****_69:
Überspitzt gesagt NEIN! Dennoch: Reden hilft!
Getreu dem Motto: Sowohl als auch
Mein Lieblingsbeispiel ist hier eine offene Box Taschentücher, halte sie so, dass du "nur" die Unterseite siehst und dein ggü die offene Seite und dann frag den dir gegenüber was er sieht (nicht was das ist). Dann sagt man ich sehe ...
Dann dreht man die Box und betrachtet die Sache aus anderen möglichen Perspektiven.
Das Beispiel finde ich auch gut und verwende es gerne.
ABER anders als Du scheinbar. Denn dass es stets auf den Standpunkt des Betrahcters ankommt, das versteht sich von selbst und so benutze ich solche Dinge gerne, um das rüber zu bringen. Dass es also nie "eine Wahrheit" gibt, ist irgendwie klar. Aber wohl einen Standpunkt und über den kann ich reden, mir eben die "Wahrheit" und Perspektive des anderen anhören, meine erzählen und dann passt es irgendwann wieder für beide Seiten.
Logisch aber, dass man das stets berücksichtigen sollte, wie eben auch bei Deinem Beispiel hier:
****_69:
Überspitzt gesagt NEIN! Dennoch: Reden hilft!
Getreu dem Motto: Sowohl als auch
Mein Schwager und ich witzeln gern, einmal habe ich den Bogen wohl überspannt und er meinte "du bist meine Schwägerin um Himmelswillen nein!!!" Ähmm keine Ahnung was er da verstanden hatte. Erst hab ich das mit ihm geklärt und abends meinem Mann das Missverständnis humorvoll wiedergegeben. Wenn aber ein Dritter nur das Wortspiel mitbekommt dann sofort "petzen" geht und mein Mann das nicht von mir erfahren kann, solche Freunde brauche ich nicht.
Es gibt nämlich immer einen der sagt und einen der versteht. Es unterstreicht, dass man Dinge so und so sagen kann.
Ich habe das durchaus oft in der Familie: Meine Tochter stellt Dinge, die sie gesehen oder gehört hat gerne mit ihren eigenen Worten als unabdingbare Tatsachen hin. Ich habe längst gelernt, das bereits direkt bei ihr zu hinterfragen nach dem Motto: Hat derjenige das GENAU SO gesagt, NUR das? etc.
Oft, wenn ich dann mit dem anderen Familienmitglied sprach, kam nämlich ganz etwas Anderes dabei heraus.
Der Schlüssel liegt für mich immer in der Kommunikation und die ist oftmals bereits schwierig, weil jeder Sprache anders versteht.
****_69:
Überspitzt gesagt NEIN! Dennoch: Reden hilft!
Getreu dem Motto: Sowohl als auch
Wahrheit: meinem Mann hatte ich von meiner Erkrankung erzählt. Ich vergaß explizit zu erwähnen dass ich das erstmal für mich behalten möchte. Dann wusste es gleich die Familie. Ich hätte mir jedoch mehr Zeit und Verschwiegenheit gewünscht,
Versteh ich. Aber dann hast ganz klar Du es versäumt, das zu erwähnen! Ich gehe immer danach, wer konkret wünscht, der bekommt konkret erfüllt
Aber klar, grundsätzlich wünscht man sich evtl nicht, dass der Partner hausieren geht, mit allem, wo ich nicht gesoondert erwähne: Behalts für Dich. Dann wäre das evtl mal grundsätzlich zu besprechen.
Ich hatte so eine Situation auch sc hon. ICH sagte meinem Partner aber, dass ich nicht möchte, dass er das der betreffenden sagt. Was tat er? Er sagte es ihrem Mann. Und der sagte es ihr. Ich fragte nur "ey... WIE WIET hast DU denn gedacht??? Die reden genauso über alles wie wir. Schönen Dank auch". Doch aus solchen Situationen lernt man
****_69:
Überspitzt gesagt NEIN! Dennoch: Reden hilft!
Getreu dem Motto: Sowohl als auch
Ich habe eine Freundin bei der bleibt alles was ich ihr erzähle bei ihr, jedes Geheimnis/Fantasie... Wir werden immer aufrichtig miteinander sein. Wenn eine von uns aber nen Wahrheitsflash bekommen würde, würden wir wohl beide ein komplett anderes Leben auf einmal haben - und darauf bin ich echt nicht scharf!
Das finde ich ein komisches Beispiel. Denn da wöre ein Wahrheitsflash für mich kein Wahrheitsflash sondern Schwatzhaftigkeit und Petzentum.
Es geht ja hier um individuelle Beziehungen jewels ZU jemand Bestimmten.
****_69:
Überspitzt gesagt NEIN! Dennoch: Reden hilft!
