Dominant oder Devot, aber BDSM geht gar nicht?

Diese vielen Beiträge mit ihren unterschiedlichen Interpretationen zeigen eigentlich genau was ich gestern schon geschrieben habe: Wenn zwei Personen aus unterschiedlichen Referenzgruppen ohne gemeinsamen Code das gleiche sagen, ist der Informationsgehalt Null. Und Diskussionen über falsch und richtig bei Definitionen sind sinnlos:

Beispiel: Im Rest von Deutschland endet der Fuß unterhalb des Knöchels, während er in Schwaben erst an der Hüfte endet. Mit "Säcklesfias", hochdeutsch: "sackartige Füße", werden daher bevorzugt üppig dimensionierte Waden bezeichnet, um dicke Füße geht es nur in seltenen Ausnahmen. Aber weder will jetzt der Norddeutsche den Schwaben überzeugen, dass der Schwabe hier falsch liegt, noch würde sich dadurch was am schwäbischen Sprachgebrauch ändern.

Und wir kennen alle die vielen umgangssprachlichen Grippekranken, bei denen der Arzt Gottseidank keinen Grippevirus findet, ebenso wie der Jurist weiß, dass "meine Wohnung" im Voksmund nichts über Eigentum oder Besitz aussagt.

Richtig und falsch gibt es also auch bei den hier besprochenen Definitionen nicht - auch viele BDSM'ler beschreiben sich z.B. als im BDSM Kontext devoter Part trotzdem mit "alltagsdominant" oder vice versa.

Trotz der Wertneutralität wäre es im Sinne des Informationsgehaltes also schon ganz nett, gerade bei einem "Kreuzchen/Suchkriterium", wenn man nicht erst umständlich hinterher feststellt, das "dominant" dann doch das andere "dominant" meint, während sich die irrtümlich Angeschriebene schon wieder von so einem perversen Masochsisten Angebot angeekelt fühlt.

Ohne jetzt den Joy gleich zu morphen, wären schon m.E. 6 Typen sinnvoll: sadistisch/masochistisch und dominant/devot im Sinne von BDSM und dominant/devot im Alltag und Switcher kreuzen beides an.

Das fast Jeder heutzutage meint eigene Definitionen hervorzaubern zu müssen um sich zu beweisen oder die eigenen Dummheit oder Nichtbildung zu dokumentieren ist eine Unsitte.

Das Schwaben zu Beinen Füße sagen ist ein ganz anderes Thema denn die Definition ist "auf Schwäbisch" korrekt. Spricht der Schwabe seinen Dialekt verwendet er diesen Begriff so wie es im Schwäbischen definiert ist. Er überträgt die Definition ja nicht aufs Bayerische oder ins Holsteinische.
Anders wäre es würden die Schwaben beantragen das die Einträge bei Duden, Brockhaus, Wikipedia und Co in Hochdeutsch geändert würden. Machen sie aber nicht, DAS machen aber viele Internet und hier eben Joyclub Userinnen und User, da wird zuweilen der Fuß zur Hand oder zum Kopf oder zum Hintern.

Sadistisch / Masochistisch sollte ankreuzbar sein und am Besten auch mit Abstufungen, da die Begriffe
weite Bereiche umfassen.

Man sollte das alles viel deutlicher ankreuzen können...am besten so mit Prozentangaben....
87,63% Dominant....


Und auch alles andere sollte man wesentlich detailreicher gestalten.
Stockschläge...bis 120kN
Fick Maschinen. ..ab 360 PS


Und dann können noch mehr Damen(bestimmt auch Männer) schreiben:
Ließ das Profil bis zum Ende.


Mir reicht das schon wie es ist. Alle anderen Ungereimtheiten muss man sowieso von Mensch zu Mensch klären.

scherzkeks
allerdings hast du den nagel mit dem hammer oder so getroffen.

Wir brauchen bei diesem Thema keine detaillierten Angaben bezüglich devot oder dominant.

Im Laufe unserer "Selbstfindungsphase" während der ersten 3 Jahre nach Öffnung unserer Partnerschaft haben wir uns einfach treiben lassen.
Blind Dates, private Parties im kleinen Kreis ohne vorher sich zu kennen. Treffen mit Paaren, welche dann plötzlich Dom/Dev sind und es ausleben. Paare, welche sich auf der Matte plötzlich als Herr/Sklavin herausstellen.
Wir selbst sind auch schon als "SM-Dienstleister" für andere aufgetreten, im dominanten Bereich. Wir haben also Berührungspunkte gehabt mit dieser Spielart und wissen, dass es ein sehr weites und vor allem sehr tiefes Feld ist. Welches entsprechende Charakter verlangt, die auch realen Spaß daran haben......

Oft wird das Thema von vielen Menschen recht unvollständig wahrgenommen und "dominant" und "devot" mal schnell angegeben im Profil. Und sich dann oft auch so gefühlt, ohne jedoch die reale Veranlagung zu haben.
Manche Medien und Filme haben die letzten Jahre sicher auch ihren Beitrag dazu geleistet, dass es zum Mainstream geworden ist.

