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Beziehung beenden oder für die Kinder "durchhalten"?

*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Nein,
nicht Schuld, beide tragen dazu auf ihre Weise bei, dass eine Ehe nicht funktionieren kann. Nicht ohne Grund ist das Schuldprinzip nicht mehr Teil des Scheidungsprozesses. Und für mich ist klar, dass bei totaler Zerrüttung und bei Gewalttätigkeit nur die Trennung in Frage kommt, gerade auch zum Schutz der Kinder.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Hm. Die körperliche und seelische Unversehrtheit wahren zu wollen, scheint ein Trennungsgrund zu sein, der allgemein anerkannt ist.

Und was ist mit Trennung wegen Unglücklichsein? Ist die etwa verpönt, weil zu egoistisch?

Und glaubt hier wirklich jemand, es sei gut für die Kinder, wenn ein Erwachsener in dieser Lage verharrt?

Mal abgesehen davon, dass es gar nicht möglich ist, den Kindern etwas vorzutäuschen, ohne Schaden anzurichten, finde ich den Wunsch, dies zu tun, schon, 'Tschuldigung, beknackt.
Unglücklichsein ist doch eigentlich Bestandteil des Bereichs "Seelische Unversehrtheit", zumindest für mich.

Wobei auch unglücklich sein normalerweise (Depressionen und Co lasse ich jetzt aussen vor) einen direkten Grund hat. Festzustellen, mit dem falschen Partner zusammenzusein, nicht mehr gemeinsam zu agieren, zu kommunizieren, das reicht ja wohl, um sehr unglücklich zu sein. Es muß sich nicht um seelische oder psychische Gewalthandeln, die vom Partner ausgeht!

Und wenn sich die Ursache nicht beheben/klären läßt, wird auch das Unglücklichsein nicht weggehen. Sich vielleicht kurzzeitig kaschieren lassen, weil "ist ja alles eigentlich nicht so schlimm".
Nein, nicht schlimm. Aber man verbittert, wird zynisch, wird arm - Frustshopping, oder fett - Frustessen, oder magersüchtig - Frust...Kontrollobjekt gefunden, und was der vielen, nicht auf den ersten Blick zuordnbaten Nebenwirkungen sind.

Auch nicht gut, weder für einen selbst, noch die Kinder.
********weiz Mann
11.234 Beiträge
Aktiv oder passiv
Ist es nicht auch eine Frage, ob ich mich aktiv oder passiv verhalte?
Halte ich an einer Beziehung fest, weil ich der Überzeugung bin, so mein Glück am besten gestalten zu können, ist das ein bewusst gelegtes Ziel. Dies kann ich leichter mit Glück untermauern.
Wenn ich in einer Beziehung passiv verharre, weil ich zu viel Angst vor dem habe was bei einer Trennung kommen mag...ist der Frust hingegen vorprogrammiert.
*********en71 Frau
2.084 Beiträge
nils_bern
was hat das mit aktiv oder passiv zu tun?

wenn man nur ein Ziel verfolgt, um ein bestimmtes Glück zu erreichen,
sorry, dann ist das für mich reine Berechnung... null Gefühl...
passiv, aktiv, völlig Wurst...

für mich überhaupt keine Grundlage, um überhaupt Kinder in die Welt zusetzen...
diese tun mir schon von Anfang an Leid

sollen alle leben wie sie wollen, ihr Glück finanziell auch planen, auch auf dem Rücken von anderen, doch bitte dann lasst es mit den Kindern sein...
*********lich Frau
2.266 Beiträge
@Selene73
Unglücklichsein ist doch eigentlich Bestandteil des Bereichs "Seelische Unversehrtheit"
Grundsätzlich richtig, ich denke nur, der feine Unterschied liegt darin, dass seelische Versehrtheit aktiv von außen - ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt - zugefügt wird, dieweil Unglücklichsein etwas ist, was gar nicht so sehr durch Handlung des Anderen verursacht werden muss, sondern auch durch dessen - wie auch immer - Sein entstehen kann.
Habe ich doch genauso beschrieben?
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Ja, Selene73, stimmt! *rotwerd*
********weiz Mann
11.234 Beiträge
hm, @*******llen, weiss nicht genau, ob du mich richtig verstanden hast.

Aktiv sein Leben zu gestalten, heisst noch lange nicht berechnend zu sein.
Genauso wenig wie passiv zu sein, bedeutet gefühlvoll zu sein.

Aus meiner Sicht gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten:
sein Leben aktiv gestalten oder sich passiv dem Leben (anderer) hinzugeben.

