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Beziehung beenden oder für die Kinder "durchhalten"?

*******en67 Frau
2.515 Beiträge
Ich habe ein erwachsenes Kind, das keine Erklärung hören will, und auch nicht willens ist, sich über die Rechtslage zu informieren.
Es geht gegen ihren Papa und ich bin der Buhmann. Das schmerzt
*********lich Frau
2.266 Beiträge
@SemperSolus
In einer schrägen Beziehung, in der die Verhältnisse nicht geklärt sind und also auch die Verantwortungen nicht, kann es KEINEM Kind gut gehen, niemals.

Rein hypothetisch halte ich es aber für möglich, als Paar getrennte Wege zu gehen und als Eltern zusammen zu bleiben, unter einem Dach sogar.

Solange das offen und ehrlich gelebt wird, glaube ich , dass Kinder damit allemal besser und gesünder leben, als mit dicker Luft und Unausgesprochenem, in dem dann heile Welt gespielt wird.

Das verlangt nur eins: Reife!
Das verlangt nur eins: Reife!

Man muss sicherlich auch ein stückweit aus seiner Bequemlichkeit raus, die man sich eingerichtet hat und das heißt, sich bewegen MÜSSEN, in welche Richtung auch immer *zwinker*

Auch zum Wohl des Kindes, denn um das Wohl des Kindes geht es ja in diesem Tread!
*******ngel Paar
439 Beiträge
Ja, es geht...
*********lich:
Rein hypothetisch halte ich es aber für möglich, als Paar getrennte Wege zu gehen und als Eltern zusammen zu bleiben, unter einem Dach sogar.

Solange das offen und ehrlich gelebt wird, glaube ich , dass Kinder damit allemal besser und gesünder leben, als mit dicker Luft und Unausgesprochenem, in dem dann heile Welt gespielt wird.

Das verlangt nur eins: Reife!

Genau das leben wir hier und jeder, der unsere Kinder sähe oder sie "interviewen" würde es bestätigt bekommen.

Leicht war es hierher nicht und ist es auch nicht immer- aber IMMER easy ist die glücklichste Ehe nicht- also wir haben keine Probleme, die nicht andere auch haben im täglichen Miteinander.
Das hierher zu kommen, das "Modell zu entwicklen" sage ich mal, war am schwierigsten.

Ich will das auch nicht "bewerben" oder so und weiß aus eigener Erfahrung, dass räumliche Trennungen an anderer Stelle die bessere Lösung sind.
Ich will nur bestätigen: JA, es geht. In Freundschaft, Liebe, Familie und Lebensfreude.

Mir scheint auch, dass für einen vergleichbaren Weg wie den unseren, immer mehr Offenheit besteht und immer mehr Menschen dies in Erwägung ziehen. Das halte ich persönlich für gut.

Für uns ist es halt auch komisch manchmal, weil wir uns "so anders fühlen" wenn wir unsere Konstellation rechtfertigen müssen.

Meine Oma mit 90 weiß zB bis heute nichts von unserer Trennung- sie würde das Ganze und das ganze "moderne" Konzept nicht mehr verstehen einfach und sie hätte unnötig Angst um uns und ihre Urenkel.
Aber allen anderen menschen gegenüber vertreten wir dies völlig. Auch mit den neuen Partnern.
Cloud_no7: Man hat Kräfte in sich von denen man gar nichts weiß und die werden in solchen Momenten aktiviert.

Durchaus richtig, aber das sagst du so ... weil du nicht ahnst, das auch diese "Super"-Kräfte schneller erschöpft sind als Du meinst ...

NeueReize: Die wenigsten Menschen müssen wirklich alleine mit allem fertig werden.
Woher glaubst Du das wissen? Wer sagt das? Es gibt mehr davon als man wahrnimmt.

Jeder kennt diese Höflichkeitsfloskeln: "wie geht's?" Fragen auf die ehrliche Antworten im Grunde unerwünscht sind! Drum werden sie meistens auch nicht ehrlich beantwortet, sondern mit: "bestens, und Dir?"
*******ngel Paar
439 Beiträge
Gerade...
******no7:
Auch zum Wohl des Kindes, denn um das Wohl des Kindes geht es ja in diesem Tread!

UM und ZUM Wohl des Kindes.

