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Sex aus Liebe, aber ohne Begehren?

******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
Sex aus Liebe, aber ohne Begehren?
Hallo!

Lese hier viel rum und frage mich, ob es hier auch User gibt, die Sex nur aus Liebe zu ihrem Partner haben. Also sie selber haben sie keine Lust/keine Begierde, aber weil man den Partner eben liebt ...

Wie bewertet ihr das für euch? Wie geht es Euch damit?

Oder seid ihr vielleicht derjenige, der das vom anderen bekommt?

Wie geht es euch damit?

Also ich praktiziere das regelmäßig und mir geht es damit gut,
auch wenn ich mich frage wie lang ich das durchziehe.

.... Bin ich da allein?
********lack Frau
19.314 Beiträge
@******376

Vielleicht geht es ja nur mir so, aber ich verstehe das "Problem" nicht.

Allerdings tauchen Fragen auf in Bezug auf ..

Also ich praktiziere das regelmäßig und mir geht es damit gut,
auch wenn ich mich frage wie lang ich das durchziehe.

Was meinst Du denn mit "durchziehe"?
Würdest Du lieber lieben und begehren?
Oder begehren ohne zu lieben?
Wäre sicher auch interessant wie derjenige das sieht und erlebt mit dem Du "das" praktizierst.

WiB
Wenn es Dir angeblich doch gut damit geht, warum dann die Frage, wie lange Du das noch "durchziehen" willst....?
Ich würde sagen, Du lügst Dir an dem Punkt selbst in die Tasche.
Weißt Du denn, was Dir fehlt, woran es liegt?
Hast Du mit Deinem Partner schon darüber geredet?
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Vielleicht...
@******376
Lese hier viel rum und frage mich, ob es hier auch User gibt, die Sex nur aus Liebe zu ihrem Partner haben. Also sie selber haben sie keine Lust/keine Begierde, aber weil man den Partner eben liebt ...

Wie bewertet ihr das für euch? Wie geht es Euch damit?

Oder seid ihr vielleicht derjenige, der das vom anderen bekommt?

Wie geht es euch damit?

..verstehe ich, was du uns sagen möchtest…und was deine Fragen für mich implizieren…

Du bist verheiratet, lebst konservativ und hast aber für dich (durch ein Ereignis) festgestellt...das du zwei Männer auf ganz verschiedene Weise lieben kannst und möchtest dies auch in einer polyamoren Beziehung leben..

Du liebst deinen Mann…weil du ihn geheiratet und dich für ihn entschieden hast...er der Vater deiner Kinder ist und immer für dich da ist und das Leben mit dir teilt…aber das Begehren fehlt dir…dies ist deine “Lebensliebe"…auf der anderen Seite hast du erfahren, was Liebe mit Anziehung und Begehren ist…sie beseelt dich tief drinnen…es ist das was du selbst innen fühlst…fern ab von Konventionen und Kopf und nun fragst du dich selbst wie du beide „Lieben“ leben kannst…liege ich da in etwa richtig?

****54 Mann
3.818 Beiträge
Ich hab da auch so ein "Muttertier" zuhause, die sich selbst im Dienst am Anderen definiert.

(Mal ganz brutal formuliert, so ausschließlich ist es zum Glück nicht. Es ist mehr als genug liebenswertes nicht nur aus der Erinnerung geblieben sondern neu dazu gekommen. Und wir arbeiten daran! Es gibt da immer auch die passende Rolle auf der anderen, auf meiner Seite. )

Aber ich kann Dir von der anderen Warte aus sagen: Es nervt gelegentlich auch die inzwischen erwachsenen Kinder und wenn es um Sex geht verdirbt es mir die Lust! Jedenfalls die Lust mit ihr *achtung*
Ein Aspekt, dessen Auswirkungen auf die Beziehung Du mit betrachten musst - als bekennend polyamor versuchst Du das offenbar. Aber ist das wirklich polyamor, einen lieben Menschen und Lebenspartner zu haben, dem Du von Deiner Seite aus platonisch begegnest und ihn gewähren lässt und heißen Sex auf einer tiefen emotionalen Basis mit jemand anderem zu erleben?

Ich nenne letzteres einfach eine wunderschöne Affaire. Würde sie nicht über die Defizite der Lebensgemeinschaft hinweg helfen sondern eine Erweiterung der Lebensgemeinschaft auf mehr Personen auch im Alltag ausmachen, dann wäre das für mich ein polyamores Leben.

(sorry, mal wieder zu viele Themen angerissen: Zum Einen das 'Hinhalten' *flop* und zum anderen das 'Es kann NICHT nur Einen geben *achtung* '
******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
@******aus
Perfekt zusammen gefasst
******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
@**n
Viel geschrieben, vieles stimmt ... Was ist Dein Rat/Hinweis
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Nicht alles ist möglich..
Ein Aspekt, dessen Auswirkungen auf die Beziehung Du mit betrachten musst - als bekennend polyamor versuchst Du das offenbar. Aber ist das wirklich polyamor, einen lieben Menschen und Lebenspartner zu haben, dem Du von Deiner Seite aus platonisch begegnest und ihn gewähren lässt und heißen Sex auf einer tiefen emotionalen Basis mit jemand anderem zu erleben?

