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Gleichberechtigung unter den Geschlechtern : geht das?

*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Antaghar
Danke
*blume*
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Baba_yaga
Keine Ahnung, ob das bei den MEISTEN Familien so ist.

Grundsätzlich finde ich es bedenklich, Babys und (Klein)Kinder in Horte oder Kitas zu stecken, um arbeiten zu gehen, wenn keine finanzielle Notwendigkeit dafür vorliegt. (Klar sehe ich auch die Problematik der Babypause, Erziehungsurlaubs, etc.).

Mein eigene Einstellung ist, diejenigen zu unterstützen, die Kindererziehung als Vollzeitarbeit betreiben wollen, denen dies aus eigener Kraft finanziell nicht möglich ist (Klar... wo würde man die Grenze ansetzen..).

Und selbst wenn sich beide Elternteile für Vollzeit entscheideten, auch wenn sie es nicht wirklich bräuchten, finde ich das auch in Ordnung, weil nicht die Quantität, sondern die Qualität meiner Meinung nach entscheidend ist, die die Familie zusammen verbringt.

Jeder wie er mag. Ich als Steuerzahler habe allerdings keine Lust, einem persönlichen Selbstverwirklichungswunsch finanziell Vorschub zu leisten. Der soll sich dann bitte selbst um eine Kinderbetreuung kümmern, bzw. angemessen für die Betreuung bezahlen.

Und ich frage mich gerade, wie wohl die Qualität der Belastbarkeit eines Paares LANGFRISTIG aussieht, das z.B. nach einem (mind.) 8 Std. Arbeitstag, nach Hin- und Rückfahrt zur Arbeit, nach Bringen und Holen der Kinder, nach Einkauf, nach Aufräumen, putzen, Wäsche waschen, etc. aussieht, das sich dann noch um die Sorgen und Nöte ihrer Kinder kümmern, das sich vllt. noch um die anstehende Mathearbeit kümmern soll.... Naja, Schulis und Essen können ja auch von anderen Leuten begleitet und bereitet werden. Und wie ist es mit den un"spaßigen" Krankheiten? Oder mit einfach mal FREUDE und SCHÖNES!!

Und ob ein 18 Monate altes Kleinkind SPASS empfindet, und zwar tagein, tagsaus, wenn es von der Bezugsperson getrennt ist, wage ich zum einen zu bezweifeln, zum anderen belegen vielerlei Studien, die heute auch als Grundlage für die familienpolitischen Entscheidungen herangezogen werden, dass eben diese Trennungen bis zum ca. 3. Lebensjahr als NICHT entwicklungsförderlich und erstrebenswert angesehen werden.

Ich frage mal zurück (auch wenn Du nicht Mutter bist): Glaubst Du wirklich, dass es den meisten Kindern in derart frühen Jahren GUT TUT, von ihrer Mutter/Vater getrennt zu sein? Meinst Du, es reicht einem 18monatigen Kleinkind aus, Spaß zu haben? (Wobei ich gerne mal wissen möchte, woran man das erkennt..)

Wenn dies (Abgabe der Kinder in Horte, Kitas) durch Umstände notwendig ist, sollten auf die Bedürfnisse der KINDER besonders eingegangen werden. Bei dieser ganzen Diskussion um die Kinderbetreuung lese ich seltenst von den Bedürfnissen der Kinder, die es zu berücksichtigen gilt, sondern darum, wie es den Eltern ermöglicht und erleichtert werden kann, ihre Kinder abzugeben.

Gleich landen wir in einer Diskussion um den Gleichberechtigungsanspruch von Kindern, deren Eltern arbeiten und denen, die nicht arbeiten. Und der Mist ist, kein 18monatiges Kleinkind kann eine Lobby gründen...

Was häufig vergessen wird - wahrscheinlich völlig unbeabsichtigt - ist, dass das Gerangel um sogen. (berufliche) Gleichberechtigung auch auf Kosten derjenigen geschieht, die am allerbedürftigsten sind und sich am wenigsten wehren können: Kinder.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
"gleichberechtigung"
kann mich nur schwer über die fehlende "gleichwertigkeit" hinwegtrösten.........