Getreu dem Motto: Sowohl als auch
Und manche möchten hier auch wegschauen! Ich zB auch schon mal. Damals hatte ich zu meinem Mann gesagt "dann such dir fürs Vögeln eine Andere, aber ich will das nicht wissen - mich in dieser Phase nicht auch noch mit ihrem Namen/Aussehen/"was hat sie was ich nicht habe" belasten"
Und das ist zB genau das, wo ich persönlich nicht mit umgehen kann. Es entspricht nicht meiner Art, denn mich persönlich würde es viel mehr zerstören, zu wissen und zu spüren, DASS da was ist, aber meinen "Feind", egal welcher Natur er ist, nicht genau zu kennen. Und bei anderen bewusst weg zu sehen, halt ich schlicht für feige oder bequem und damit für oberflächlich.
Aber auch für mich gilt es zu respektieren dass andere nunmal anders sind, ich nicht der Maßstab bin und jeder wird einen Grund für sein handeln haben. Aber mit einer solchen Einstellung wäre derjenige vermutlich nicht mein Freund.
Ich vergleiche das gerne mit kleinen Kindern, die sich die Augen zuhalten und sagen "such mich". Und etwas nicht wissen wollen, macht es in meinen Augen nicht weniger existent, ist nur ein Verdrängen...
Aber eben nur meine Meinung
****_69:
Überspitzt gesagt NEIN! Dennoch: Reden hilft!
Getreu dem Motto: Sowohl als auch
Und das Allerletzte:
Ich würde denjenigen gerne verstehen, was nicht bedeutet die Wahrheit zu finden (!) sondern ich möchte einen anderen Blickwinkel bekommen um sein Handeln nachzuvollziehen.
Schwarz Weiß Denken ist mir dann zu einfach.
Genau, DAS sehe ich auch so. Aber wenn ich das will, muss ich mir eben auch genügend Zeit nehmen, zu hinterfragen, mal auf das andere Plateau hopsen. Und das ist leider vielen bereits zu anstrengend.
Und liebe Loli, nur so anbei... Ich bin nicht grundsätzlich anderer Meinung als Du und schon gar nicht gegen Deine, sondern Dein so schön ausführlicher Text bot sich für mich einfach an, mich hier auf etwas konkret zu beziehen, was so eine Diskussion irgendwie immer noch mal "echter" macht irgendwie.
So wird es auch gerne interessanter. Ich habe nichts zu rütteln an DEINEM Standpunkt und meine nicht, Du müsstest das sehen wie ich. Wie gesagt bot es sich nur an, weil für mich jetzt beim Schreiben auch noch auf der sichtbaren Seite
Also auf gar keinen Fall falsch verstehen bitte- Danke
Um auf das Beispiel anderer hier einzugehen, bezüglich des Lippenstiftes:
Ich sage meiner Freundin schon, dass mir der nicht gefällt, wohl wissentlich, dass es eine Geschmackssache ist.
Aber für mich kommt es eben auf das WIE an. Ich kann jemandem sagen, dass mir persönlich etwas nicht gefällt, OHNE es dem anderen madig zu machen, bzw dabei klar machen, dass ich seinen Geschmack aber voll respektiere.
So zB: "Du, ich werde nie verstehen, dass Du in diesen Lippenstift so verliebt bist... Aber wenn Dir der so gefällt, dann ist ja alles gut. Du musst Dich ja wohl fühlen" und das ganze mit einem Lächeln.
Auch meine Freundin wird nie verstehen, wie ich mir die Nägel so schwarz lackieren kann, bzw würde SIE es nicht tun. Aber sie sagt auch: "Für mich bistt das Du".
Wir sind total unterschiedliche Menschen, respektieren einander wie wir sind. Und wir haben eine gemeinsame Sprache- das ist wichtig, finde ich.
So hat sie sich im Urlaub voll über meine Strickjacke amüsiert, die in Ihren Augen wie eine Pferdedecke aussieht. ICH liebe dieses Jacke aber und halte sie für extrem schön. War dann sehr lustig, immer wenn sie das Wort Pferdedecke einbrachte
Anders ist es evtl, wenn etwas über meine Grenzen geht, also in meinen Augen so wenig geht, dass es mir peinlich ist, ich sagen müsste: Ey, so möchte ich mit Dir nicht gesehen werden, aus welchen Gründen auch immer. Dann würde ich bnatürlich ein Gespräch führen MÜSSEN. Aber momentan wüsste ich jetzt nicht, was das sein sollte.
Irgendwie denke ich, wenn ich ganz selbstbewusst ich selbst bin, kann ich das auch anderen zugestehen. Mir fiele jetzt spontan nichts ein, wo ich mich "fremdschämen" müsste.
Und das mit dem Lippenstift würde ich alleine schon deshalb irgendwann mal diplomatisch erwähnen, denn: Man stelle sich vor irgendwer anders sagt ihr das mal und dann kommt an mich die Frage "ey, warum hast DU nie was gesagt?" weil sie evtl sooo stilsicher oder davon überzeugt gar nicht war.