Sicher ist keine nur das eine oder das andere, meist gestalten wir unser Leben in einer Mischung daraus.

Bestimmen jedoch Ängste unseres Lebens und zwingen uns zu verharren, kommt es wohl schnell zu dem von Selene beschriebenen "Unglücklich sein".
*********en71 Frau
2.084 Beiträge
nils_bern
hm, @*******llen, weiss nicht genau, ob du mich richtig verstanden hast.

Aktiv sein Leben zu gestalten, heisst noch lange nicht berechnend zu sein.
Genauso wenig wie passiv zu sein, bedeutet gefühlvoll zu sein.

ich habe weder aktiv zu berechnend gesetzt
noch passiv zu gefühlvoll

wenn man nur ein Ziel verfolgt, um ein bestimmtes Glück zu erreichen,
sorry, dann ist das für mich reine Berechnung... null Gefühl...
passiv, aktiv, völlig Wurst...

ich habe lediglich in Frage gestellt was aktiv oder passiv damit zu tun hat

meine Aussage war, wenn man eine Beziehung NUR auf ein bestimmtes Ziel setzt, um ein bestimmtes Glücksgefühl zu erreichen, dann ist das berechnend... ( z.B. materielle Absicherung)
sowas kann man aktiv, sowie auch passiv durchziehen... deswegen meine Aussage:

passiv, aktiv, völlig Wurst...
********weiz Mann
11.234 Beiträge
Sich Ziele zu setzten in einer Beziehung ist aus meiner Sicht ein sinnvoller Bestandteil eines Beziehungsprozesses. Berechnend kann dies mMn nur sein wenn man bei der Umsetzung nur an seinen eigenen Vorteil und Nutzen denkt und den Partner aussen vor lassen würde.
*********en71 Frau
2.084 Beiträge
nils... im Wörter umdrehen bist du schon echt Klasse,
frag mich grade, ob du nur so tust oder so bist....

Ziele zusammen setzen logisch...

seine eigenen egoistisch durchzuziehen, wohl eher nicht


es wird OT....
deswegen bin ich raus...
Benutzt man Kinder nicht auf unfaire Weise, wenn man sich wegen IHNEN nicht trennt und bei einen Partner bleibt, der einem nicht gut tut.

Man, bin ich froh dass diese Aussage kam. Ich dachte schon ich stehe wieder alleine da. Ich bin nach der Trennung von meiner langjährigen Lebensgefährtin aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen, in eine kleine Wohnung. Meine Ex zog ebenfalls aus und bezog eine Wohnung in einem Zweifamilienhaus. Der Kontakt zu meinen beiden Kindern war zwar vorhanden, allerdings waren alle Regelungen zum Besuch komisch, aufwändig, einfach unbefriedigend. Aus diesem Grund habe ich mich nach einiger Zeit und glücklichen Zufällen dazu entschieden, aus rein egoistischen Gründen in die Wohnung über meiner EX einzuziehen. Die Wohnung wurde frei und ich sah die günstige Gelegenheit. Hierfür nahm ich auch die noch immer vorhandenen Einschränkungen im Zusammenleben mit meiner Ex in Kauf. Allerdings beschränkt sich das Zusammenleben nur in einem nachbarschaftlichen Verhältnis. Die beiden Wohnungen sind vollständig getrennt. Auch die Unterhaltung läuft weitgehend getrennt. Synergieeffekte lassen sich verständlicherweise nicht ganz unterbinden(der fehlende Kaffee kann recht einfach beschafft werden). Meine Tochter hat ihr Zimmer in meiner Wohnung, der Sohn wohnt bei meiner Ex. Die Türen stehen für beide Kinder offen. Für die Ex-Partner ist das nicht so.

Ich habe nicht für die Kinder diese Entscheidung getroffen, sondern ausschließlich für mich. Von dem positiven Effekt für unsere Kinder bin ich überzeugt. Zeigt es doch noch ein anderes Beziehungsmodell.

PS: mit dieser für mich sehr guten Situation haben tatsächlich ausschließlich neue Partner Probleme.
*****3_M Mann
846 Beiträge
...finde ich ja ausgesprochen interessant, wie Ihr das Thema Trennung gelöst habt und, dass es funktioniert bei Euch, mein Glückwunsch.

