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Geheimnis der Kommunikation/ Paarkommunikation?

*******ngel Paar
439 Beiträge
Themenersteller 
wow ist hier was los :)
*******elle:
Wenn ich merke, dass mein Gegenüber nicht versteht was ich meine, formuliere ich es anders , und frage nach.
So lange , bis ich das Gefühl habe, er hat mich richtig verstanden.
Oder ich sage direkt : ich glaube wir reden aneinander vorbei. ...
Dann kann man doch alles richtig dar stellen.

Ja DU, ja ICH; ja scheinbar einige andere hier... *g* Leider aber ganz viele nicht *zwinker*

WIR kommunizieren ja auch hier... herrlich. JA; es IST und KANN so einfach sein und ich reagiere auch immer unverständiger, wenn ich so komische, sinnlose Unstimmigkeiten woanders sehe, höre oder oder oder.

Aber ich sage mir dann auch immer, dass ich das ja auch nicht IMMER so gut konnte, leider auch erst, seit dem ein oder anderen Sturz auf die Gusche, der es mir verdeutlichte *zwinker*

***ay:
"Ich dachte, der Kaffee sei für mich".

Ja, kommt aber auch drauf an, WIE er das gesagt hat... MATRIX hätte das mit so verschmitztem, frechen Lächeln gesagt, DASS DAS seine Aussage gewesen wäre "Bitte mach mir auch einen, das würde mich freuen"... Wir haben aber eben auch den gleichen "Sprachcode".

Und ich hätte das genau SO gemacht:
*******elle:
Lach, ich hätte das als foppen angesehen und mit einem zwinkern gesagt "
:

Mach's die selber, Schatz *lach*

oder gesagt "aber selbstredend war der für Dich Liebling", je nachdem ob ich dem eben nachkommen will oder nicht *zwinker*

**********tarii:
Das entspricht dem Erziehungsbild von dem ich sprach. Es wird immer noch gelehrt (von Müttern) und von Männern (oft) erwartet... kümmere dich.

Versteckte Emanzipationsfallen. Davon sind alle Seiten betroffen.

Ist wohl so...
Ich sage ja auch, jeder von uns bekam eben ein "ein anderes individuelles Paket mit" von zu Hause, den Eltern, dem Umfeld und unseren Erfahrungen des Lebens eben.

Jeder sollte aber irgendwann an den Punkt kommen meiner Meinung nach, wo er kurz seine persönliche Bilanz für sich selbst aufmacht und sagt: SO, was mache ich jetzt mit meiner Base, wie will ich damit umgehen, wie sehe ich das, wie will ich sein?
Also einfach erkennen, jeder ist dann letztlich für sich selbst verantwortlich, was er aus seiner "Basis" macht.

Ich muss Dinge zunächst akzeptieren, wie sie sind, den IST ZUstand, aber ich muss sie ja NICHT SO LASSEN *zwinker* *engel*

*******elle:
Ich überlege gerade, ob Ich immer so war. Nein, ich habe mir das nach meinem ersten festen Freund angeeignet . fünf Jahre Murks, blenden. Lügen und betrügen haben mich dazu gebracht.

Siehste, dito... kommt ja auf das, was ich irgendwo vorher schrieb..., dass ich auch nicht IMMER so war.

Und blöd, aber scheint so zu sein: Am meisten lernen wir daraus zu erleben, wie wir es NICHT wollen oder eben dem ein oder anderen Sturz.


Ich finde auch, Fehler machen und all sowas ist nicht schlimm. Auch nicht hinfallen. Nur nicht daraus zu lernen oder nicht wieder aufzustehen, um oder und dann zu lernen... das ist sehr schade.
*******ngel Paar
439 Beiträge
Themenersteller 
@Katharina und Delta
Danke Euch extra für diese sachlichen, logischen, fundierten Beiträge.
Ihr wisst schon, was ich meine. Ich weiß jetzt nicht, wie ich es anders sagen soll *engel*

Uppps, Kommunikationsschwäche meinerseits *zwinker* *haumichwech*

Ist dann halt nochmal etwas anderes auf der von Euch eingebrachten Ebene als "NUR" Erfahrung oder Meinung.


