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Mit dem Partner über alles reden können?

@hyloop
Ist es nicht eher eine Frage der Formulierung?

Warum sollte ich nicht meinem Partner erzählen dürfen, dass die Vorstellung er, ein zweiter Mann und ich - wie geil das wäre. Damit trampel ich doch nicht auf seinen Gefühlen herum. Im Gegenteil - ich sehe es als Vertrauensbeweis ihm gegenüber.

Ich schrieb ja von miteinander reden. Bzw. über alles rund um Thema Sex bereden können, ohne Schamgefühl - frei von der Schnauze weg.

Ich schrieb nicht: zerreden oder stundenlang das Thema auslutschen.

Sondern einfach, da kommt ein Gedanke, kann ich darüber mit meinem Partner reden oder glaube ich, es nicht zu können.
********eban Paar
1.157 Beiträge
@hyloop
Die Liste kann man noch ziemlich erweitern:

• Würdest Du das Deinen Freunden erzählen? Wenn Du das denen nicht erzählen willst, warum nicht? Also musst Du Dich doch dafür schämen - also ist es etwas schlechtes. (das passt für alle Tabu-Themen im weiten Bereich der Sexualität bis hin zu allem, was andere einfach auch so nichts angeht und ist das Mega-Totschlag-Argument, um jegliche Kommunikation abzubrechen. Selbst einfachsten Blümchensex kannst Du damit abwürgen.

• Das sind schlechte Leute. (weil sie gerne PT mit GV machen und noch mehr - was liberal gesehen, absolut ok, aber mit konservativen Erziehung eben in die schwarze-Peter-Ecke gedrängt wird). (ohne, dass diese jemanden auch nur ein Quentchen Leid oder Ärger zugefügt hätten).


Die Frage ist, ob die hohe Kunst des miteinander reden könnens nicht auch beinhaltet, doch auch über diese Themen sprechen zu können auf der Suche nach einem Konsenz, ohne dass komplett abgeblockt oder der andere überrannt wird. Bzw. wie solche 'Konflikt-Gespräche' offen und fair weiter durchführen?
Manchmal
denke ich, ich lese hier im JOY viel zu sehr verkopftes:

das ist wie beim Tanzen, anstatt voller Gefühl und Vertrauen darauf, dass Mann/Frau den Takt schon trifft und auch den richtigen Schritt, verkrampfen sich die Leudzs und zählen, gucken, stolpern.....

Spielerische Leichtigkeit im Gespräch - auch rund um Sex - ist das trotz des Jahres 2008 nicht gewollt?
*****ana Paar
7.937 Beiträge
Wo wir uns...
...kennengelernt haben, hatten wir beide schon einige Enttäuschungen im Sex,-und Privatleben. Darum haben wir auch gleich eine Abmachung getroffen-über ALLES reden. Mehr oder weniger gelingt uns das!
Vertrauen kommt auch nicht von allein-man muss es aufbauen und pflegen, wie alles in der Beziehung.
Erst hören und dann reden-hat meine Oma gesagt. Das war eine weise frau und viele ihre Spruche sind immer noch aktuell.

So ist die Meinung von DIE Niki
****la Mann
1.759 Beiträge
Es sollte sogar die Basis einer Beziehung sein. Wie soll man ohne gesunde Kommunikation eine Zukunft planen?
*********f_be Paar
1.591 Beiträge
.......
Klar ist es wichtig mit dem Partner über alles Reden zu wollen, aber manchmal Reden zwei, obwohl sie die selbe Sprache Sprechen aneinander vorbei. *lol*


Olaf
********eban Paar
1.157 Beiträge
Verkopftes?
Love4Eva, wenn Du mit jemanden tanzt, und Dir öfter blaue Zehen geholt hast, weil das Taktgefühl eben anders ist - dann schaltest Du auch den Kopf ein. Wenn Du aber tänzerisch einfach mit jemanden kooperierst, machst Du Dir auch keine Gedanken darüber und erfreust Dich der schönsten Rhythmen.

