@ Sklavin84:
Gehen wir das Ganze mal systematisch an.
Mir stellen sich drei Fragen, die du dir auch stellen solltest:
1. Wo stehe ich, wo steht er?
2. Wo will ich hin und dass er auch hinkommt?
3. Wie kommen wir dorthin?
Klar ist, dass du ihm derzeit voraus bist, du hast ein Ziel - du als seine Sklavin. Derzeit seid ihr in einer mehr oder weniger Vanillabeziehung, auch wenn er dich beim Sex dominiert. Und du möchtest, dass er dein Herr wird, das Ziel ist also definiert. Wie das konkret ausschauen soll, weißt du auch schon in etwa, da du Sklavinnenregeln gefunden hast, die dir offenbar zusagen.
Bleibt noch die Frage: wird er das überhaupt wollen? Hat er die zu dir passende Neigung? Es gibt günstige Anzeichen dafür, eben dass er dich beim Sex unter sich hat. Aber sicher bist du nicht. Da hilft nur eines: Hosen runterlassen. Und nicht so andeutungsweise mit "ich lasse zuuufällig mal so Sklavinnenregeln am Tisch liegen, vielleicht liest er sie ja mal und ist dann gleich mein Herr und Meister". Das geht so nicht.
Es ist schwierig, weil du jetzt eben aktiv sein musst, und das aus der sub-Rolle heraus. Da wird leicht topping from the bottom daraus. Das Dilemma dabei ist, dass die dominante Rolle es per se nicht verträgt, geführt zu werden. Ist einfach ein Widerspruch in sich.
Es bleibt dir also, um Frage 3 zu beantworten, nichts anderes übrig, als zu bitten und vorzuschlagen. Demütig, wie es einer Sklavin - die du ja sein willst - zukommt. Wenn du nicht gern sprichst, dann bietet sich die schriftliche Form natürlich an.
Fang an mit Frage 1 - hol ihn dort ab, wo er steht. Dass es ihm auch Spaß macht, dich zu dominieren. Wie sehr es dir selber gefällt. Dass du gar nicht genug davon kriegen kannst und dir unbändig wünschst, mehr dominiert zu werden. Dass du einen Herrn haben möchtest, und er wäre der einzig Richtige und Vorstellbare dafür.
Dann zu Frage 2: Welche Vorstellungen du dafür hättest. Wann, wo und wie. Realistisch, bitte! Nicht "ich bin deine 24/7-Sklavin auf immer, überall und ewig, die alles, wirklich alles macht, was du dir erträumst!". Sag konkret, was du für ihn tun möchtest, was er mit dir tun darf. Sprich das größte Sexualorgan an, das der Mensch hat, das zwischen seine Ohren. Aber nicht auf eine intellektuelle Weise, sondern auf eine, die direkt zwischen seine Beine fährt! Keine Auflistung, kein Wunschzettel "das, das und das möchte ich haben, das aber nicht, das wieder schon", sondern dirty talking, schriftlich halt. Und dann frag ihn, ob er es sich auch vorstellen kann, ein solcher Herr für dich zu sein. Wenn du es geschafft hast, ihn mit deinen Wünschen und Formulierungen anzusprechen und scharf zu machen, dürfte das nicht allzu schwierig sein. Ist eine Herausforderung, keine Frage! Aber du willst ja etwas, also musst du auch was investieren.
Wenn er dann grundsätzlich zustimmt, dann kommt es zur Umsetzung von Frage 3. Wie kommt ihr dorthin, wo ihr hin wollt? Redet miteinander, setzt Dinge auf die Must-Liste, andere werden ausgeschlossen. Das ist jetzt die Zeit für Listen! Und dann probiert aus, was euch beiden (!) Spaß machen könnte, aber lasst euch Schlupflöcher wie Safewörter, mit denen ihr abbrechen oder wenigstens einen Schritt zurückmachen könnt, ohne dass einer das Gesicht verliert. Der Weg ist das Ziel und soll Spaß machen. Ihr müsst beide erst lernen, wie es ist, Herr und Sklavin zu sein. Es wird Rückschläge geben, aber vergesst nicht: es gibt nicht schwarz oder weiß, alles oder nichts. Man darf auch "Teilzeitsklavin" sein, dann gilt es eben nur an diesem Abend oder Wochenende. Oder immer, wenn er dir sein Halsband umlegt. (Oder du dir selbst.)
Vorschläge sind eh schon gekommen: knie einen Abend zu seinen Füßen (bzw. kriech auf allen Vieren). Sei in seiner Gegenwart nackt. Bitte um Bestrafung (die ihm überlassen bleibt!), wenn du das Gefühl hast, etwas nicht richtig gemacht zu haben. Frag, wie du ihm zu Diensten sein kannst. (Die aller-, wirklich allerwenigsten Männer lehnen einen Blowjob ab, nur so als Hint.) Versuche ihm seine Wünsche von den Augen abzulesen. Und wenn er wirklich mal keine hat, dann bleibst du ruhig und demütig in seiner Nähe und bist bereit, wenn er Lust auf dich bekommen sollte.
Das wäre, wie ich mir den Beginn einer Herr-Sklavin-Beziehung vorstellen könnte.