Welches eben aber auch einen direkten Zusammenhang mit dem Wohl der Eltern, sowohl zusammen als auch jeder für sich betrachtet, hat, wie wir hier vielfach lesen konnten. Und so ist es meiner Meinung nach auch.

******no7:
Man muss sicherlich auch ein stückweit aus seiner Bequemlichkeit raus, die man sich eingerichtet hat und das heißt, sich bewegen MÜSSEN, in welche Richtung auch immer *zwinker*

Absolut! Und ist Grundvoraussetzung.
@Sens. . .
Durchaus richtig, aber das sagst du so ... weil du nicht ahnst, das auch diese "Super"-Kräfte schneller erschöpft sind als Du meinst ...

Höh? *schiefguck*
"Er" schreibt...
**********light:
NeueReize: Die wenigsten Menschen müssen wirklich alleine mit allem fertig werden.
Woher glaubst Du das wissen? Wer sagt das? Es gibt mehr davon als man wahrnimmt.

Jeder kennt diese Höflichkeitsfloskeln: "wie geht's?" Fragen auf die ehrliche Antworten im Grunde unerwünscht sind! Drum werden sie meistens auch nicht ehrlich beantwortet, sondern mit: "bestens, und Dir?"

Das sage ganz einfach ich... Das sage ich nicht nur, denn das weiß ich!

Ich habe damit auch nicht behauptet, dass jeder Mensch einen wirklich guten und funktionierenden Freundeskreis hat der einen wirklich und ehrlich unterstützt sowie auffängt, obwohl es wirklich jedem zu wünschen wäre, aber kein Mensch und das ist schlicht und ergreifend Fakt, MUSS alleine mit soetwas fertig werden!

Wenn kein funktionierender Freundeskreis hinter einem steht gibt es die verschiedensten Anlaufstellen. Leider ist es heute noch immer so, dass Menschen aus falschem Stolz solche Hilfen nicht in Anspruch nehmen! Es gibt sowohl offizielle Anlaufstellen als auch für die verschiedensten Themengebiete Selbsthilfegruppen mit Menschen die sich in ähnlichen Situationen befinden. Speziell auf diesen Thread bezogen unter Garantie!
Hier also zu behaupten, dass man alleine damit fertig werden MUSS ist nichts anderes als falscher Stolz und ganz einfach falsch!

In unserer Gesellschaft sollten die Menschen langsam mal anfangen darüber nachzudenken was die größere Stärke ist... Mit allem wirklich alleine fertig zu werden oder sich in manchen Situationen vielleicht einzugestehen, dass man Hilfe von außerhalb braucht und auch entsprechend sucht und annimmt.

Ich persönlich empfinde Menschen die sich dies eingestehen können als wesentlich stärker gegenüber denen, die dies nicht können oder wollen. Viele schaffen es hervorragend so und gehen die verschiedensten Wege, aber nicht alle können es.

LG "Er" von NeueReize
Du hast mit dem falschen Stolz usw. völlig Recht, nur gibt es noch bei weitem nicht für alles und bei weitem nicht überall "erreichbare" Anlaufstellen ... und wenn, dann drängt sich oft noch die Finanzierungsfrage auf ... Freunde stellen diese nicht.
*******ngel Paar
439 Beiträge
******ize:
Leider ist es heute noch immer so, dass Menschen aus falschem Stolz solche Hilfen nicht in Anspruch nehmen!

Das sehe ich auch so und das sollte eben auch auf keinen Fall über dem Wohl des Kindes stehen. Dahin stellt man es aber in meinen Augen, wenn man sich aus dieser Motivation heraus nicht in der Lage ist, notwendige Hilfe zu suchen und zu finden.

******ize:
Ich persönlich empfinde Menschen die sich dies eingestehen können als wesentlich stärker gegenüber denen, die dies nicht können oder wollen. Viele schaffen es hervorragend so und gehen die verschiedensten Wege, aber nicht alle können es.

Absolute Zustimmung.

Aber leider oder gerade deswegen,
******ize:
In unserer Gesellschaft sollten die Menschen langsam mal anfangen darüber nachzudenken was die größere Stärke ist... Mit allem wirklich alleine fertig zu werden oder sich in manchen Situationen vielleicht einzugestehen, dass man Hilfe von außerhalb braucht und auch entsprechend sucht und annimmt.

musste auch ich dies erst lernen. Nicht leicht, wenn man sonst getrimmt ist auf "Selbstständigkeit" weil man eben auch schon einmal schmerzlich im Regen stehen gelassen wurde oder oder oder...