*ja*

*snief*

Wir könnten die Debatte um männlich und weiblich vergessen, würden wir uns menschlich verhalten und achtsam jedem gegenüber... Was für ein Blödsinn, die Geschlechter gegeneinander zu sehen, statt miteinander das zu schaffen, was Notwendig ist, wenn wir diesen Lebensraum für unsere Kinder und Enkel erhalten wollen...
******_by Frau
111 Beiträge
danke, morigane.
ich glaube auch, daß es mittlerweile um völlig andere & neue fragen & notwendigkeiten gehen sollte.

zumindest in unseren breitengraden kann man natürlich rumbessern & nachbessern, aber die hauptarbeit ist mit sicherheit getan & wir könnten uns wichtigeren fragen zuwenden.

wenn mich einer fragt - ok. keiner? ich geb die antwort trotzdem *g* - wen ich für "das benachteiligte geschlecht in unserer gesellschaft" halte, dann wären das weder männer noch frauen, sondern kinder & jugendliche.
schlechte perspektive, keine lobby, auflösungstendenzen.

ot, aber macht nix.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Morigane
Schön, Dich hier anzutreffen!

*sonne*

Du weißt ja, dass mich das Wort Gleichberechtignug schon immer gestört hat, weil niemals auch nur zwei Lebewesen gleichberechtigt sein können und werden. Denn sie sind nicht gleich.

Aber sie sollten gleichwertig sein, auf gleicher Augenhöhe sein dürfen, gleich achtsam behandelt werden - egal ob Tier oder Pflanze, Frau, Mann oder Kind! Wir sind all zunächst mal Lebewesen.

Höre ich Gleichberechtigung, sehe ich vor meinem inneren Auge:

Fünf Lebewesen müssen sich um einen Job bewerben. Eine Ameise, ein Bär, ein Fisch, ein Vogel und ein Mensch. Um auf keinen Fall ungerecht zu sein und alle gleichberechtigt zu behandeln, wird entschieden, dass sie alle die gleiche Aufgabe zu erledigen haben: Sie müssen auf eine Palme klettern und eine Kokosnuss runterholen. Wer zuerst samt Nuss wieder unten ist, kriegt den Job.

Sollten nicht im Sozialismus alle Menschen möglichst gleichberechtigt sein und gleich behandelt werden (nur die Funktionäre natürlich ein bisschen "gleicher")? Das ist nicht zynisch gemeint, sondern ich denke, da lag der entscheidende Fehler in einem von der Idee her gut gemeinten System: Die Menschen sind niemals gleich!

Aber sie haben zunächst mal alle die gleiche Achtung verdient.

Der Antaghar
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ lil
Auch OT:

Richtig! Das gilt umso mehr, als sich Eltern mittlerweile lieber "selbst verwirklichen" ...

(Der Antaghar)
*ja* so sehe ich das auch antaghar und morigane .......


tictac6766 hatte das ja in ähnlicher weise angesprochen....
Quadratschädel
Ich halte mich immer noch an der Hoffnung fest, dass irgendwann auch die Mehrheit der eher uninteressierten Frauen aufwacht, erkennt, was gespielt wird, und sich gegen diese aufgezwungene Gleichstellung auflehnt.

So einen Unsinn habe ich schon lange nicht gehört. Gleichberechtigung, Gleichstellung usw. zielt doch im Wesentlichen auf Gleichbehandlung ab. Nicht mehr und nicht weniger, also die Möglichkeit gleicher Rechtsausübung, wobei man sich individuell dafür oder dagegen entscheiden kann; denn Rechte müssen in Anspruch genommen werden …
… und die verkapselten Diskussionen hier in Deutschland können schon manchmal zum Schmunzeln Anlass geben. Während meiner langen Auslandstätigkeit sagte mir einmal eine Bekannte, die deutsche Emanzipationsbewegung, so, wie sie von einigen Frauen hier betrieben wird, führe ihrer Ansicht nach zu weiteren Einengungen. Sie fühle sich gesellschaftlich und beruflich gleichbehandelt, da sie dieselben Rechtsansprüche genieße und auch durchsetzen könne – hierzu auch bereit sei –, wie die Männer. Und doch genieße sie es weiterhin Frau zu sein. Sie jedenfalls freue sich über Blumen, genieße es, dass die Herren am Tisch aufstehen, wenn sie sich erheben usw. …. und bekomme sie Kinder, werde sich der Rest auch noch so entwickeln, wie sie es sich vorstellt und wünscht … sie liebe die Rollenverteilung … und

