@Smartkönig
Oh je - jetzt kriegst du ab, was eigentlich mir gelten sollte. Deine erste Antwort fand ich voll und ganz zutreffend.
Es geht doch nicht um Geld! Ich leitete jahrelang ein Second-Hand-Kaufhaus, und "Marken" an Klamotten sind völlig unwichtig. Auch über Geschmäcker soll nicht gestritten werden - jeder so, wie er mag.
Zu Hause mache ich es mir auch mit Jogging-Hosen bequem, deren sportlichste Übung der Schleudergang in der Waschmaschine ist. Wenn ich aber abends noch zum Edeka um die Ecke will, tausche ich sie schon gegen eine Jeans. Ein "bischen" Selbstachtung. Nicht aufbrezeln. Wer unter die Leute geht, als wäre er gerade aus dem Schlafsack von der Parkbank gefallen, wird sich auch sonst wenig Mühe mit irgend etwas geben. Und manches ist auch situationsbedingt. In Spanien z.B. wird Silvester auf der Plaza traditionell in Anzug und Kleid gefeiert. Da schämte ich mich schon manchmal für die teutonischen Touris in Treckingshorts und Outdoorlatschen mit Socken. So schlappen die auch in den Kölner Dom. Für mich unmöglich - ohne christlich zu sein. Bei der Grillfete zu Hause ist das aber völlig OK.
Deshalb liebe ich auch das Schlendern durch Barcelonas Straßen und anderswo. Selbst die Ärmsten in Südamerika laufen nicht so gelangweilt und schlabberig rum, wie hier in den Straßen im Pott. Kleider machen noch lange keine Leute. Aber wer jedem signalisiert, er wolle sich an keinerlei Konventionen halten, ist nicht unkonventionell, sondern selbstverachtend. Und verachtet wohl auch sonst so einiges, was wichtig für einen verlässlichen Umgang mit anderen wäre.