Leider können aber nicht alle Leute tanzen (haben kein Rhythmusgefühl, kein Körpergefühl, können die Schritte nicht umsetzen oder staksen roboterhaft) und sind trotzdem liebenswerte und tolle Menschen. Auch diese sollten zumindest die Basisschritte - dann halt mit etwas mehr Übung, Training, gemeinsamen Überlegens - hinbekommen und sich dessen erfreuen, auch wenn sie zeitlebes nicht das Level erreichen, was die 'Musik-im-Blut' Leute mühlelos erreichen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Love4eva: Tanzen und Kommunikation
Das Thema Tanzen, liebe "Love4eva", das hatten wir doch schon bei der Leidenschaft ...

Manche Leute verstehen unter Tanzen etwas ganz anderes als ich. Ich gebe mich voll und ganz der Musik hin, total im Rhythmus und Takt, absolut versunken und hingegeben. Fast wie in Trance.

Andere schreiten würde voll dahin, nicht mal im Takt der Musik, drehen sich vielleicht auch anmutig im Kreis, aber nicht mal zum Rhythmus passend.

Tanze ich nun mit so jemandem, geht das garantiert schief.

Und so scheint es mir häufig auch bei der Kommunikation zu sein.

Was Lockerheit, Leichtigkeit, Verspieltheit u. dgl. angeht ... da geb ich Dir recht: Manchmal scheint das fast schon verpönt zu sein, vor allem beim Sex, der bei vielen meist mehr nach anstrengender Arbeit und Leistung aussieht

*pimper*

als nach spielerischem Vergnügen oder nach einem "Tanz der Erotik".

Du packst hier mutig unpopuläre Themen und Thesen an - meine Bewunderung und Verbeugung dafür!

(Der Antaghar)
@******eva

Warum sollte ich nicht meinem Partner erzählen dürfen, dass die Vorstellung er, ein zweiter Mann und ich - wie geil das wäre. Damit trampel ich doch nicht auf seinen Gefühlen herum. Im Gegenteil - ich sehe es als Vertrauensbeweis ihm gegenüber.

Gute Frage. Auch wenn es "verkopftes" ist, werde ich sie beantworten.

Ich habe letztlich das Buch "Gutes Sex trotz Liebe" von U. Clemens gelesen. Er bemerkt, dass viele Paare nur darüber reden, worauf sie einverstanden sind. Was zur Konflikt führt, wird nicht mehr erwähnt. Die Konsequenz: das Begehren stirbt.

Für andere Paare ist es wichtiger zu reden. Nach dem Motto: "egal ob du meine Bedürfnisse mag oder nicht, ich will, dass du mein wahres Ich kennst". U. Clemens hält es für eine bessere Wahl, merkt aber, dass diese Wahl zu mehr Konflikte führen wird.


Das Problem, worüber Clemens schweigt, ist wenn diese Konflikte nicht zu lösen sind. In andere Worte: wenn mein wahres Ich für den anderen nicht akzeptabel ist.

Beispiele:

A: Vielle Frauen haben Fantasien, Sex mit mehrere Männer zu treiben. In andere Länder (und vor nur ein Paar Generationen in unsere Länder) werden Frauen, die solche Fantasien erklären, gesteint. In unsere Länder, in bestimmte soziale Umfelde, werden sie immer noch verachtet und ausbegrenzt.

B: Andersum haben vielle Männer Fantasien, die für ihre Frau innakzeptabel sind. Wenn sein wahres Ich Sehnsucht nach Partnertausch und flotter X-er wie in Pornofilm ist, und sie es als Perversion annimmt, ist das Problem auch nicht zu lösen.

C: Es ist nicht nur hartes Sex, das nicht akzeptabel ist. Wir haben auch hier Mitglieder (oft Frauen), die eher romantisches Kuschelsex bevorzügen, wärend ihren Partner nur eine(n) Partner(in) haben will, der experimentierfreundlich ist.


Man könnte natürlich argumentieren, dass die Lösung eine Scheidung ist. Wenn ich mein wahres Ich verstecken muss, nur damit mein Partner mich überhaupt akzeptiert, ist Scheidung tatsächlich in Betracht zu ziehen. Leider ist diese Entscheidung nicht immer so schwarz-weiss wie sie sein sollte, und für vielle Menschen erscheint ein Leben in Tarnung, ein ganzes Leben mit der Angst aufgedeckt zu werden, eine attraktivere Lösung. Es ist auch die einzige Lösung, wenn mein wahres Ich dazu führen würde, dass ich von ganzem sozialen Umfeld so behandelt wäre, dass ich nicht mehr Leben könnte. Wie bemerkt: in andere Länder oder Zeiten im warsten Sinn des Wortes zu verstehen.