Danke dafür.
*******ngel Paar
439 Beiträge
Themenersteller 
Weiteres Beispiel...
Ja und weil Ihr so schöne Beispiele hattet und wir jetzt nicht wollen, dass hier wer denkt, jetzt nur noch mit sachlich fundierten Beiträgen schreiben zu dürfen *zwinker* , nennen wir mal noch ein weiteres Beispiel, welches uns gefiel und wir kürzlich in einer Zeitung oder so lasen...

Das war irgendwie so, dass

FRAU MANN bat, ihr vom Einkauf Alufolie mitzubringen, aber nur diese eine, ganz bestimmte.
MANN geht los und
• schaut nach genau dieser Alufolie
• er fragt den Verkäufer

Leider gibt es die Folie nicht.
Er geht in einen weiteren Laden und das Spiel wiederholt sich.

MANN MÖCHTE FRAU aber ihren Wunsch erfüllen und geht in Geschäft Nummer 3. Auch hier das gleiche Spiel.

MANN denkt sich dann, bevor ich FRAU nichts mitbringe, kaufe ich jetzt wenigstens die, die es hier gibt - in bester Absicht.

MANN legt zu Hause die Einkäufe hin OHNE weiter etwas zu sagen, FRAU findet die falsche Alufolie und kommentiert:

"Nie hörst Du mir zu"
MANN völlig erschöpft fühlt sich seinerseits ungerecht behandelt...
Die schlechte Stimmung nimmt ihren Lauf.

Ein schönes Beispiel für Missverständnisse, die ihren Urspung wohl darin haben, dass wir eben meinen, der andere könne uns hinter die Stirn gucken, wüsste das, was wir wissen.

Für MANN war es selbstverständlich, nicht aufzugeben nach Geschäft Nummer 1, der Wunsch seiner FRAU war ihm wichtig, er hielt seinen Marathon aber nicht für erwähnenswert.
Bei FRAU kam so aber nur an, dass sie sich mit ihrem Wunsch nicht erntsgenommen fühlte, nicht wahrgenommen, was sie mit ihrem Spruch zum Ausdruck brachte, sie wusste um sein Bemühen ja nicht etc etc etc.

Hätte SIE gewusst, DASS er extra in 2 weiteren Geschäften war, wäre dieser Spruch nicht gekommen.
Hätte ER gewusst, dass es dann letztlich gar nicht mehr um die Folie ging, sondern um das Gefühl, gesehen/ gehört zu werden...

Irgendwie SO war das...

Hätte-hätte-Fahrradkette *zwinker*

Ein Grund für uns, uns eher 2 Dinge zu viel zu sagen, als zu wenig *g* , uns gegenseitig teilhaben zu lassen und uns jeweils selbst mitzuteilen und nicht vorauszusetzen, der andere wisse, was wir wissen...
*******elle Frau
35.644 Beiträge
Ja das hatte ich ähnlich auch schon :

Ich schrieb Paprika auf dem Einkaufzettel

Ich wollte Gulasch machen, und ging davon aus, dass mein Mann weiss , dass ich da frische rote Paprika rein gebe. .. lol dachte ich.

Er war unsicher, und kaufte frische Paprika in allen Farben
Getrocknetes Paprikapulver, rosenscharf und mild
Und eingelegte Paprika in Öl

Er hätte aber auch einfach mir dem handy anrufen und mich fragen können *ggg*

LACH, Männer halt, nur nicht ein Wort zu viel sagen. ..... *haumichwech*
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
*******elle:
Er war unsicher, und kaufte frische Paprika in allen Farben
Getrocknetes Paprikapulver, rosenscharf und mild
Und eingelegte Paprika in Öl

Solange auch ausreichend rote Paprika dabei war... Alles im grünem Bereich. Was habt ihr aus dem Rest gekocht? Das ist doch die spannende Frage...

Delta
*******elle Frau
35.644 Beiträge
Paprika Relish , ich koche sehr gerne *zwinker*
Passt perfekt zu gegrilltem Fleisch , genau wie Mango Chutney, mache ich auch selber *zwinker*

Er hätte halt fragen müssen, der Mann in dem anderen Beispiel auch.
Handy raus: Schatz die haben hier die Folie nicht, bin schon im dritten Laden !

