@Tatkraft Der tatsächliche Sinn der Tabelle
*****aft:
Bedankt euch beieinander. Bedankt euch für das was schön war, ein jeder aus seiner Sicht und im Gedenken an die Situation.
Schreibt dem anderen eine Entschuldigung… denn die hat ein jeder Verdient und nicht nur einer alleine.
DAS haben wir getan. Denn es geht eben auch um Heilung. Das aber jetzt nur so als Nebensatz.
Insgesamt verstehe ich, was Du sagst, erkenne daran aber auch, dass
ich nicht deutlich genug war.
Sicher war auch Materielles Bestandteil diese Listen, aber gewertet wurde mehr die Situation an sich,
so zB:
Verlust der dauerhaften Nähe zum Kind, zur Mutter oder zum Vater wenn Person xy auszieht.
usw
Um Materielle könne man zur Not streiten, aber dass das nicht notwendig sein würde, das wussten wir beide bereits im Vorfeld. Dafür achten wir einander einfach zu sehr einfach als Menschen, die wir sind.
Es, die Tabelle, war ein Mittel, um für uns erst einmal heraus zu stellen, dass wir beide das gleiche Ziel hatten, nämlich die Situation mit den wenigsten Minuspunkten für die Kinder.
Und die haben wir jetzt.
Die Kinder haben nämlich "fast" keine Minuspunkte. Es sei denn der, dass Mama und Papa in getrennten Zimmern schlafen und eher weniger, wenn aber doch ab und an, freundschaftlich kuscheln.
Die häusliche/ räumliche Situation ist unverändert, Mama und Papa verstehen sich viel besser, lachen miteinander und ab und an kommt Besuch (die neuen Partner) , der ebenfalls den Kindern sehr aufmerksam und liebevoll begegnet/ begegnen.
Ansonsten ist es eher Zugewinn für die Kinder, denn die Stimmung im Haus war auf einmal eine ganz andere. Wohl auch durch: Dinge waren ausgesprochen etc, wurden verarbeitet.
Insgesamt unternehmen wir jetzt mehr zusammen als zuvor etc, die "Eisigkeit" ist weg, denn das "Gift" der ungeklärten, unglücklichen Beziehung ist irgendwie raus, auch wenn man immer nochmal drüber redet, denn zu verarbeiten ist viel. Doch die Basis ist eine andere. Ja, ich glaube so kann ich das formulieren. Ein ganz anderer und bereichernder Umgang miteinander.
Natürlich gab es auf dieser Liste Minuspunkte, doch die lagen ganz klar bei uns. Manchmal liegen sie noch bei uns. Zum Beispiel, wenn man den neuen Partner vermisst und mehr mit ihm teilen wollen würde zB. Umso wichtiger ist es, dass diese mit an einem Strang ziehen.
Aber, das sind Momente, die man eben gerne in Kauf nimmt, wenn man das große Ganze sieht, wo man sich einfach denkt "das ist es mir Wert". Das ist natürlich sehr abhängig von jedem einzelnen und das ist wohl auch das, was damit gemeint ist, was hier immer wieder auftaucht in anderen Beiträgen "wieviel man ertragen oder leiden kann".
Das Verhältnis von "Nachteil oder Leid" zu dem, was einem etwas Wert ist, das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden und ehrlich so kommunizieren.
Auch dabei half uns die Sicht darauf, dass wir eigentlich das gleiche Ziel haben.
Wenn man das nicht mehr kann, denken "das ist es mir Wert", wenn das Minusempfinden auf einer Seite zu groß wird, dann muss man sicherlich neu schauen, wie man die Situation umgestaltet
Der Kleinste ist 5.
Er realisiert natürlich noch nicht, wer genau die anderen Menschen sind, wir stellten sie ja ganz normal als Freunde vor, zeigen keine offensichtlichen Zärtlichkeiten (also wie jetzt deutliche Zungenküsse oder stundenlanges Händchenhalten) , aber doch Herzlichkeiten. Er merkt auf seine Weise sher genau, dass das nicht "irgendwelche" Freunde sind, mag sie sehr. Es ist, als würde er merken, wie diese Menschen uns gut tun. Anders kann ich es nicht beschreiben.
Dass Mama und Papa getrennt schlafen, ist ihm egal, er kennt es ja nicht anders. Und ob wir Sex haben, das spielt für ihn wohl auch keine Rolle. Aber wir sind beide da, mit der gleichen Herzlichkeit, Fürsorge und Liebe. Und auch zueinander verhalten wir uns fürsorglich und respektvoll.
Wenn er fragt, antworten wir kindgerecht.
Der große ist 15.
Als die Situation noch recht ungeklärt war, da sagte er "na ich will ja nichts sagen, aber das Haus ist ja groß genug". Wir guckten nicht schlecht.
Nun muss man aber auch dazu sagen, dass mein Sohn recht weit ist und sehr "speziell", sich bereits viel mit Beziehungen und Emotionen auseinandersetzte, da er früh feststellte, dass er Jungs lieber mag als Mädchen, was ihm zunächst nicht leicht fiel zu kommunizieren und weswegen er sich evtl sehr früh mit all solchen Dingen sehr auseinandersetzte. Er ist extrem offen und tolerant. Aber auch extrem bei sich- für mich oft erstaunlich und so schön.
Als wir dann in Erwägung zogen, das Haus zu teilen, da sagte er, dass er das nicht gut finden würde. Ich fragte : "warum denn nicht. Du sagtest doch letztens, das Haus wäre groß genug".
E
r sagte: "Ja, aber das hätte er anders gemeint. Wenn die anderen dazu kommen, dann wird die Familie größer, DAS findet er gut. Wenn wir aber das Haus teilen, dann würde eine Familie im gleichen Haus durch Mauern getrennt, das fände er befremdlich".
Da kann man schonmal ins Grübeln kommen, wenn einem ein 15 jähriger das so klar sagt.
Letztlich hatte er in meinen Augen recht. Auch wenn unser Weg nicht immer einfach ist- aber das sind intakte Ehen auch nicht, keine WG frei von Zoff etc.
Wie gesagt, muss man das aber natürlich auch "können", also jeder einzelne für sich muss darin einen gangbaren Weg sehen und eine Chance, darin glücklich sein zu können, auch wenn es etwas anders ist.
Insofern hatten wir evtl auch hinsichtlich unserer Charaktere auch einfach nur Glück... wer weiß das schon...