Wir für uns haben in der Summe unserer Erfahrungen festgestellt, dass wir mit Dom/Dev-Paaren nicht wirklich zurecht kommen. Egal, ob real veranlagte Dom/Dev-Paare oder nur vom Medien-Mainstream beeindruckte Leute.

Wichtig ist aber, dass jeder für sich seine Spielart findet, in welcher so richtig glücklich ist. Und es ausleben kann.

Ich denke auch, dass es eher um eine Seite der Persönlichkeit geht als die Verbindung mit BDSM. Nicht jeder Dom, jede Dev ist es auch 24/7.

Es ist sogar so, dass Dom bzw. Dev selbst im Fall von 7/24 oft nur selektiv dominant bzw. Devot auftritt. Halt bei den richtigen Menschen.

Das bringt mich auf einen weiteren Erklärungsversuch: es kommt sicher auch drauf an, welcher Kontext gerade durch den Kopf geht bei der Frage. Es kann ja eigentlich alles gemeint sein: Dominanz im Alltag, im Bett, auf der Arbeit oder eben bei BDSM. Wahrscheinlich ist es daher noch viel komplexer als gedacht. Es geht gar nicht mal darum, dass damit nicht immer BDSM gemeint ist. Viel mehr kann etwas aus vielen Szenarien gemeint sein.

Verzwickt.

Richtig. Daher bin ich auch gegen eine weitere Differenzierung, das geht sonst ins Unendliche.

Was ich anregen würde: eine Präzisierung der Frage in dem Sinne, dass klar ist, dass Dominanz/Devotion IM BETT gemeint ist, und sonst nichts. Eventuell erweitert durch Sadismus/Masochismus sowie aktiv/passiv. Das ergäbe dann schon ein sehr genaues Bild: ich könnte angeben, ob ich passiv+dominant bin oder aktiv+dominant, ob dominant+sadistisch oder dominant+masochistisch. Ich glaube, damit wäre viel mehr abgedeckt, aber Beruf, Alltag, Freizeit, Fußballplatz und anderes würde ich wirklich rauslassen. Und eben auch die Intensität, ob nun 24/7 oder nur fallweise.

Gruß vom Drachen

Man kann sich im Profiltext durchaus episch ausbreiten.

Kreuzchen hin oder her - das hat wirklich so ein wenig Supermarktmentalität. Dafür gibt es speziellere Foren.

Ich habe in meinem Profil auch "eher Devot" angegeben.

@*****n_N hat es ja schon perfekt beschrieben:


Denn genauso ist es... ich überlasse im Bett gerne dem Mann die Führung, habe mit BDSM und dergleichen aber nix am Hut und auch kein Interesse in der Richtung =)

Nicht "im Bett". Aber "sexuell". Ob man dieses sexuell motivierte Machtgefälle nun 24/7 aufrechterhält oder nur einmal im Monat für einen Quickie, halte ich für eher nebensächlich bzw. ist sicherlich auch stark vom Partner und den sonstigen Umständen abhängig – für sowas gibt's die Möglichkeit, ausführliche Profiltexte zu verfassen.
Ein Hinweis, dass viele Menschen die Unterscheidung "dominant/devot" in Bezug auf BDSM verstehen, wäre aber vielleicht nicht verkehrt. Wobei ich die beiden Begriffe in dem Fall eigentlich nur gleichbedeutend mit "Top/Bottom" verstehe, d. h. nicht auf D/s (im Gegensatz zu S/M) bezogen, sondern ganz allgemein. Oder evtl. ein Häkchen zum Ankreuzen "dominant/devot" → "(auch) im BDSM-Kontext"?

Ansonsten gibt es einfach viele Dinge, die über die automatischen Auswahlmöglichkeiten nicht beantwortet werden. Ob jemand tatsächlich Erfahrung hat mit den Dingen, die er als "Steh ich drauf" angegeben hat, muss man ja z. B. auch erst erfragen. So what – der virtuelle Supermarkt funktioniert eben nur begrenzt automatisch!

Yola

Gottseidank!
Wir sind ja auch nicht bei Stop'n'Shop hier

… und vielleicht möchte sich der kommunikative Mensch ja austauschen …

… lässt unter anderem deshalb einiges ganz im Dunklen, anderes nur diffus …

… für mich geht einem Date eine ganze Menge Schreiberei voraus … und dies mag doch auch noch mit Inhalten gefüllt werden …

Servus zusammen,

Bei uns stimmt das dominant und devot auch nicht so ganz.
Er ist masochistisch und sie ist sadistisch veranlagt.
Beide stehen wir auf Augenhöhe und lachen auch mal bei ner Session.
Viele schauen uns daher oftmals komisch an, uns ist das aber egal. Dies ist unser Spiel und wir machen das so wie es uns gefällt.
Im Bett oder bei hü-Events liebt sie es einfach genommen zu werden, dabei spielt die Dominanz keine Rolle sonder sie mag es eher wenn der Mann Dominanz ausstrahlt.