Dann hätte sie wohl gesagt, : Um Gottes willen , nimm eine andere *zwinker*

Reden kann helfen, und ist doch so einfach *zwinker*
Man darf nur nix in Vorwürfe verpacken, sonst geht es gnadenlos daneben !
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Ich dachte, dass Du dachtest, dass ich gedacht hätte, dass Du denken würdest .... ist auch so ein Kommunikationsverhinderer. Ein Partner glaubt zu wissen, was und wie der jeweils andere denkt - und irrt sich dabei. Fatal.
Kommunikation ist Glückssache!
Finde ich immer witzig, wenn Leute, die einfach nur Glück hatten, so tun, als sei es eine Wissenschaft.

Und noch witziger ist, wenn sie sich dann ein paar Jahre später wieder zerstreiten und plötzlich merken, dass sie vorher auch schon aneinander vorbei geredet haben, es nur noch nicht gemerkt hatten.

In diesen Sinne, weiterhin viel Spaß mit der Kommunikations-Lehre. *fiesgrins*
@ der mit dem seil
wenn ich es umdrehen darf...es ist erfolgssache ...und und harte arbeit und wenn sie den partnern gut von der hand geht haben sie erfolg ....und oft ist das vergebens und erfolglos ...
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Man kann es lernen - und in bestimmten Berufen muss man es sogar. Davon kann man auch im normalen Leben profitieren.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Ich jedenfalls werde mit jedem Dazulernen demütiger, was die Hoffnung auf gelungene Kommunikation anbelangt und denke immer mehr, dass das jeweils nur näherungsweise glückt. Und ob es wirklich gut geklappt hat, das kann ich nie sicher wissen.
Das zauberwort Bereitschaft
Ich bin jetzt drei tage auf der welt, hab das ein oder andere gesehen und erlebt und die Flexibilität auf alles und jeden zuzugehen ist durch das "absinken"der unvoreingenommemheit ein wenig begrenzter....Weil ich recht genau weiss....Was nicht mehr in frage kommt...

Das beeinflusst die Bereitschaft
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Die Entdeckung der Leichtigkeit
Wenn wir uns riechen können - auch ohne Deo...
Wenn wir miteinander denken können - auch ohne zu reden...
Wenn wir uns berühren können - auch ohne uns anzulangen...

...dann gehört das schon sehr zu dem was ich wirklich mag und dem ich treu sein kann.

Der Rest ist Glücksache und Bereitschaft zum Ertragen von Eigenheiten und Kommunikationsstilen.

Delta
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
In einem anderen Zusammenhang habe ich es schon mal erzählt: als ich 20 war, habe ich im Ausland mit einigen Studenten aus dem Nahen Osten zusammen gelebt. Wir hatten Englisch als die gemeinsame Sprache, die wir alle gut beherrschten.

Dennoch gab es immer wieder mal Missverständnisse - weil jemand ein Wort falsch benutzt hatte, weil kulturelle Eigenheiten dazwischen kamen - und wir gewöhnten uns an, erst mal zu fragen, wie diese Bemerkung denn gemeint gewesen sei, und zu erklären, wie sie bei einem selbst angekommen ist.

Das war die wichtigste Lehre meines Lebens.
*****948 Paar
60 Beiträge
Super Diskussion
matrixangel
- Warum ist das eigentlich doch so recht häufig vertreten, dieses "etwas sagen aber anders meinen (oder umgekehrt) und ein bestimmtes Verhalten, eine bestimmte Reaktion erwarten, und diese dann nicht unerheblich wichtig bewerten, der eigenen "vorsätzlichen Irreführung" nicht bewusst ?"

Ich unterstelle keinen Vorsatz!
Kommunikation betrifft mindestens Zwei Personen; - den Sagenden und den Hörenden.

Bei den beschriebenen Situationen lag die Ursache des Misverständnisses häufig bei dem Hörenden. Da kann jeder an sich arbeiten. Wie? Es gibt viele gute Ansätze in allen Beiträgen. *top*

matrixangel
Und ist es wirklich häufiger bei Frauen zu finden

Ja, aber - wir Männer können das auch!