@********eban
Die Erweiterung der Liste ist zutreffend, besonders "Würdest Du das Deinen Freunden erzählen?"...
Eine Menge Meinungen...
Hallo!

Ich muss einfach mal sagen, dass ich Kommunikation eindeutig sehr sehr wichtig finde. Mein Partner hat die eine oder andere Phantasie, die ich mir weniger vorstellen kann. Dennoch weiß ich davon und weiß auch, wie ich ihn antörnen kann - manchmal auch eben mit diesen Phantasien. Ich freunde mich mit dem Gedanken an, weil ich weiß, dass er da ist. Alles Andere grenzt für mich an ein Versteckspiel - gerade im sexuellen Bereich, denn eine Phantasie wird nicht immer eine Phantasie bleiben....

Aber natürlich hat jeder seine süßen Geheimnisse und das finde ich auch gut so!

Außérdem kommt es immer auf die Themen an - es geht nichts über einen Quatschnachmittag mit meiner besten Freundin! Aber auch das muss sein. *ggg*

Also Fazit: Reden ist wichtig - aber er muss nicht alles wissen! *ggg*

LG felilly
Nicht mit jedem Partner möglich
Zunächst einmal muß Kommunikation nicht immer verbal ablaufen, doch setze ich mal voraus, letzteres ist gemeint.

Stellt sich als nächste Frage: Geht es um ernsthafte Gespräche oder "dirty talK"? Auch kein Problem, solange sich beide einig sind.

Wozu dann Gesprächsbedarf, wenn man sich auch ohne Reden beim Sex einig ist?

Doch eines Tages kommt der Punkt, wo es kriselt und miteinander geredet werden muß! Was tun, wenn man es in guten Tagen nicht gelernt hat?

Über Probleme in der Partnerschaft offen zu kommunizieren, wird immer wieder gepredigt. Dabei wird aber übersehen, daß manche Menschen dazu gar nicht in der Lage sind.

Jedenfalls nicht in sachlicher und emotionsloser Form, sondern stattdessen immer sofort ausrasten. Jeder Versuch, ein Gespräch über sexuelle Probleme zu beginnen, wird schon im Ansatz als Vorwurf verstanden und der andere kontert sofort mit Polemik.

Auf diese Weise ist ein sachliches Diskutieren unmöglich und weitere Mißverständnisse sind vorprogrammiert.

Noch schlimmer ist, daß man auf diese Weise zunehmend den Mut verliert, wieder auf den anderen zuzugehen und das Thema Sex durch die gegenseitige Mißstimmung immer negativer besetzt wird.

Es kommt also immer sehr auf die Art von Partner an, ob es überhaupt Sinn macht, Gespräche über sex. Probleme zu beginnen oder besser den Mund zu halten und mit dem zufrieden zu sein, was man hat!

w.
@ weserjunge
"Es kommt also immer sehr auf die Art von Partner an...oder
besser den Mund zu halten und mit dem zufrieden zu sein, was man
hat !"

Und was passiert Deiner Meinung nach, wenn sich einer der Partner
weiterentiwickelt ? Oder beide, aber in unterschiedliche Richtungen ?

Klappe halten und mich mit dem zufrieden geben, was ich habe,
das habe ich jahrelang gemacht.
Und eines Tages war´s genug und ich bin gegangen.
Relativ wortlos.
Oh
Klappe halten und mich mit dem zufrieden geben, was ich habe,
das habe ich jahrelang gemacht.
Und eines Tages war´s genug und ich bin gegangen.
Relativ wortlos.

Das zählt für mich unter "nicht fair".

Wie soll sich was ändern, wenn man nicht den Mund aufmacht?

Lieber keinem Streit aus dem Weg gehen, es mal scheppern lassen, mal die Meinung ungeschönt herausblasen, Wogen glätten, aufräumen. Gut sein lassen.

Aber nichts unversucht lassen, über Themen, die einen selbst bewegen, ins Gespräch zu kommen.
Wozu reden?
Ich wiederhole mich gern.

