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SM Kontakt vor dem Internet?

SM Kontakt vor dem Internet?
Ich muss sagen, aus meiner Sicht hatte ich Riesenglück! Ich bin 2002 also mit 21 Jahren zu Hause ausgezogen und hatte dann in meiner Studentenwohnung einen PC mit eigenem Internet. Es gab damals Seiten wie Zarthart.de und Sadomasochat (gibt es glaube ich immer noch), außerdem Spinchat mit Bizarre-Räumen.
Das war so vor 15 Jahren. Aber jetzt mal die Frage an alle, die vielleicht noch ein paar Jahre älter, vielleicht so ab Jahrgang 1965, 1970 sind... Wie habt ihr damals Informationen erhalten? Gerade in der Zeit, in der sich bei den meisten etwas abspielt, dass man als "abgründig oder boshaft" (oder wenn man es deutlicher ausdrücken würde "kinky") bezeichnen könnte, also mit Anfang 20, wie lief das damals?

Ich selbst habe 2001 oder 2002 Mädels bei Spinchat kennengelernt, die gerne verhauen werden wollte. Wäre ich 10 Jahre älter gewesen, hätte ich vielleicht erst mit 30 die ersten Erfahrungen gemacht, also in einem Alter in dem man heute erwartet, dass ein Mann weiß was er tut...


Also die Frage: Wer war mit Anfang 20, in der prägenden Phase was SM angeht (ich weiß, manche hatten bestimmt schon vorher entsprechende Ideen, aber ich denke das kann man vernachlässigen) ohne Internetzugang und wie lief das damals ab?


Ich bin sehr gespannt auf Eure Antworten.
********chaf Mann
7.931 Beiträge
JOY-Angels 
Schönes Thema *top*

Also, erst einmal: Mit 20 war meine Prägung schon längst durch. *aetsch* Tatsächlich glaube ich bei mir, dass diese Veranlagung angeboren ist, weil ich mit 4 (!) schon mit großem Vergnügen Fesselspiele betrieb (aktiv wie passiv) und mit 11 erstmals bemerkte, dass das eine sexuelle Komponente beinhaltet. Soviel dazu. *cool*

Ohne Internet war es aber tatsächlich praktisch unmöglich zu kapieren, dass das "sort of normal" sein könnte. Das allererste Mal erahnte ich überhaupt, dass so etwas auch mehr Leute toll finden könnten, aus einem Roman von Stephen King (!), in dem nur mal im Halbsatz erwähnt wurde, dass in einem Laden Pärchen sich Handschellen kauften für SM. Das war für mich echt neu, ließ mich weiter recherchieren in Lexika, was dieses "SM" denn nun genau sei. Und so kam ich dann Stück für Stück drauf, was das überhaupt ist. Allerdings erst viiiel später, dass es da auch noch Bondage gibt, was bei mir zentraler Bestandteil "meines" BDSM ist, und das wiederum anhand eines Ladens eine Straße weiter der Reeperbahn, mit Erwerb eines Magazins, in dem gefesselte Frauen abgebildet waren. Wie, da gibt es einen Markt für? Ich bin nicht alleine? Krass. *lol* Da war ich immer noch niedliche 19, die Tür dafür war dann aber offen, am Kiez fand sich dann ja doch auch "seriöse" Informationslektüre, vor allem die Schlagzeilen von Matthias Grimme, und so nahm halt alles seinen Lauf. *g*

Ich muss aber auch dazu sagen, dass das Internet durchaus Fluch sein kann. Egal, was in Sachen BDSM dort zugänglich ist, vieles ist doch sehr pornografisch und damit fürs reale Leben schlicht unbrauchbar. BDSM ist nun einmal nicht "Ruf! Mich! An!" in der Realität, sondern meist -zum Glück!- sehr viel romantischer, sinnlicher, liebevoller.

Das Einzige, das ich davon mitgenommen habe letztlich, speziell auch das Internet betreffend, ist, dass es da draußen noch mehr Leute gibt, die so ähnlich ticken wie ich.
Tja, und dann gab es ja das Internet. Portale wie dieses hier. Um dann im realen Leben reale Menschen zu treffen.
Und festzustellen: BDSM ist großartig, aber nicht alles im Leben.
Lieben und geliebt werden. Das ist so viel mehr. Das alleine ist schon so viel mehr.