Passiv,
Warum hören wir die Apelle unserer Mutter?
Das müßte doch auch bei unserer Liebsten gehen, oder?

sowie aktiv
wie Katharina(s)57 Beispiel verdeutlicht *top*

in meiner Ehe gab es öfter so Situationen, vor allem, weil mein Ex tatsächlich oft Appelle aussandte

(Btw: Deine Beiträge gefallen mir)

DeltaSagittarii
spricht als weiteren wichtigen Aspekt der Kommunikation die Beziehungsebene an (Seite 5). (Mit Beziehungsebene ist nicht die PAAR - Beziehung, sondern in welcher Beziehung die Menschen zueinander stehen gemeint.)

Vater/Mutter - Kind
Chef - Mitarbeiter
Trainer - Spieler usw.

Bei einer Schieflage der Beziehung spricht und hört man anders.
Deshalb sind PAAR - Beziehungen in Schieflage eher gefährdet, als PAAR - Beziehungen auf Augenhöhe.
****ga Frau
17.911 Beiträge
Reden ist um Galaxien wichtiger als Sex


Das sehe ich etwas anders. In einer erfüllten Paarbeziehung ist für mich SEX auch Kommunikation. Es gibt für mich verbale und nonverbale Kommunikation. Nonverbale Kommunikation ist für mich die Körpersprache und dazu zählen für mich Mimik, Gestik und Sexualität. Wenn die nonverbale Kommunikation stimmig ist, erleichtert dies die verbale ungemein, manches muß gar nicht verbal kommuniziert werden, weil es auf einer anderen Ebene schon geklärt wurde. Genauso umgekehrt, wenn auf der verbalen Ebene Mißverständnisse entstehen oder entstanden sind über einen langen Zeitraum, wird es kein entspanntes und erholsames Sexerlebnis geben können, zumindest ist das meine Erfahrung. Für mich ist Beides sehr wichtig, das verbale Reden und das körperliche Reden, sprich schöner liebevoller und gefühlvoller, inniger Sex. Umso besser beide Arten der Kommunikation sind umso schöner und harmonischer wird das Zusammenleben und somit die Partnerschaft sein.

Was ich noch als sehr wichtig empfinde ist das Loslassen Können nach einem intensiven Zusammensein zu Zweit, das wieder Beimir Sein und mich mit mir Selbst Wohlfühlen Wollen und Können. Ich brauche ein gesundes Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz. Das ist für mich das Geheimnis einer guten Kommunikation (verbal und nonverbal) immer bei Mir Bleiben und mich selbst spüren können, etwas zu sagen als Ich Botschaft nicht als Vorwurf, die volle Verantwortung für meine Gefühle zu übernehmen und diese nicht meinem Partner zu übertragen, weiterhin Achtsamkeit und Bewußtheit bei dem was ich sage und wie ich es sage, und ganz wichtig auch für mich ist das Vertrauen in mich und in meinem Partner. Vertrauen Vertrauen Vertrauen...*love*
****Smo Mann
6 Beiträge
Schönes und kompliziertes Thema...
... ich persönlich habe bisher leider oft erlebt das eine offene und ehrliche Kommunikation nicht möglich/erwünscht ist.

In erster Linie, denke ich, entscheidet der eigene Charakter, die eigene Art und dann eben die Harmonie beider Partner darüber ob eine gemeinsame Welle beim Gespräch erreicht werden kann. Ist der eine offen und direkt, der andere aber verschlossen und geht Problemen gern aus dem Weg, dann kann das kaum funktionieren.
Meine bisherigen Partnerinnen hattet leider oftmals die Ansicht das man nicht über Probleme reden muss, die meisten würden sich dann halt irgendwann wieder legen und hat man dann doch etwas nachgebohrt, dann wurde es als lästig oder aufdringlich empfunden.