… dies habe ich ihr ohne Einschränkung oder den geringsten Zweifel unmittelbar geglaubt, … da sie gelächelt hat.

Herzliche Grüße
Cabal *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Caballito
Coco Chanel soll es angeblich gewesen sein, die mal sagte:

"Ich halte es für einen Fehler, die Unterschiede zwischen Frauen und Männern anzugleichen. Ich pflege und genieße diese Unterschiede lieber!"

Ob sie es wirklich war, weiß ich nicht - aber es muss auf jeden Fall eine kluge Frau gewesen sein.

Und Dir müsste das dann ja wohl gefallen? (Mir übrigens auch ...)

Der Antaghar
@Antaghar
und wie mir dies gefällt ... dabei immer auf gleicher Augenhöhe und Genuß pur.

*lol*
********nner Mann
4.902 Beiträge
Ich hab ja lange überlegt, ob es Sinn macht
auf die Vorhaltungen der Profi-Steuerzahlerin einzugehen. Aber da in meinen Augen fast alle gesellschaftlichen Nachteile, die Frauen betreffen, mit der Kindererziehung in Verbindung stehen (selbst die, die keine haben wollen, bekommen im gebärfähigen Alter keinen anspruchsvollen Job, weil sie ja doch welchen kriegen könnten...), sollte man doch noch folgende Denkanstöße geben:

1) auch ein Elternpaar, das sich den Hintern aufreißt (wenig gemeinsame Zeit wg. aufeinander abgestimmter Dienstzeiten, Nachtschichten, Wochenenddienste) zahlt Steuern! Und Kindergartengebühren...

2) es soll Menschen geben, die Ihren Kindern etwas bieten und dennoch nicht den Zugang zum Beruf verlieren wollen. Heute kann man nicht einfach so mal neun Jahre komplett rausgehen, bis die beiden Kinder (oder gar die drei, vier, die ja von der Gesellschaft gewünscht sind!) aus dem Gröbsten raus sind. Und das auf ihren eigenen Schultern meistern müssen. Weil ihnen nicht mal die schon seit Jahren vom Verfassungsgericht angemahnten Steuerfreibeträge eingeräumt werden.

3) wenn zwei Menschen zum Familieneinkommen beitragen, heißt das nicht, dass man Cabrios und Boote fährt. Es soll ja Vereine geben, die Beiträge erheben... Und wenn man die Kinder eben nicht nur vor die Glotze setzen will, dann zahlt man für den Fußballverein, fürs Judo, fürs Turnen, kauft Fahrräder und Skateboards und Musikinstrumente. Und Schulbücher.
Und hat am Monatsende immer Ebbe. Und kriegt trotzdem noch ne Steuernachforderung. Für die man dann das Urlaubsgeld aufsparen muss.

4) Blinde sollten nicht über Farben diskutieren. Wer sich noch nie mit seinem Partner über Jahre faktisch im Treppenhaus abgeklatscht hat, um die RundumdieUhrversorgung des Nachwuchses ohne Hort etc. zu organisieren, dem spreche ich das Recht ab, über die Lebensweise von Menschen mit Doppelbelastung zu räsonieren.

5) Gleichberechtigung ist für mich die realistische! Möglichkeit, an allen Errungenschaften der Gesellschaft teilnehmen zu können. Das erreiche ich nicht mit Frauenquoten, sondern nur mit praktischer und finanzieller Unterstützung. Denn Eltern zahlen nicht nur Steuern und den Eintritt ins Theater sondern für die Zeit auch noch nen Babysitter. Wenn sie sich den Luxus mal gönnen.

