Spielt ihr beim ersten Kennenlernen Spielchen?

Alles voll die Übermenschen hier, die niemals manipulieren und auch selber sofort jede Manipulation erkennen und bestrafen.
Seit doch mal ehrlich zu euch selber.
Wer will denn das was jeder haben kann? Wer will das was man ohne Anstrengung bekommen kann?

Es gibt zig Studien zu menschlichem Flirtverhalten und die deuten klar darauf hin, dass es äußerst erfolgsversprechend ist sich selber eine gewisse Exklusivität zu verleihen. Gerade für Männern funktioniert das hervorragend. Denn Frauen filtern bei der Partnerwahl viel stärker und wollen nur das beste für ihren Nachwuchs.

Davon abgesehen machen Frauen sich diese Mechaniken auch selber sehr oft zu nutze und spielen Spielchen. Das fängt schon damit an, dass frau vom Mann erwartet, dass er sie anspricht. Belohnt wird nicht der schönste und nicht der schlauste, sondern der der sich dafür hält, der der das Selbstbewusstsein hat die Frau anzusprechen.
Wenn eine Frau bewusst ein paar Wochen warten will, bevor sie mit ihrem neuen in's Bett geht, dann ist das auch nichts anderes als Manipulation. Man gibt sich selber einen höheren Wert, eine Exklusivität.
Auch gerne genutzt von beiden Geschlechtern, Nachrichten lesen, aber erst später zurückschreiben. Man will ja bloß nicht den Eindruck erwecken das man sehnsüchtig auf die Nachrichten des anderen wartet. Man will cooler wirken als man ist und nicht wie ein verliebter Trottel oder jemand der den Fick voll nötig hat. Kommt das bei irgendeiner Frau gut an, wenn sie merkt das der Typ voll Druck auf'm Kessel hat?
Es sind viele kleine Dinge, auch Make-Up und Kleidung können dazugehören. Manch eine Frau sah am nächsten Morgen ganz anders aus. Ohne Augenbrauen und Wimpern, schmallippig mit Augenringen, unreiner Haut und Brüsten, die plötzlich nur noch ein B- statt einem C-Cup füllen. Manch einer mag sagen, Make-Up ist doch normal, aber ich denke es zeigt etwas, was nicht da ist. Heißt, hier werden Spielchen gespielt.
Wieviele Bezeihungen gehen kaputt, weil die Beteiligten sich in ihrer Verliebtheit anders geben, als sie normal sind? Da werden Mäntel abgenommen, Stühle rangerückt, Türen aufgehalten, Blumen gekauft und sich sonstwie engagiert und nach ein paar Jahren sitzt man eierkraulend auf der Couch und kriegt nicht mal mehr ein "ich liebe dich" über die Lippen. Die Bemühungen vom Anfang sind doch klare Manipulation um den anderen an sich zu binden.
Wer also meint er würde die sich immer absolut authentisch verhalten, dem kann ih das nicht so ganz glauben. Nicht umsonst gibt es die Redewendung: "Sich von seiner besten Seite zeigen."

Oh weh! Nach Deiner Theorie habe ich - nein, dann haben wir - mein Lover und ich -, alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann.



Das merkt man ganz schnell, ob das eben nur "Bemühungen am Anfang" sind, oder ob jemand authentisch ist. Wenn Ersteres, dann kickt derjenige sich bei mir ganz schnell selber raus.


Irgendwie habe ich den Eindruck, dass in diesem Thread einiges durcheinander geraten ist. Spielchen wie etwa beim Flirten haben bei mir nicht viel mit Manipulation gemeinsam. Für mich gibt´s da schon einen Unterschied. Und manche scheinen das alles in einen Topf zu werfen und kräftig umzurühren.

Für mich hat Flirten auch nichts mit Manipulation zu tun, aber es geschieht spielerisch.

Aber klar hat Flirten mit Manipulation zu tun.

Werbung ist selektiv. Werbung ist beschönigend. Werbung ist verlockend. Werbung weckt Sehnsüchte. Werbung schafft Begierden.

Flirten IST Werbung.

Und es funktioniert. Es funktioniert sogar extrem gut. Warum ist die erfolgreichste Anmache die Herausforderung? Warum funktionieren die Tricks der PUA so gut? Weil sie funktionieren. Weil sie unsere Knöpfe drücken. Ist daran irgendwas schlecht? Nein. Wir wollen das doch sogar. Wir wollen das Besondere. Wir wollen, den anderen erobern und erobert werden. Wir wollen verführen und verführt werden. In der Verführung steckt die Manipulation doch schon drin.

