



Ich verliebe mich gern und bei dem nächsten Verlieben bin ich eben da, wo ich sonst den Schlussstrich gezogen hätte, weiter gegangen. Ganz sicher auch mit ein bisschen Wut im Bauch, und dem Denken"das will er eh nicht von mir!"

Nun bin ich mit meinem Mann aber auf vielerlei Weise verwoben, verwachsen... unsere Beziehung unsere Liebe ist viel mehr als Sex...es ist ein sich kennen in den Tiefen und Höhen, sich vertraut sein, sich nah sein, sich auch sein lassen können...
Wäre der Sex wichtiger, dann hätten wir uns sicher getrennt.
So haben wir versucht einen anderen Weg zu finden...
Und keiner kann uns sagen ob uns das gelingen wird, oder ob wir scheitern werden damit. Ich weiß es auch nicht, manchmal hab ich Angst.
Aber schlimmer als alles Ungewisse, als die Gefahr zu scheitern, ist für mich alles was stagniert. Wenn sich gar nichts mehr bewegt dann fühlt es sich für mich tot an, auch wenn es auf hohem Level stagniert.

Nichts hat uns in den letzten Jahren so sehr herausgefordert über uns hinauszuwachsen wie das.

Michael Lukas Möller schreibt zu dem Thema: "In etwa 80 Prozent der Fälle dient nach meiner Erfahrung eine aushäusige Verliebtheit als emanzipatorischer Entwicklungsschritt für beide. Was ihnen miteinander nicht gelingt, wir durch den Umweg über eine andere Person gelöst."

So erlebe ich das...wir...
Ja vielleicht ist der zweite Mann nur der Geburtshelfer gewesen für eine Entwicklung, die wir zu zweit nicht gemacht, nicht geschafft hätten. Mir würde sich so erklären, weshalb Geliebte selten die Chance haben zum Hauptpartner zu werden, wenn das tatsächlich auch in anderen Beziehungen so stattfindet.

Allerdings entwickelt sich unsere Beziehung (noch) nicht wieder zurück in eine monogame, im Gegenteil, sie öffnet sich mehr, weil auch mein Mann darin Möglichkeiten entdeckt.
Für uns könnte es so sein wie das Otto Mainzer beschreibt:

"Eine Frau kann mehrere Männer lieben - wie diese mehrere Frauen. Wenn die Geliebten nicht nur erotisch, sondern auch als Freunde instinktgerecht gewählt sind, schließen sie einander nicht aus. Kein liebender Freund wird seine Krallen in den anderen schlagen und ihn als bloßes Objekt seiner Begierde behandeln. Was einen Freund erfüllt, sein Denken anregt, sein Erleben reicher und glücklicher macht, bereichert mittelbar unser eigenes Leben. Die Gesundheit unserer Freunde trägt zu unserer eigenen Gesundheit bei, wie ihre Zufriedenheit natürlicherweise auf uns zurückstrahlt. Wechselseitige Freundschaft ist nicht nur eine Grundbedingung poly-persönlicher Liebe, sondern ihr hygienisches Prinzip: Es schließt sexuelles Sich-Wegwerfen aus, welches mit Freundschaft unvereinbar ist, weil es die Gesundheit, die geschlechtliche Befriedigung oder den Seelenfrieden eines Freundes gefährden könnte.
Liebe ist exklusiv im Sinne der Persönlichkeit, aber nicht ausschließlich im Sinne der Einzahl. Sie ist weder mono- noch polygamisch."


Ich halte ein schnelles Trennen für ein Verpassen von der Gelegenheit sich dem Leben, so wie es ist zu stellen. Wenn ich immer dann weglaufe, wo es anders ist als ich es gern hätte, fange ich immer von vorn an, bis ich in mir verändere, was fehlt...
ich überlege ... wann ist jemand überhaupt "reif" für eine Beziehung ...
Das Alter in dem eine dauerhafte Beziehung eingegangen wird liegt oft unter 30.
Beziehungsreifebezogen würde ich sagen befindet man sich
unter 18 Jahre im Krabbelalter
bis 22 Jahre im Kindergarten
bis 25 Jahre in der Grundschule
bis 30 in der Hauptschule
dort bleiben dann manche bis an ihr Lebensende ...

von individuellen früh- oder spätenwicklern mal abgesehen.
Meine Aufstellung darf gerne angemeckert werden *zwinker*

Je mehr Beziehungen man eingeht bzw. je mehr man bereit und fähig ist in diesen über sich selber zu reflektieren, desto eher wird man in der Lage sein über Sinn- oder Unsinn bzw. Trennung oder Zusammenbleiben zu entscheiden.

Keiner weiß genau wie er sich im Leben entwickelt. Eine frühe Beziehung kann individuelle Entwicklung ersticken.