*g*
*****n_N Mann
9.748 Beiträge
Da -> BDSM: BDSM damals im Vergleich zu heute findest du ein paar interessante Berichte *zwinker*
Das schaue ich mir mal an. Habe ich durch Suche nicht gefunden, aber ist ja schon eine Weile her, bzw. wurde auch etwas anders benannt als ich gesucht hätte.
Aber das sind ja relativ viele Antworten, die man mal in Ruhe sichten muss.
Ich mach jetzt nicht das Fass auf, dass wir Kinder der 70-er die wirklichen Helden waren.
Denn außer Fahrradfahren ohne Helm und den ganzen Tag draußen spielen ohne dass Mutti wusste, wo wir waren, war das Internet noch ganz weit weg.

Spaß beiseite:
Ich wusste damals, dass es etwas gibt, das mich fasziniert. Freundinnen fesseln war geil und davon wollte ich mehr. Manche von denen wollten auch, andere nicht.
Mir war klar, dass es irgendwie zu mir gehört, habe mich aber nie darum bemüht zu erkunden, ob es eine "Szene" gibt. Einschlägige Magazine habe ich nicht gesucht. Es war einfach da für mich und natürlich gab es Überlegungen, ob das nicht irgendwie "pervers" ist. Aber was sollte man tun... es war halt so. Glücklicherweise war ich mit ausreichend Selbstbewusstsein ausgestattet und konnte auch damailigen Freundinnen recht schnell von der Neigung erzählen.

Dass es mein Ding ist hat sich manifestiert und tatsächlich erst mit Auftauchen des Internets reifte die Erkenntnis, dass es wirkliche Communities gibt, die das leben.

Wirklich und ganz bewusst ausleben tu ich es erst seit meiner Trennung vor einigen Jahren. Die Ehe wurde geschlossen noch bevor es das Internet gab. Hätte ich mich vorher darüber informieren können, wäre es evtl nicht zur Ehe gekommen. Denn mein BDSM ist fester und nicht diskutierbarer Bestandteil meines Lebens.
********rtig Paar
28.073 Beiträge
Ich bin im Tal der Ahnungslosen
https://de.wikipedia.org/wiki/Tal_der_Ahnungslosen
aufgewachsen.

Ohne Telefon (außer den gelben Zellen), westliches Radio oder TV und natürlich auch ohne Netz.

Ich fand und finde es gar nicht so schlecht seinen Weg mit der Partnerin unbeeinflusst von außen - Begrifflichkeiten und Definitionen, selbst zu finden und zu gehen.

*opa*
Zunächst einmal danke für das Thema.
Wie war es vor dem Internet… es war ganz anders als heute!
Ich möchte zunächst etwas weiter ausholen warum ich die Dinge anders beurteile als die allermeisten hier.
Ich bin in Hamburg auf dem Kietz großgeworden, mitten zwischen Huren, Dominas und Zuhältern. Im zarten Alter von 15 wusste ich mehr als sich die meisten hier Vorstellen können oder wollen. Daraus bestand mein Leben, das war Alltag. Damals habe ich mir mein Taschengeld bereits im Pornoshop verdient. Ich kenne also auch die wirklich schwarze Seite des BDSM(dazu gehört auch der Sex mit Kindern und /oder Tieren bis hin zu Mord), etwas was hier gerne ausgeblendet wird weil es angeblich nicht dazu gehört. Tut es aber! Und nein ich lebe so etwas nicht… dafür dienten früher TABULISTEN! Denn sie waren TABU und daran wurde nicht gerüttelt! Weswegen ich heute den Umgang mit diesem Begriff als ausgesprochen leichtfertig erachte. Mein Verständnis von den Dingen geht also weit über das was hier so gerne Diskutiert wird hinaus. Doch zurück zum eigentlichem Thema.
Wer damals, also vor Internetzeiten, dieses Verlangen in sich spürte und dieser Kreis war ausgesprochen klein, wusste was er wollte und auch warum! Die Begriffe waren eindeutig und nicht etwa wie heute durch jeden selbst definiert. Dieser kleine und ich möchte sagen Auserwählte Kreis war sich immer bewusst, das wir uns außerhalb der gesellschaftlichen Norm bewegten. Damals war jedem klar was Sadismus/Masoismus genauso wie Dominanz und Submission wirklich ist. Die Rollen waren klar definiert und bezogen sich idR darauf sexuelle Handlungen im jeweiligen Kontex vorzunehmen. Partnerschaft in denen dies gelebt wurde waren ausgesprochen selten und kostbar denn man war sich darüber im Klaren, das sich kognitive Dissonanzen in einer Beziehung ergeben. Gesellschaftliche Normen wie der liebende Ehemann und Vater vs. Sadismus/Masoismus traten bei den meisten auf und konnte nur von den wenigsten in Einklag gebracht werden.
Man suchte damals über Kleinanzeigen oder auch schon über spezielle Anzeigenblätter die es gab, aber nicht an einem „normalem“ Kiosk.
Da der Kreis so extrem klein war(und ich bin der Überzeugung auch heute noch ist)bin ich natürlich auch ich bei der Suche nach einer entsprechenden Partnerin bei, wie soll ich es ausdrücken, „normalen“ Frauen gelandet. Kenne von daher also auch diese Problematik eine Frau an dieses Thema heran zu führen…. Häufig ein sinnloses Unterfangen.
BDSM unterliegt aber eben auch im Laufe eines Lebens Veränderungen und hängt selbstverständlich mit dem Lebensalter zusammen.
Auch bei mir war mit 20 die Prägung schon abgeschlossen, auf die Details meines Werdegabnges verzichte ich an dieser Stelle, nur so viel sei gesagt, ich verspürte nicht bereits im Kindergarten den Wunsch meinen Teddy in Seil zu packen oder sonstwie zu misshandeln *floet*

