Die Frage war doch ...
Trotzdem interessant, einen großen Teil der Beiträge zu lesen, die Wogen, die einige Kommentare und Meinungen verursacht haben.
Als Greenhorn wollte ich auch was los werden, was ich bisher vermisst (oder überlesen) habe:
die Frage, ob Prostitution unethisch ist, sollte sich in unserer heutigen Zeit ebenso wenig stellen wie die Frage, ob Sex vor der Ehe unmoralisch oder Geschlechtsverkehr, der nicht als Zeugungsakt gesehen wird, zu verdammen ist.
Meine - durch keine wissenschaftliche Untersuchung belegte - Meinung:
Prostitution wird in erster Linie von Frauen als unmoralisch empfungen, weil sie auch in der Protituierten eine potentielle Konkurrentin sehen.
Das "Auch" habe ich extra benutzt, denn die Frage, warum einer partnerschaftlichen Treue ein so hoher Stellenwert beigemessen wird, ist genau damit beantwortet: die Angst, den Ernährer der Familie zu verlieren.
Wie fängt es denn meistens an?
Mit Sex.
Habe ganz selten gehört, dass Beziehungen auseinander gegangen sind, ohne dass mit der und dem anderen fremd gegangen worden ist.
Sex ist doch in einer Beziehung, auch wenn sie noch keine ist, einer der Anfangspunkte. Wenn man zusammen geschlafen hat, ist da mehr als nur zusammen ins Kino gehen. Es kann sich mehr daraus ergeben.
Das ist bei einer Prostituierten so ziemlich ausgeschlossen.
Hat auch was für sich!
Bei der Beantwortung der Frage zur Moral von Protitution will ich eigentlich auf den Sexualtrieb hinaus:
eine Urkraft, die im Grunde den Fortbestand der Species "homo sapiens" (bei dem sapiens bin ich mir nicht so sicher, ob das wirklich zutrifft) wie bei allen anderen Lebewesen auf dieser Welt sichert.
Dieser Trieb hat nichts mit Erotik, Lust geniessen, auf Wolke 7 schweben zu tun.
Wenn ein Mann diesen "Stau" loswerden will, warum sollte er nicht auch zu einer Prostituierten gehen. Ist doch viel einfacher und reeller, als irgendwo rumzuhängen, Drinks zu spendieren, zu einem Abendessen einzuladen, nur mit dem Hintergrund, die Dame hoffentlich ins Bett zu bekommen - das wäre unehrlich und wahrscheinlich auch uneffektiver, als die "Ware Sex" zu kaufen.
Unmoralisch ist das nicht, solange der Kunde (oder die Kundin) eine reelle Dienstleistung dafür erhält und weiss, was er (sie) zu erwarten hat UND solange diese Dienstleistung freiwilling (in gewissem Umfang, denn wie schon ein paar mal hier erwähnt, steht in den allermeisten Fällen ein gewisser Zwang und sei es nur der "finanzielle Engpass" dahinter) erbracht wird.
Unmoralisch wird die Angelegenheit dann, wenn der Kunde in Kauf nimmt, dass Frauen ihm das "Abenteuer" nicht freiwillig bieten. Man liest da ja so einiges (Zwangprostitution ...). Und leider befürchte ich, dass es sehr viele "Kunden" gibt, denen so etwas egal ist oder sie es sogar irgenwie geil finden. Zum Kotzen!
Zurück zum "Stau" - damit ich nicht falsch verstanden werde: wer meint, ihn auf diese Weise loswerden zu wollen - warum nicht. Er sollte nur wissen, dass es in den meisten Fällen nicht mehr als das sein kann, wenn er sich nicht selbst belügen möchte.
Sich den Wunsch nach Praktien zu erfüllen, die man zu Hause nicht geboten bekommt? Wem´s Spaß macht - O.K.
Aber auch hier frage ich mich, wie toll muss es denn sein, Analverkehr mit einer Prostituierten zu haben, die im Grunde die Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen möchte?
Und das ist der Knackpunkt, bei dem ich Probleme mit der Prostitution habe (oh Gott, ich hatte nie vor, so viel zu schreiben - ich entschuldige mich bei allen, die ich langweile): Millionen Männer kaufen sich täglich Sex von Frauen, die im Grunde außer dem Geld nichts von ihnen wollen, die sie vielleicht noch ekelig oder zumindest unattraktiv finden... (ja, ja, es wird sie schon auch geben, die Huren, die es wirkllich schön machen und denen der Freier, bzw. seine wirkliche Befriedigung nicht nur total egal ist, aber bei der Fülle der vollzogenen "Kauf-Geschlechtsakte" sicher in der absoluten Unterzahl).
Ich persönlich möchte mich nicht zu der Gruppe von Männern zählen, die man langläufig als "Puffgänger" bezeichnet, weil für mich diese Art der sexuellen "Befriedigung" so gar nichts mit dem zu tun hat, was ich mir unter Sex vorstelle.
Aber, wie heisst es so schön: hony soit qui mal y pense!