...suchende...
finden tatsächlich oft nicht zueinander.
das problem dabei liegt eher im prozess des "suchens". unglaublich viele menschen haben nämlich keine ahnung davon, was sie
wirklich suchen.
das wiederum beginnt bei einer ganz anderen stelle: viele "suchende" haben noch nicht einmal sich selbst gefunden!
so führt eins zum anderen: seltsame oder sogar völlig unbekannte beschreibungen der rollen "frau" und "mann" führen zu haufenweise missverständnissen. die medien gaukeln einem dinge vor, die man/frau zwar nicht wirklich nachvollziehen kann, aber noch so gerne nachäfft. schliesslich lernt man/frau heutzutage nicht mehr zu hause bei den eigenen eltern, wie das mit einer beziehung funktionieren könnte. als ersatz halten tonnenweise bücher und auch menschliche ratgeber her. all diese lösungen sind möglicherweise sogar wunderbar - nur eins können sie alle nicht: dem menschen dabei helfen, zuerst einmal sich selbst zu finden! obwohl auch dazu hunderte ratgeber existieren... oder gerade, weil es so viel sind? man/frau liest gleich einen ganzen haufen an solchen ratgebern und weiss am ende genauso viel wie am anfang?
wie viele schon geschrieben haben: es ist doch letztlich völlig egal, ob ein "sich-kennen-lernen" irgendwo im internet oder im "realen" leben beginnt. der entscheidende "erste moment" kommt immer - halt nur einfach manchmal etwas "später". das risiko dabei kann sein, dass man/frau sich über bereits geschriebene dinge eine projektion gemacht hat, die nicht zwingend der realität entspricht.
eines der grundprobleme der westlichen gesellschaft, zumindest im deutschsprachigen raum, scheint zu sein, dass auch beziehungen zwischen menschen an leistungen und gegenleistungen gemessen und/oder festgemacht werden.
von liebe ist eigentlich nur noch sehr selten die rede. wieso eigentlich?
weil es keine bedienungsanleitung für das leben gibt? weil man/frau als liebender mensch möglicherweise verletzt werden kann? oder aber auch, weil man/frau, wenn man/frau sich denn einmal festgelegt hat, möglicherweise etwas verpasst? weil vielleicht gleich um die ecke das nächste geile erlebnis wartet, auf das man/frau sonst verzichten müsste?
bestimmt hat man/frau sich vor vielleicht 50 jahren aus ganz anderen "zwängen" oder gesellschaftlichen "regeln" etwas öfter zusammengerauft, als es heute getan wird. schliesslich sind wir alle selbständig und furchtbar selbstbestimmt, oder? nur, vielen menschen scheint entgangen zu sein, dass sie in einer situation leben, die eigentlich das pure gegenteil beweist. aber so etwas darf man/frau ja kaum aussprechen.
ausserdem dürfte nicht wenig menschen abschrecken, dass eine beziehung so etwas wie "arbeit" bedeutet - wo wir doch in der unendlich lustigen spassgesellschaft leben! arbeit, 40 stunden die woche ist doch mehr als genug, nicht wahr? zumindest nimmt man/frau es so wahr, wenn über "gut funktionierende" beziehungen diskutiert wird: das bedeutet alles schrecklich viel arbeit! und huch: eine ganze familie ist gleich noch viel mehr arbeit!
was bedeutet letztlich "suchen"? dass man/frau seine energie auf etwas konzentriert, das es noch gar nicht gibt! so führt es nicht selten dazu, dass man/frau vorstellungen und/oder erwartungen hat, wie denn genau der/die zukünftige partner/in aussehen könnte/sollte/müsste. und genau auf dieses bild der erwartung fixieren sich dann viele menschen. sie beginnen tatsächlich mit der suche nach genau diesem menschen. und sobald wieder eine "ersatzbeziehung" flöten gegangen ist, sagt man/frau sich zur eigenen beschwichtigung: "war wohl nicht das richtige".
nicht, dass ich den menschen, die ganz bewusst für sich selbst ein "eremitendasein" gewählt haben, an den karren fahren will: auch das kann eine tolle lebensform sein - wenn sie denn tatsächlich gewollt ist! grundtenor von vielen singles heute ist aber ein ganz anderer: viele sind furchtbar einsam und letztlich schrecklich unglücklich.
vielleicht auch deswegen, weil sie ihre suche an der falschen stelle beginnen.
lg!