Aber das eingangs Genannte sollte Grund genug sein, umzudenken und ist gelungen.

Falscher Stolz ist grundsätzlich destruktiv und nie ein guter Berater.

Hinsichtlich der Kinder: ist er aber VÖLLIG und nur an FALSCHER Stelle meiner Meinung nach.
"Er" schreibt...
**********light:
Du hast mit dem falschen Stolz usw. völlig Recht, nur gibt es noch bei weitem nicht für alles und bei weitem nicht überall "erreichbare" Anlaufstellen ... und wenn, dann drängt sich oft noch die Finanzierungsfrage auf ... Freunde stellen diese nicht.

Im Bereich Scheidung/Trennung, behaupte ich einfach mal ins Blaue, dass es in gesamten Bundesgebiet für jeden Anlaufstellen im Umkreis geben dürfte. Aber selbst wenn dies doch nicht gegeben sein sollte, ist es längst keine Kostenfrage.
Es gibt unzählige Foren und Menschen die derartiges hinter sich haben und darüber sprechen und schreiben. Hier Kontakt zu anderen betroffenen zu finden ist, wenn man es den wirklich will kein wirkliches Problem. Das Problem machen sich die, die behaupten alleine zu sein meist selber. Es muss nicht immer proffesionelle Hilfe sein. Gute Gespräche mit Menschen die sich in ähnlichen Situationen befinden oder befunden haben helfen häufig schon ein ganzes Stück weiter, da man vor Augen geführt bekommt nicht alleine zu sein. Gezeigt zu bekommen, dass sich eben nicht die ganze Welt gegen einen verschworen hat.

So leid es mir tut, aber oft sind es für mich, besonders in einem so weit verbreitetem Bereich der Trennungen und der damit verbundenen Probleme, nicht mehr als lapidare Ausreden wenn man sagt, dass man alleine sei. Es ist wie in allem anderen auch... Man muss selber erkennen was man braucht und auch etwas dafür tun um es zu bekommen. Sitzen zu bleiben und zu warten bis der ein oder andere "Unterstützer" und "Haltgeber" an der Tür klingelt funktioniert nicht.

LG "Er" von NeueReize
Kindgerecht
Auch meiner Einschätzung und Erfahrung nach ist es für alle Seiten "ungesund" nur wegen der Kinder zusammen zu bleiben. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass man seine Trennung "kindgerecht" bedenken sollte, um seinem Nachwuchs nicht noch grösseren Schaden zuzufügen als es ohnehin schon erleiden muss. Denn für Kinder ist es immer eine der prägendensten Einschnitte im Leben.

Kindgerecht bedeutet für mich, Schlammschlachten vermeiden, vernünftige Absprachen zu treffen, den Kindern Ängste nehmen, die Trennungszeitpunkte gut zu planen (nicht an Weihnachten, am Geburttag und auch nicht im Urlaub). Es erfordert im Eifer des emotionalen Gefechtes noch ein Quäntchen mehr Energie und Disziplin als eine Trennung ohnehin schon kostet.
********2_rp Mann
43 Beiträge
Auch auf die Gefahr hin dass ich mich unbeliebt mache....Aber meine Meinung ist einfach, dass man heutzutage meistens aus finanziellen Interessen heiratet oder sich nicht scheiden läßt....oder zusammen ist....Meine Frau und ich haben eigentlich auch nur wegen der finanziellen Absicherung und steuerlichen Vorteilen geheiratet....Aber ich muß dazusagen, dass wir über 10 Jahre zusammen waren, bevor wir geheiratet haben und mein Beruf nicht gerade ungefährlich ist....und ich will einfach, dass meine Frau finanziell abgesichert ist, falls ich mal eine geflitscht bekomme....Wir lieben uns genauso, wie am ersten Tag....und wären auch noch ohne Heirat zusammen.....Wir gehen zusammen durch dick und dünn....Aber das Leben ist einfach zu kurz und so vielseitig, als es nur mit einem Partner alleine zu verbringen.....Das heißt jetzt nicht, dass ich "untreu" bin....auch wenn ich eine andere Frau noch liebe.....Ist schwer zu verstehen....Ich liebe meine Frau und ich liebe auch meine Freundin, die auch ihren Ehemann über alles liebt....Den Partner zu verlassen kommt für uns nicht in Frage....Niemals.....Vielleicht ist unsere Gesellschaft oder unser Denken so besitzergreifend....Der einzige Trennungsgrund wäre, wenn auf einmal Gewalt im Spiel wäre.....
@Gabriel72_rp
Die Gesellschaft ist wohl eher auf Ein-Ehe bzw. Monogamie fixiert. Andere Beziehungsformen haben es sehr schwer sich zu etablieren, schau nur wie lange homosexuelle brauchte um sich zu legalisieren. Und was da überall für Erz-Konservative Entscheider sitzen. Die das Gesellschaftsbild prägen und verbreiten ... für die meisten ist ja eben schon die Abweichung vom monogamen Modell absolut undenkbar und wenn eine/r fremdgegangen wird sich natürlich scheiden gelassen - ganz selbstverständlich ... ja ist dann wohl auch besser so! Noch besser wäre es wenn man in der Partnerschaft offen drüber reden könnte und zufriedenstellende Lösungen fände ... gemeinsam "Fremdgehen" (Swingen) ist doch wohl besser als das heimlich hinter dem Rücken zu tun ... aber dazu braucht es dann oft Zeit, damit der oder die noch nicht ganz so weit ist, sich langsam mit der Idee auseinander setzen kann.

