*******eijo:
Welchen Einfluss hat das Gesellschaftssystem auf die positive oder negative Mentlität der Menschen?
Wahrscheinlich gar keinen. Wenn man mal alles Zwanghafte ausklammert.
Ich denke immer noch, es hängt auch viel mit dem "Wollen" zusammen. Wir kaufen das Auto weil es anders aussieht und selten ist. Um am Abholtag festzustellen, dass alle damit herumfahren.
Es war schon vorher so, aber wir haben es nicht gesehen.
Wir fahren in andere Länder und dort sind alle immer super freundlich. Ja, etwas anderes wollen wir auch nicht sehen. Das ist normal. Ist das Objektiv? Ich denke nicht.
Möglicherweise lautet die Antwort auf die Frage warum viele so negativ sind, auch einfach nur, weil es etwas Negatives gibt. Lediglich der Begriff "viele" müsste hinterfragt werden.
Wenn es ihnen doch gut geht.......
Das ist für mich die schlimmste aller Formulierungen. Wenn es mir gut geht, dann darf ich nichts fordern? Nichts bemängeln? Nichts anstreben? Nichts verbessern wollen?
Doch, natürlich, würde da mancher sagen. Und ich würde antworten, wenn ich das verbal äußere, dann ist das logischerweise negativ. Also, was nun?
Aber vor allem, warum geht es es vielen so gut? Weil sie glückselig dasaßen, zufrieden waren und nichts taten? Oder weil die Miesepeter um etwas kämpften?
Wir sind hier im Joy. Und gerade hier liegt die Hochburg des Negativen. Der Großteil aller Anliegen bezieht sich auf Gejammer, auf Negatives. Man will mehr, weniger, anderen Sex. Man will es mit dritten, mit Seil, mit Stöckchen, im freien, im Dunkeln, mit vielen. Es soll mehr Brust, ein größerer Penis, mit Ballons oder Latex sein. Mit Jüngeren, Älteren, mehr morgens, oder mehr abends.
Was bekommen sie zur Antwort? Ja, selbstverständlich. Das muss du dir einfordern. Du hast ein Recht darauf. Spreche es an. Überzeuge deinen Partner. Sag ihm, wie schlecht du dich fühlst. Wenn das nicht hilft, dann hole es dir allein, oder trenne dich.
Wir sollen also etwas tun. Ohne wirkliche Not. Uns geht es doch gut.
Warum lesen wir nicht:
Meine Güte, du hast Sex, bist gesund, dein Partner liebt dich, dir geht es gut. Also lass alles so, wie es ist.
Du hast einmal im Monat Sex? Super, andere haben gar keinen. Dir geht es gut. Bist gesund, hast Arbeit und eine Wohnung.
Und das meine ich ganz nüchtern betrachtet ehrlich. Ja, ihr habt recht, uns geht es gut. Und zwar auch hier im Joy. Aber außen ist das Negative "Pfui", hier im Joy "Supi".
Gerade dieser Tage empfinde ich das Argument, beschweren dürfe sich nur derjenige, dem es schlecht geht, oder der etwas direkt erleidet, als schlichtes Totschlagargument.