Es gibt in der Berufswelt bzw. auf der Management-Ebene oftmals Seminare zum Thema "Sender-Empfänger-Prinzip" oder die "vier Seiten der Kommunikation", auch als Modell von Schulz von Thun. Dieses ist ebenso in einer Beziehung bzw. dem Gespräch wichtig. Das bekannteste Beispiel aus diesem Beispiel ist die Situation an einer Ampel. Der Mann sagt zur Frau "die Ampel ist grün" und nun kann die Frau es auf verschiedene Art interpretieren:
-Sachebene: Die Ampel hat wirklich auf grün geschaltet.
-Selbstkundgabe: Ich bin ungeduldig und möchte das Du meine Zeit nicht unnötig vertust.
-Beziehungshinweis: Muss ich mich schon wieder um Dich kümmern? Immer brauchst du meine Hilfe, wenn ich mit Dir gemeinsam im Auto fahre.
-Appell: Trödle nicht – fahr endlich los – gib Gas.
Wie man etwas versteht ist oft auch abhängig der Mimik und Körpersprache bzw. der Tonlage. Also ist es zunächst wichtig den Partner auch zu kennen.

Das allerwichtigste bei der Kommunikation ist vermutlich das Wollen. Sieht der eine es nicht als erforderlich an, dann kann der andere noch so gerne über etwas reden wollen...
Auch wichtig ist vermutlich die Atmosphäre, es redet sich gemütlich auf der Couch, bei einem Glas Wein, einfacher und lockerer als im Stau im Auto.
Wichtig ist auch die Sorgen des anderen ernst zu nehmen, nicht klein zu reden bzw. dann eben auch darauf einzugehen. Gibt es ein Problem, dann gehören da meist zwei dazu, da bringen Schuldzuweisungen nix, man muss halt eine Lösung finden.

Das ultimative Rezept zur Kommunikation gibt es einfach nicht. Dazu ist jeder Mensch zu unterschiedlich. Man muss sein Gegenüber etwas kennen und vor allem schätzen und man sollte kleinere Probleme im Keim ersticken und nicht warten bis es eskaliert.
*********Seil:
Kommunikation ist Glückssache!
Nein, ist es nicht - zumindest als allein stehende Feststellung.

Man kann gar nicht nicht kommunizieren. Kommunikation ist sehr wohl erlernbar. Und das auch noch in jeder Form: Verbal und non-verbal. Mimik, Gestik, Körpersprache, geschriebene und gesprochene Worte.

Ohne an dieser Stelle ins Detail zu gehen, um ein längeres Posting zu vermeiden: "Wie man in den Wald ruft, so hallt es zurück". Jede Aktion führt zu einer Reaktion. Biete ich offene und ehrliche Kommunikation, bekomme ich diese auch.

Wie gut die Kommunikation eines Paars funktioniert, hängt von den Wünschen und Eigenschaften der beiden Beteiligten ab - es ist keineswegs einfach nur "Glückssache" oder eine Frage der "Chemie". Alles, was es für eine gute und offene Kommunikation braucht, lässt sich erlernen. Regelrecht gemeinsam üben ist auch möglich. Es hat ausserdem noch nie geschadet, sich durch Inspiration von anderen neue Dinge anzueignen. Beispielsweise Bücher zu lesen, vielleicht sogar einen Titel wie "Die 5 Sprachen der Liebe"...
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
*******rus:
Ohne an dieser Stelle ins Detail zu gehen, um ein längeres Posting zu vermeiden: "Wie man in den Wald ruft, so hallt es zurück". Jede Aktion führt zu einer Reaktion. Biete ich offene und ehrliche Kommunikation, bekomme ich diese auch.

Naja, kann, muss nicht. Je nach Leidensfähigkeit und Commitment der Beteiligten, kann sich das ziehen. Verdammt lange. Zäher Kaugummi ist nix dagegen. Dabei hoffen ja beide, dass die eigene Wahrnehmung und Einstellung stimmt.

Delta
*******rus:
Nein, ist es nicht

Ja, ist es doch! *baeh*

*******rus:
Man kann gar nicht nicht kommunizieren.

Erstens ist das Quatsch und zweitens ist nicht kommunizieren immer noch einer der relativ harmlosen Kommunikationsfehler. Viel schwieriger wird es bei einer "einvernehmlichen Fehlkommunikation", wo also bei B etwas ganz anderes ankommt, was A sagen wollte, aber beide sind sich darüber einig, dass die gut kommuniziert haben.