Mit einem emotionalen Dreier-, gar Vierermodell ... übefordert man wohl die allermeisten Gehirne, ist für die Menschen dieser Zeit in aller Regel nicht vorstellbar! Dabei liegt es gar nicht so fern, wir lieben doch alle mehr als nur den Partner, die Eltern, Kinder ... natürlich auf anderen Ebenen. Aber warum soll man nicht für mehr Menschen eine tiefe emotionale Verbindung haben können und dürfen? Nur weil es ein bescheuertes Gesetz verbietet? Na zum Glück lassen sich Gefühle nicht einfach verbieten! Ich wünsche Dir, Euch herzlichst alles Gute.
Die
Gesellschaft ist, so mein Eindruck, so weit entfernt von Beziehungsstabilität und Ehe als Ausdruck eines Wunsches nach treuer Zweisamkeit wie zuvor noch nie.

Und da es hier im thread ja vornehmlich um Kinder geht frage ich mich: wo bleiben die Kinder im neuen Ersatzmodell von heiter selbstbestimmter Beliebigkeit? Es muss jedem selbst überlassen sein, die Beziehungsart zu wählen, die er für angemessen hält für sich selbst und seinen Partner, das ist sicher wahr. Wer könnte oder wollte auch nur Gefühle verbieten oder emotionale Freiheiten einschränken? So weit entwickelt und modern aber die neue Lebensart gediehen zu sein scheint und dabei rede ich nicht einmal von homosexueller Beziehung oder Swingerclub, das gilt ja fast schon als banal: Wie haben mit dem schnellen Umschwung in der Freiheit der Beziehung die Beziehungen zu Kindern und der Umgang mit Kindern bei Beziehungswandel Schritt gehalten?

Man kommt zusammen, heiratet vielleicht, vielleicht auch nicht und findet schon: falls es nicht klappt, die Trennung ist ja eine Option, die eigentlich, so fordert man, doch noch viel mehr gesellschaftlicher Anerkennung oder sogar Unterstützung bedürfte.

Erwachsen aus der Beziehung Kinder, dann ist schon klar: die müssen mit. Wohin? Zu Vater, Mutter, Stiefgeschwistern. Reichen die Finanzen nicht und Kinderarmut steigt, weil Alleinerziehende zum status quo erhoben werden: dann müssen andere ´ran. Die Gesellschaft soll gefälligst zahlen, schließlich wachsen da ja kräftige Steuer- und Rentenzahler heran (daß daraus später dann auch Rentenempfänger und längst schon Steuerverbraucher geworden sind, das verschweigt man gern sich selbst und anderen).