Eine Frau ohne Kinder hat alle Möglichkeiten und allenfalls den indirekten Nachteil, dass mancher Arbeitgeber ihr im richtigen Alter gern einen dringenden Kinderwunsch unterstellt.
Aber sie unterliegt keiner Wehrpflicht, kann die selbe Schule und Hochschule besuchen wie die Männer, kann Unternehmen gründen, kann wählen und sich wählen lassen und gar Bundeskanzlerin werden. Ich sehe die Gleichberechtigung im eigentlichen Sinne längst als erreicht an. Und die faktische Ungleichheit hängt größtenteils mit der Brutpflege zusammen.
Gleichberechtigung unter den Geschlechtern : geht das?
--Frage:Worin besteht Eurer Ansicht nach der Unterschied zwischen Gleichberechtigung und dem Verlust, der ehemaligen Rolle?--

Gleichberichtigung bedeutet Sie kann alles was er kann.
Kurz & bündig.
Und Frauen können auch alles was Männer können....ok, beim Thema Körperkraft hörts halt schon auf...

Nein, Schluß jetzt mit Spass, damit wären wir auch schon bei der Rolle.
Ich meine wir können froh sein das wir "Rollen" haben. Macht das andere Geschlecht ja so interessant.
Sehe ich die Muskelthreads, oder Körpergrössenthreads, dann scheint es Frauen doch recht wichtig zu sein das Mann Rolle spielt.

Das ist die natürliche Rolle die zwischen Mann & Frau nunmal besteht.

Feminin & maskulin, das bekannte Spiel da draußen.
Diese Rolle wird immer bestehen.
Die Rolle, Du Frau kochen und ruhig sein, ich Mann arbeiten und Patriarch ist passé.

--Frage:Müssen Mann und Frau wirklich unterschiedliche moralische Rechte haben, damit solche Beziehungskonstellationen funktionieren können?--

Nein.
Ok, bin gerade zu faul genauer drüber nachzudenken, aber Männer wie Frauen leben direkt miteinander, weshalb sollte es da Unterschiede geben?
Den Käse "Mann ist immer der Boss" haben wir schon lange hinter uns.
Hey, wir haben Kanzlerin...*ggg*

--Frage:Ist Emanzipation wirklich so gefährlich und wenn ja, für wen und warum?--

Für Männer die in einer Welt so 40 Jahre zurück leben.
Dieses ewig währende …
… destruktive und scheinheilige Gejammer zur Gleichstellung könnte, soweit entsteht der Eindruck, auch darauf ausgerichtet sein, das latente Bedürfnis nach einer wirksamen Gleichbehandlung von Beginn an zu kontakarieren und da steckt oftmals System hinter.

Nun wird propagiert:
Ich sehe die Gleichberechtigung im eigentlichen Sinne längst als erreicht an.

Und zur Untermauerung beispielsweise Überlegungen eingeleitet mit den Worten

Frau Schwarzer und ihre ganzen verkrampften Kampfhennen …

Was haben wir hier. Einen Mann, nach dessen Ansicht die Gleichberechtigung längst erreicht sei und eine Frau, die in den letzten Jahrzehnten in Deutschland aber auch in Europa einen herausragenden persönlichen Anteil daran hatte, dass Frauen ihr Recht auf Gleichbehandlung langsam durchzusetzen in der Lage waren. Anstatt dieses – ungeachtet der Fehler und/oder Mängel, die jedem Menschen zugestanden werden dürfen – wichtige Lebenswerk als das zu würdigen, was es ist, also eine bedeutende Leistung für die Gesellschaft, geschieht folgendes: Sie – die als Gefahr entlarvte Frau - wird in ihrer Menschenwürde herab gesetzt und hier als verkrampfte Kampfhenne betitelt – ach ja, es waren ja IHRE Hennen, sie scheint ja über diesen Status bereits hinaus zu sein, so dass es sich dann um die Glucke handeln müsste, also noch schlimmer -.