Nicht jeder Mensch, sei er auch noch so ein liebenswerter und fürsorglicher Partner…kann die Ebene der seelischen Berührung erreichen…genau dies wäre für mich aber „tiefer emotionaler Sex“…nur kann man ihn eben nicht herbeireden, verlangen oder her zaubern…mit einem Menschen erreicht man diese tiefe Ebene ( das ist das Besondere daran) und mit dem eigen Partner halt nicht..er kann nicht (selbst wenn er es möchte) das auslösen...alles in mir zum klingen bringen…und vielleicht ist mein Partner, auch mit dieser wie du es beschreibst „ platonischen Hingabe“ zufrieden…ihm fehlt da garnicht´s.. *zwinker*
******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
Mein Mann sucht es ganz besonders begehrt zu werden. Das ist uns aber erst jetzt wirklich klar geworden, wo genau das Problem ist. Er hat in seiner Kindheit zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und sucht das nun ganz besonders. Sowohl in Lob und Aufmerksamkeit für quasi alles was er tut, aber er benötigt ständig irgend eine Form von körperlichem Kontakt, ich meine nicht Sex (haben wir in meinen Augen eher häufig), eher die Hand auf der Schulter oder ähnliches. Das habe ich eben all die Jahre auch immer gegeben, Weil ich immer weiß, dass er es braucht und ich davon ja keinen wirklichen Schaden habe.
Nun hat mich dieser andere Mann so berührt, dass ich ihn begehre. Solang wir uns auch privat gesehen haben (etwa ein halbes Jahr) habe ich interessanterweise auch meinen Mann mehr begehrt. Unsere Beziehung wurde richtig richtig gut. Wir waren mehr als überglücklich… Nun darf der andere Mann mit mir keinen privaten Kontakt mehr haben (betrogene Ehefrau, anderes Thema) beziehungsweise wir stellen beide immer häufiger fest, dass privater Kontakt uns aufwühlt und traurig macht. Dieser Zustand besteht nun auch schon drei Monate. Aktuell sehen wir uns urlaubsbedingt ein paar Wochen nicht.
Seit diese zweite Beziehung beendet ist haben wir ständige aufs und abs in unserer Ehe. Mein Mann erwartet, dass ich ihn so begehre wie den anderen Mann – ich kann das beim besten Will nicht. Habe keine Ahnung wie das gehen soll

Und nun sind wir an dem Punkt zu überlegen, ob unser Beziehungsmodell noch 40 Jahre tragen kann… Darum suche ich Meinungen und Erfahrungen.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Meinung...
******376:
Und nun sind wir an dem Punkt zu überlegen, ob unser Beziehungsmodell noch 40 Jahre tragen kann… Darum suche ich Meinungen und Erfahrungen.

Solange zwei Menschen sagen "ich will", kann jedes Beziehungsmodell noch 40 Jahre ertragen, aber wer will das schon? Nach deiner Beschreibung habe ich den Eindruck, dass es weder dir noch ihm gut tun wird.

Zwischen den Zeilen interpretiere ich in deinen Text folgendes....

Bisher warst du die Fürsorgliche. Einen Teil deiner Bestätigung (vielleicht auch aus Kindheitserlebnissen) hast du dir darüber geholt. Gerade stehst du an der Schwelle der "Reifenliebe". Raus aus den Kindheitsschemen, rein in die Verantwortung für die persönliche Zufriedenheit, Erfüllung, als Mensch und Frau.

Wenn ihr als Paar gemeinsam, durch Gespräche und Austausch, auf das Defizit deines Mannes gekommen seid, dann habt ihr doch ganz gute Chancen da weiter zu machen. Warum solltet ihr nicht gemeinsam eine Änderung hinbekommen und du deinen Partner dann wieder neu entdecken können? Löst er dieses Thema, dann wird er ein anderer sein.

In deinem Beitrag hast du ja auch festgestellt, dass eure gemeinsame Sexualität zu diesem Zeitpunkt besser wurde. Da kann also noch potential sein. Du fragst hier ob eure Beziehung noch 40 Jahre übersteht. Angenommen, ihr benötigt 4 Jahre für eine Veränderung, dann sind das nur 10% (und mögen es 20% sein weil es 8 Jahre dauert) eurer Beziehungszeit auf die 40 Jahre gesehen. Wenn du deinem Mann am Sterbebett die Hand hältst und sagen kannst 80% unserer Zeit war glücklich und zufrieden... Was würde dir das bedeuten?

Dein Mann ist aber nur 50% des Problems. Warum hast du dir genau diesen Mann mit seinem schwachen Selbstbewusstsein ausgesucht? Warum warst du bereit ihm deine Energie zu geben? Was hat dir das gegeben? Wo ist deine Unreife in dieser Konstellation? Natürlich kannst du gehen, aber deine 50% nimmst du in die nächste Beziehung mit. Auch dort wirst du sie lösen müssen. Du wirst sonst nie die wirklich reife Frau, die du gerne sein möchtest.

