Ist Prostitution unethisch?
"Für soetwas wäre ich mir zu schade", schreibt mir Sibylle. "Ich bekomme auch Sex, ohne dafür zu bezahlen", schreibt dagegen Georg. Seit Dezember 2001 gibt es ein Gesetz in der BRD, das die Rechtsverhältnisse Prostituierter klärt. Seither ist Prostitution in Deutschland legal. Legitim ist sie für viele deswegen noch lange nicht. Wer sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt in Anspruch nimmt, tut es heimlich und schweigt darüber, um der gesellschaftlichen Ächtung zu entgehen. Offene Freundschaften zu Prostituierten? Undenkbar! Wer möchte schon mit "soeiner" befreundet sein. Begriffe wie Nutte, Hure, Prostituierte oder Professionelle konnotieren nach wie vor negativ und abwertend. Ein Schwein ist, wer diesen schmutzigen Sex kauft, eine Schlampe, wer diesem schmutzigen Geschäft nachgeht. Das Bild des unfreiwillig zum Sex gezwungenen Opfers bleibt noch dasjenige, bei dem die Frauen am besten wegkommen.In einer Gesellschaft, die ihre sexuelle Aufgeschlossenheit propagiert, unter Menschen, die die Abenteuer ihrer Lust wie Heldentaten feiern, ist dies ein Armutszeugnis. Als Hostess begegnen mir auch im JC, in dieser Community für stilvolle Erotik, viel Skepsis, Aversion und sogar offene Feindseligkeit. Der Zugang zu bestimmten Gruppen wird mir aufgrund meiner Tätigkeit verweigert oder man unterstellt mir in Diskussionen unlautere Absichten, ohne auf meine Beiträge einzugehen. Um dieser Problematik weiter auf den Grund zu gehen, möchte ich an dieser Stelle Argumente, Pros und Contras zu meiner eingänglichen Frage sammeln: Ist Prositution unethisch?
Bitte schreibt nicht nur einfach eure Meinung, sondern begründet, wie ihr dazu kommt. Die Begründungen sind der Aspekt, um den es mir hier geht. Bleibt sachlich!