Geht es euch Lesern und Schreibern hier im JOY nicht auch so, dass man liest, denkt (oha, du lieber Himmel/oha, das ist aber geil/oweh, du grüne Neune), grübelt und es drängen sich die Gedanken und wollen ausgesprochen werden?

So, wenn ich Probleme der Männer lese, frage ich bei meinem Schatz nach, wie er das sieht. Einfach mal so aus Wißbegierde.

Wozu dann Gesprächsbedarf, wenn man sich auch ohne Reden beim Sex einig ist?

Woher will der geneigte Leser hier wissen, dass man sich einig ist? Vielleicht macht Frau/Mann nur dem Partner zuliebe da mit, findet das auch anregend, würde es aber lieber ganz anders handhaben.

---------------------------------------------------------------------------------------

Am Anfang unserer Beziehung war mein Mann ein Mann, wie jeder andere hier im JOY. Stundenlang um mich bemüht. Da wurde also so ne Art lange Session draus.

Bis ich irgendwann dachte - moment - der Gute soll doch auch mal Spaß haben und sich richtig fallen und verwöhnen lassen. Diesen Zahn: Mann muss Frau lange und ausdauernd befriedigen habe ich ihm dann gezogen und mitgeteilt, dass auch ein Quickie nicht zum Abbruch der Beziehung führen wird.

Hätte ich jetzt, wie viele andere auch, meinen Mund gehalten und so getan (über Sex spricht man nicht), wären wir letztendlich nicht so zufrieden wie jetzt.

Ich mag es spielerisch, leicht und mit Freude. Ihm wurde der permanente Druck genommen. Dadurch konnten und können wir uns mehr entfalten und ich hoffe, auch weiter entwickeln.
Kein Vertrauen???
Wenn kein Vertrauen in einer Beziehung ist,dann bringt das ganze auch überhaupt nichts.
Wenn ich mit jemanden zusammen bin,dann möchte ich auch mit ihm reden wenn es mir nicht gut geht oder ich probleme habe
reden...
Mit dem Partner über alles reden können?
Immer wieder kann man lesen - die Kommunikation ist das A und O in einer Beziehung.

Dennoch staune ich doch, wie oft hier darüber geklagt wird, dass die Kommunikation gestört oder evtl. gar nicht vorhanden ist. Viele Partner scheinen sich wenig zu trauen, über Themen rund um die Sexualität innerhalb der Partnerschaft zu reden.

Wie haltet ihr es? Redet ihr über Gott und die Welt und völlig frei über alles, was das Thema Sex betrifft - ohne Tabus oder Einschränkungen?

Oder gibt es persönliche Hemmschwellen, weil ihr glaubt, euer Partner würde euch evtl. ablehnen, wenn ihr offen zugebt, was euch beschäftigt?


kommunikation scheitert oft daran, das vieles nicht ausgesprochen wird, da der gegenüber eine bekannte andere position dazu innehat.
wozu ihn in bedrängniss bringen, wozu ein streitgespräch hervorheben.
denn die angesprochenen dinge könnten ja abgelehnt, verteufelt werden.
ebenso werden viele diskussionsarten gelehrt, wo der diskutant "gewinnen" soll, sprich andere zu überzeugen. dies beinhaltet aber auch verlieren zu können. und wer verliert schon gerne.

letztendlich würde ich es als angst bezeichnen, das man sein dargestelltes bild nach aussen sich durch das angesprochene verändern würde...
negativ verändern würde... denn die allg. erwartungshaltung verlangt ja zwingend von uns ein gutmensch zu sein...

und wehe dem... der dies nicht erfüllen will *floet*


@*****har
Männer reden über ihr Innerstes meist gar nicht, auch nicht mit dem besten Freund. Es sei denn, sie sind besoffen ...

dem würde ich gern wiedersprechen...
es geht weniger um mann oder frau, bei besprechen von innersten angelegenheiten. sondern um zwei menschen, die keine erwartung an den anderen haben und daher unvoreingenommen und frei argumentieren können.
So
ein Heiligenschein kann ja ein ganz nettes Attribut sein, gell? *floet*

Nützt aber wenig, wenn das Teufelchen auf der Schulter hockt, zwar nicht sichtbar, aber für Unzufriedenheit so lange sorgt, bis dann noch alles gesagt wurde, was permanent unterdrückt wird.