Wie gesagt kommt es glaube ich immer auf das WIE und die gemeinsame Sprache an.
Grundsätzlich würde ich mir von jedem Menschen wünschen, dass er mutig genug ist, oder mich so ernst nimmt oder so fürsorglich mit mir ist, dass er mich drauf hinweist, wenn ich schwarze Farbe im Gesicht habe oder Klopapier unterm Schuh. Die meisten Menschen tun es nicht, aus Bequemlichkeit, aus Ignoranz, aus Unsicherheit, weil sie nicht wissen, wie man reagiert oder oder oder oider. Schade!
Ich glaube, da ist etwas grundsätzlich im Argen mit der Menschheit, ohne mich da auszunehmen.
Ich finde es auch sehr cool (äh Ironie), dass es eine Pokemon App braucht, damit fremde Menschen miteinander auf der Straße ins Gespräch kommen.
Die gleichen beiden OHNE App, fragt der eine den anderen, wie es ihm geht, wird er eher schief angesehen...
Aber ich schweife ab ;)... dennoch hat das auch ganz viel damit zu tun, denke ich.
Von meinen Freunden aber ERWARTE ich, dass sie es sind, die mir sagen, wenn mir nach dem Bad noch der Rock im Schlüpper klemmt.
Meine Freunde möchten mutig genug sein, mich auch mit unangenehmen Wahrheiten zu konfrontieren! Wenn nicht sie, wer dann? Genau DESHALB sind sie meine Freunde.
Weil ich es ihnen wert bin, den auch für sie unangenehmen Moment auf sich zu nehmen, nein zu sagen oder mir eine Meinung mitzuteilen, von der sie wissen, dass es NICHT meine ist.
Deshalb bin ich eher nicht mit Ja-Sagern befreundet.
Aber das alles setzt eben auch kommunikative Fähigkeiten voraus.
Freunde werden aber auch nie versuchen, mich zu beeinflussen und stets meine Meinung respektieren.
Beispiel Ehekrach: Da sagte ein Freund meines Mannes "schmeiß sie raus", ohne meine Meinung zu kennen, meinen Seite... Der lebt in einer sehr einfachen und einseitigen Welt scheinbar.
Ich sagte ihm: So etwas würden meine Freunde nie sagen, sie wüssten ja, dass sie DEINE Seite nicht kennen, sie würden stets danach fragen, dies berücksichtigen und sagen "ich würde, WENN..." und mir letztlich empfehlen, das Gespräch an der richtigen Stelle zu suchen, mich nicht aufhetzen, nicht versuchen, Einfluss zu nehmen oder mich in eine Richtung zu drängen. Sie würden mir immer sagen: Das ist MEINE Meinung, aber letztlich musst DU alleine entscheiden, was Du tust.
Da gibt es doch sehr feine Unterschiede.
Insegsamt finde ich, kommt es doch auch nicht von "irgendwo" her, dass sich oftmals erst in Krisenzeiten zeigt, was an einer Freundschaft, Beziehung oder Ehe (Beziehungen sind das ja alles, wenn man sie denn wirklich eingeht) dran ist. Erst in schlechten Zeiten zeigt sich, wie stark die Basis oder das Fundament ist.
Es ist leicht, mit Menschen gut auszukommen, wenn alles rund läuft, der Himmel voller Geigen hängt und das Leben fröhlich in einer einzigen Party und Kaffeklatsch dahinplätschert.
Wie ich mit den Dingen umgehe, wenn es mal echt brennt, wenn es nicht so rund läuft und alles echt unbequem wird, dann zeigt sich oft, was eben dahinter steckt.
Schon des öfteren führte es eben dazu, dass Freunde dann nicht wirklich welche waren..., vorher wollte man es letztlich nur so sehen, der "Beweis" war noch nicht geführt
Aber so kommt es, dass ich mit meinen Freunden schon die größte Sch.... durch habe. Und DAS sind meine Freunde- dabei egal, ob ich sie täglich sehe, einmal im Monat oder 1x im Jahr, ob ich täglich telefoniere oder nicht. Da ist mehr als Quantität und die gemeinsame Vorliebe für Band XY.
Da ist gemeinsames Erleben, sich Einlassen auf den anderen und ihn so schätzen und lassen, wie er ist, sich respektieren, BEziehung eingehen... eben wie eine Ehe, nur ohne Trauschein und ohne Sex
Auch daran muss man ab und an mal arbeiten oder das abgleichen, denn Menschen entwickeln sich ja weiter.
Und wenn jemand sich in eine andere Richtung entwickelte, oder ich, und man deshalb irgendwie irgendwann nicht mehr soooo befreundet ist, dann war er zuvor trotzdem mein Freund.
Menschen, die mich belügen oder in der Not hängen lassen, die waren es allerdings nie, egal wie oft sie auf meinem Sofa saßen.
Jawoll, so viel von mir dazu- hab endlich mal wieder fertig
Liebe Grüße in die Runde