***83:
mein Kopf sagt nein, mein Herz sagt ja. Ich habe Angst, dass ich es ewig bereue, wenn ich es nicht tue und dass ich Ihn verliere, ich weiß das klingt alles bescheuert, ich erkenne mich selbst kaum wieder
Ja, ich verstehe.
Aber überleg mal:
Wenn du es tust – was sollte dann im besten Fall daraus werden? Eine (Spiel-)Beziehung auf regelmäßiger Basis? Dann sollte man doch meinen, dass ihr euch ohnehin noch deutlich besser kennenlernen müsst. Wieso sollte man diese Möglichkeit aufgeben, nur, weil der Kick bei einem ersten Treffen vielleicht nicht ganz so groß ist, wie man es gern hätte?
Diese Alternativlosigkeit "er lässt sich nicht auf andere Optionen ein" klingt für mich sehr nach emotionaler Erpressung einerseits und andererseits danach, dass er nur genau dieses eine Treffen mit dir im Kopf hat – unabhängig davon, was er dabei mit dir anzustellen gedenkt. Zumal ich auch nicht den Eindruck habe, dass er nach Möglichkeiten sucht, um dir die Sache möglichst gefahrlos zu ermöglichen … und dabei, das von einer Anfängerin zu verlangen, die keine Vergleichsbasis und keine Kontakte in der Szene hat, wäre ich noch einmal misstrauischer.
Ich habe mich selbst einmal – ein einziges Mal! – auf ein ähnliches Blind Date eingelassen. Aber: Wir hatten eine gemeinsame (persönliche) Bekannte; ich hatte seine kompletten persönlichen Daten (Name, Adresse, Arbeitsplatz); wir hatten im Vorfeld viele Stunden telefoniert; ursprünglich war ein "normales" Treffen geplant, das aus verschiedenen Gründen nicht möglich war; und ich ließ mich dabei von einer Freundin covern, die wusste, wo ich war und mit wem. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, er wolle mich zu etwas überreden, was meinem Bauchgefühl zuwiderlief.
Und welchen Worst Case würdest du wohl mehr bereuen – auf das Kennenlernen mit ihm komplett verzichtet zu haben (es gibt noch andere Männer!) oder bei dem Blind Date vergewaltigt und krankenhausreif geschlagen zu werden?