Die Angst vor der Ablehnung - ja, die trägt wohl so ziemlich jeder in sich.

Aber wenn nicht bei meinem Partner, wo sonst sollte ich meine intimsten Gedanken loswerden können?

Traurig stimmt, dass die Realität ja zeigt: lieber im Internet das Intimste loswerden und mit unbekannten nicks kommunizieren, als dem erwählten Partner alles anzuvertrauen.
********eban Paar
1.157 Beiträge
Heiligenschein?
Eva, so ein Heiligenschein kann auch gewaltig drücken - und wenn das kleine Teufelchen auf den Schultern sich nicht ab und an über ein Ventil bemerkbar machen darf (weil bildlich gesprochen, alle Öffnungen mit bereits früher erwähnten Todschlagargumenten zugekleistert werden), geschweige denn sich komplett zeigen (sprich sich äußern, und es wird zugehört und nicht alles per se abgeblockt) darf - dann wächst der Druck im Dampfkochtopf.

Wenn der Berglöwe dann irgendwann explodiert, dann kann es ihm keinesfalls allein angerechnet werden (zumal, wenn die Eruption noch ziemlich leise vorgegangen ist). Es gibt bereits vorher Anzeichen die Mensch mit ein klein wenig Fingerspitzengefühl auch deuten kann. Wer jegliche Kommunikation in eine ihm unbequeme Richtung abblockiert, immer als 'Sieger' aus allen Debatten herausgehen möchte und kämpft wie ein sibierischer Tiger wird feststellen, dass er damit früher oder später zunächst die Kommunikation abwürgt - gemäß den Sprichwörtern "Dir Dein Recht und mir meine Ruhe!" bzw. "der Klügere gibt nach". Und - darüber scheint hier Konsenz zu herrschen - wenn die Kommunikation dann vollkommen am Boden ist bzw. sich nur noch über eigentliche Belanglosigkeiten erstreckt, dann erstickt das die zarte Pflanze 'Beziehung' wie eine übergezogene, luftdichte Folie. Nicht sofort, aber mit tödlicher Sicherheit. Diese Vorgänge machen sich dem geneigten Zuschauer aber bemerkbar und haben normalerweise Auswirkungen in andere Bereiche. (Boshafterweise könnte man jetzt Parallelen mit den Frauen ziehen, die eben Kopfschmerzen haben, wenn sie woanders Stress haben - oder den Couch Potatoes, die doch nichts anderes mehr machen wollen als ihre Ruhe vor den Fernseher oder mit ihrem Hobby haben wollen und den Partner nur noch aus Gewohnheit haben). Wobei das eigentlich ein schönes Stichwort ist: Wieviele Leute haben ihren Partner nur noch aus Gewohnheit? In diese Schublade könnte ich sehr viele Leute einsortieren.

Aber zurück: Wenn die Kommunikation also nicht mehr global alle Themen der Beziehung abdecken kann oder darf, dann ist das imho wie verbranntes Land, wie ein gesprengtes Korallenriff - es dauert sehr lange und ist sehr mühsam, hier wieder erneut etwas wachsen zu lassen - zumal wenn noch Altgifte neue Versuche im Keim ersticken. Dass hier leicht ein Frust aufkommt und lieber die Möglichkeit des 'Umzugs' in ein neues, fruchtbares Revier versucht wird - oder zumindest entsprechende Felder brachgelegt werden ist eigentlich natürlich für jeden, der nicht über die unendlichen Kraftreserven eines Superhelden verfügt.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ mutabor65
Kleine Zwischenbemerkung: Okay ... ich korrigiere: Viele Männer!

Frauen reden viel und gern, auch über Gefühle u. dgl. - leider oft nur unter sich und nicht mit ihren Partnern. Männer tun das sehr selten, auch nicht unter Männern. Leider.
So war es gemeint.

Ansonsten hast Du natürlich recht: Es geht um Menschen!

(Der Antaghar)
********lack Frau
19.360 Beiträge
@*****har

Männer tun das sehr selten, auch nicht unter Männern. Leider.
So war es gemeint.