Nun, wie war das mit der Informationsbeschaffung... schwierig, sehr, sehr schwierig bis quasi unmöglich. Man hatte da gewissen Gedanken, Fantasieen und Gelüste und alles was man darüber erfahren konnte war: "Junge, DU hast nen Vogel. geh zum Psych und lass das wegmachen"
Es dauerte einige Jahre bis ich per Zufall über eine Ausgabe des "Club Caprice" stolperte, meines Wissens nach die zu der Zeit einzige Medienplattform für SM Interessierte. Ja, damals hiess das schlicht SM, nicht mehr und nicht weniger. Beziehen konnte man das Blättchen nur per Post und es wure angeraten zu diesem zweck ein Postfach einzurichten.

Die "reale" Sm Scene dieser Zeit war mehr als geschlossen. Als Aussenstehender ohne direkten Kontakt war es kaum möglich dort Zugang zu finden, der Vorteil daraus war, die Idioten und Spinner wurden sauber aussortiert BEVOR sie etwas anstellen konnten, der Nachteil eben, das sehr viele mit Neigung sehr alleine dastanden und sich immer wieder fragten ob sie denn nun wirklich einen an der Waffel haben.
****a56 Frau
2.679 Beiträge
Es gibt von dem Autor Christoph Brandhurst u.a. 3 Taschenbücher
Extrem! + Extrem! 2 + Extrem! 3
darin beschreibt er viele Lebensläufe von Paaren immer einmal aus Ihrer und einmal aus Seiner Sicht die z. T. erst nach Umwegen oder langer Suche und Outing zueinander fanden...endlich angekommen sind.

Interessante Lebensläufe und soweit ich mich erinnern kann alle vor dem www.

medea
*******dor Mann
6.025 Beiträge
Wieso ...
... Soll die prägende Phase (und was ist das eigentlich) vor dem 20ten liege? Ich kenne jede Menge Späteinsteiger.
El_Jugador,
ich nehme an das der TE sich da auf die "allgemeine Entwicklung" bezieht, Sozialisierung und so weiter und weniger auf den konkreten BDSM Kontext
********noxx Frau
3.785 Beiträge
Ich bin seit mehr als 25 Jahren SMig unterwegs.. und es war nie wirklich ein Problem, ein für mich geeignetes Spieltier zu finden. Das ergab sich einfach so. Vielleicht hat man einfach ein bissel mehr auf den anderen geschaut und so schneller rausgefunden, wie der wohl tickt, als man das heute zu tun pflegt.

Mit dem Netz würde das ganze einfach weitläufiger udn die Kontakte gingen in grössere Entfernung. Ziemlich viel auch in die USA, das war in pkto BDSM wirklich nett, was die diversen IRC Chats und newsgroups anging.

Als später diverse Seiten (zarthart, der Stotterchat, etc) dazu kamen, wurde der Kreis der Bekanntschaften wieder einen Ticken grösser.

Aber... ganz ehrlich, die meisten meiner Begleiter/Iinnendurch die Jahre, waren und sind reale Kontakte gewesen, die man über andere eben kennengelernt hat.
sei es auf Feten oder einfach so..