*****948:
Kommunikation betrifft mindestens Zwei Personen; - den Sagenden und den Hörenden.

Bei den beschriebenen Situationen lag die Ursache des Missverständnisses häufig bei dem Hörenden.

Das ist zu kurz gedacht!
Die Sache ist wesentlich komplexer.
Der Sprechende glaubt, einen Gedanken formulieren zu müssen. In Wirklichkeit ist dies aber das Ende einer Gedankenkette, die in einem bestimmten Kontext entstanden ist.
Nun kodiert er dieses fragmentarische Ende der Gedankenkette (unter Auslassung des Kontexts) in natürlicher Sprache, welche per se schon nicht eindeutig ist.
Der Hörende muss nun diese Sprache interpretieren und in seinen Gedanken-Kontext einsortieren, um der Aussage einen Sinn zu verleihen.

Heißt, in den meisten Fällen von Fehl-Kommunikation versäumt es der Sprechende, einen vernünftigen Kontext seiner Aussage mitzuteilen und seine Aussage unmissverständlich zu formulieren, also dafür zu sorgen, dass der Hörende in die Aussage genau das hinein interpretieren kann, was der Sprechende damit gemeint hat.
Nicht selten wäre der Hörende auch bei vollständiger Formulierung des Kontexts überhaupt nicht dazu in der Lage, den gleichen Kontext aufzubauen (bzw. nachzubauen), weil er einfach in einem anderen Wertesystem denkt.

*****948:
Bei einer Schieflage der Beziehung spricht und hört man anders.
Deshalb sind PAAR - Beziehungen in Schieflage eher gefährdet, als PAAR - Beziehungen auf Augenhöhe.

Das ist korrekt! Das Blöde daran ist nur, dass genau in diesem Moment der höchste Kommunikationsbedarf bestünde, aber gleichzeitig die niedrigste Chance auf eine "fehlerfreie Kommunikation" besteht (im Sinne von es kommt beim Hörenden genau das an, was der Sprechende sagen wollte).

Und genau deshalb sage ich nochmal: Kommunikation ist Glückssache.
Wenn beide glücklicherweise im gleichen Kontext denken, des gleiche Wertesystem haben und in die gleiche Richtung schauen, wenn also Kommunikation am wenigsten benötigt wird, dann ist Kommunikation leicht.

**********tarii:
Dabei hoffen ja beide, dass die eigene Wahrnehmung und Einstellung stimmt.

In der Regel ist das eigene Wertesystem und die eigene Einstellung auch stimmig, aber eben nur für einen selbst. Das Problem bei der Kommunikation ist aber, dass ich eine Aussage an einen Anderen übertragen möchte und dass diese Aussage im Wertesystem des Anderen ggf. eine ganz andere Bedeutung haben könnte.
*********Seil:
Erstens ist das Quatsch und zweitens ist nicht kommunizieren immer noch einer der relativ harmlosen Kommunikationsfehler.
Im täglichen Umgang mit Menschen, die Allwissenheit für sich beanspruchen, ist das bestimmt Quatsch.

**********tarii:
Naja, kann, muss nicht. Je nach Leidensfähigkeit und Commitment der Beteiligten, kann sich das ziehen. Verdammt lange. Zäher Kaugummi ist nix dagegen. Dabei hoffen ja beide, dass die eigene Wahrnehmung und Einstellung stimmt.
Meine Bemerkungen haben sich auf "Paarkommunikation" bezogen - so viel auch zusätzlich zu obigem Zitat. In solchen Fällen setze ich persönlich ein Mindestmass an Bereitschaft für eine offene und ehrliche Kommunikation voraus - sonst sollte man nicht zusammen sein. Wer so etwas nicht während dem Kennenlernen feststellt, war wohl sehr schnell, sich für eine Partnerschaft zu entscheiden.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
*********Seil:
In der Regel ist das eigene Wertesystem und die eigene Einstellung auch stimmig, aber eben nur für einen selbst.

