Das ist in dem Buch "Psychologie der Leidenschaft" ziemlich gut beschrieben, und ich habs selbt erlebt. Es könnte darauf hinweisen, das Deine Freundin sich nur dann wirklich und tief (und verlässlich) geliebt fühlt, wenn sie Dich nicht gut behandelt, und Du trotzdem bleibst. Das klingt hart. Ich hatte so eine Beziehung, und ich hab das eigentlich nur verstehen können, als ich in diesem Buch das Kapitel 12 gelesen habe.
Der einzige Weg ist, dass Du diesen Kreislauf durchbrichst und zu Deiner Lust stehst. Affairen machen es nur schlimmer, auch für Dich.
Das was ich Dir jetzt hier kurz erzähle, ist in dem Buch genauso beschrieben und quasi vorhergesagt worden:
Die Beziehung, von der ich oben sprach, bagann sehr liebevoll und auch sehr lustvoll. Wir haben in Sexualität förmlich gebadet, emotional und körperlich. Dann erst unmerklich, gab es Momente, in denen das, was sie vorher genossen hatte für einen Moment nicht mehr schon sondern das Gegenteil, und das immer mit dem Zusatz, das der Grund bei mir liegen würde. Was am Anfang wie Stimmungsschwankungen aussah, wurde nach einem Jahr plötzlich masiv mehr.
Ich hab mir jede Menge Mühe gegeben, ihr entgegen zu kommen, auszugleichen und sie in ihrem Stimmungen aufzufangen. Ich hatte ein Tagebuch geschrieben, und ich hatte die Mails und Briefe aus der Anfangszeit, in denen festgehalten war, wie schön sie am Anfang unsere Sexualität und unsere Liebe fand, sonst hätte ich ab einem gewissen Zeitraum nicht mehr dran geglaubt, dass das zwischen uns so war.
Eines der Hauptmerkmale war, dass sie sich unter Druck gefühlt hatte, Druck der ihrer Meinung nach von mir aufgebaut würde. Aber auch, wenn ich gar nicht drängte, empfand sie sich auch unter Druck gesetzt, und sie konnte nicht mehr zu einem ruhigen Moment zurückkehren. Mir wurde unterstellt, dass ich sie unter Druck setze, weil ich Sex will. Nach drei Jahren beendete Sie die Beziehung (an Heiligabend), nachdem ich vorher über eine gemeinsame Therapie nachdachte.
Ich hatte eine schwere Zeit. Aber ich hatte mir Bücher gekauft, um mich über Sexualtherapie zu informieren, ich war alleine und nach dem ersten Tief las ich nach zwei Monaten darin. In dem oben beschriebenen Buch "Psychologie der Leidenschaft" stand in Kapitel 12 genau das beschrieben, was ich erlebt hatte. Danach wußte ich, ich bin nicht der Grund für das scheitern, und es gab durch die Trennung Möglichkeiten, weil das zwischen Liebenden oft passiert:
Sie hatte so reagiert, weil meine Liebe für sie (und die spezielle Art der Bestätigung duch mein trotzdem bei ihr bleiben) immer wichtiger wurde.
Sie fand Sex eigentlich durchaus gut. Und vor allem, dass sie mich immer noch sehr liebt.
Ich dachte, vielleicht kann der Abstand der Trennung dazu führen, dass sie sich mit sich auseinander setzen kann, und das sich unsere Beziehung doch noch irgendwie finden kann (wenn sie mich liebt). Aber das geschah irgendwie nicht. Unser Abstad wure immer größer, aber es gab auch einen Punkt, wo wir immer im Kontakt blieben.
Irgendwann gab ich es auf. Ich dachte, vielleicht stimmt das ja doch mit im Kapitel 12. Vielleicht gibt es keine Liebe mehr. Sie hat dann auch die Straßenseite gewechselt, wenn wir uns sahen, und wir hatten fast keinen Kontakt mehr bis auf einem förmlichen beruflichen Anlass.
Dann lernte ich eine andere Frau kennen, in die ich mich verliebte. Es gab dann plötzlich wieder ein ganz klein wenig mehr Kontakt, fast so wie Neugier, und sie hat mir Glück gewünscht, das es klappt und dass es sie freuen würde. Wir sind sogar einmal zusammen spazieren gegangen, und ich war froh, dass sich unser Berhältnis wenigstens normalisieren konnte, und es klar und ok war, dass wir getrennte Wege gehen wollen (ich war da noch nicht mit der snderen Frau zusammen). Und dann, quasi als Abschiedsgeschenk und zur Versöhnung hatten wir noch einmal Sex zusammen. Danach ging jede seiner Wege.
Zwei Monate später hat es dann zwischen mir und der anderen Frau, die ich begehrte, bei einem Besuch bei ihr in Norddeutschland gefunkt. Wir haben mehrere Tage zusammen bei ihr verbracht.
Als ich dann spät in der Nacht zurück an meine Wohung kam, saß die Frau, die sich von mir getrennt hatte, vor meiner Haustür auf den Stufe, voller Tränen und sagte: "Ich liebe Dich so sehr, es tut mir so leid, was ich Dir angetan habe, bitte komm wieder zu mir zurück."
Da hab ich gewußt, dass das Kapitel 12 im diesem Buch "Psychologie der Leidenschaft" von David Schnarch doch stimmt. Diese Mechanismen funktionieren erschreckend. Immer wieder.
Und die Ängte, die dahinter stehen, wenn aus der Verweigerung heraus das (schwache) Selbst unbewusst gestärkt wird, abgespalten und verdrängt werden, sitzen tief. Das hab ich erst neulich wieder bei einer Bekannten gesehen: Die ist, schon seit Jahren geschieden, nervlich zusammengebrochen, weil der ehemalige Mann die Frau, die Grund der Trennung war und mit der er zusammegelbt hatte, diese dann geheiratet hatte. Obwohl sie selber überhaupt kein Interesse mehr an ihm hatte, und die Scheidung auf ihr Drängnen hin geschah, war sie völlig fertig: h
Hysterische Tränen, sie fühlte sich wie in einem dunklen Loch wegen dieser Hochzeit. Sie sagte mir, es hätte sie irgendwie bestärkt, dass sie seine einzige Frau blieb. Sie meinte dann, schließlich unter Tränen und und unter einem ersichtlich ganz, ganz großem inneren Schmerz, es wäre so furchtbar, weil sie könne sich jetzt gar nicht mehr als seine Prinzessin fühlen.
Tja, das ergreift und macht nachdenklich. Ich kann nur sagen, seit dem ich über diese Zusammenhänge weiß, habe ich ganz viel gewonnen, und die Einsicht hat mir selbst sehr geholfen, auch in kritischen Phasen, die zwischen Liebenden, die zusammenleben, zu mir, zu meiner Liebesfähigkeit und zu meiner Sexualität stehen zu können und Entwicklung und persönliches Wachstum für beide Partner möglich zu machen.
Ich wünsche Euch beiden jedenfalls ganz viel Glück und dass ihr zu einer wirklich von solchen alten Gespenstern unbeschwerten Liebe findet.