Was wird mit dieser Problembewältigung offensichtlich bezweckt? Jede/er, der die sich anschließenden Überlegungen zur Gleichstellung, Gleichberechtigung und/oder Gleichbehandlung anders sehen sollte, gehört in das Lager der Glucke mit ihren Hennen, und … wer möchte dies schon? Hier finden wir neben der Kundgabe der Nichtachtung das zweite, immer wieder zu erkennende Phänomen einer verdeckten – manchmal auch unbewussten - Initiative gegen die Gleichbehandlung, und zwar die zur Stärkung der eigenen Position vollzogene subtile Ausgrenzung. Diese Systematik ist auf allen Ebenen des beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Aufstiegs wieder zu finden.

Wenn also jemand behauptet, die Gleichberechtigung im eigentlichen Sinne längst als erreicht angesehen zu haben, seid wachsam. Eigentlich bedeutet dies verkürzt sinngemäß: nun aber Schluss, es reicht damit und mir wird diese beharrliche – nun ja, auch als notwenig erkannte - Forderung nach Gleichbehandlung lästig und darüber hinaus könnte es für mich auch einmal gefährlich werden.

Folglich ist die Emanzipation nicht gefährlich. Die Gefahren lauern ganz woanders, nur erkennt man sie schwerer.


LG
Cabal *zwinker*
******_by Frau
111 Beiträge
Wenn also jemand behauptet, die Gleichberechtigung im eigentlichen Sinne längst als erreicht angesehen zu haben, seid wachsam. Eigentlich bedeutet dies verkürzt sinngemäß: nun aber Schluss, es reicht damit [...]
das habe ich sinngemäß auch behauptet.
was du siehst, sehe ich allerdings auch - nicht zuletzt in einigen beiträgen hier.

tatsächlich ist aber doch der hauruck-akt vorbei (u.a. dank den suffragetten, den beiden weltkriegen & frau schwarzer & ihren genossinnen). jetzt geht es darum, aus einer gemeinsamen position heraus - & nicht aus entgegengesetzten - damit umgehen zu können.

das kann nicht funktionieren, indem man sich wieder rückwärts wendet, sondern indem männer UND frauen lernen, sich in dieser (gesellschaftlich) neuen position wirklich heimisch zu fühlen.
hilfreich wäre es, wenn man die aufregung endlich aus dem thema nehmen könnte.

es geht nicht mehr um kampf, sondern um adaption.
wir haben viel dringendere gesellschaftliche probleme.
Zutreffender Ansatz …
… den man ohne Vorbehalte teilen darf und sollte.
aus einer gemeinsamen position heraus - & nicht aus entgegengesetzten - damit umgehen zu können
.

Gemeinsam bedeutet aber auch gemeinsam, und dies setzt einen gemeinsamen Willen und nicht nur "so zu tun" voraus. Also nicht nur Wasser predigen und Wein trinken. Deshalb erscheint es legitim, auf die subtilen Gefahren für die noch nicht gefestigte Gleichheit, und erst dann ist sie wirklich erstarkt, hinzuweisen. Ungeachtet dessen, und auch dies darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, gibt es schon viele Menschen, die bereit und in der Lage sind, sie zu leben.

LG
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wenn's doch nur so wäre ...
Wie gerne lese ich Eure guten und wichtigen Ansätze.

Und der Alltag? Ich sehe um mich herum so viele Frauen, die Männer im Grunde verachten (sicher aus guten Gründen) und Männer, die Frauen nur funktionalisieren bzw. instrumentalisieren (und insgeheim im Grunde doch für blöder als sich selbst halten).

Und dann sehe ich wieder Männer, die allen Anlass dazu geben, dass Frauen ihnen enttäuscht und verbittert begegnen. Und Frauen, die allen Anlass dazu bieten, sich kopfschüttelnd zu fragen, was das nun wieder soll ...

Können wir nicht einfach Menschen sein? Weibliche und männliche, junge und alte, kleine und große ...

