Hallo Drachenliebe,
Da lese ich aber Vorteile bei dir heraus. Ich schreibe jetzt nur für mich.
1. Als Femdom bin ich keine Prostituierte, die Sexdienstleistungen für Geld anbietet. Das ist das wesentliche Merkmal, dass mich von einer Domina unterscheidet. Sm lebe ich ausschließlich, weil ich Spaß daran habe. Daraus folgt, dass mich die sexuellen Wünsche der mir fremden malesubs erst einmal gar nicht interessieren. So wenig wie eine normale Frau sich für die sexuellen Bedürfnisse fremder Männer interessiert. (Bei einer Domina kann Mann sm Handlungen einkaufen, die diese Frau lustvoll vorspielen wird, weil das ihr Job ist. Meine Theorie ist, dass dieses Kaufen mit Männern etwas macht. Im SM sagt man auch studioversaut dazu.)
2. Männer jagen, Frauen nicht. Das Vorurteil wird sich wahrscheinlich noch in hundert Jahren halten. Ich gäbe viel darum, in Foren auswählen zu können, dass malesubs mich nicht anschreiben können. Warum? Mir ist es lästig, mich mit Männern zu plagen, die mich nicht interessieren. Ständig Körbe zu verteilen. Denn Männer sind da oft tunnelsichtig. Sie lesen Profile nicht aufmerksam und haben nur ihre eigenen Interessen im Kopf. Ignorieren, wenn Frau nicht sucht usw. Ich schreibe vielleicht nur ein hundertstel an für mich interessanten Männern an, dafür ist meine Trefferquote zuverlässiger.
Zu deiner Theorie. Ich sehe es auch so, dass Maledoms sich lang machen müssen, wenn sie eine sub finden wollen. Und deshalb müssen sie, wollen sie erfolgreich sein, sich ganz schön nach den Bedürfnissen der femsub strecken. Eine sexuell unbefriedigte sub ist da ganz schnell mal weg.
Es geht dir aber zuerst um die Suche. Warum sollte ich mich nach den Wünschen eines mir fremden malesubs richten, wenn seine Vorstellungen von BDSM nicht gut zu meinen Vorstellungen passen? Meine Erfahrung ist, wenn ich hier anfange mich wie ein Maledom zu verhalten, kann ich zwar lustig jeden Tag jemand anderen seine Wünsche erfüllen, aber will ich das?
Tatsächlich möchte ich jemanden finden, dem das gefällt, was mir auch gefällt. Ich möchte in meiner Freizeit und in diesem intimen Zusammenspiel auf meine Kosten kommen. Wenn der Mann klug ist, spielt er mir kein Interesse vor und erduldet mein Spiel, nur um überhaupt mal in die nähe einer privaten Femdom zu kommen. Sondern er schaut hin, hört zu und entscheidet sich dann, ob meine Vorstellungen seinen entsprechen.
Was bedeutet, dass ich bei meiner Suche den Rahmen vorgebe. Ich sage: Mann, das ist mein Spiel. Guck, ob das auch deins sein könnte. Wenn nicht, dann passt es eben nicht.
Leider geht es so einigen Männern da nicht unbedingt darum, dass es zwischen zwei Menschen passt, auch das ist meine Erfahrung, sondern Hauptsache nur irgendwie eine Femdom zu kriegen, die sie dann versuchen sich hinzubiegen. Und dagegen habe ich tatsächlich eine große Abneigung. Dann hast du einen manipulativen sub, der ständig im "ich will aber, dass meins gemacht wird" agiert. Anstatt ehrlich zu sagen: Du, dein Rahmen ist eigentlich nicht meins, ich möchte einfach nur Session nach meinem Bedarf geliefert bekommen und mehr nicht. Das mit uns wird nix.
Jetzt ist die Hürde genommen, Mann ist ehrlich und mag sich auf mein Spiel einlassen. Wunderbar. Wir probieren uns aus. Dann sehen wir, wie gut es läuft.
Es geht um den Auswahlprozess. Es geht nicht darum, dass ich rücksichtslos agiere. Es geht nicht darum, dass ich nicht auch Wünsche erfüllen mag, nämlich dann, wenn ich Lust darauf habe. Malesub kann jederzeit gehen. Jederzeit Stop sagen.
Und ja. Dominanz bedeutet für mich auch ein Machtgefälle zu leben und nicht nur so zu tun. Das stört tatsächlich viele malesubs, nämlich jene, denen es darum geht, eine Wunscherfüllerin zu finden, die bitte wie eine bezahlte Dienstleisterin nur machen soll, was ihm gerade gefällt. Das ist ihr Problem. Nicht meins.
Tatsächlich werden Femdoms oft genau deshalb angefeindet. Wie kannst du nur bestimmen wollen? Wieso nimmst du keine Rücksicht auf die Wünsche eines Bewerbers? Du musst ja eine ganz furchtbare Frau sein. So gar nicht weich, lieb und Männern gerne Wünsche bedienend. Oh we. Ne klare Meinung hat sie auch noch. Und spricht sie auch noch aus...
Ich bin egoistisch? Ja. Was soll daran falsch sein? Malesubs sind es doch auch.
Ich bin rücksichtslos, übergriffig oder gar Männer in einen Folterkeller zwingend? Nein.
Es ist ein gesunder Egoismus. Denn nur, weil ich eine Frau bin, gehen die Wünsche von interessierten Männern nicht automatisch vor.
Ich kann mit Rubberdolls nichts anfangen. Ist es dann falsch, sortiere ich nach diesem Fetisch für mich aus? Es gibt Männer, die legen mir ihr Drehbuch vor und wollen mir ihre Regeln diktieren. Ist es dann falsch, sortiere ich sie aus, weil ich keine Dienstleisterin bin?
Und du hast es selbst geschrieben. Wenn femsub mit deinem Spiel nicht zufrieden ist, ist sie weg. Du machst dich dann lang um sie zu halten. Und solange dir das gefällt, ist es auch vollkommen in Ordnung. Wenn du es tun musst, weil keine Frau dein Spiel mitmachen würde, würdest du das denn wollen?
Doch auch nicht.
Also. Warum sollte ich das tun?
Deine Idee, Maledom/femsub wäre die bessere Beziehung, weil Maledom viel mehr Wunscherfüller sein muss, trage ich nicht mit.
Für mich ist eine SM Beziehung dann gut, wenn sich beide freiwillig auf die tatsächlich gemeinsamen Vorlieben gefunden haben und mit Hingabe und Freude miteinander spielen. Wenn man sich aneinander weiter entwickelt und entdecken kann, ohne dass sich eine Seite lang machen muss, weil das Angebot auf dem Markt die Suche so schwer macht.
Ich will keinen Spielpartner, der mich erträgt, nur damit er etwas SM von einer nicht kommerziell agierenden Frau bekommt. Ich möchte und habe tatsächlich so einen Mann gefunden, der mein Spiel und mich obendrauf auch mag und liebt.
Geht es dir da wirklich so viel anders?
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