Der Konflikt in uns selbst entsteht doch dadurch, dass wir gesehen werden wollen. Wir wollen so angenommen werden wie wir sind. Und doch haben wir panische Angst davor gesehen zu werden. Haben Angst davor, dass der andere sieht wer wir wirklich sind. Aber nichts was wir beim ersten Kennenlernen machen hat damit zu tun. Das entsteht erst, wenn zwei Menschen aufmerksam aufeinander zugehen. Sich fordern, zuhören und zusehen. Anteil nehmen, Nähe schaffen und zulassen. Dazu gehört Vertrauen und das muss mit der Zeit wachsen. Bis dahin (schau-)spielt jeder von uns.

„Spielchen“ sind ein sehr weiter Begriff. Wenn es zum Austausch von Informationen kommt, und das ist ein unabdingbarer Teil des Kennenlernens, erwarte ich Ehrlichkeit und biete sie auch. Das verstehe ich unter Integrität. Alles andere führt dazu, dass mein Interesse erlischt.

Ein ausgiebiges Flirten zählt für mich nicht zu Spielchen im negativen Sinn, denn es zeigt Interesse am gegenüber, wenn es nach den „Spielregeln“ gespielt wird.

Das bekannte „Sich-rar-machen“ mancher Frauen, dass unsere Großmütter noch propagierten, führt bei mir jedoch zum Einstellen des Kontakts, denn es hat nichts mit Flirten zu tun. Ich setze es mit Desinteresse an meiner Person gleich, denn dahinter steckt für mich nichts als eine eigennützige „Verkaufsstrategie“: Künstliche Verknappung von Wirtschaftsgütern erhöht deren Preis.

Wer mal in der Position war einen Expartner zurückgewinnen zu wollen (egal wer die Beziehung beendet hat) wird gemerkt haben das vorsichtiges Taktieren erfolgversprechender ist als Kopf durch die Wand.
In dem Fall gibt es keine einvernehmliche Ausgangsbasis. Aber wenn man sich nicht allzu dämlich anstellt durchaus erfolgreich.


Und dieses Taktieren zähle ich auch zum "Spielen"

Gebrauchsanweisungen wie drei Tage warten lassen etc. ist Schwachsinn. Das erfolgt intuitiv.
Und manches kann sich ziehen. Ist auch kein Ding um ein ONS klarzumachen. Bei solchen Dingen geht es schon um mehr.

Genau so habe ich das/Dein Thema verstanden. Es geht nicht darum, wie man flirtet - das sehe ich als Spiel im positiven Sinne.

Oben genannten "Ratschlag" zu befolgen, würde mir widerstreben. Da höre ich lieber auf mein Bauchgefühl und sehe an den Reaktionen des Gegenübers, ob sich das Interesse bestätigt. Rar machen, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, ist in meinen Augen von vorgestern.

Keine "Spielchen"...

Als meine Frau und ich uns kennengelernt haben, war ich es, der sich zuerst gemeldet hat, weil ich ihre Nummer hatte, sie aber nicht meine. Eine gemeinsame Freundin hatte mich über ihr Handy angerufen und mich gefragt ob ich mit den Beiden ausgehen würde. Wobei wir uns an dem Abend nur etwas unterhalten haben und Nummern austauschen irgendwie kein Thema war. Hätte ich nicht den Schritt gemacht, wären wir vermutlich nie zusammengekommen und mittlerweile über 11 Jahre zusammen.

Auch heute als Paar halten wir nicht viel von "Spielereien". Wenn wir interesse haben melden wir uns und erwarten die auch von den anderen. Wenn wir bei den festen Lovern fragen wann und ob sie mal wieder Zeit haben, können wir nicht mehr als ein "Sorry, geht heute nicht" bekommen. Wenn wir "zu oft" fragen sollten, können sie uns das ohne Probleme sagen.

Wir waren früher schon offen direkt und ohne Spielchen und sind es auch heute noch. Direkt sagen was man möchte und sich vorstellt gab nach unseren Erfahrungen einfach die wenigsten Probleme und Enttäuschungen.