Ich sage aber das stimmt so auch nicht, es gibt eine Menge Männer, die es gelernt haben zu reden, mögen sie vielleicht eine andere Gewichtung auf Themen legen. Besonders oft stelle ich aber fest, daß genau die Männer, die in den ersten Beziehungen den Mund nicht mehr aufbekommen haben, dann in der nächsten Beziehung wesentlich offener sind, weil sie eben eingesehen haben, daß sich zu verstellen und des lieben Friedens willen den Mund zu halten, nichts bringt.

@*******nge

"Es kommt also immer sehr auf die Art von Partner an...oder
besser den Mund zu halten und mit dem zufrieden zu sein, was man
hat !"

Das kommt immer drauf an wie groß das Verlangen ist, denn wenn die Waagschale der Unzufriedenheit zu groß wird, daß man nicht mehr zufrieden ist, wird man nicht nur selbst leiden, sondern die Umgebung auch.
Ich denke, sind nicht beide Parnter gewillt auch Kompromisse einzugehen, dann wird die Partnerschaft nicht mehr auf stabilen Beinen stehn und irgendwann an Lug und Trug scheitern. Aber mit mehr Verletztheit, wie man durch Reden und Kompromisse aus der Welt schaffen könnte.

WiB
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ womaninblack
Es ist schön, wenn Du häufig diese Erfahrung machen darfst. Und es macht Hoffnung.

Was ich so erlebe, sieht meist - leider - noch immer etwas anders aus.

In einem Punkt gebe ich Dir unumwunden recht: Wenn Männer schon mal offener geworden und bereit zum Reden sind, haben sie häufig anderen Themen als Frauen, auch in Bezug auf die Beziehung. Aber das ist ja nicht schlecht ...

(Der Antaghar)
muss man den alles...
mit dem erwählten partner besprechen?

Die Angst vor der Ablehnung - ja, die trägt wohl so ziemlich jeder in sich.

Aber wenn nicht bei meinem Partner, wo sonst sollte ich meine intimsten Gedanken loswerden können?

Traurig stimmt, dass die Realität ja zeigt: lieber im Internet das Intimste loswerden und mit unbekannten nicks kommunizieren, als dem erwählten Partner alles anzuvertrauen.

den der einwand von l4e bedeutet doch streng genommen, das der partner 100% perfekt sein muss. ist das nicht vllt eine zu große bürde für einen partner.
der partner sollte viele, viele gemeinsamkeiten und möglichkeiten einen anbieten, aber kann und muss er alles erfüllen?

oft ist ein fremder ein besserer zuhörer als der nächste freund. aber dies ist wohl mit bedacht auszuwählen. man sollte sich immer gewahr sein, welchen stand und wert der partner im leben des einzelnen einnimmt.
********lack Frau
19.360 Beiträge
@*****har

In meinem Umfeld sind wesentlich mehr Männer wie Frauen.
Das erleichtert es mir wahrscheinlich.
Und es ist sicher nicht schlecht, eher etwas anders.

WiB
********lack Frau
19.360 Beiträge
@******r65

Wieso muss der Partner perfekt sein, man selbst ist es ja auch nicht.
Aber ich denke mir, wer immer nur "klein bei gibt" wird es im Leben auch ausserhalb einer Beziehung schwer haben. Im Berufsleben müssen auch immer wieder Kompromisse gefunden werden.
In einer Beziehung wird das wohl auch eher wechselseitig geschehen.
Und da kann eine vorgeschobene Hamoniesucht sehr störend empfunden werden.
Mir ginge das erheblich auf den Keks.
WiB
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ mutabor65
Ich finde, man muss nicht unbedingt alles mit dem Partner besprechen. Aber man sollte es können und wissen, dass es auch der Partner kann.

Und alles, was die Beziehung, die Sexualität und das Miteinander betrifft, sollte offen auf den Tisch kommen. Tut es das nicht, erweist sich leider allzu oft als Zeitbombe.

Man mag es kaum glauben, aber 90% aller gescheiterten Beziehungen (die ich erlebt oder beobachtet habe), sind daran gescheitert, dass es Unausgesprochenes zwischen den Partnern gab, das vor sich hin "gegrummelt" ist und die Atmosphäre nach und nach verpestet hat.

Und das Phänomen, dass viele über alles, was ihre Beziehung betrifft, mit Fremden (also z. B. auch hier im Joyclub) offener und freier reden können als mit dem eigenen Partner, das hab ich noch nie verstanden.

(Der Antaghar)
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