Dem neuen Partnern von vergangenen Bettgeschichten erzählen?

Wir Männer wollen ja gerne unsere sexuellen Erfahrungen weitergeben; Frauen müssen sich anhören (und ansehen) was wir sexuell alles wissen und können und umgekehrt wollen wir selten etwas wissen, was sie getan haben und tun. Ich kann mich an eine Szene im Bett erinnern, als mir mein damalige Gemahlin erzählte, wie sie es mit dem oder mit dem getrieben hatte und ich verzog immer mehr den Mund (vorher war ich noch ganz scharf darauf, unser Liebesleben zu verbessern und ich wollt einfach mehr Leben und Erfahrungen in unser Leben hineinbringen, was misslang).
Wenn ich über mein bisheriges Leben so nachdenke, dann war es so, dass ich über meine Erfahrungen berichtete und sie musste sich das anhören und ich habe sie damit überfordert?!
Ich empfand es umgekehrt als Überforderung, wenn ich etwas erfuhr und, da unser Beziehungsleben nicht sehr berauschend war, war das eine Art Teufelskreis in dem wir uns befanden.
Wenn ich eine Antwort darauf hätte, wie man es jetzt besser machen kann, dann würde ich es zum Patent anmelden, aber vielleicht fällt euch ja dazu etwas ein.

Ich bin da irgendwie in der Mitte... wenn meine Partner was wissen wollten, habe ich es ihnen auch erzählt, wenn nicht, dann eben nicht.
Ich habe jetzt nie klitzekleine Details verraten oder Dinge ausgeplaudert, von denen ich denke, dass sie lieber privat bleiben sollten, aber für mich war es nie ein Problem über solche Dinge zu sprechen und ich kann schon verstehen, dass es interessant ist, was der Partner so für Erfahrungen gesammelt hat.

Andersherum hätte ich meine Partner auch nie dazu gedrängt mir etwas zu erzählen, aber bei den meisten kam das Thema irgendwann auf - ganz locker und entspannt. Jeder hat so viel erzählt wie er wollte und gut war's.
Ich hätte auch kein Problem damit, wenn meine Verflossenen ihren neuen Freundinnen von mir berichten würden - warum auch? nixweiß
Als Eingriff in meine Privatsphäre empfinde ich das nicht.

Was ich in dem Zusammenhang allerdings schon als unangenehm empfinde, sind Vergleiche. So nach dem Motto "wie groß war denn der Penis von deinem Ex? War der etwa größer als meiner? Findest du den Sex mit mir jetzt schlechter???"
Oder "also, wenn du XY mit deinem Ex gemacht hast, dann musst du mit mir jetzt aber bitte XYZ machen!"
und ähnliche Geschichten.
Aber wenn man nur ganz normal und locker darüber spricht, sehe ich darin kein Problem.
Wenn man nicht darüber sprechen mag, allerdings genauso wenig.

Sie, von den lostvampires

Ich bin darauf gestoßen, dass es einen Unterschied macht, ob ich der Partnerin erzähle oder sie mir. Gerade einer festen Partnerin gegenüber fällt es uns am schwersten, Obsessionen abseits der erotischen Fahrbahnmitte einzugestehen. Wir wissen, dass wir uns mit einer totalen Offenheit aber auf gefährliches Terrain begeben. Ein funktionierendes Sexleben basiert auf einem Gleichgewicht aus Vertrauen und Offenheit, aus Berechenbarkeit und Leidenschaft. Ein Zuviel an Offenheit und Leidenschaft (fürchten wir) kann diese labile Konstruktion zum Kippen bringen. Denn nicht alle Frauen kommen mit der Wahrheit über unsere Sexwünsche zurecht. Und umgekehrt können wir nicht verstehen, dass es Obsessionen bei den Frauen gibt und fürchten uns davor.

Ich höre gern die Geschichten über seine früheren Bettgeschichten – macht mich irgendwie an. Und ich habe umgekehrt auch kein Problem damit, selbst davon zu erzählen, wenn mir vorkommt, dass echtes Interesse daran besteht und keine Eifersucht.

Meine Reaktionen auf solche Geschichten scheinen auch dazu zu ermuntern, mehr preiszugeben. Wobei ich sowohl auf persönliche als auch auf intime Details gern verzichten kann. Abgesehen von dem Aspekt, dass die Tatsache, dass er bereits andere hatte, einen Mann in meinen Augen attraktiv(er) erscheinen lässt, interessiert mich daran vor allem, wie ihn seine Vorgeschichte geprägt hat. Welche Erfahrungen ihn dazu gemacht haben, was er ist. Und aus dem gleichen Grund bin ich auch selbst mehr als bereit, meine diesbezüglichen Erfahrungen zu teilen.

Was er davor gemacht hat ist mir total egal.

Genau darum geht es mir, warum ist das so und warum ist es umgekehrt nicht auch so, sondern anders?

Geschichten aus 1000 und einer Nacht...
Wirklich alle würde ich nicht mehr zusammen bekommen.

Ich finde es auch nicht unbedingt so aufschlussreich, über vergangene Bettgeschichten zu reden oder erzählt zu bekommen. Manchmal ergibt sich das so im Gespräch, da würde ich das auch nicht zum Tabu-Thema machen, aber so ausdrücklich danach fragen oder gefragt werden, so rein aus Neugier heraus, das ist nicht so ganz mein Ding.


Wenn Einer einen Schlüssel hat, der jedes Schloss öffnet, dann hat er den Generalschlüssel!
Wenn Eine ein Schloss hat, das sich mit jedem Schlüssel öffnen lässt, dann ist das einfach nur ein ziemlich billiges und zudem noch nutzloses Schloss.

