Differenzierung
Bei dem Begriff dominant schwingen gern umgangssprachlich benutzte Synonyme mit.
Charisma, beispielsweise, muss nicht zwingend ein Zeichen von Dominanz sein. Hitler hatte ein Charisma so wie Ghandi auch eins hatte usw. usw.
Du, ich ...alle haben ein Charisma. Ob und wie es auf andere wirkt ist eine Frage wie sehr man ein Charisma pflegt und sich bewusst macht. Die meisten Menschen verneinen es sich selbst, dass sie ein Charisma haben indem lediglich nur das Charisma eines anderen Menschen wahrnehmen / verehren etc.
Ich habe schon Dom's angetroffen, die so charismatisch waren wie ein Gullideckel, weil sie Charisma-haben mit Bratzigkeit verwechseln. Das wirkt dann oft so, dass eine ungewollte Komik entsteht.
Souveränität wird dominanten Menschen nachgesagt. Doch ist das wirklich genau genug beobachtet und zu Ende gedacht? Was ist heißt eigentlich souverän? Das beschreibt sich in einer intelligenten Selbstsicherheit; oft in Verbindung mit Weitsichtigkeit, Professionalität oder auch Geschick im Umgang mit einer Situation. Ein Souverän hat zumeist mehr als Behauptungen zu bieten und liefert statt dessen tiefere Argumente mit denen man sich erst mal auseinander setzen muss.
Um souverän zu sein muss ich also nicht dominant sein und umgekehrt.
Ich finde beispielsweise Menschen sehr souverän, die mit Weitblick in sozialen Projekten arbeiten, was ja nun nicht wirklich viel mit Dominanz zu tun hat.
Es gibt natürlich auch dominante Menschen, die in dem was sie tun souverän sind.
Wie kommt es zu diesen Verwechselungen? Ich glaube, dass das an so manchem Domi liegt, der deswegen gern den Domi spielt, weil die Dinge wie Charisma und Souveränität komplett fehlen und da durch eine Domi-Show überspielt wird. Auch vor sich selbst.
Gleichzeitig schmückt er sich aber gern mit diesen Begriffen, denn die Eitelkeit will gefüttert werden.
Auch diesem Typus muss man einen gewissen Entertainmentgrad zugestehen; wenngleich dieser ebenfalls eher unfreiwillig entsteht.
Ich will mich da gar nicht lustig machen. Es ist eher schade, wenn Menschen glauben, dass sie durch das bloße Nachahmen schon etwas sind oder haben was sie gerne wären oder hätten.
Das ewige Behaupten oder Schauspielen erzeugt, wie ein Mantra, in der Fläche dann irgendwann mal eine allgemeine Wahrnehmung. Aber deswegen hat es weder an Bedeutung noch an Qualität gewonnen.
Für ein Rollenspiel reicht das; für mehr nicht und das sagt noch lange nichts über das wahrhaftig vorhandene Gesamtbild der jeweils Beteiligten aus.