Jetzt mag man einwerfen: es macht sich keiner leicht und sorgt, daß aus der Misere für die Kinder noch das geringste Leid entsteht und viel schlimmer wäre ja für Kinder, wenn sie weiter bei Vater und Mutter wohnen müssten, weil die doch jeden Tag so griesgrämig geworden sind und sich täglich mit Geschirr bewerfen wie in Hollywood ... oder einfach ohne sich etwas zu sagen zu haben Alltag miteinander produzieren, nur nicht mehr zusammen im Bett landen oder eben einfach nicht mehr so hip wie am ersten Tag zusammen sind, das wäre ja ganz unerträglich als Beziehungsform. Diese Leidabwägungen halte ich, mit Verlaub, für ausgesprochen subjektiv und so manches Scheidungskind mag in der wichtigen Prägungsphase so oft eingetrichtert bekommen haben, daß "mit der Trennung alles besser geworden ist", daß es am Ende selber sein ganzes Leben daran glaubt, denn es kannte das Gegenteil der ehemals auch in schlechten Zeiten für normal gehaltenen, weiter gelebten Beziehung ja nie.

Nur advocatus diaboli?
Sempersolus:
Die Gesellschaft ist, so mein Eindruck, so weit entfernt von Beziehungsstabilität und Ehe als Ausdruck eines Wunsches nach treuer Zweisamkeit wie zuvor noch nie.

Und da es hier im thread ja vornehmlich um Kinder geht frage ich mich: wo bleiben die Kinder im neuen Ersatzmodell von heiter selbstbestimmter Beliebigkeit?

Nun, zu allen Zeiten gab es gegensetzliche Strömungen und Vorstellungen darüber, wie Menschen zu leben haben. Ein konservatives Weltbild etwa käme mir nicht ins Haus. Allerdings sind wir auch unterschiedlich liberal in unseren Vorstellungen über die Jahrhunderte gewesen. Momentan werden wir etwas offener. Der soziale Absicherungsgrad, den wir aber schon als "noch halbe Höhlenmenschen" (nicht die Platonversion) hatten und der uns aneinander band, war ja so schlecht nicht. Die Gesellschaft entwickelte sich ja auch auf dieser Grundlage und so waren feste Beziehungen mit gegenseitiger Verantwortung auch für alle von Vorteil (meistens jedenfalls).

Darüber hinaus haben wir aber - wohl auch durch Wohlstand - gelernt, dies nicht immer als Zwang zu sehen, sondern eben auch die Vorteile einer solchen starken Bindung zu sehen: Liebe, Rückhalt, Zuversicht etc. sind Phänomene, die eine innige Beziehung mit sich bringen kann. Dies muss nicht schlecht sein und auch nicht durch Freunde der Polygamie gleich schlecht geredet werden. So wie jene akzeptiert werden, sollten sie auch die gewählte Bindung der anderen mindestens tolerieren können und nicht über ihren Kopf hinweg Sätze wie "unnatürlich, unauthentisch, triebunterdrückend" etc. raushauen.

Die Rolle der Kinder könnte in unserer Gesellschaft schon längst neu geschrieben werden. Staatliche Institutionen regeln deren Alltag (Schule), Aufsicht (Jugendamt) usw., es wäre also durchaus möglich auch alleinerziehenden Eltern (und v.a. deren Kindern!) zu helfen bzw. jenen, die Kinder allein oder ehelos (für manche noch immer ein Sakrileg) aufziehen unter die Arme greifen. Aber das ist eines der Kernprobleme in unserer Gesellschaft:

Wir finden jede Menge Tierschutzvereine, Brieftaubenzüchter und irgendwann den Dachverband der Joyclub-User. Aber Kinderlobby? Viel Spaß beim Suchen. Leider. Da müssen wir alle öffentlich mehr Einfluss nehmen und es thematisieren, selbst wenn wir keine Kinder haben. *wink*
********er90:
Wir finden jede Menge Tierschutzvereine, Brieftaubenzüchter und irgendwann den Dachverband der Joyclub-User. Aber Kinderlobby? Viel Spaß beim Suchen. Leider. Da müssen wir alle öffentlich mehr Einfluss nehmen und es thematisieren, selbst wenn wir keine Kinder haben.

Den Ausflug in die gesellschaftliche Entwicklung sehe ich eigentlich auch mehr (um näher zum thread zurückzukommen) als konkreten Hinweis auf die Verantwortung des Einzelnen. Kinder sind kein Anhängsel, daß schlicht zu folgen hat, wenn Eltern etwas egoistisch "Scheidung" oder "neue Beziehung" für sich entschieden haben. Für das Gedeihen und das Wohlergehen der eigenen Kinder ist nicht der Schulverein, der Staat, der Steuerzahler, irgendein obskurer Fremdbestimmer da.