Und alle gemeinsam uns lieber darum kümmern, dass wieder mehr Liebe, mehr Herzenswärme, mehr Mitgefühl, mehr Achtsamkeit (und natürlich auch mehr Hirn!) in die Welt kommt und sie nicht letzten Endes doch ich zugrunde geht?

In diesem Sinne ...

(Der Antaghar)
*******_by Mann
3.178 Beiträge
Die Frage war, wo ist der
Unterschied zwischen Gleichberechtigung und dem Verlust, der ehemaligen Rolle

Zunächst, was ist denn die ehemalige Rolle? Die vor 400 oder die vor 40 Jahren? Was wird da suggeriert, ohne etwas ausgesprochen zu haben? Das lässt Raum für persönliche Interpretation ohne Ende. Unabhängig davon ist es ein Äpfel-Birnenvergleich. (Nicht das der Eindruck entsteht, ich halte die Frage für schlecht. Es soll nur eine Abstraktionsanalyse der Frage sein. Also weiter.) Das eine ist eine persönliche Sicht der evtl auch eigenen Rolle oder der, die die Allgemeinheit subjektiv vorzugeben scheint, das andere ist der Versuch der Definition was Augenhöhe ist und wie man sich selbst einordnen will, kann oder eingeordnet wird. Weiterhin unterstellt die Frage, das Gleichberechtigung zum Verlust der ehemaligen Rolle führt. Genau das ist aber nur unter bestimmten, hier anscheinend hineinzuinterpretierenden Umständen so. Oder sehe ich das falsch?
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ muetzle
Was hast Du gegen Äpfel-Birnen-Vergleiche?

Vergleichst Du niemals Äpfel mit Birnen?

Ich schon. Sonst wüsste ich nicht, wie sie schmecken und was ich lieber mag. Beides ist Obst und kann doch miteinander vergleichen werden. Eine Freundin von mir schrieb neulich, dass sie sogar Äpfel mit Ananas und Birnen mit Pfirsichen vergleicht ... Warum auch nicht?

Meine Frage also: Was soll mit dieser Phrase ausgesagt werden? Dass man nicht vergleichen darf? Würde mich mal ehrlich interessieren, auch wenn's nicht direkt zum Thema gehört.

(Der Antaghar)
******_by Frau
111 Beiträge
ich halte das nicht für eine phrase.
mal interpretier
rollenverlust klingt schlimm. da steht jemand orientierungslos in der landschaft.

nur gab es "die rolle" nie - sie war immer veränderungen unterworfen.

anmerkung:
die große chance des abstrakten gleichheits-/gleichwertigkeits-/gleichberechtigungs-konzepts ist doch gerade, daß vordefinierte rollen (aus welcher zeit auch immer) nicht mehr greifen.
ebenso bedeutet die oft beklagte multi-alles-mögliche-gesellschaft eine chance:
die, eine rolle zu spielen, die einem auf den leib geschneidert ist & nicht eine vordefinierte rolle ausfüllen zu müssen. das bringt - wenn es gelingt - viel bessere ergebnisse.

daß das schwieriger ist, in der umbruchphase mehr unsicherheit hervorruft, ist mir auch klar.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ lil
Sorry - ich meinte mit "Phrase" ausschließlich dieses immer wieder präsentierte Formulierung von einem Äpfel-Birnen-Vergleich. Alles andere ist natürlich keine "Phrase"!

In allen anderen Punkten sehe ich es ähnlich wie Du, hab es auch weiter vorne deutlich zu machen versucht.

Wir sollten wirklich unterscheiden zwischen gewissen biologisch vorgegebenen und nicht zu leugnenden Unterschieden (die gerne gepflegt und genossen werden dürfen, wie ich finde) - und den sozial antrainierten Rollen, die jederzeit austauschbar sind und nichts mit echter Männlichkeit oder Weiblichkeit zu tun haben.

Und gegen welche die Frauenbewegung mit Recht zu Felde gezogen ist (auch wenn Frau Schwarzer es manchmal übertrieben hat wie z. B. mit ihrer Forderung, dass auch Frauen zum Militär dürfen sollten - im Prinzip war ihr Engagement wichtig und wertvoll).