Vor einer Trennung würde ich auf jeden Fall zu einer Paarberatung raten. Eventuell können da manche verkrustete Strukturen aufgebrochen werden.
****ne Frau
8.378 Beiträge
Themenersteller 
Höre gerade Nena mit "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann"
Und darin ist ein sehr wahrer Satz: "Liebe wird aus Mut gemacht."
Ich denke der passt hier gerade sehr gut rein.

Kelene
****ne Frau
8.378 Beiträge
Themenersteller 
@Spätsommer
aha, dann bin ich im Krabbelalter geblieben?
Ich bin immer noch mit meiner ersten Liebe zusammen.
Ist aber gar nicht so dumm der Gedankengang: man lernt in jeder weiteren Beziehung dazu.
Das ist mehr als einleuchtend.
Also bleibt man Entwicklungstechnisch auf der Strecke wenn man nur eine Beziehung hat/hatte?

Kelene
1: nicht jeder kann sich trennen. Ich kenne Leute derren Partner Alkoholiker ist, die sich nicht trennen. Eben, weil sie keinen Weg gefunden haben, der sie nicht ins finanzielen Abgrund bringen würde.
(Nicht, dass es keinen Weg gibt, sie haben es nur nicht gefunden. Sogar einen Anwalt zu besuchen ist in einer Kleinstadt schwierig, insbesondere wenn man ständig die schwiegermutter zuhause hat, die genau aufpasst.)

2: die Idee, dass Leute fremdgehen, weil der Sex nicht klapt stimmt nicht immer. Man kann auch was anderes dazu wollen. Beispiele: Leute, die einen besonderen Fetischismus haben (z.B. S&M, Bisexuelle, Männerüberschuss), worüber der Partner nicht mal reden will.

Nehmen wir ein hypothetischen Beispiel: Anna ist mit Otto verheiratet. Sie ist von Otto zufrieden, von Sex auch. Nur: sie fühlt sich von blonde Vikinger und südländische Typen angezogen. Otto ist gross und blond. Otto ist eifersüchtig. Anna treibts es auch mit Luigi. Was nun?

3: persönnlich finde ich, dass fremdgehen eher ein Bagatelldelikt ist. Es machen es soviele, Männer und Frauen.
Also nur wegen dem Sex würd ich mich jetzt vielleicht nicht sofort trennen. Wenn der nicht mehr passende Sex aber eine marode Beziehung als Ursache hat, dann würde ich sehr wohl eine Trennung vorziehen, und zwar auch dann, wenn Kinder, ein Haus, ein Geschäft oder sonst was im Hintergrund sind, denn dies sind alles Dinge, die man regeln kann.

Die Frage die ich mir stelle ist aber, ob es in den meisten Beziehungen tatsächlich nur der Sex ist, der nicht mehr passt.

Meine Beobachtungen hierzu sind aber, dass es meistens eben leider nicht so ist, sondern dass der nicht mehr passende Sex meistens nur ein Symptom für eine mittlerweilen marode Beziehung ist.

Zumal ich hier zwischen einer maroden Beziehung und einer unzufriedenstellenden stark unterscheiden würde, denn letztere muss noch lange nicht mit Streitereien und Spannungen zu tun haben.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Selbst wenn es eine "marode" Beziehung ist...ich würde erst sehen ob sich daran noch etwas bauen lässt, ehe ich es abreiße.

Schon deshalb, weil 50% der Verantwortung für das scheitern bei mir liegen, und ich ungern Fehler wiederhole.
*g*
Zitat Morigame:
Ich halte ein schnelles Trennen für ein Verpassen von der Gelegenheit sich dem Leben, so wie es ist zu stellen. Wenn ich immer dann weglaufe, wo es anders ist als ich es gern hätte, fange ich immer von vorn an, bis ich in mir verändere, was fehlt...

Das halte ich auch für sehr wesentlich! Bei jeder neuen Beziehung treten die alten Kennenlernmechanismen wieder in Kraft und Mann/Frau gerät immer wiedere an den/die Gleichen.
Ich konnte aus diesem Kreis erst ausbrechen als ich meinen Mann über Internet und emails kennengelernt habe *g* Dieser Weg ermöglicht den Einblick ind den "wirklichen" Menschen und nicht das äußere Blenden durch die "Maske".

"In mir muss ich verändern was fehlt" damit drückst du aus was das schwierigste in der Beziehungs- und Menschwerdung ist: Die Selbstreflektion!
*******g_nw Mann
660 Beiträge
persönnlich finde ich, dass fremdgehen eher ein Bagatelldelikt ist.
Sorry, daß ich mir den jetzt so herauspicke.

Wenn beide das so sehen, dann dürfte das nur für kleinen Ärger sorgen.

Was ist, wenn das für mich ein Bagatelldelikt ist, und für mein Partnerwesen der GAU?
Ist diese vielleicht tiefste emotionale Verletzung eines Menschen den ich liebe(?) auch ein Bagatelldelikt? Wegen dieser Frage zählt für mich eben nicht nur, was es für mich ist.

Darki
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