Das
Die Sache mit dem sich selber zuerst lieben zu lernen ist Bullshit und reines victim blaming (nach dem Motto, du verdienst keine liebe wenn du sie dir nicht selber gibst. du verdienst sie. IMMER).
und das
Der Trick um aus diesem ganzen Dreck herauszukommen ist dich selbst an oberste Stelle zu stellen.
muss sich nicht in diesem Sinn aufrechnen.
Mit "victim blaming" hat das nur insofern zu tun, als dass ein Mensch, der über sich selbst denkt, dass er keine Liebe verdienen würde, sich selbst nicht genügend liebt. Klingt womöglich allzu mathematisch, ist jedoch erfrischend logisch und einfach. Die Natur und damit der Mensch sind nämlich viel einfacher und effizienter gestrickt, als sich das etliche menschliche Denkmodelle ausrechnen.
Wer sich selbst an die oberste Stelle setzt, liebt sich selbst, so einfach ist das. Und in keinem Mass egoistisch, selbstherrlich, oder selbstverliebt. Das romantisch verklärte "Verschmelzen" mit einem Partner ist eine gefährliche Illusion, denn wer sich selbst in einer Beziehung aufgibt, gerät in die Gefahr, seine eigenen Bedürfnisse nicht mehr gestillt zu bekommen. Genau da entstehen Ängste, weil der Mensch auf der Suche nach Sicherheit ist.
Nur, Sicherheit gibt es nicht, auch das ist eine menschgemachte Illusion.
Ängste blockieren Energie. Sie lassen Gedanken entstehen, die das heutige Leben mit der Vergangenheit oder einer unbekannten Zukunft vergleichen. All diese Prozesse finden im Frontallappen des Gehirns statt. Ein Teil des Gehirns, das nur der Mensch hat. Wer mit seinen Gedanken nicht im Hier und Jetzt lebt, lebt in einer Illusion, die Ängste schürt - und letztlich zur selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Wer also ständig von sich denkt, dass er den/die Partner/in verlieren wird, dem wird genau dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch so widerfahren. Dumm gelaufen.
Kann die Liebe so stark sein, das man seinem Gegenüber diese Ängste und Gefühle mit der Zeit nehmen kann?
Liebe ist die stärkste Energie, die dem Menschen zur Verfügung steht. Liebe ist jedoch keine statische, materiell messbare Einheit. Liebe ist jedem Menschen angeboren, viele menschlich intellektuell gestrickte Denkmodelle machen aber aus der Liebe etwas anderes, als sie ist.
Wer liebt, ist auch bereit, Verantwortung zu übernehmen. Zuallererst für sich selbst. Für den/die eigene/n Partner/in. Für die Beziehung. Für die gemeinsamen Kinder. Für das eigene Tun und Lassen. Würde jeder Mensch aus Liebe zu sich selbst zuerst vor der eigenen Türe kehren, würde diese Welt ganz anders aussehen. Das Hauptproblem dabei habe ich bereits angedeutet: Liebe ist keine messbare Einheit. Liebe ist eine Handlung, die sich aus einer inneren Haltung durch liebevolle Handlungen ausdrückt. Sie ist einfach da, angeboren, muss aber bewusst gelebt werden.
Menschen nehmen sich gerne andere Menschen als Vorbild. Lernen von ihnen. Lassen sich zu neuen Gedanken und Erkenntnissen inspirieren. Erfährt nun also ein ängstlicher Mensch von einem liebevollen Partner in jeder Lebenssituation nichts als Liebe, ist es durchaus möglich, dass Ängste und negative Gefühle mit der Zeit verschwinden.
Beziehung aufbauen mit negativen Gefühlen?
Meine Ex-Frau hat mir ein Kuckuckskind untergejubelt. Ich hatte jahrelang extremst negative Gefühle. Viele durchwachte Nächte, begleitet von Ängsten und Selbstzweifeln. Ich habe mich in Bücher zu Lebensfragen eingelesen, und trotz Ängsten, Zweifeln und negativen Gefühlen die Liebe zu mir selbst wieder gefunden. Dank haufenweise neuen Gedanken und Erkenntnissen lebe ich seither viel, viel bewusster, mache nicht mehr die gleichen Fehler. Und eines Tages stand sie vor mir, meine Traumfrau. So bewusst wie in sie habe ich mich nie zuvor verliebt, der Entscheid, sie mit Herz und Seele von Kopf bis Fuss zu lieben, war und ist so glasklar wie bei keiner anderen Frau zuvor.
Das alles ist drastisch gekürzt meine Einstellung, beschrieben durch einen destillierten Erfahrungsbericht... viel mehr könnte darüber geschrieben werden, was viel schlauere Menschen als ich längst getan haben.