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xlachfaltenx
********tenx:
Davon loskommen, ist wie seinen eigenen inneren Kern verlassen. Ich bin davon überzeugt, dass so was möglich ist. Es bedeutet allerdings Verzicht, Opfer und noch schlimmer: Deformation, Amputation. Viele Menschen gehen ganu so durchs Leben. Sie sind deformiert und zerstückelt. Manchen geht es offensichtlich, äußerlich, gut damit. Ihren innern Kern haben sie verloren und suchen ihn dort wo sie ihn nie finden werden.
Kurz, wenn BDSM in einem steckt und man sich davon "lösen" will, dann eben um genau diesen Preis.
Dann steckt BDSM nicht richtig in mir drin.
Dann bin ich keine "echte" BDSMlerin.
Nicht alle Menschen haben das gleiche Repertoir an Gefühlen und auch der Tiefgang der einzelnen Gefühlsqualitäten variiert. So hat jeder Mensch sein ganz individuelles Profil. Beim Sex reizt mich das Spiel mit den Schattenemotionen.
BDSM für Anfänger: Schattenwelt und dunkle Seite....
Und beim BDSM kommt man nicht um die Schattenemotionen herum. Aber auch beim Vanilla-Sex kann man diese ausleben - bloß tun dies viele Menschen eben nicht. Wahlweise weil sie beim Sex zu zivilisiert sind und nicht über ihren eigenen Schatten springen wollen oder aber weil ihre Antennen für bestimmte Gefühlsqualitäten kaum entwickelt sind. Sie darüber eben keine Nähe aufbauen können.
Daher ziehe ich für mich den Schluss: Ich könnte zwar ohne BDSM leben. Aber nicht ohne den emotionalen Tiefgang mit entsprechender Bandbreite. Auf irgendeine Art muss ich diesen mit meinem Partner auszuleben/ teilen/ gemeinsam erleben. Reden alleine reicht mir da nicht.
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Fesselspieler76
**********ler76:
Viel wichtiger ist aber der zweite Schritt, der in dem Vorschlag mit dem Kampfsport verpackt ist. Was sind die Schlüsselreize bei deinen Wünschen? Gibt es Wege für dich diese umzulenken und dann in veränderter Form mit deinem Partner gemeinsam auszuleben? Daraus können durchaus echte Alternativen entstehen.
Genau darum geht es!
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White_Man_he
********n_he:
Wichtig bleibt für mich, dass Menschen sich nicht über Verluste definieren
Dazu kommt: Je mehr Spielwiesen ich für meine Schattenemotionen dazu gewann, desto mehr Freiheit gewann ich. Je mehr die Abhängigkeit dies bloß beim BDSM erleben zu können wegfällt, desto mehr tritt die persönliche Verbundenheit in den Vordergrund. Außerdem machen die verschiedenen Spielwiesen das Erleben dichter und die Wahrnehmung differenzierter.
Im Leben gibt es so vieles, was sich auszuprobieren lohnt. Manches schiebt man zunächst beiseite. Und Jahre später - wenn man sich der Sache wieder widmet - merkt man plötzlich, wie sehr man sich in der Zwischenzeit verändert hat. Dass man (in anderen Bereichen) Fähigkeiten entwickelt hat, die man nun auch in diesem Bereich einsetzen kann.
********n_he:
Möchte ich mich von Etwas verabschieden, finde ich es ganz angenehm, welche Faszination dahinter steckte.
Was Du mit "Faszination" ansprichst ist das, was
Fesselspieler76 mit "Schlüsselreizen" meinte.
********n_he:
Hier möchten Menschen die Macht der Deindividualisierung spüren. Ist dies nicht auch die Besonderheit im BDSM-Bereich? Möchten hier nicht auch Menschen einfach sagen: Schluß mit meiner Individualisierung? Sozusagen beanspruchen einzelne Menschen eine Auszeit.
Dies wäre eine Möglichkeit.
Aber eben bloß eine Möglichkeit von vielen.
Der Wunsch, sich führen zu lassen beinhaltet doch nicht zwingend, eine Pause von seiner Individualität nehmen zu wollen. Und wenn mich eine Expedition in unbekanntes gefährliches Terrain anlächelt, welche mich an meine Belastungsgrenzen bringen wird und ich mich dafür der Führung eines erfahrenen Bergführers anvertraue, dann habe ich auch nicht im Sinn, damit meine Individualisierung aufzugeben. Im Gegenteil. Mein Bergführer wird diese beschleunigen.