Ich hatte zunächst auch eine kleine Wohnung ganz in der Nähe, zu nah. Da war ich ständig auf Abruf
stimmt...
...das ist ein Nachteil der Konstellation und erfordert ein wenig Aufwand, diesen auf ein gewisses Maß zu beschränken.
********unkt Mann
190 Beiträge
Eltern sein...
bleibt das ganze Leben ein 24/7 Job und zwar für beide, egal wo und wie man wohnt.
*zwinker* Nicht auf Abruf war ich das letzte mal vor der Geburt meines ersten Kindes.
Ist fast wie schlafen, aber das wird schneller besser! *zwinker*
*******ngel Paar
439 Beiträge
@Jimdev und Manu13_M
Vielen Dank für Deinen Beitrag. Es freut mich sehr zu lesen, dass es hier noch jemanden gibt, der es so hält wie wir.
Bei Dir ist es für andere wahrscheinlich noch etwas verständlicher durch die getrennten Wohnungen (so wie wir darüber nachdachten, aus dem Haus zwei separate Wohnungen zu machen).
Der Unterschied ist bei uns eben nur, dass alles noch in einem Haus statt findet- getrennt ohne Wände/ aber getrennte Zimmer.

Deine Lösung wäre für uns auch sehr denkbar, geht bei uns bislang aber gut so und das auch mit den neuen Partnern. Das WICHTIGSTE eben sind wohl die offenen Türen für die Kinder und die dennoch klare Abgrenzung bestimmter Bereiche zum Ex-Partner.
Bei uns geht es bestimmt auch deshalb so, weil wir uns eben zwischenmenschlich durchaus auch noch gut tun, so wie liebe Freunde eben.

Neue Partner, die selbst auch Kinder haben aus getrennten Beziehungen können mit diesem Konzept evtl ein wenig eher umgehen oder? Ich weiß es nicht. Wir hatten wohl einfach Glück.
Bei uns gab es da kein Problem. Und die neuen Partner bereichern auch das Leben der Kinder. Eine Person mehr, die ansprechbar ist, Spaß macht, kuschelt etc.

Wenn klar ist wie wer da warum mit welcher Motivation dahintersteht etc, dann kann das eben gehen und ich könnte mir vorstellen, dass man dies immer häufiger finden wird.

Hat ein Partner da aber ein Problem damit, kann dann trotz aller Offenheit etc damit nicht leben, dann muss man eben sehen, wie man damit umgeht, doch einen anderen Weg beschreitet oder oder oder.

Auf jeden Fall Danke.

Wenn die wohnliche Nähe, wie von Manu13 beschrieben, natürlich irgendwie ausgenutzt wird, bzw die Situation irgendwie hinkt (so habe ich seinen Beitrag jedenfalls verstanden), dann ist es auch nicht gut. Wahrscheinlich nicht leicht, denn man kommt dem dann nach, WEIL es ja um die Kinder geht und man zu ihnen ja nicht nein sagen möchte... Ist man aber plötzlich nur noch auf Abruf, weil der getrennte Partner die Bereitschaft da irgendwie "instrumentalisiert" ...hm..., schwierig.

Oder wie meintest Du das Manu13_M?
*******ngel Paar
439 Beiträge
Ja schon...
*******ous:
bleibt das ganze Leben ein 24/7 Job und zwar für beide, egal wo und wie man wohnt.
*zwinker* Nicht auf Abruf war ich das letzte mal vor der Geburt meines ersten Kindes.
Ist fast wie schlafen, aber das wird schneller besser! *zwinker*

Aber im Idealfall achten die Eltern ab und an durchaus auch mal gegenseitig darauf, dass jetzt der Papa oder die Mama mal "nur frei" haben kann *zwinker*
****on Mann
16.229 Beiträge
Nachbarn werden
****ev:
Aus diesem Grund habe ich mich nach einiger Zeit und glücklichen Zufällen dazu entschieden, aus rein egoistischen Gründen in die Wohnung über meiner EX einzuziehen. Die Wohnung wurde frei und ich sah die günstige Gelegenheit.... Allerdings beschränkt sich das Zusammenleben nur in einem nachbarschaftlichen Verhältnis. Die beiden Wohnungen sind vollständig getrennt.