Was zu beweisen wäre. Natürlich bin ich der Meinung, dass ich alles richtig mache und gut kommuniziere. Meine Kommunikationsfähigkeit hängt von vielen Erfahrungen ab. Bei den Eltern angefangen, über die Schule, Bildungsweg, bis hin zu Erfahrungen aus sozialen Interaktionen mit vielen Menschen. Inder Regel haben diese auch auch alle Defizite in der Kommunikation erfahren und machen in der Kommunikation mit mir merkwürdige Dinge. Es kann sein, dass ich diese merkwürdigen Dinge übernehme und meine kommunikation nur in diesem Umfeld gut ist. Mit einer Streetgang darf ich anders kommunizieren, wie mit einer Clique von Vorständen. In beiden Situationen geht es ums Überleben.

Delta
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Wenn beide eben NICHT im gleichen Kontext denken und wenn die Kommunikation gestört ist, dann helfen die Kenntnisse der Kommunikationstheorie. Sie helfen zu verstehen und sie helfen, die eigene Botschaft so zu formulieren oder an die Person zu bringen, dass ein "fruchtbares" Gespräch in Gang kommt.

Nichts anderes geschieht in einer guten Paarberatung.

Als mein Ex und ich überhaupt keinen Draht mehr zueinander fanden, brauchte ich professionelle Hilfe, um mit ihm reden zu können. Es ging an diesem Punkt nur darum, dass wir die Trennung durchführen und organisieren können. Einfach wortlos ausziehen .... das wäre nicht die richtige Richtung gewesen.

Wir haben es geschafft und wir reden auch wieder miteinander.

Funktionierende Kommunikation ist nicht Glückssache, man kann sie zu einem guten Teil lernen.
**********tarii:
Meine Kommunikationsfähigkeit hängt von vielen Erfahrungen ab. Bei den Eltern angefangen, über die Schule, Bildungsweg, bis hin zu Erfahrungen aus sozialen Interaktionen mit vielen Menschen. In der Regel haben diese auch auch alle Defizite in der Kommunikation erfahren und machen in der Kommunikation mit mir merkwürdige Dinge. Es kann sein, dass ich diese merkwürdigen Dinge übernehme und meine Kommunikation nur in diesem Umfeld gut ist.

Nennen wir es nicht merkwürdig, sondern individuell geprägt und schön könnte man sagen:
Es kann nicht nur sein, es ist garantiert so. Und es ist bei jedem Menschen so.

Und weil man die individuelle Prägung eines Menschen nicht nachträglich mit ein paar Worten ändern kann, ist das mit der funktionierenden Kommunikation eben nur sehr begrenzt erlernbar.
Das Einzige, was erlernbar ist, das sind Kommunikations-Techniken, aber die funktionieren eben auch nur unter bestimmten Bedingungen.
*******ngel Paar
439 Beiträge
Themenersteller 
Ihr Glücksschweine Ihr ;)
Ihr seid hier alle so fleißig,

dass es für mich langsam schwierig wird (da ich das auch immernoch nicht gepeilt habe, mit den deutlichen Zitaten von vorangegangenen Seiten, obwohl mir das andere schon so schön erklärt haben *engel* ), zu zitieren und mich auf viele Einzelpunkte zu beziehen, obwohl ich das sehr gerne würde.

Ihr seid toll *herz*

Als kleinen Hinweis, ich schreibe einfacher in der "ich form", wir sind hier aber durchaus BEIDE dabei.

Also ich versuche mal wenigstens jetzt ein Paar Dinge zusammen zu tragen im direkten Bezug.

- Anangas letztes Posting möchte ich auch sehr gerne unterschreiben :)

Irgendwie glaube ich, dass ich nur wirklich kommunikationsfähig bin, wenn ich auch mit mir selbst klar bin, den Raum habe, die Dinge in mir zu sortieren, um sie dann auch wieder klar formulieren zu können.

Auch die angesprochene Körpersprache, sowohl in Mimik als auch Sexualität, in Ihrer Bedeutung sehe ich ähnlich.
Uns zum Beispiel kommt es sehr zu Gute, dass wir eine ähnliche Körpersprache, Mimik und Gestik haben und uns sozusagen vereinfacht "lesen" können, was verbale Kommunikation dann in manchem Moment nicht notwendig (dann aber evtl wieder bereichernd *zwinker* ) macht.