Gedeihen unserer Kinder bestimmen wir selbst, als Eltern, Onkel, Oma, Tante, jeder Einzelne von uns durch Vorbildfunktion, umsichtiges, liebevolles, bedachtes Handeln nicht erst bei drohender Trennung, sondern auch schon sehr viel früher, bei Partnerwahl, durchdachtem, eigenen Lebens- und Beziehungsmodell, daß auch Kinderbedürfnisse primär mit einbezieht und nicht nur "auch dabei", vielleicht sogar einmal durch eigenen Verzicht auf "ständig Spaß".
*****a42 Frau
13.665 Beiträge
JOY-Angels 
Ich glaube nicht, dasss Eltern sich trennen, weil sie ständig Spaß haben wollen.
Was die Gesellschaft anbelangt, oh ja, da gäbe es einiges zu tun.
Allerdings sind politische Themen hier im Forum nicht mit unseren Spielregeln vereinbar, insofern würde ich das nicht weiterverfolgen

Vielleicht würden sich manche eher trennen (könnte ja auch gut sein für die Kinder). Das Leben als Alleinerzeihnde/r ist wahrlich kein Zuckerschlecken.

Wenn beide Eltern sich um die Kinder weiterhin kümmerten und die Eltern nicht in Rosenkriegspositionen verfallen, sollten Kinder gut durch eine Trennung kommen können. Wichtig wäre doch nur, dass beide Eltern sich Zeit nehmen für das Kind.
Warum
trennen Eltern sich dann? Diese Gründe gegen die Interessen der Kinder abzuwägen ist doch für die Themenfrage interessant?! Die Porzellanschlacht ist ja nur überspitztes Sujet. Was ist so viel an emotionalem Zugewinn durch Trennung wert, daß Kinder dafür leiden dürfen? Doch hoffentlich nicht nur, daß man sich nicht so sehr beherrschen kann, daß man jeden Tag im Streit miteinander ist?!
Mich offiziell zu trennen wäre für mich der einfache und bequeme Weg. Wegen der Kinder zusammenzubleiben verlangt mir schon viel ab. Aber das ist quasi das Opfer welches ich meinen Kindern zuliebe bringe.
Ohne dass sie es wissen. Sie sind ja nicht dafür verantwortlich.
@SemperSolus
Scherzkeks - genau das ist der Punkt!

Du kannst auch in einer Beziehung, die Du mit Besten Intentionen begonnen hast, an den Punkt kommen, daß Du nicht mehr streitfrei aneinander vorbeikommst!
Egal ob es um die 10 Minuten, die frau später von der Arbeit kommt, geht, oder wie Junior Vokabeln lernen soll, oder daß es sch... Ist, daß er abends immer alles in der Küche stehen läßt, während es ihn nervt, daß sie morgens als erstes mal die Küche aufräumt... etc....
Von großen Themen - Monogam versus offene Beziehung oder so... Ganz abgesehen!

Das ist dann echt ein tolles Klima für die Kinder. Da haben nämlich die Erwachsenen irgendwann auch gar keine Nerven mehr für den Stress den Kinder produzieren können (ja, das tun sie - Trotzanfälle, Pubertät sind die größten Brocken, aber auch das tägliche Versorgungspaket ist nicht nur easy-peasy).
Wenn man sich im Gegeneinander verstrickt hat, ist das Miteinander auch bei den wirklich wichtigen Themen nicht mehr wundersamerweise vorhanden - auch nicht zum Wohle der Kinder.

Tut es Kindern gut, ständig in einem Minenfeld zu leben?
Nein, sicher nicht.
Müßten die Erwachenen einfach nur "vernünftig" sein, und dann könnten sie über dem kleinlichen Zank stehen?
Das mag vielleicht für besondere Heilige möglich sein. der normale Mensch schafft das nicht. Ganz einfach.
Und permanent Komödie spielen, sorry, wir müssen unseren Kindern auch Wahrhaftigkeit beibringen, dem eigenen Gespür zu trauen.
Ihnen immer zu erzählen, alles ist gut, auch wenn die das Gefühl haben, daß nicht, öffnet Ihnen Tür und Tor zur massiven Verunsichertheit und Beeinflußbarkeit (weil kein Vertrauen in die eigene Intuition).

@*****ite
Ohne dass sie es wissen. Sie sind ja nicht dafür verantwortlich.
Du glaubst wirklich, daß das ihnen verborgen bleibt, daß ihr "kein gutes Paar" seid?