Die Bdsmwelt ist so vielfältig wie eben das Leben so ist.

Ebenso haben wir aber viele Freunde in der Fetisch/Bdsm Welt die unsere Ansichten teilen und es genauso auch ausleben.
Jeder wie er mag. Fertig!

Wir legen auf die pauschalierten Profilangaben wenig wert, wenn uns ein Mann oder paar gefällt dann fragen wir einfach mal kurz nach.

Liebe Grüße

Und gerade lese ich "Fisting - unbedingt" und "harter Sex - geht gar nicht" .... vielleicht doch die ganzen Kreuzen streichen? ....

… muß "Fisting" hart sein?

… ich kann mir gefühlvolles, einfühlsames und "nicht hartes" Fisting vorstellen …

....das Problem von Dating Plattformen, gleich welcher Art, sind diese Algorithmen, die es erst dem
Programm möglich machen, einen Datenabgleich und eine Vorauswahl durchzuführen. Gibt man nicht passende Daten ein, fällt man schon durch das Raster.
Hier im JC schauen viele erst auf die Vorlieben und je nach dem was da unter "unbedingt" oder "geht garnicht" steht, wird schon auf das nächste Profil geklickt. Eventuell werden noch die Bilder kurz
durchgesehen. Die Menschen dahinter interessieren dann dabei überhaupt nicht. Mir ist daher der
direkte Kontakt am liebsten, auf einer Party, einem Event oder auch nur in einem Café. Dort sieht
man jemanden, welcher einem symphatisch erscheint und fragt nicht gleich nach Alter, Grösse, Gewicht,
sexuellen Vorlieben oder Tabus. Man kommt ins Gespräch und daraus ergibt sich dann Weiteres, oder
auch nicht. In meinem Profil habe ich bewusst nur sehr wenige Angaben gemacht, denn was ich heute
als "geht garnicht" empfinde, kann morgen mit dem richtigen Menschen zu "stehe ich draur" oder
"unbedingt" werden.....

Na wenn jemand vor einem steht, und man muss nach Alter Größe und Gewicht fragen muss auch entweder Karneval sein oder rman trägt die Binde mit den 3 schwarzen Punkten

habe auch "devot" angegeben. Das bezieht sich nicht auf BDSM! Ich überlasse beim Sex gern dem Mann die Führung und er kann mir auch gewisse Anweisungen geben.
Ich bin im Leben ein Mensch, der fest im Leben steht und sehr selbstbewusst und stark durch dieses geht.
Und beim Sex gebe ich das gern mal ab und gebe mich gern ganz hin.

Also ich habe diesen Status gut überlegt angegeben.

Ich find ja dieses "ich bin sexuell irgendwie devot" mit dem fast schon reflexhaften Nachsatz "aber im realen Leben bin ich selbstbewusst" langsam wirklich drollig.

Ja aber wenn es doch tatsächlich auch oft so zu sein scheint
Kann ja 1000 Gründe für das jeweilige Dasein geben. Aber DAS ist eben einer davon, der scheinbar häufig vertreten ist, und noch dazu ein für mich persönlich logischer irgendwie.
Ein Ausgleich, eine Balance..., auch wenn es anderen "drollig" erscheint

Ich bin auch absolut selbstbewusst, mit nem Haufen Entscheidungen und Verantwortung, "kleiner-Macher" eben und sexuell eben auch eher devot... Und ich begründe das uA eben genau SO.

Ich finde eher "drollig", dass es mich im Alltag durchaus trotzdem anmachen kann, wenn "Schätzchen" dann mal sagt "Klappe, jetzt rede ich" (so oder so ähnlich oder irgendsolche Situationen eben )... dann denke ich durchaus mal "uuuuuuuups.....cooooooooooool"
Ist eben überraschend und ungewohnt

Drollig ist doch nicht, dass es so ist, sondern dass das so betont wird, als sei es die Ausnahmeerscheinung.

Jupp genau.
Anscheinend wird devot als etwas Defizitäres angesehen.

Also ich habe umgekehrt noch keinen Dom hier gelesen, der geschrieben hätte "sexuell dominant aber im realen Leben eine Nulpe"

Im Leben neben Joy bin ich wie man so schön sagt " alltagsdominant", was sicherlich auch jobbedingt angebracht ist. Auf Joyebene möchte ich das nicht sein, mal nicht die Oberhand behalten, einfach nur ich und frei sein können. Ich ordne mich da schon eher in die devote Ecke ein, gern mit einem Touch BDSM und es gefällt mir ;-).
Ich glaube nicht, nur weil sich jemand als dominat oder devot sieht, dass er gleichzeitig auch Verfechter der härteren Gangart ist.


das Entchen