Sexuelle Bedürfnisse stimmen nicht überein.
Hallo zusammen,ich habe jetzt lange mit mir gehadert und mich dazu entschlossen doch mal aufzuschreiben was mir auf der Seele brennt.
Mein Mann und ich hatten am Anfang unserer Beziehung ganz "normal" Sex. Ein paar Mal pro Woche, frisch verliebt auch gerne mal 2,3 mal am Tag.
Bereits nach einem Jahr wurde es merklich weniger. So schlich sich der Trott immer mehr in den Alltag. Es wurde immer weniger. Mir war Sex schon immer sehr wichtig. Ich war aber so verliebt, dass ich mir einredete, Sex könnte nicht alles sein im Leben und habe versucht mich mit der Situation zu arrangieren.
Leider bemerkte ich erst nach der Eheschließung, dass ich auf harten Sex, auf BDSM, auf Dominanz, darauf Macht und Kontrolle in die Hände eines Mannes zu legen, Lustschmerzen, mich zu unterwerfen,....
Nachdem Sex sowieso kein großes Thema mehr war habe ich lange geschwiegen und versucht zu unterdrücken was da in mir schlummert. Wenn wir Sex hatten, dann eher Blümchensex. Irgendwann nahm ich all meinen Mut zusammen und gestand ihm in der Softversion wie es wirklich in mir aussieht. Ich hatte furchtbare Angst davor, dass er mich als pervers, krank oder sonstwas bezeichnen würde.
Er hörte sich alles in Ruhe an, gab mir aber ein beruhigendes Gefühl, er würde versuchen mir entgegenzukommen, ich solle ihm diese Welt zeigen, er wolle mich nicht verlieren. Ich war überglücklich. Leider war sein Interesse daran nur von kurzer Dauer, vielleicht auch im Moment des Gesprächs auch nur so dahergesagt...
Ich suchte wieder und wieder das Gespräch. Bis ich bei einem letzten Gespräch nicht mehr konnte und alles aus mir herausgebrochen ist. Ich wollte keine Sehnsüchte und Phantasien mehr verheimlichen. Wollte, dass er weiß wie ich leide, was ich brauche, was mir fehlt und ich machte ihm den Vorschlag unsere Ehe zu öffnen, damit wir beide unsere Sexualität mit anderen ausleben können. Aber er verweigerte sofort jeden Gedanken daran und war geschockt.
Er könne es schaffen mir zu geben was ich brauche. Er wolle mit mir diese Welt erkunden. Aber es tat sich nichts. Alle Versuche, jahrelang etwas aus ihm herauszukitzeln was ihn kickt, was er gerne probieren möchte, seine Phantasien.... Alles absolut ohne 'Erfolg'. Ihm ist Sex nicht wichtig. Ihm reicht Blümchensex, alle ein bis zwei Monate. Und ich habe das Gefühl dabei zugrunde zu gehen.
Ich werde immer unzufriedener und es wirkt sich auch immer mehr auf den Alltag aus. Auch das Zwischenmenschliche leidet darunter. Sex ist MIR verdammt wichtig.
Er sagt mir, wir schaffen das gemeinsam. Er blockt Kontakte mit anderen ab, er erlaubt mir auch nicht eine Spielbeziehung einzugehen. Er sieht nicht, dass wir sexuell absolut überhaupt gar nicht zusammenpassen. Er macht dicht, scheint blind zu sein, vielleicht will er es auch nicht sehen. Aber zeitgleich ist er so eifersüchtig, dass mich andere Männer am Besten gar nicht erst anschauen sollten.
Ich bin am Ende meiner Kräfte,habe unendlich viele Gespräche geführt und nichts bringt uns weiter. Für ihn ist alles in Butter und ich kann einfach nicht mehr so weitermachen.
Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.
Wie kann man diese Situation vielleicht noch lösen?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann davon berichten?