Ich stelle fest, das ich es intuitiv "spüre", wenn Mann Richtung BDSM tickt. Manchmal ist ihm das jedoch selbst (noch) nicht bewusst, manchmal ist es "nur" erstmal seine nonverbale Ausstrahlung oder er sprach es selbst irgendwann aus, wie kürzlich in einem Tantra-Seminar. Bingo, dachte ich. Wieder mal für meine Emphatie volle Punktzahl.
Und ich bemerke, dass erfahrene BDSMler gern Frau (suggestiv) antesten. Auch per Email. Hier eine Bemerkung, dort eine harmlose Frage.
Ich agiere/reagiere intuitiv dann ebenso und schon weiß ich, in welche Richtung sie ticken. Nur weil ich mal von Du- auf Sie-Anrede wechsle.
In der 2. Email werde ich dann schon als "Dienerin" bezeichnet oder soll sie beim ersten Date mit "Herr" und "Sie" anreden. Ein "Tschüss"-Kriterium für mich.
Natürlich ist jeder Kontakt/Date auch ein Herausfinden, was will ich bzw. was tut mir gut oder nicht. Die Grenzen, es "laufen" zu lassen, gerade wenn Frau diesbezügliche Einfühlung in sich selbst noch fehlt, sind auch schnell überschritten. Auch geschieht es schnell bei mir, dass ich mich dem Anderen zuliebe, weil ich seinen unbewussten "Druck" bzw. "Wünsche" spüre oder Dies und Das gern selbst möchte, Anderes dafür "ertrage". Weil es ihm gefällt.
Tut jedoch mir nicht gut. Weiß ich jedoch erst immer hinterher bzw. überprüfe dann auch meine sehr gute Intuition.
Selbstreflektion, auch für eigene (Ego-/Macht-/Submissions)-Motivationen, ins BDSM-Thema einsteigen zu wollen, ist das A und O - doch wenn ich so manches Thema bzw. die Antworten auch von erfahrenen BDSMlern hier lese, haben die nur Wenige...
In Fesseln z. B. kann bzw. "muss" ich ja zwangsweise loslassen. Ich muss also Kontrolle abgeben. Wenn Vertrauen und insbesondere die emotionale Chemie zum Mann stimmt. Und schon kann mein Kopf das akzeptieren und hört mit der permanenten Außen-Überwachung auf. Dann hat aber auch Er die Kontrolle und muss mich fühlen (lernen). Körper sagt in Reaktion "Ja", aber er sagt verbal "Nein", weil er spürt, dass es/das heute nicht das Richtige für meine Psyche/Seele ist. Bedingt zwangsläufig hohe Vertrautheit und langsames intensives Kennenlernen.
Wird mein Vertrauen, durch hohe Männeremphatiefähigkeit immer auch "spürbar", gebrochen, weil er sich nicht im Griff hat - Ende Gelände.
Weil ich meine traumatisierte und gerade auch deshalb das Außen hoch kontrollierende/überwachende Seele schützen muss. Deren Grenzen oft (auch von mir selbst) nicht beachtet wurden und ich durch die Hochsensitivität jedes Gefühl ca. doppelt bis 3fach so stark wie andere empfinde. Und aus jeder Interaktion/Session so manche Emotionen sehr lange bei mir nachwirken, wie emotionale Filme, auf ewig ins Gehirn gebrannt...