Meine Großeltern hatten sich 1949 scheiden lassen, aber 20 Jahre zuvor ein Zweifamilienhaus gebaut. Sie haben es wie du gehalten - sie blieben nach der Scheidung im selben Haus, zum Vorteil des jüngsten Kindes. Und jeder von ihnen hatte halt eine separate Wohnung. Als Enkelkind erschien mir das beim Besuch von Oma und Opa so normal, dass ich lange Zeit glaubte, alle Großeltern machten das so. Ich fand's schön *g* .
********unkt Mann
190 Beiträge
@Jimdev und Manu :-)
Als ich eure Beiträge gelesen habe, schoss mir sofort ein Gedanke durch den Kopf.... *zwinker*

Wenn Nachts zwischen 1:00 und 3:00 Uhr mein Telefon klingelt, beginnt das Gespräch meistens so:

1. Version: - "Hi Dad..., was machst Du gerade?! Also das mit dem Bus... na ja.., war total blöd, kannst Du..."

2. Version: - "Hallo Papa, bist Du eigentlich Zuhause??!! Also wir sind gerade hier und da ist noch der...und die wollten eigentlich bei Dir schlafen!?!"

3. Version: - " Duuhuuu, sag mal können wir... ist langweilig und noch kein Bock nach Hause zu gehen..."

Um die Uhrzeit brauche ich nur drei Standardfragen!

1. Wann?!

2. Wohin?!

3. Wie viele?!

Ihr seht, ist meine Ex-Frau ist wirklich das geringste Thema! *lach*

Mein Kommentar zu euren Postings war eher ein Erfahrungsbericht wenn die Kinder nach einer Trennung dann doch keinen größeren Schaden genommen haben.
*zwinker*
*****3_M Mann
846 Beiträge
instrumentalisiert & Klarstellung@ Antworten
Hallo Jimdev, dewilicours und Matrixangel,

danke für Eure Rückmeldungen. Konnte heute Nachmittag nicht mehr weiterschreiben, weil ich an den Sternberger See abgeholt wurde. Daher jetzt:

Das war 2009, als ich eine ganz kleine Wohnung ganz in der Nähe bezog. Ja, kam mir instrumentalisiert vor. Ständig auf Abruf für die Kids. Zur Bestrafung war mein Girokonto dazu voll überzogen. Im Januar 2010 beschloss ich die Trennung zu regeln, war damals voll fertig. Meine Anwältin schaffte es im Guten, dass "meine Frau" mitging. Unterhaltsregelung, Einzug der EC Karte, Klarstellung der rechtlichen Situation. Viele Tränen flossen da und ich weiß noch wie heute, wie die Kids aufatmeten, dass ihre Eltern endlich handelten.

Im November 2010 bekam ich eine Wohnung in Aussicht gestellt, die ich im Mai 2011 bezog. Seither lebe ich da. So ausführlich, weil ich es mal klarstellen wollte.

Wahnsin, wie schnell fünf Jahre ins Land ziehen und wie schnell die Kids älter werden. Bin sehr froh, dass sie im eigenen Haus weiter aufwachsen konnten. Fahre morgen wieder hin und lebe seitdem doch bei und mit mit; und mit guten neuen Erfahrungen, mag ich noch erwähnen *zwinker*

War jetzt ziemlich viel. Euer Manu
*****3_M Mann
846 Beiträge
hab ich Euch zugetextet?
Hey zusammen, hab ich Euch so zugetextet, weil niemand mehr was schreibt?

Gestern schrieb ich einfach raus. Hab heute auch mein Profil upgedatet, nicht so ausführlich, wie ich hier schreibe, aber es war mal dran, mich mehr zu zeigen und mitzuteilen.

Es fällt mir nicht so leicht meine Geschichte Preis zu geben und es kostete mir viel Kraft endlich mal ein richtiges Profil reinzustellen. Danke für unseren Austausch hier! Manchmal ist es mir auch zu viel, dann komme ich nicht mehr gleich mit.

Am Freitag fahre ich nach Siegen zu meinem Juliläum meiner Bi-Community http://www.liebe-leben-leute.de falls es jemand interessiert.

Liebe Grüße und ich hoffe wir lesen uns wieder, Euer Manu
*********lich Frau
2.266 Beiträge
@dewilicous, OT
bleibt das ganze Leben ein 24/7 Job
Klar bleibe ich Mutter für den Rest meines Lebens.

Aber eine 24/7-AUFGABE ist das längst nicht mehr.

Ich habe meinen Job gut gemacht, wenn meine Kinder immer weniger bis gar nicht mehr angewiesen sind auf meine Zuständigkeit ....
Wenn die Grundlage fehlt, sollte man die Beziehung beenden...
Für die Kinder ist es auch nicht gerade toll, wenn sie mitbekommen das bei ihren Eltern nicht mehr alles ok ist.
Wegen Überfüllung geschlossen
Dieses Thema hat die maximale Länge erreicht und wurde daher automatisch geschlossen.

*geschlossen*


Wir möchten uns an dieser Stelle für die rege Beteiligung bedanken.
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