Ich treffe mich in der Regel (generell) immer nur in der Öffentlichkeit für ein erstes Kennenlernen. Da geht es mir darum, mehr über den anderen zu erfahren und zu schauen, ob die Chemie stimmt. Da interessiert mich nicht seine Wohnung und ihm sollte meine auch egal sein.
Ein zweites Treffen gab es bisher so gut wie nie, da es entweder auf meiner oder auf seiner Seite nicht funkte.
Nur einmal gab es vier Treffen, aber auch alle öffentlich. Wir kannten beide unsere Anschriften nicht. Leider ist der Funke auch beim vierten mal nicht übergesprungen und so habe ich es dann sein lassen.
Ein anderes Mal gab es zwei Treffen; beim zweiten Mal hat der Mann mich zu sich zum Videoabend eingeladen (es war tatsächlich nur ein Videoabend).
Ansonsten hat mich bisher nur ein einziges Mal ein Mann auf ein erstes Date zu sich nach Hause eingeladen. Es kam allerdings nicht dazu, da vorher alles theoretisch im Konjunktiv geschrieben war und mir nicht bewusst war, dass die Einladung ernst gemeint war.
Ich selbst habe bisher noch nie zu einem Date zu mir nach Hause eingeladen und würde das auch nicht tun.
Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Ich möchte einer mehr oder wenigen fremden Person weder meinen Nachnamen noch meine Adresse bekannt geben. (Und wenn ich mich zu Hause abholen lasse, dann gebe ich immer meine Nachbarstraße an und warte auf der Straße.)
2. Ich möchte nicht, dass jemand einen ersten Eindruck über mich an meiner Wohnung und meiner Wohnungseinrichtung festmacht. Ich möchte unabhängig davon als Mensch wahrgenommen werden.
3. Nachdem ein guter Freund mir mal von einer Freundin erzählte, die in ihrer eigenen Wohnung vergewaltigt wurde, weil der Typ aufdringlich wurde und sie sich nicht wehren konnte, bin ich da vorsichtig. Wie werde ich den Typen los, wenn er mir unsympathisch ist? Mir würde es schwer fallen, ihn einfach so rauszuschmeißen. Da würde ich dann vorziehen, zu ihm zu gehen; da kann ich jederzeit gehen, wenn er mir nicht zusagt.
Den Begriff "nicht besuchbar" finde ich schon sehr merkwürdig.
Es wurde ja schon einiges angedeutet, was es bedeuten könnte. Ich ergänze mal:
1. Ich bin vergeben und/oder habe Kinder. Und mein/e Partner/in darf nichts von meinem Fremdgehen wissen.
2. Ich möchte meine Adresse nicht bekanntgeben.
3. Ich möchte nicht, dass meine Nachbarn anfangen zu tratschen, wenn ständig andere Leute bei mir ein- und ausgehen.
4. In meiner Wohnung sieht es chaotisch aus. Bis hin zu: Ich bin ein Messie.
Zur Ergänzung:
Wenn ich mit einem Mann schon länger schreibe, also über Wochen oder Monate, mit ihm schon tausende Worte gewechselt habe, auch schon telefoniert habe und sich etwas näheres anbahnt, sprich eine Beziehung zur Option steht, dann ist ein gegenseitiger Besuch kein Problem.
1. Fall: Ich habe einmal einen Mann mehrfach übers Wochenende besucht. Er wohnte in Hamburg, über 400 km entfernt von mir. Das erste Treffen fand kann also auch bei ihm zu Hause statt. Ein kurzes Treffen in einem Café hätte da in keiner Relation zum Fahrtweg gestanden.
(Das Ganze ging dann über ein halbes Jahr).
2. Fall: Da kam er dann einige Wochenenden immer zu mir. Es war ebenfalls eine größere Entfernung (Berlin, 200 km). Hier hatten wir uns aber vorab öffentlich in Berlin getroffen.
Das heißt also: bei einer sich anbahnenden Beziehung (egal ob fest oder Freundschaft+) habe ich kein Problem mit gegenseitigen Besuchen.
Aber ein einfaches Kennenlerndate findet immer außerhalb seiner oder meiner vier Wände statt.
Mit der generellen Aussage "Ich bin nicht besuchbar. Ich komme zu dir." wäre ein Mann bei mir auch sofort unten durch.