Ich überlege nur, ob diese s. g. offenen Beziehungen dem Partner nicht viel mehr weh tun als eine verlogene....
Schon eure Überlegungen "Tut es ihm tatsächlich nicht weh oder will er es mir nur nicht sagen?" sind doch auch sowas wie ein schlechtes Gewissen....oder?
Genau das ist das, was mich bei dieser Diskussion interessiert.
Weshalb ich halt auch eher Wert auf Beiträge lege, in denen Leute sich tatsächlich mal mit der Frage des TE befassen und was dazu sagen was ihre
eigenen Erfahrungen mit dem Thema sind.
Leute, die sich zu den Erfahrungen
anderer äussern gibts genug, schliesslich ist es ja auch wesentlich einfacher, sich über andere auszulassen als mal was über sich selber zu erzählen.
Hast DU, @*****ose, schon mal die Erfahrung gemacht, wie DU @*****ose, mit dem Fremdgehen und einem "schlechten Gewissen" (was auch immer das ist) umgegangen bist? Vermutlich schon, oder? Aber der Beitrag, und das ist genau wie bei dem Moralapostelbeitrag, auf den ich mich bezog (war nicht der von Legacy, der tatsächlich zum Thema war - eigene Erfahrung, eigener Umgang damit) enthält wirklich nichts zum Thema.
Und das ist dann halt nix für eine vernünftige Diskussion des Themas.
Die Frage war also: wie geht man mit dem "schlechten Gewissen" (was auch immer das ist) um.
Nun. Ich habe drüber reflektiert und es als Teil meiner Beziehungspflege, als eine Art regulierenden Faktor erkannt und akzeptiert. Dass mein Mann nicht wirklich unglücklich ist (zumindest nicht, was mich angeht, aber fragt bloss nicht nach seinem Job...) kann ich abschätzen. Und ausserdem reden wir. Das bin also ich.
Weiterhin gibts also die Erfahrung, dass das Gewissen einen quält bis man mit dem Partner drüber spricht und sich damit sozusagen eine Absolution erteilen lässt (das hätte ich auch, deshalb habe ich sie mir vorher geholt) und wandelt das schlechte Gewissen im Anschluss in Verachtung dem Partner mit dem man Fremdgegangen ist, um. Projektion des schlechten Gefühls nach aussen. Auch relativ normal und gesund, was die Verarbeitung negativer Gefühle angeht.
Dann gibts den Ansatz, dass es einen so quält, bis man mit jemand anderem drüber spricht, als dem Partner. Das scheint nicht so gut zu funktionieren. Die Schuldgefühle sind noch da, oder? Trotz anschliessender Trennung.
Tja, das ist doch wirklich interessant, oder? Viel interessanter als zu lesen, was irgendwer, der nix zum Thema an sich zu sagen hat, frömmlerisch tolerant oder wutschäumend verurteilend über seine Meinung zu anderen von sich gibt.
Was mich selber auch noch interessieren würde, ist aber nicht explizit im Thema drin aber auch nicht explizit draussen: wie äussert sich denn das "schlechte Gewissen", bzw warum fühlt man sich denn schlecht: hat man ein schlechtes Gefühl weil man
• dem Partner etwas verheimlicht
• sich mit jemandem in einer Form amüsiert in der man sich nur mit dem Partner amüsieren sollte
• weil man die knappe Zeit, die man zur Verfügung hat, mit wem anders als dem Partner verbracht hat (das geht am ehesten in meine Richtung. Seitdem mach ich sowas nur, wenn ich und mein Mann uns eh nicht sehen)
- ...?
@*******ase, dankeschön. Das Thema finde ich wirklich super.