Nochmals @****er
Wenn ich jetzt mein Latein bemühe, hat sich laut Nick Dir das Problem real noch nie gestellt?
Weil, ImmerAllein... Hat nicht mit Beziehungszirkus zu kämpfen.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Eine Lösung
für alle kann es nicht geben. Das hängt zu sehr von den jeweils Beteiligten ab. Es gibt Beziehungen, denen man zur schnellstmöglichen Aufgabe raten muss, gerade wegen der Kinder, damit die nicht weiter Schaden nehmen. Es gibt Beziehungen, die vorübergehend in Schieflage geraten sind und in denen sich ein Teufelskreis hin zum Ausstieg entwickelt hat. Für die lohnt es sich allemal, diesen Teufelskreis anzuhalten, Gespräche und Nächte der Besinnung folgen zu lassen und dann auf einer anderen Basis neu zu beginnen.

Wenn man es will, zum Beispiel der Kinder oder des gemeinsam Geschaffenen wegen, kann man auch sexlose Ehen kameradschaftlich bis zum endgültigen Ende führen. Uns danken es die Kinder, die längst erwachsen sind, dass sie behütet aufwachsen, studieren konnten und immer wissen, wo ihr Zuhause ist. Mir war die Aussicht darauf mehr wert als Sex. Wir blieben Familie!
*****e73:
Scherzkeks - genau das ist der Punkt!

Kein Keks, danke.

*****e73:
Egal ob es um die 10 Minuten, die frau später von der Arbeit kommt, geht, oder wie Junior Vokabeln lernen soll, oder daß es sch... Ist, daß er abends immer alles in der Küche stehen läßt, während es ihn nervt, daß sie morgens als erstes mal die Küche aufräumt... etc....

Das kommt in einer normalen Beziehung alles nicht mehr vor *huch* ?

*****e73:
Nochmals @****er
Wenn ich jetzt mein Latein bemühe, hat sich laut Nick Dir das Problem real noch nie gestellt?
Weil, ImmerAllein... Hat nicht mit Beziehungszirkus zu kämpfen.

Denkste. Meine Lösung ist nur eine andere ... und mein Profiltext ist öffentlich.
@*****e73

Dass ich meinen Mann nicht mehr liebe heißt nicht dass wir uns die ganze Zeit streitc.
Man lebt zusammen wie Geschwister. Und nicht wie ein Liebespaar. Wir habe beschlossen uns nicht zu trennen.
Das beinhaltet dass wir auch offiziell keine neue Beziehung eingehen. Das ist das Opfer. Das Zusammenleben mit meinem Mann ist keines. Er lebt die meiste Zeit eh nicht bei uns.
"Er" schreibt...
*******olus:
Gedeihen unserer Kinder bestimmen wir selbst, als Eltern, Onkel, Oma, Tante, jeder Einzelne von uns durch Vorbildfunktion, umsichtiges, liebevolles, bedachtes Handeln nicht erst bei drohender Trennung, sondern auch schon sehr viel früher, bei Partnerwahl, durchdachtem, eigenen Lebens- und Beziehungsmodell, daß auch Kinderbedürfnisse primär mit einbezieht und nicht nur "auch dabei", vielleicht sogar einmal durch eigenen Verzicht auf "ständig Spaß".

Da gebe ich dir im Grunde absolut recht, muss aber etwas einwerfen. Man geht eine Partnerschaft und Beziehung ein, entscheidet sich eine Familie zu gründen, was in den meisten Fällen in unseren Breiten nicht aus Gründen passiert um die Familie ernähren zu müssen. Hört damit aber mein eigenes Leben auf? Das eigene Leben, die eigene Selbstverwirklichung? Existiere ich dann nur noch für das oder die Kinder?