(Der Antaghar)
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Männer haben es schwer!
Im letzten Sommer habe ich ein Mädchenseminar gehalten. Nur 14- und 15- jährige. Hier bei uns gibt es kein Ritual mehr, was den Übergang vom Kind sein ins Erwachsensein kennzeichnet, die Jugendweihe wollen viele Eltern nicht mehr, sie ist doch ein echtes DDR Relikt, Konfirmation und Firmung fallen, wegen der vielen Nichtchristen, weg.
Wir haben einfach versucht in diese Lücke zu springen... wir haben mit den Mädchen über Frau sein gesprochen, Verhütung, Schwangerschaft, Geburt, pflanzlich Heilmittel, für wirklich weibliche Beschwerden erklärt, einen Schöhnheitskurs angeboten, um jedem der Mädchen zu zeigen, das auch sie eine eigene individuelle Schönheit besitzen, Atemtraining, Lockerungsübungen usw usw... mit einem wunderschönen Ritual zum Abschluss, die Mädchen traten durch einen blumengeschmückten Torbogen und wurden von Frauen aller Altersstufen empfangen...

Dabei ist mir aufgefallen, wenn Du Beispiele brauchst, aus den Mythen, wirst Du für Mädchen gut fündig. Unser Seminar war esoterisch angelegt, mit Schwitzhütten, Trancetanz und dem ganzen Schnickschnack, und natürlich haben wir die große Göttin als Mittelpunkt betrachtet, die Göttin in all ihren Gestalten, als jungfräuliche Jägerin, als große Mutter, als weise Alte...

Im Nachgespräch haben wir als Veranstalter mal überlegt, wie so ein Jungensminar aussehen könnte. Und nicht nur mir viel auf, das es viel weniger Stoff gibt, wenn man einem Jungen das "Mann sein" nahe bringen will. Die Bilder dazu fehlen...

Es wird nächstes Jahr wieder ein Mädchenseminar geben. Aber noch immer keins für Jungen.
*zwinker*
****e69 Frau
481 Beiträge
@ Morigane

Im Nachgespräch haben wir als Veranstalter mal überlegt, wie so ein Jungensminar aussehen könnte. Und nicht nur mir viel auf, das es viel weniger Stoff gibt, wenn man einem Jungen das "Mann sein" nahe bringen will. Die Bilder dazu fehlen...

Ende Mai 2007 war in der TV-Talkshow "Herman und Tietjen" des NDR, folgender Gast zugegen:

Talkgast: Andreas Lebert - Autor, Journalist

Beim diesjährigen Eurovision Song Contest war die deutsche Botschaft an Europa eindeutig: "Frauen regier'n die Welt". So besang es zumindest Roger Cicero. Aber was genau – die Frage muss gestattet sein – macht eigentlich das "starke Geschlecht", während die Frauen derweil die Welt regieren? Es steckt, vermutlich schon seit Herbert Grönemeyers berechtigter Frage "Wann ist der Mann ein Mann?", mitten in einer Identitätskrise. Vom "starken Geschlecht" kann nämlich schon seit geraumer Zeit keine Rede mehr sein. Männer gelten gemeinhin als feige, unentschlossen und bequem. Allerhöchste Zeit also, sich zu fragen, was heute einen Mann zum Mann macht.

Stephan und Andreas Lebert nahmen sich dieser heiklen Frage an, machten sich Gedanken über die Rolle des Mannes und verfassten eine "Anleitung zum Männlichsein" – zwei Autoren, zwei Journalisten, zwei Brüder. Der eine, Andreas Lebert, Chefredakteur der Frauenzeitschrift "Brigitte", der andere, Stephan Lebert, Reporter der Wochenzeitung "Die Zeit".