LG "Er" von NeueReize

Ich persönlich hasse Spielchen und liebe Authentizität. Aber jeder muss für sich selbst entscheiden, inwieweit er ein zwischenmenschliches Kennenlernen mit Ego- oder Machtspielchen verknüpfen möchte.

Ich habe kein Problem, ein erstes Date nach dem Badesee zu machen - zerzaust, mit Wohlfühlsommerklamotten und Flip-Flops. Wer mich so nicht mag, der interessiert mich keinen Meter. Ich bin ein Verfechter der "What you see is what you get"-Variante. Was will ich mit einem Mann, der sich nur für eine gepimpte Optimalversion meiner Person begeistern kann??? Welchen Prozentsatz seiner Zeit befindet sich denn jeder Mensch in diesem Optimalzustand? Mal ganz davon ab, dass, wenn man bei 100% beginnt, es danach schon rein rechnerisch eigentlich nur noch abwärts gehen kann......

Sicher - es gibt Weibchen, deren Ego dringend das Gefühl braucht, hoffiert, umgarnt und begehrt zu werden. Genauso wie es männliche Egos gibt, die eben genauso dringend das Gefühl brauchen, eine Beute erlegt, respektive eine Frau "erobert" zu haben. Und diese Persönlichkeiten werden vermutlich auch zueinander finden und damit glücklich und zufrieden sein.

In meiner Welt erscheint es eben aber trotzdem paradox, dass bei solchen Leute das Kennenlernen eines ANDEREN Menschen eigentlich nur dazu dient, das EIGENE Ego möglichst weitreichend zu füttern und zu befriedigen. Dass ein eventuell authentischer Wunsch ("Eigentlich würde ich ihn gerne anrufen") unterdrückt wird, weil es wichtiger ist, einen Schein zu wahren ("Er soll auf keinen Falll denken, dass ich ihn mehr will als er mich").

Für mich wäre das undenkbar, aber - wie eingangs gesagt - so soll und muss jeder diese Entscheidung passend für sich, seine Persönlichkeit und sein Leben selber treffen.

ach... immer wieder liest man, dass alle Spielchen hassen und wenn man den Leuten so beim flirten zuhört, dann versuchen sie ihre beste Seite zu zeigen. Grundsätzlich ist das ja auch schon ein "Spielchen".

Für mich gehören Spielchen dazu, so lange sie im Rahmen bleiben. Ich lass mich gerne erobert und leg mich auch nicht dem Jäger in den Weg. Wer mich will, muss das zeigen. Wenn ich nicht will, würde ich ihm gar nicht die Gelegenheit dazu geben. Wenn er mich nicht will, zeigt er das ja auch.

Aber dieser leichte Reiz, die Ungewissheit, das Lesen in den Augen des anderen, das Schmunzeln... das gehört für mich dazu. Ein Kerl, der mir plump erklärt, dass er Sex will - das ist mir schlichtweg zu langweilig. Da fehlt der Ansporn dahinter und ich befürchte sogar, dass meine Libido von verbalen Spielereien extrem gereizt wird. Da kann ein Mann noch so schön sein, das Spiel beginnt erst, wenn es schafft, meinen Intellekt anzusprechen, nicht meinen Körper.

Spielchen, bewusst? Nein bzw. versuche ich es zu vermeiden.
Spiele, bewusst? Wenn es sehr gut läuft und zwischenmenschlich passt.
Spielchen, unbewusst? Passiert, mitunter.

@*********niti

Wenn er dich wirklich interessant findet, dann meldet er sich und fragt dich nach einem zweiten Date.
Das wirst du aber nie erfahren, wenn du dich als erste meldet und ihn nach einem zweiten Date fragst. Eine verpasste Chance also.


Wenn das so ist, kannst du dich ruhig entspannen und ihm die Chance geben, sich von sich aus zu melden. Er wird das tun, wenn er daran denkt und die Zeit dafür findet. Meldet er sich nicht, dann weißt du bescheid: Er hat besseres zu tun, als sich bei dir zu melden.

Und wenn er auch so denkt? Dann haben beide eine Chance verpasst und es auch nicht besser verdient, weil sie gespielt und verloren haben.

Wer spielt, riskiert zu verlieren. Wenn es um Liebe geht, ist Authentizität gefragt und nicht Spielleidenschaft.

immer wieder Menschen, die meinen, Spielchen spielen zu müssen. Aber meist lässt sich das schnell durchschauen und dann ist bei mir sofort Schluss. Manche Dinge sind mir zu wichtig, um sie mit Spielchen zu zerstören.