Wir haben uns bewusst für Kinder entschieden, aber ganz bewusst dafür sie auf eine Stufe mit uns zu stellen. Sie stehen weder unter uns, sind also nicht "auch dabei", sondern sie stehen neben mir, oder meiner Frau, so wie auch meine Frau neben mir steht und umgekehrt. Sie stehen aber auch in keinem Fall über uns, so wie ich es jeden Tag im Kindergarten bei einigen anderen Eltern sehe und auch im Freundeskreis bei einer ehemals sehr guten Freundin erlebt habe. Jeder von uns muss auf etwas verzichten, aber ich bin nicht bereit mein Leben aufzugeben und zum Überpapi zu werden, für den neben den Kindern nichts mehr existiert. Ich war 5 Jahre für meine Kinder in Elternzeit, habe mich gekümmert und es genossen, aber auch in der Zeit nicht alles aufgegeben.
Damit möchte ich sagen, dass es kein "primär" gibt. weder für mich selber, noch für meine Frau, aber auch nicht für die Kinder. Meine Bedürfnisse sind nicht weniger wichtig als die des Kinders und umgekehrt. Ich als Erwachsener verschiebe die Erfüllung meiner Bedürfnisse lediglich. Mal um ein paar Stunden, mal um einige Tage, vielleicht auch mal Wochen, weil ich damit umgehen kann. Das Kind kann in vielerlei Hinsicht nicht warten und hat natürlich entsprechend für den Moment den Vorrang, was aber nicht heißt, dass mein Bedürfniss nichtig ist und wegfällt.

Ich unterstelle den allermeisten Paaren einfach, dass sie mit den Besten Vorsätzen und Vorstellungen in eine Beziehung starten, aber genauso wie sich ein Kind mit den Jahren entwickelt, entwickelt sich auch eine Beziehung und die beteiligten Menschen mit den Jahren. Ja klar, nicht in der Größenordnung, aber ganz sicher so, dass es unter Umständen irgendwann nicht mehr zusammen passt. Unzählige weitere Faktoren die im täglichen Leben eintreten können spielen ebenso mit rein und können das Gesamtgefüge ins wanken bringen oder der Anfang vom Ende sein. Und aus den Zeiten, um auf die Anspielung an die Steuerzahler einzugehen, dass ich ich gezwungen bin in einer Beziehung zu bleiben und nicht frei entscheiden zu können, sind wir zum Glück raus (zumindest in unserern Breiten).



*******olus:
Warum
trennen Eltern sich dann? Diese Gründe gegen die Interessen der Kinder abzuwägen ist doch für die Themenfrage interessant?! Die Porzellanschlacht ist ja nur überspitztes Sujet. Was ist so viel an emotionalem Zugewinn durch Trennung wert, daß Kinder dafür leiden dürfen? Doch hoffentlich nicht nur, daß man sich nicht so sehr beherrschen kann, daß man jeden Tag im Streit miteinander ist?!

Mit der Aussage sagst du eigentlich nichts anderes, als dass man sich, völlig unabhängig von den Umständen "erwachsen" verhalten sollte und sein eigenes Leben aufzugeben hat um für das Kind die heile Familie vorzuspielen. Ebenso stellst du die These auf, dass eine Trennung grundsätzlich mit Leid für das Kind verbunden ist und ich kann, wie auch hier schon selber geschrieben, aus persönlicher Erfahrung sagen, dass es schlicht und ergreifend völliger Unsinn ist.
Die Trennung meiner Eltern damals tat sicher weh, aber hat mir schon nach kurzer Zeit viel Leid erspart. Dies nicht, weil meine Mutter mir das eingeredet hätte so wie du in einem anderen Beitrag ja ebenfalls dem ein oder anderen Elternteil "unterstellst", sondern weil es mir ganz einfach deutlich besser ging, was ich als damals 8 Jähriges Kind ohne jedes zutun von Mutter oder Vater selber erkannt und gespürt habe.

*****ite:
Aber das ist quasi das Opfer welches ich meinen Kindern zuliebe bringe.
Ohne dass sie es wissen. Sie sind ja nicht dafür verantwortlich.

Da bringst du ein großes Opfer. Wobei man es auch umgekehrt sehen kann. In der Beziehung zu bleiben kann auch der bequeme und einfache Weg sein. Meine Mutter ist damals mit Sicherheit nicht den einfachen Weg gegangen mit zwei Kindern, arbeit, da sie nicht vom Staat leben wollte und der Trennung...


Zum Abschluss möchte ich auch noch etwas ganz persönliches loswerden, was in diesem Thread auch schon angeklungen ist.

Ein Scheidungskind bekommt sicher nicht vorgelebt aus Konfliktsituationen zu flüchten und irgendwann ebenso in einer Scheidung seiner eigenen Beziehung zu enden. Ich hatte in meinem Leben bisher zwei lange Beziehungen. Die erste wurde nicht von mir beendet und in der zweiten lebe ich noch heute und zwar glücklich...


LG "Er" von NeueReize
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