Die
Antwort auf diese Frage ist in der Formulierung
******ize:
... obwohl für einen, egal ob nun Mann oder Frau, eigentlich die Grundlage für eine Beziehung fehlt ...
verborgen.
Zunächst glaube ich, dass es eine Chance gibt, durchaus auch ohne eine Beziehung oder mit den Überbleibseln einer Beziehung zusammen leben können, ohne sich dabei regelmäßig ernsthaft zu streiten. Wäre das nicht so: es gäbe z. B. keine WGs.
Was ist also mit "Grundlage für eine Beziehung" und deren Fehlen gemeint?
Romantische Liebe? Wenn die ersten Hormonwolken sich verzogen haben ändert sich die Liebe. Der Status "Schmetterlinge im Bauch" weicht vielleicht einem "schön, daß es dich gibt" oder einem "an dir kann ich mich anlehnen" oder auch nur einem "dich kann ich immer fragen, denn du bist mein bester Freund".
Regelmäßiger Sex? Wenn das erste Kind da ist fällt man vielleicht nicht mehr jeden Tag übereinander her, womöglich schläft man nur noch selten miteinander oder am Ende sogar gar nicht und das aus den verschiedensten, manchmal sogar rationalen Gründen. Das ist vielleicht traurig, aber doch nur ein Baustein der Beziehung.
Meistern des gemeinsamen Alltags? Das ist sicher der konsensfähigste und beständigste Teil einer Beziehung, gerade wenn Kinder da sind. Wer bringt das Kind zur Schule, ins Bett, zum Arzt, wer kauft ein, wer geht zum Elternabend, wer macht den Abwasch und die Wäsche. Das ist alleine nicht einfacher als zu zweit, sondern deutlich schwieriger.
Ausbleiben von Streit? Man kann sich auch in einer funktionierenden Ehe prächtig streiten und Geschirr zerschlagen, zynische Bemerkungen an den Kopf werfen - und danach wieder versöhnen. Ist das immer ein Zeichen für das Ende der Beziehung?
Geld im Überfluss? Finanzielle Sicherheit ist zu zweit einfacher zu gewähren als allein. Die Zahl alleinerziehender Eltern ist nicht mehr nur ein privates Problem, sie wächst sich zu einer bedrohlichen gesellschaftlichen Problematik aus. Der Gesellschaft soll die Garantenfunktion für die Versorgung von Kindern aufgebürdet werden, wo früher die Familie einstand. Eine Trennung ist oft auch der Beginn sozialen Abstiegs. Ist das Kindern zuzumuten und für welchen Preis?
Ein neuer Partner? Vielleicht der einzig klare Indikator für eine beendete Beziehung, aber selbst dann finden manche Familien weiter ungewöhnliche Wege des Zusammenlebens.
Wann ist also eine Beziehung am Ende und bar ihrer Grundlage?
Das zu erkennen finde ich nicht trivial.
Erst wenn ein Partner so großen Leidensdruck verspürt, daß er sich partout kein Zusammenleben mehr vorstellen kann beginnt die Abwägung. Und auch die ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Man ist heute eher geneigt "einen klaren Schlussstrich" zu ziehen, bös meinend könnte man aber auch behaupten: man ist geneigt, vor Problemen wegzulaufen, statt sie zu lösen und als Verteidigungsstrategie dafür das "Wohl der Kinder mir ihren sensiblen Antennen" vorzuschützen. Aber das Wohl der Kinder ist vielfältig.
Abschließend: Das ist keineswegs als Vorwurf an jene gemeint, die als einzige Lösung für sich die Trennung sahen. Sie haben es sich nicht leicht gemacht und ich verneige mich in Respekt vor jeder Entscheidung und ihrem Ergebnis, denn sie war nie leicht oder leichtfertig getroffen. Es gibt eben einfach mehrere Wege.
Nur