Oh oh
Auf was steht ihr beim Gegengeschlecht?
Was findet ihr bei Männern/Frauen anziehend und unwiderstehlich?
Offen gesagt (so ist das nun einmal meine Art) mache ich mir darüber bewusst wenig Gedanken. Es liegt daran, dass beim reinen daran denken bereits das Gefühl entsteht, ich würde mich selbst der Möglichkeiten des Lebens berauben.
Vergleiche ich jede Frau, die mir begegnet, dann mit einem Wunschtyp? Sortiere ich aus, ohne die Person kennen gelernt zu haben? Solche Fragen stellen sich mir, wann immer ich darüber nachdenke.
Was ich sehr wohl sagen kann, sind zwei Dinge:
Zum einen, was ich an Frauen bislang interessant fand. Dies variiert massiv. Es kann Humor sein, Ehrlichkeit, Temperament, Schüchternheit. Eine bestimmte Art, sich zu bewegen oder auch nur auf mich zu reagieren. Ebenso gilt dies auch für Dinge und Verhaltensweisen, die ich nicht mag. Arroganz etwa, oder Oberflöchlichkeit. Rücksichtsloses Verhalten (ein paar einfache Worte können einen Menschen extrem verletzen) oder auch Egoismus.
Zum anderen weiß ich, worauf ich bei einer Frau nie verzichten würde. Ehrlichkeit, die man sich durch gegenseitiges Vertrauen erwirbt und nur durch Aufrichtigkeit geteilt wird, im guten wie im schlechten Moment. Humor, Geist und Intelligenz. Nein, keine wissenschaftlich-philosophischen Debatten. Ich kann mich auch über Belanglosigkeiten wie Olympia prima unterhalten und dabei Freude empfinden. Wenn man miteinander kommunziert und dies auch will, nicht aneinander. Eine Mischung aus Schüchternheit und dennoch Begierde, die eben nicht plump und simpel ist. Aber auch nicht kompliziert, denn wer
will, der kann dies auch kommunizieren, egal ob nun in Wort oder Blick oder Gestik. Ja natürlich, als Romantiker begehre ich ein gewisses Maß an Intimität. Das heißt ja nicht, dass ich nicht auch gerne mal in vollem Feuer durch das Bett (oder wo auch immer) turnen möchte, aber es gibt nun einmal den Wert einer einfachen Aktion, wie einer Umarmung oder einem Kuss, der tausendmal mehr wert sein kann als ein Monat voller Belanglosem Sex. Auch wenn dies immer wieder Unverständnis auslöst, aber ja, ich möchte auch sehen, wie eine Frau ihre Probleme, Sorgen, Ängste teilt. Denn ich definiere mich nicht dadurch, sie immer zu "bespaßen" sondern eben auch sie zu unterstützen, ihr ein Rückhalt zu sein. Man kann als Mann nicht immer vorausahnen oder am Verhalten ablehnen, wann "sie" nun gerade Zuspruch oder Trost braucht. Und offen gesagt, es mag gute Laune töten, wenn sie daher kommt und plötzlich weinen will. Aber es ist ungemein belebend und essentiell für eine Beziehung. Ach und wo wir gerade dabei sind, räumen wir mal diesen "Indianer"-Quatsch aus. Auch Männer wünschen sich, ab und an mal nicht die starken Felsen in der Brandung zu sein. Man(n) muss nicht immer gleich heulen können, aber offen und ehrlich (und unter erhoffter Zuneigung und Vorsicht) über Dinge reden, die nicht einfach nur "cool" sind. Auch ein Mann wünscht sich naturgemäß den Rückhalt einer Frau. Warum sonst würde ich immer (na ja, das ist relativ, so selten wie ich mich umschaue) wieder Frauen näher betrachten, die auch ein gewisses Selbstbewusstsein haben? Weil ich stets "Die Beckhams" spielen will? Sicherlich nicht!
Insgesamt geht die emotionale Bindung unterm Strich über jede andere Betrachtungsweise, zumindest bei mir. Schafft es eine Frau, dass ich mich für sie interessiere, ja emotional zu ihr hingezogen fühle, sind ihre
Sorgen um etwaige physische Attribute obsolet, denn zu diesem Zeitpunkt begehre ich sie ohnehin und damit ist auch
nur sie gemeint, ohne jegliche Ausnahme.
Womit wir bein kritischen Punkt für den Romantiker allgemein und mich ganz im Besonderen sind:
Von einer Frau, die man liebt, erhofft man sich auch ihre Liebe. So möge sie doch bitte auch sich für einen interessieren. Nicht auf die gleiche Art, Menschen sind verschieden. Aber wer trotz Bekundung als Frau noch links und rechts spielen geht, zeigt, dass sie keine emotionale Nähe verspürt oder will. Oder schlimmer noch, dazu nicht fähig/willens ist. Dann wird aus Liebe schnell Trauer, Kummer und letztlich doch der Schritt, bei dem man sich aus Selbstschutz und ihr zur Güte von ihr entfernen muss. Weil schlicht keine andere Wahl besteht. Denn Emotionen lassen sich nicht erzwingen. Und Manipulation missfällt mir. Ich will keine Frau, die ich 100% will, sei es Begehren, Liebe oder universell, an mich binden, indem ich an ihren Fäden ziehe. Sowenig, wie ich an Fäden gezogen werden möchte. Doch eine Verknüpfung beider Lebensfäden, nun, dem stehe ich nicht entgegen. Einziger Haken: das muss sie erkennen, verstehen und für sich überlegen, ob sie ähnlich denkt. Erst dann lässt sich ein Weg finden.
Hoppla, das war umfangreicher als gedacht.