(Das ist dann ein Quentchen Glück oder glückliche Voraussetzung *zwinker* )

Dass es mit der Sexualität uA irgendwie nicht mehr klappt, wenn die restliche Kommunikation nicht "passt", das haben wir auch schon erfahren müssen in anderen Beziehungen. Und ich gebe zu, vorher war ICH persönlich mir dessen gar nicht so sehr bewusst, wie sehr alles miteinander zusammen hängt.

------------

KingSmo sprach unter anderem die berufliche Ebene/ Beziehung an:

Ich habe ein Beispiel:


Mein Ehemann, mit dem ich ja nach wie vor zusammenlebe, saß mir gegenüber und wir reden dann hin und wieder heute über Dinge, über die wir wohl hätten lange vorher reden sollen *zwinker* Heute haben wir die Frequenz des anderen besser gelernt und holen hier und da Versäumtes nach, auch wenn es die Paarbeziehung (auch ich glaube aber, dass all das Geschriebene hier für JEDE Art der Beziehung/ Kommunikation gilt) als solches nicht mehr gibt.

Ich fragte ihn "sag mal, warum siehst du mir eigentlich so selten in die Augen, bzw schaust extrem schnell weg?"
Dies war ein Punkt, der mich auch während der Paarbeziehung immer stutzig machte und mir eben das Gefühl gab, er mag mich an bestimmte Dinge nicht heranlassen oder hätte etwas zu verbergen. Ich konnte damit schwer umgehen. Heute weiß er das und wir sehen und viel häufiger im Gespräch auch direkt an, was ich wichtig finde.
Aber egal... weiter:
Er sagte "ja ja, ich weiß, der Blick in die Seele"
Ich sagte "ja genau *zwinker* aber einfach ein offener Blick, Aufmerksamkeit, es wirkte sonst immer auf mich so... (wie oben geschildert)"
Er: "Ja, aber das lernt man doch schon in Seminaren, dass man sein Gegenüber im Gespräch zwar ansehen soll, aber nicht STARREN soll"
Ich schlug fast hinten über.... sagte:
"Aber Du möchtest doch jetzt einen liebevollen und aufmerksamen, offenen und langen Blick in die Augen des Partner in einem intimen Moment bitte nicht mit erlernten Kriterien/ Stategien für ein erfolgreiches Geschäftsgespräch in Verbindung bringen ?! Dazwischen liegen doch Welten!"
In dem Moment wurde mir aber auch erstmals klar: JA, genau DAS tut er und auf einmal erklärte sich Einiges.
Auch er erkannte in dem Moment, dass das überdenkenswert ist.

- Was in einer intimen Paarbeziehung, freundschaftlichen Beziehung - oder wie auch immer - hilfreich ist, kann in einer geschäftlichen Beziehung hinderlich sein und umgekehrt scheinbar.

Auch erkannte ich: Aaaaaah ja, beruflich ist er ja durchaus ab und an auf "Pokerface" trainiert. Er kann das schwer ablegen, vermischt das und das ist nicht immer von Vorteil.
Ihm war das gar nicht bewusst. Andere wiederum handhaben das intuitiv anders..., sind sich dessen bewusst.
Nun denkt er darüber nach und ich weiß, manches wäre anders gewesen, hätten wir dies zuvor erkannt. Noch rückwirkend findet eine Art Heilung für so manchen Missverständnismoment statt.

Ein Beispiel aber auch dafür gleichzeitig, wie viel es eben auch mit den Voraussetzungen eines jeden Einzelnen zusammenhängt.

Ein weiteres Beispiel direkt aus diesem Tread später (und bezogen auf die Glücksschweine *zwinker* ).
Ich will's nur nicht wieder so Mammutmäßig machen und versuche es zu dosieren. (is ja trotzdem schon wieder so lang *flenn* )


Auf jeden Fall finde ich den "Ton" in unserem Thema hier sehr toll und darf daraus schließen, dass wir auch alle gleichzeitig den Beweis damit führen, kommunikationsfähig zu sein *zwinker*
Sehr toll *freu2*
DANKE dafür *blumenschenk*

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