In meinen D/s- Beziehungen dagegen gehörten -einvernehmlich- Spielchen und Spielereien einfach dazu.

@***yp

Wenn keiner sich meldet, hat niemand eine Chance verpasst - das Interesse war auf beiden Seite nicht genug.
Es ist eine Win-Win-Situation.


Es geht gar nicht um Liebe, es geht um das erste Kennenlernen.

Ich spiele nur Spiele in gegenseitigem Einverständnis.

Ich denke auch, dass sich viele Probleme mit dem "Wer meldet sich zuerst" vermeiden ließen, wenn sich der eine Part nicht darauf verließe, dass der andere Part auch alle Signale richtig gedeutet hat. Interesse welcher Art auch immer sollte man deutlich rüber bringen, auch wenn man sich dessen schämt oder es sich "nicht schickt". Alle Beteiligten sollten doch immerhin reif genug dafür sein...

Wenn einer von beiden sich nicht meldet – mit der Absicht sich vermeintlich interesanter zu machen – und der Andere sich daraufhin auch nicht mehr meldet weil er verständlicherweise denkt, dass kein Interesse vorhanden ist – dann ist wegen Spielchen eine Chance verpasst.


Und warum sollte man sich dann kennenlernen wollen? Es muss ja nicht unbedingt die ewige, EINE Liebe sein aber ohne eine Anziehung oder Sympathie, die das Potential zu mehr (in welcher Form auch immer), vielleicht sogar Liebe hat, lohnt sich ein Kennenlernen doch gar nicht.

@*******an_m

Nein, es ist keine verpasste Chance - es findet nur eine Auswahl statt, man trennt Spreu vom Weizen, weil man durch eine solche Strategie eben diejenigen aussortiert, die sich nicht melden. Stattdessen trifft man sich mit denjenigen, die nach der Telefonnummer gefragt haben und dann sich gemeldet haben, um nach einem zweiten Date zu bitten.

Für Männer ist es schwer zu verstehen, weil sie evtl. viel weniger Dates haben, aber für Frauen ist eine solche Selektion notwendig.

Gibt da aber auch noch "Otto-Normal-Frau", die sich - schlicht wie sie ist - freut, Kontakt zu einem netten Typen zu haben... und dann meldet sie sich halt bei ihm. Spielchenfrei. Einfach so. Weil sie ihn cool findet zum Beispiel .

... in welchem Jahrhundert leben wir noch mal ?

Aber okay, wenn es für Euch passt.

"Spielchen" im Sinne von "Ich tue etwas, was mir nicht entspricht, weil das so erwartet wird" habe ich schon immer gehasst. Das heißt nicht, dass ich nicht flirte oder scherze oder mich nicht mal aufbrezele, wenn mir danach ist. Aber so feste Regeln wie "Kein Sex beim ersten Date" oder "Er muss zuerst anrufen, sonst respektiert er dich nicht" sind nichts für mich. Und Männer, die auf so was stehen, sind es auch nicht.

Da mache ich es lieber so

@*******Glam


Kann sie machen.

Sind es denn nicht in der Mehrzahl die, die sich sowieso immer melden – ob gefragt/gewollt oder nicht? Und wenn ja – ist das dann nicht ein Argument, sich eben auch selbst mal zu melden?

Die Logik dahinter verstehe ich nicht. Und ich denke, das ist auch unabhängig davon, wie viele Dates man hat oder haben könnte. Vor Allem weil ich von Frauen wieder und wieder lese und höre, dass es sich bei über 90% aller Mails nicht lohnt, sie zu öffnen und die meisten Dates Flops sind – weil es eben diese "Ich meld mich bei allem was weiblich aussieht"-Männer sind.

@*******an_m

Ja, eben: Es gibt immer genügend interessante Männer, die sich nach dem ersten guten Date melden - also keine Notwendigkeit, sich um jemanden zu kümmern, der das nicht tut. Er wird seine Gründe haben.


Menschliches Verhalten ist nicht logisch - sondern psychologisch.


Darum geht es nicht: Es geht um ein "erfolgreiches" Date mit einem Mann, den frau gerne wiedersehen möchte. Und die Frage, wie frau sich am besten verhält.