Ach ja... die prägende Phase... der Kink war einfach da... bei "BitteBitte" von den Ärzten hat es dann "Klick" gemacht , ich hab es kapiert (da war ich 17) und irgendwann bat mich mein damaliger Freund, ihn zu schlagen... Das habe ich dann getan.

War alles irgendwie vollkommen undramatisch... ohne Netz und Handy...

River Song
*********ight Frau
10 Beiträge
Mit 20
war das Thema Neigung-Prägung auch schon durch. 20 war ich 1999; und das war für viele dann der Beginn des bezahlbaren und zugänglichen Internets - so circa. Auf ein Jahr raus oder runter kommt es da wohl nicht an. Meine Jugend habe ich handy- und internetfrei verbracht.

Trotzdem bin ich über BDSM gestolpert, wusste, dass es das gibt und habe einem meiner Freunde mit 17 den Hintern verhauen. Was ich damals nämlich noch nicht wusste ist, dass es für alles eine Definition geben muss, BDSMler nicht Ficken und man eine Lebenseinstellung daraus machen muss. Einfach nur Spaß haben ist ja auch verpönt. Diese Dinge hat mir dann das "Internetforum" als solches beigebracht. Es hat recht lange gedauert, bis ich auch gegenüber der BDSM-Kultur den zivilen Ungehorsam zu leben gelernt habe und einfach wieder fröhlich mit Haue ficke.

Lange Rede, kurzer Sinn: super, dass man an Infos kommt. Zum Kotzen, dass der geistige Spießbürger auch den BDSM gefühlt mit Regeln verseucht hat.
*smile*
Prägende Phase ist ein unglücklicher Begriff
Ich habe mir da glaube ich einen Begriff ausgesucht, der nicht eindeutig ist.

Was ich mit "prägende Phase" meinte war folgendes:

Irgendwann kommt der Punkt an dem eine Phase beginnt, wo man sich mit SM auseinandersetzt, egal ob man es benennen kann oder nicht. Das ist für mich die prägende Phase. Und natürlich kann das mit 16, 20 wie bei mir oder früher oder später geschehen.

Und meine Frage (die schon spannende Antworten hervorgebracht hat) ging eigentlich nur in die Richtung, dass mich interessiert wie vorherige Jahrgänge die genau an diesen Punkt kamen, ohne Internet an Infos gekommen sind und wie man zueinander gefunden hat.
**********urple Paar
7.732 Beiträge
Als ich die ersten Gehversuche ...
...in der BDSM-Welt gemacht habe, hatte das ganze noch nicht mal einen Namen. Ich dachte ich sei der einzige "Kranke" auf dieser Welt. Erst Ende der Siebzigerjahre hatte ich Zugang zum Internet (... noch lange nicht das WWW wie wir es heute kennen wohlgemerkt, sondern ich konnte einen Uni-Zugang nutzen). Da bin ich auf Newsgroups mit eindeutigen Namen und sehr interessantem Inhalt gestossen (... ALT.BONDAGE, ALT.BDSM ... usw.). Alles englischsprachig und die paar Handvoll Nutzer auf der ganzen Welt verteilt.
Anfang der Neunziger hat sich daraus eine lokale Gruppe gebildet und wir gründeten unseren ersten BDSM-Stammtisch als "Selbsthilfegruppe" getarnt und als Solche mit öffentlichen Mitteln unterstützt. Die Interessenten haben wir mit Inseraten in diversen Zeitungen gesucht und wir hatten eine Postfachadresse im lokalen Postamt. Erst mit dem WWW kamen die Möglichkeiten, direkt eine eigene Webseite zu kreieren und der Austausch über e-mails. Chaträume und Online-Communitys rundeten das Angebot nach und nach ab und ermöglichten den Austausch und die Informationsvielfalt so wie wir es heute kennen.
Nicht zuletzt muss man auch bedenken, dass praktizierter Sadomasochismus bis vor ca. 20 Jahren noch als "Psychische Erkrankung" galt und entsprechend indiziert war. Auch die Staatsanwaltschaft war da oft schnell aktiv, das das Ganze in der Regel direkt einen Straftatbestand darstellte.

