Ich muss mich auch nochmal einklinken.
Nachdem es zwischendurch ein klein bißchen sachlicher wurde, isses wieder aufgeplatzt. Es würde mich (und ich muss hier einfach die Frauen ansprechen, auch wenn ich diese Mann/Frau-Dichotomie etwas nervig finde) echt freuen, wenn man das liest, was da steht. Nicht, was man interpretiert, nicht, was man mit anderen Deppen schon diskutieren musste, sondern das - was - dasteht. NICHTS anderes. Die Schlussfolgerungen sind manchmal so haarsträubend ("Burka"), dass ich mich ernsthaft frage, wie man in der Lage sein kann, die Regeln der Logik dermaßen außer Acht zu lassen. Alles, was ich hier schreibe, ist EXTRA so formuliert. Wenn also im Text ein KANN vorkommt, dann meine ich damit KANN. Nicht MUSS, nicht SOLL, nicht NIE. Deshalb verwende ich das Wort "kann". Eine weitere Erklärung später von irgendjemandem, dass dieses aber nicht immer so oder so sein müsse, ist unnötig, da ich das nicht geschrieben habe. Und auch nicht so gemeint. Wenn jemand meint "jo, das kommt aber so rüber" - dann kann er gerne nachfragen, ob ich es ev. so oder so gemeint hab. Nicht lesen, meinen "jo, steht nicht da, aber sieht so aus" und dann aufgrund dessen anscheissen. Ansonsten an der Lesekompetenz arbeiten.
Alles was ich schreibe, ist geschlechtsneutral. Wir können uns sicherlich darauf einigen, dass es Tendenzen bei beiden Geschlechtern gibt; seien sie nun biologisch oder sozialisiert - es gibt Tendenzen. Aber folgende Thesen habe ich:
1.: Wer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eine Freundschaft vorspielt, um Sex zu bekommen, ist ein Depp. Zurecht fühlt man sich dann betrogen und das Vertrauen missbraucht.
2.: Gefühle sind keine Handlungen. Für Gefühle kann man keine Verantwortung übernehmen, für Handlungen schon.
3.: Nichts ist in Stein gemeißelt (außer dieser Satz :D). Gefühle, Einschätzungen etc. können sich ändern. Das kann über sehr lange Zeiträume geschehen oder über sehr kurze. Manchmal sogar nur punktuell (Alkohol/gute Laune/Stimmung/...). Das mag wahrscheinilcher oder unwahrscheinlicher sein - sie KÖNNEN sich ändern.
4.: Manchmal übersieht man eigene Gefühle/Reaktionen oder die von anderen. Das kann aus unterschiedlichen Gründen der Fall sein. Manchmal nimmt man es einfach nicht wahr. Manchmal möchte man es gar nicht so wahrnehmen. Manchmal nimmt man etwas wahr, aber traut dem nicht, weil man es für extrem unwahrscheinlich/absurd ansieht. Und manchmal sieht man etwas nicht, weil man etwas noch nie gesehen hat (einem die Erfahrung fehlt).
5.: Man trägt in unterschiedlichem Maße Verantwortung für das eigene Handeln.
6.: Die Intention einer Handlung ist wichtig für ihre Beurteilung. Sprich: Die gleiche Handlung kann, je nach Intention, eine völlig andere Beurteilung nach sich ziehen.
7.: Man sollte sich (seine Handlungen und Gefühle) immer wieder reflektieren; auf den Prüfstand stellen. Und wenns 2 Sekunden sind. Darf aber gerne irgendwann auch mal länger sein.
Was hat das alles mit dem TE zu tun? Vieles. Wir wissen, dass er früh sex. Interesse hatte, aber nicht, ob er eine Freundschaft vorgespielt hat. Manchmal kann man auch mit jemandem befreundet sein UND ihn attraktiv finden (ja, seltsam, nicht?). Optisch, geistig, whatever. Wir wissen, dass er "eigentlich" nicht ihr Typ ist. Ist das grundlos gefallen (man hat mal über Merkmale gesprochen, die man am anderen Geschlecht scharf findet und dabei hat sie ihm zu verstehen gegeben, dass er sehr wenige oder keine dieser Merkmale hat? (Wenn ich das so aufschreibe eher unwahrscheinlich, auch wenn ich das bei meiner besten Freundin auch mal so unsensibel gesagt hatte. Aber da wars ein "eigentlich bist du gar nichtmal soooo mein Typ, aber ich find dich trotzdem ziemlich attraktiv") Oder hatte es einen expliziten Grund dafür gegeben? Wollte sie Bestätigung (ok, beim Zeigen eines Fotos sowieso sehr wahrscheinlich, man will ja nicht hören, dass es kacke aussieht)? Persönliche? Fachliche? Ob die Posen ok sind für Wirkung x? Obs Ästhetisch in Ordnung ist? Wollte sie einfach ihr Ego aufpolieren, weiss insgeheim, dass er auf sie steht? Hat sie völlig wertneutral gefragt?
Ach Mist, ich bekomme den Übergang nicht mehr hin, habe hier ne Pause gemacht und - bla. Was ich eigentlich sagen wollte: Zumindest kann man sich Gedanken machen, ob man beim andren irgendwas damit auslöst. Und ob man damit klarkommt. Die TE-Dame hat mM nach zumindest die Verpflichtung, drüber nachzudenken. Wobei wir ja auch nicht wissen, ob sie es nicht gemacht hat und zum Schluß gekommen ist, dass da nichts ist. Auch hier muss ich Wiesengrund voll zustimmen: Ich habe bisher erst eine nachvollziehbare Begründung gehört (fehlende sexuelle Eigenwahrnehmung wird nach außen projiziert: Wenn ich mich grundsätzlich eher unsexy finde, werden das wohl auch andere tun). Beim Rest klangs einfach nur nach unbegründeter Abwehr.
Bei meiner besten Freundin wissen wa beide, dass wir uns nicht grundsätzlich asexuell finden, auch wenn das recht selten mal in Form von Frotzeleien oder Tanzen oder Anspielungen den Weg nach außen findet. Meistens ist das einfach ne Freundschaft. Ka, ich find das überhaupt nicht abwegig oder schlimm oder unangenehm. Es ist einfach ein zusätzlicher Teil, der meistens ausgeklammert wird. Sie hat zwar schon 2-3x gesagt, dass sie mich eher als Bruder wahrnimmt (ich sie wiederrum überhaupt nicht als Schwester, aber jetzt auch nicht permanent als potenzielles Sexualobjekt.) - aber halt eben nicht immer.
Grüße
Soja
Und sry für die fehlenden Zusammenhänge am Ende, da is mein Hirn einfach weggefahren.