Tag X + 1
So, dann wollen wir mal:
Gestern war also der "große" Tag; und hier kommt mein (Norberts) ganz persönlicher Erfahrungsbericht. Da Doro und ich das Forum nicht vollspammen wollen, werde ich ihre Gedanken ggf. gleich mit niederschreiben.
Zuerst einmal kann ich sagen, dass Doro sich wesentlich mehr Sorgen gemacht hat als ich, und zwar darum, weil sie nicht wusste, was genau passiert. Zumindest hat sie mehr darüber geredet. Ich hingegen wollte am liebsten gar nichts darüber hören, bis der Termin da war. Mag sein, dass ich einfach nicht daran denken wollte, um mich nicht selber verrückt zu machen. Schließlich war es meine erste OP überhaupt. (Polypen entfernen im Kindesalter zähle ich jetzt mal nicht.) Obwohl Doro gerne dabei gewesen wäre, durfte sie nicht. Die Schwester meinte "aus hygienischen Gründen". Ich allerdings lag im Poloshirt auf dem Tisch... Doro ist dann die Zeit über auch wie Falschgeld durch die Stadt gelaufen und hat gedroht, den Arzt mit 'ner Drahtbürste aber ohne Betäubung "speziealzubehandeln", sollte er mir wehtun.
Passiert ist das Ganze unter örtlicher Betäubung, und die war nicht wirklich schön. Ich werde das nicht weiter ausführen; da kann jede(r) hineininterpretieren, was sie/er will. Nach dem Setzen der Spritzen in den Penisansatz bin ich in den eigentlichen OP-Raum gegangen und habe mich dort auf den Tisch gelegt. Irgendwann kam von irgendwoher Entspannungsmusik und auch irgendwann kamen der Arzt und eine Helferin. Der Arzt schloss eine Elektropinzette an das entsprechende Gerät an und erklärte mir auf Nachfrage, dass damit größere Adern verschlossen würden. (Generell muss ich sagen, dass ich Informationen, die ich haben wollte, im Wesentlichen erfragen musste, da der Arzt nicht wirklich "aggressiv kommunikationssüchtig" war. Im Nachhinein bin ich mir allerdings nicht sicher, ob das so nicht besser war...)
Die Helferin hängte ein Tuch über einen Bügel über dem OP-Tisch. So konnte ich zwar noch die "Protagonisten" sehen; die eigentliche Handlung konnte ich allerdings nicht mehr verfolgen. Der Arzt sagte mir, dass ich bemerken würde, dass "dort unten" irgendwas passiert; Schmerzen sollte ich jedoch nicht haben. Falls doch, sollte ich einfach Bescheid sagen.
Der Beginnn der OP war nicht schmerzhaft; ich habe lediglich etwas Zug gespürt. Alles in allem hatte ich den Eindruck, dass die beiden sehr routiniert zu Werke gegangen sind. Etwa in der mitte der OP hatte ich an einer Stelle doch etwas Schmerzen; ich glaube, als er das Bändchen durchtrennt hat. Der Arzt hat dann noch etwas von dem Betäubungsmittel nachgespritzt - jetzt völlig schmerzfrei. Er erklärte mir, dass jeder Mensch das Betäubungsmittel unterschiedlich schnell abbaut, und dass es auch mal sein kann, dass nit wirklich alle Nervenenden "erwischt" würden. Der Rest der OP war auf jeden Fall schmerzfrei. Der Doc meinte, das kosmetische Ergebnis sei auch "recht ordentlich" geworden. Ich werde das zu gegebener Zeit mal im Casa hinterfragen...
Zum Ende der OP wurde ER in Watte gelegt oder besser: er bekam einen Druckverband. Insgesamt hat die OP wohl etwas länger als eine halbe Stunde gedauert. Genau kann ich es allerdings nicht sagen, da ich noch einen Moment vorher warten musste und auch die Betäubung etwas Zeit zum Wirken bekam. Zumindest für Letzteres war ich recht dankbar...
Anziehen und nach Hause gehen waren ebenfalls schmerzfrei, die Nacht war es meist auch. Unschön war nur wenn ich mich versehentlich halb auf den Bauch gedreht habe oder die Zudecke an dem freiliegenden Teil der Eichel langgeschrabbelt ist. Eine wirklich erholsame Nacht war es also nicht - eher ein Aneinanderreihen von Dämmerzuständen. Unbedingt empfehlenswert ist der schon in einem anderen Post erwähnte Tipp, des Nachts mal auf Toilette zu gehen, bevor körperinterne "Sicherheitsschaltungen" anspringen...
Gestern Abend hat der Arzt noch mal bei mir angerufen und gefragt, ob alles in Ordnung sei. Das konnte ich bis auf einen ziemlichen Bluterguss am Penisansatz auch bejahen. Heute Morgen war ich zum Abnehmen des Verbandes noch mal in der Praxis. Das wiederum war nicht soooo schön... Der Arzt zeigte mir, wie ich IHN weiterhin mit Salbe vollschmaddern und einpacken sollte. Außerdem soll ich Sitzbäder machen und Mitte nächster Woche noch mal zu Kontrolle hingehen. Doro wird der Sache wahrscheinlich erst trauen, wenn alles wieder verheilt ist und erfolgreich im Einsatz gewesen ist...
Das war es erstmal für heute. Ich hoffe, es ist nicht zu viel Text geworden. Wie gesagt: es ist ein persönlicher Erfahrungsbericht, er wird sicherlich bei jedem Mann anders ausfallen. Abschließend möchte ich sagen, dass ich unabhängig vom kosmetischen und/oder sexuellen Ergebnis die OP ohne medizinische Notwendigkeit nicht hätte machen lassen. Ich bin einfach kein Fan davon, an einem gesunden Körper ohne Not herumzuwerkeln.
LG Norbert