LG Black owns Purple (m)
********rtig Paar
28.073 Beiträge
**********urple:
mit öffentlichen Mitteln unterstützt.
wozu brauchte man die?
wir haben uns reihum in den wohnungen getroffen oder haben auch mal zusammen auf den elbwiesen abgehangen ... so etwas halt
an späteren die yahoo-groups kann ich mich auch noch lebhaft erinnern
da ging der punk ab *umpf* und schnell waren die AOL-Freiminuten(CD's) hinüber
**********urple Paar
7.732 Beiträge
Da fehlen dir vermutlich ...
... noch zehn Jahre @ SchlagFertig *g*

Ich meinte eigentlich die Newsgroups im so genannten Usenet, einem Vorläufer des Internets wie wir es heute kennen. Kommerziell nutzbar wurde das Internet erst ab ca. 1989 mit der Einführung des WWW. AOL und Yahoo kamen daher erst viel später.

Die "Selbsthilfegruppe" hatte den Vorteil, dass wir öffentlich gesponsert kostenlos inserieren und für unseren regelmässigen Gesprächskreis relativ freizügigig und anonym Räumlichkeiten nutzen konnten - all das noch gänzlich ohne e-mail und Internet!

LG BoP (m)
Interessantes Thema
Ich bin ein Spätstarter in die SM Welt. In der Pubertät hat mich die Phantasie mich gefesselt einer Frau auszuliefern schon erregt aber es gab keinen Name dafür. Hinter dem eisernen Vorhang gab es auch keine Zeitschriften oder dergleichen. Nichtmal unterm Ladentisch.
Aufgewachsen in einer sehr religiös geprägten umgebung war Sex und vor allem die Lust daran eh ein Tabuthema. Meine späte Erkenntnis habe ich zum großen Teil dem Film Body of Evidence zu verdanken.

Kann mich noch genau daran erinnern das ich damals dachte. Wow das ist voll geil und meine heutige Exfrau im gleichen Moment sagte. "Das ist ja total pervers."

Zarthart war im Internet meine erste SM Begegnung. Dank dieser Webseite wusste ich es ist selten aber doch etwas völlig normales .......

Für mich ist die BDSM Welt immer eine Facette der Sexualität geblieben. BDSM mit Spass und Sex dabei habe ich hier im Joy gefunden. In der Szene direkt war es immer zu sehr Ersatzreligion.
Spannende Antworten bisher.
Spannend zu lesen. Danke schon mal an alle, die sich bis hierher eingelassen haben.
Roman und Verfilmungen der "Die Geschichte der O" sind lange, lange vor dem Internet entstanden, die de Sade-Romane sind noch weitaus älter. Wer sich für Kunst, Geschichte und Fantasie interessierte, stiess schnell auf Beardsley, Mirbeau, Willie, Sacher-Masoch, Norman und so weiter. Nicht nur an Bahnhofsbuchhandlungen.
In den 70er/80ern gab es etliche Romane und Filme, "Flambierte Frau", "9 1/2 Wochen", die Sadomasochismus thematisierten. Das Musikstück "Relax" von FGTH zeigt im Video und behandelt im Text recht explizit (homosexuelle) sadomasochistische Szenen und es kannte damals jeder. Die Verfilmung von 9 1/2 Wochen zog einen Hype mit "Wilde-Orchidee" Folge x nach sich, der mindestens in den miserablen Kritiken mit dem um die Schatten des Grauens gleichzieht, welcher ebenso viel oder wenig SM enthält.
Kontaktangebote zu Anbietern und Treffen/Clubs gab es im damals gebräuchlichem Massenmedium: In gedruckten Zeitschriften und Zeitungen in Kleinanzeigen, die mit "Extravaganz", "Aussergewöhnlichem" und "jenseits des Alltags" warben. Oder direkt in Kontaktmagazinen aus dem Sexshop.
Einzig: "Hier geht's zum geilen BDSM" stand nirgends drauf und man musste sich bemühen, wurde nicht mit AOL-CDs zugeworfen.
**********urple Paar
7.732 Beiträge
Das stimmt @ Gemeiner_Kerl ...
... Aber all diese Magazine, Bücher und Filme waren nicht wirklich geeignet um reale Kontakte zu knüpfen oder die bohrenden Fragen eines pubertierenden angehenden jungen Mannes zu beantworten die sich aufgetan haben mit den höchst ambivalenten Gefühlen die er beim lesen von AI - Folterberichten aus dem Vietnamkrieg in sich entdeckte ...

Sie haben eher dazu beigetragen, das Ganze etwas vom realen Leben weg zu abstrahieren und die Fantasie noch mehr anzuregen *g*

Erst der reale Kontakt mit gleichgesinnten realen Menschen hat mich tatsächlich weitergebracht.


LG BoP (m)
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