Sehr geiles Thema!
Damit könnte man sicher einige Bücher füllen
Ich versuche es mal in "kurz", ohne Allgemeingültigkeit und nur mich betreffend.
Fangen wir mal bei mir an...ich empfinde mich nicht sonderlich dominant aber ich besitze ein recht ausgeprägtes Selbstbewusst sein, bin in einigen Sachen recht konsequent und besitze ne gute priese Egoismus
Beides ist recht förderlich, denn während andere noch planen oder überlegen ob sie was sagen sollen, habe ich nicht selten schon agiert oder reagiert.
Mich stört es nicht ne Frau, mit der ich erst 3 Sätze gewechselt habe, an die Hand zu nehmen und sie auf die Tanzfläche zu ziehen, ich frage nicht ob es ner Frau gefällt bein Sex an den Haaren gezogen zu werden oder ob ihr meine Hand am Hals gefällt. Es gefällt mir, also mache ich es. Wenn eine Partnerin meint beim spazieren gehen nen Halben meter vor mir her zu laufen, packe ich sie in den Haaren und ziehe sie auf meine Höhe zurück, weil ich das nicht leiden kann. Wenn beim gemeinsamen Essen ihr Telefon klingelt oder Nachrichten eingehen, schalte ich ihr Handy aus und lege es weg. Wenn mich ne Frau neckt, lege ich sie Übers knie, egal ob es meine sub ist oder ne flüchtige Bekannte...usw.
Für mich ist das nix dominantes. Ich mache nur erstmal was mir gefällt und stelle das ab, was mich ärgert. Ich finde das völlig normal aber ich weiß das einiges davon (je nach Person) als dominant wahrgenommen wird.
Auch im BDSM bleibe ich, ich. Ich verändere mich da nicht, ich werde da nicht autoritär oder sonderlich streng...auch wenn ich weiß das sich das einige wünschen würden.
Worauf ich mit dem Text aber eigentlich hinauswollte...für mich ist mein Handeln normal.
Es gibt keinen Moment in dem ich auf eine Frau oder eine Sub geistig hinabschaue...sie ist kein Tal, um bei dem Beispiel mit dem Berg zu bleiben. Denn ich bin mir stehts bewusst, das sie alles jederzeit beenden und gehen könnte. Jemand der diese Freiheit hat, der ist nie kleiner als ich.
Auch wenn ich mir mehr als einmal gewünscht habe, das mein Gegenüber diese Freiheit nicht hat!
Nun kommen wir zum Gegenpart...Es gibt Menschen für die ist ein gegenteiliges Verhalten im allgemeinen oder ihrem Partner gegenüber völlig normal. Nicht selten sind sie recht perfektionistisch in Beziehungen oder allgemein. Sie wollen es ihrem Partner stehts recht machen, orientieren sich gerne an ihm, nehmen sich auch gerne mal zurück, ohne ein Problem damit zu haben (wobei es da bei denen auch Grenzen gibt).
Im Prinzip arbeiten sie mächtig viel dafür des ihre Beziehung (perfekt) glücklich ist und ihr Gegenüber kein Grund zu klagen hat, aber diese "Arbeit" macht ihnen nix aus, denn aus seinem und ihren gemeinsamen Glück ziehen sie ihr besonderes Glück.
Diese Menschen werden im BDSM gerne als (Alltags-) devot oder unterwürfig gesehen/bezeichnet und gerne spricht man da von einem permanenten Machtgefälle.
Die Frage die sich mir dann stellt...stellt sie ihn wirklich eine Stufe über sich, nur weil sie ihr besonderes Glück und seine Zufriedenheit anstrebt, was sie und ihn Glücklich macht?
Oder ist es vielleicht doch die Augenhöhe auf der sich beide bewegen, nur mit unterschiedlichen Wegen zum gemeinsamen Ziel?
Ich glaube das sie hier nicht zwingend zu im Aufschaut, sondern viel mehr seine Bedürfnisse sehr genau im Auge behält um sie bei bedarf zu stillen und so ihr gemeinsames Glück zu erhalten, aus dem sie natürlich sehr viel für sich raus zieht.
Was ist also ein Machtgefälle eigentlich?
Im BDSM ist es wohl wenn ein Part dem anderen die Freiheit gibt, alles mit einem zu machen was die eigenen (Kopf-)Grenzen nicht überschreitet.
Ich kenne persönlich gerade kein Machtgefälle bei dem die Grenzen vorgegeben sind.
In der Regel wird das als Absprache bezeichnet und die trifft man zwangsweise auf Augenhöhe. Denn sonst bräuchte es keinerlei Absprache.
Mein persönliches Fazit...im BDSM gibt es kein Machtgefälle. Denn wenn es das gäbe, währe es kein BDSM mehr das einvernehmlich ausgelebt wird.
Was es sicherlich gibt, ist das Gefühl eines Machtgefälles, auch wenn es keines ist. Und somit ist man permanent auf Augenhöhe egal wie es sich anfühlt.
Meine
sorry, das es mehr geworden ist...