Sie erkundeten, wie der Mann des 21. Jahrhunderts sich in verschiedenen Lebenssituationen bewähren kann. Denn die alten Zeiten als Jäger, Cowboy oder Ritter sind vorbei und die neue Rolle als Abspüler oder Frauenversteher will Mann nicht mehr. In leichtem Ton, mit Humor und ohne Betroffenheitspathos plädieren die Autoren dafür, die in ihren Augen "typisch männliche" Unentschlossenheit und Trägheit aufzugeben und endlich wieder Verantwortung zu übernehmen.

Weitere Infos zu Andreas Lebert und seinem Buch "Anleitung zum Männlich sein" auch unter:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=8912&key=standard_document_30068130
*****ane Frau
3.033 Beiträge
*top*

Das Buch werde ich mir sicher besorgen.
Danke für den Hinweis!
Danke auch an lil!

*blume*
Worin besteht Eurer Ansicht nach der Unterschied zwischen Gleichberechtigung und dem Verlust, der ehemaligen Rolle?

In erster Linie in der fehlenden Abhängigkeit. Heute muss Frau nicht mehr verheiratet bleiben, es ist kein Makel mehr, wenn sie unverheiratet /geschieden/alleinerziehend ist. Hier sehe ich den Hauptunterschied. Man könnte es auch kurz mit "Freiheit" bezeichnen.

Müssen Mann und Frau wirklich unterschiedliche moralische Rechte haben, damit solche Beziehungskonstellationen funktionieren können?

Ich bin mir nicht ganz sicher, was du mit dieser Frage meinst. Müssen tun Mann und Frau gar nichts. Ich denke Gleichberechtigung und Emanzipation haben viel mit subjektivem Empfinden zu tun. Natürlich gibts grundsätzliche Dinge, wie dass eine Frau das gleiche verdienen muss, wie ein Mann - wenn sie die selbe Tätigkeit macht. Aber das meiste sehe ich sehr subjektiv.

Ach herrje, es würde Seiten dauern, bis ich all meine Gedanken dazu niedergeschrieben habe, aber während manche sich schon weigern sich von einem Mann einladen zu lassen, genießen es genug noch immer, sich in den Mantel helfen zu lassen.

Wenn wir die Politik und das offizielle mal außer Acht lassen, dann ist es doch gerade in einer Beziehung so, dass Mann und Frau (oder auch gleiche Geschlechter in manchen Fällen, das führe ich aber nicht jedesmal extra aus) sich ihre vorhandene oder eben nicht vorhandene Gleichberechtigung miteinander ausmachen. Sie sagt was sie erwartet, er sagt was er erwartet und dann sucht man einen Konsens zu finden.

Ich persönlich lebe alleine, stehe auf eigenen Füßen, kann mich alleine ernähren, genieße und mag Männer sehr gerne - so wie sie sind. ABER fühle mich von Worten wie "UserInnen" in meinem Lesefluss belästigt, bin peinlich berührt wenn ich höre dass die Bundeshymne geändert werden soll von "Söhne" auf "Söhne und Töchter" und finde es ungerecht, dass wenn sich Frau und Mann auf den selben Posten bewerben, dann unbedingt die Frau genommen werden muss oder dass Frauen bezüglich Kinder so viel mehr Rechte haben, als Männer.

Als ich vor Jahren mal mit sogenannten "echten Emanzen" diskutierte, bin ich von denen als "typisches Heimchen am Herd ohne eigene Meinung" abklassifiziert worden.
Ich bin in Selbstverteidigung, Survival und an der Waffe ausgebildet und stand damals in einem typischen Männerberuf. Da kann ich dann nur lachen, wenn mir das emanzipierte Sekretärinnen sagen (Hinweis: Ich habe kein grundsätzliches Problem mit Sekretärinnen *zwinker* ).

Daher meine Aussage: Gleichberechtigung ist gerade im privaten Bereich etwas sehr subjektives und emanzipiert bin ich dann, wenn ich mich hinstelle und sage was ich will, nicht wenn ich mich nach einer gängigen Meinung darüber orientiere. Und wenn ich das mache, dann ist auch und vor allem in einer Beziehung Gleichberechtigung keine Hexerei.

lg
Angelika
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Kalimba
Eben! Genau so ist es!

*top* *blume*

(Der Antaghar)
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