Marktwert. An einem Mann, der bereits von Anderen begehrt wurde, muss wohl etwas dran sein – mehr als an einem, der in seinem Leben noch keine im Bett hatte.

Umgekehrt kann auch eine Frau gut damit spielen, dass sie andeutet, wie viele sie bereits begehrt haben. Dass das an Wert verliert, wenn sie mit den Herren auch tatsächlich im Bett war, würde ich so nicht unterschreiben. Kontraproduktiv ist es freilich, wenn sie durchblicken lässt, dass die alle sie im Endeffekt dann nicht wollten …

Das ist ja wohl eine sehr sexistische Erklärung...

Ach was - ich glaub eher, der mit dem Schnürli hat einen Schlüsseldienst.

Nee, ich denke, er erklärt nur ein gesellschaftliches Phänomen. Ist doch noch immer so, dass Männern mehr sexuelle Freiheit zugestanden wird als Frauen ... nicht immer, aber noch oft genug.

Was das eigentliche Thema angeht: in der Regel finde ich solche Erzählungen nicht interessant, aber dann, wenn sie helfen, das eigenen Verhalten zu erklären oder das des Partners zu verstehen, sind sie sinnvoll. Auf Wertungen und Namensnennung würde ich allerdings gerne verzichten.

sehe ich auch so, aber mir wäre es noch lieber, wenn sich Mann und Frau auf Augenhöhe begegnen könnten, wenn wir all die alten Normen und Regeln über Bord werfen könnten, wenn ein echter Kinderschutz eingebaut würde...

Von mir aus würd ich nicht mit Vergangenem prahlen oder danach fragen. Wenns mir einer erzählt hat, hör ich zu, vergess das aber auch nicht, was erzählt wurde, auch wenns später geleugnet wird. Wenn ich danach gefragt würde, würde ich das Notwendigste erzählen, aber mehr auch nicht.

Ist Schnee von Gestern.

Wenn man Erfahrung hat, so wie ich z. B., dann muss man glaube ich nicht prahlen und hat auch so Erfolg; dennoch stört mich eines gewaltig: Kumpels, die mir erzählen, mit der kannst du doch nicht, die hatte doch schon den und den und den... Wenn ein Mann erzählt, und ich könnte, glaubt es mir, dann wird er dafür gelobt und er wird mit ganz viel Bewunderung überhäuft.
Ich erzähle Partnerinnen immer von meiner "wilden" Vergangenheit und habe noch nie gehört, das gehört sich nicht und das hättest du nicht tun dürfen. Die Erweiterung des Liebeslebens ist dabei wirklich ein sehr positiver Effekt. Wenn mir eine Partnerin dann auch noch erzählen könnte, da und da wurde ich gevögelt (nur ein Beispiel und völlig unwichtig, sie könnte auch erzählen, sie liebt Analverkehrt und jemand hat ihr den Plug geschenkt oder sonst was), dann wäre es doch ganz toll, aber davor schütze ich mich, denn ich will einen Engel als Partnerin und eine Hure im Bett. Wenn ich mir das doch mit der gleichen Ruhe anhören könnte wie sie, wenn ich ihr von meinen zwei Ehen und zahlreichen Beziehungen erzähle und sie es auch noch interessiert und mir zuhört dabei.

Mich wundern die vielen Antworten , die sich mit der Vermeidung von Namen /Personen beziehen... Ich wüsste nicht wie das gehen soll... Also ich erzähle meist etwa so "ach als der xyz und ich in abc waren, da waren wir auf der Insel unterwegs und haben Tempel def angeguckt .. Und eine nette Bucht zum Nacktbaden entdeckt .... " ... Wie soll ich da Namen etc vermeiden? Und wieso? Mein Mann weiß ja auch mit welchem ex ich wo im Urlaub war?!

Viele sind halt nicht so locker drauf!

Das ist nicht dein Ernst

Nein, das finde ich persönlich auch nicht angebracht. Bleibt immer irgendetwas hängen.....

Das finde ich auch, so sehr ich mich bemühe und meinen Partnerinnen ging es auch so, so sehr ist es auch im Gedächtnis, sie hat außerdem noch mit dem und dem und umgekehrt, das konnte ich auch feststellen, sie tat so, als stehe sie drüber, als ich ihr aber davon erzählte, ich habe auch noch mit der Frau und deren Freundin, da verzog sie das Gesicht und sie hat es mir, garantiert, bis heute nicht verziehen...

Was bedeutet "bleibt hängen "?

hängen bleiben = bleibt im gedächtniss

Genau so war es gemeint. Danke

Und was ist daran nun negativ?

Mein Mann ist der der er ist, weil er Gene hat und weil er Erfahrungen hat ... Die Gene zu dekodieren dürfte schwierig sein, aber eigentlich möchte ich alles, wirklich alles von ihm wissen...also kann ich Erfahrungen erfahren, sprich erzählt bekommen... Natürlich bleibt davon "was hängen "! Wäre ja schlimm wenn nicht!

Martha, das ist doch ok, wenn Du das von Deinem Partner wissen möchtest und er Dir das erzählt. Das können die Paare ja unter sich ausmachen.

In den meisten Fällen ist es nicht förderlich aus einer vergangenen Beziehung zu berichten. Und schon gar nichts sexuelles. Viele Beziehungsprobleme entstehen nun mal, da ein Partner gekränkt ist, dass die oder der Ex irgendwo immer wieder präsent ist. Manchmal sind es die alten Fotos, die gemeinsamen Bekannten oder eben Sexgeschichten.