Zickenkrieg, die zweite
Sicher, das ist für manche ein schlimmes Wort, aber es ist leider die Realität.
Um kurz zu verdeutlichen, was ich meine, gebe ich hier einfach mal die Geschichte weiter, die mir ein alte und sehr weise Indianerin mal erzählt hat:
"Vor langer Zeit gab es ein Matriarchat und Frieden auf Erden. Die Frauen regierten auf sanfte und weise Art. Bis zwei Frauen sich in den gleichen Mann verliebten - und eine davon nicht bereit war (wie früher üblich) ihn mit der anderen zu teilen und ihn gemeinsam zu lieben. Das war das Ende jeglichen weiblichen Zusammenhalts - und damit auch des Matriarchats."
Gut, es ist nur eine Legende, sie wird aber erzählt und am Leben erhalten, weil sie etwas verdeutlicht, was mir immer wieder begegnet:
Arbeiten Frauen zusammen, kann es wesentlich leichter als bei Männern passieren, dass sie die persönliche Ebene über die sachliche stellen.
Anders ausgedrückt: Ich spiele gelegentlich Altherren-Fussball. Da sind auch Spieler in meiner Mannschaft, die mag ich persönlich gar nicht. Aber ich spiele mit ihnen zusammen, und mit einem davon verstehe ich mich auf dem Fußballplatz und während des Spiels geradezu blind - wir sind ein geniales Team. Obwohl wir uns außerhalb des Spielfeldes nicht sonderlich leiden können.
Nun hab ich auch mal eine Frauenmannschaft betreut. Da war es dann so, dass jede Spielerin ihre Favoritinnen hatte (mit denen sie sich auch in ihrer Freizeit traf, oft um über die anderen hinter deren Rücken herzuziehen und zu lästern) - und ihre "Feindinnen" (über die dann abgelästert wurde, aber immer schön hintenrum und niemals offen).
Während des Trainings oder des Spiels kam es regelmäßig zu seltsamen Zwischenfällen. Es konnte passieren, dass eine vor dem Tor freistehende Spielerin nicht angespielt wurde, weil es ja eine "Feindin" war. "Dann soll lieber die eigene Mannschaft verlieren", sagte mir eine mal, als ich sie darauf ansprach, "bevor ich die blöde Kuh ein Tor schießen lasse."
Das meine ich mit Zickenkrieg: Statt sich für eine gemeinsame Sache stark zu machen und zusammenzuhalten, auch gemeinsam zu kämpfen und zu arbeiten, auch wenn man sich persönlich nicht mag, wird von Frauen weit häufiger als von Männern (nach meinem bisherigen Eindruck, und da bin ich nicht allein!) gestichelt, gelästert, intrigiert, gegiftet - und letztlich lieber das gemeinsame Ziel der eine gute Zusammenarbeit hintenan gestellt.
Männer, so scheint es mir, können die sachliche Ebene weit besser von der persönlichen Ebene trennen und auch mal zusammenhalten, selbst wenn man sich nicht gerade grün ist (von Ausnahmen, die es wie immer auch hier gibt, mal abgesehen)!
(Der Antaghar)