Mal so zum Nachdenken....

Delta
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Liebe
Für mich stellt sich die Frage, ob es wirklich Liebe ist, die Dich mit Deinem Mann verbindet.
Ich hatte eine ganz ähnliche Konstellation und hätte Stein und Bein geschworen, dass es Liebe ist, die mich hält. War es auch! Aber was für eine Liebe? Die Liebe einer Frau, die die hohe Bedürftigkeit ihres Mannes sieht, die sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder macht und dabei ihre eigenen Bedürfnisse verdrängt hat.
Ich habe mich getrennt. Den Kindern geht es gut und mein Ex-Mann konnte sich auch endlich weiter entwickeln! Und ich bin ein komplett neuer Mensch!!
*******789:
Für mich stellt sich die Frage, ob es wirklich Liebe ist, die Dich mit Deinem Mann verbindet.
Genau diese Frage habe ich mir auch gestellt.

Wo Liebe vorhanden ist, gibt es immer Wege. Stellt man aber die Möglichkeit pauschal in Abrede, stimmt mMn etwas ganz gewaltig nicht:
******376:
Seit diese zweite Beziehung beendet ist haben wir ständige aufs und abs in unserer Ehe. Mein Mann erwartet, dass ich ihn so begehre wie den anderen Mann – ich kann das beim besten Will nicht. Habe keine Ahnung wie das gehen soll
und das, obwohl es, dank Einfluss von aussen bereits funktioniert hat... phuh.

Dazu würde ich, einmal mehr, die Lektüre verschiedener Bücher empfehlen, angefangen bei "Die 5 Sprachen der Liebe" (das wunderbar erklären kann, wie beide Partner ticken und wie man das im Alltag nutzen kann, um mehr seelische Nähe zueinander zu finden) bis hin zu David Schnarch...
******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
@delta
Danke für deine Gedanken... Ich werde darüber nachdenken... Hat mir unter anderem gezeigt wie schlecht ich formuliere... Auch darüber werde ich nachdenken...
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Liebe, die Zweite
Die Frage nach der "wirklichen" Liebe hat schnell so was Wertendes, Moralisches. So ist das aber nicht gemeint. Liebe hat viele Aspekte. Nur manchmal ist einem gar nicht so klar, was einen mit dem Partner zusammenhält und da öffnen sich plötzlich Baustellen, die gar nichts mit ihm zu tun haben. Hast Du ja schon selbst geschildert, als Du von der großen Sehnsucht nach Bestätigung und Nähe sprachst, die Dein Mann aus seiner Kindheit mitbringt.
********lack Frau
19.314 Beiträge
@*******789

Richtig, es gibt eine Menge verschiedener Lieben z.B. die Liebe zu Kindern, die man ja auch liebt ohne sie zu begehren.
Und ich sehe da Ähnlichkeiten bei der TE. Wenn man eher mütterliche Liebe empfindet, dann wird das schwierig mit dem Begehren.
Allerdings hat DeltaSagittarii auch wichtige Punkte angesprochen, denn auch wenn die TE das vielleicht unbewußt eingegangen ist, sie sollte sich fragen warum. Es müßte ihr klar gewesen sein, das zum Lieben auch das körperliche Begehren kommt.
Wieso das dann besser ging, als sie ihre Affäre hatte, verstehe ich nicht.
Ob das was sie für diesen fremden Mann empfunden hat oder auch noch empfindet Liebe ist, kann man auch nicht klar deuten, dafür gibt es nicht genug Infos, aber da dieser ja wohl auch verheiratet ist, steht das auch nicht unter einem guten Stern.
Richtig ist auch, das nicht nur der Ehemann der TE Probleme mit bringt, sondern die TE ebenfalls.
Probleme werden aber nicht von alleine weg gehen, es sei denn man geht ehrlich damit um und versucht sie zu verarbeiten.

Ich gehe auch davon aus, das die TE ihren Mann irgendwie auch "nur" als Kind wahr nimmt und nicht als Mann. Dazu gehört es aber auch ihm die Möglichkeit zu geben Mann sein zu dürfen und nicht immer denjenigen dessen Selbstwertgefühl sie aufpolieren soll.
Aber Sex ist nicht gleich Sex. Und Sex ohne Begehren wird sich unterscheiden zu dem Sex, den man wohl hat, weil man irgendwann davon ausgegangen ist, das der dazu gehört.
Und zumindest das ist ihr seit der Affäre bewußt.

Aber die TE schrieb auch...

Er hat in seiner Kindheit zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und sucht das nun ganz besonders. Sowohl in Lob und Aufmerksamkeit für quasi alles was er tut, aber er benötigt ständig irgend eine Form von körperlichem Kontakt, ich meine nicht Sex (haben wir in meinen Augen eher häufig), eher die Hand auf der Schulter oder ähnliches. Das habe ich eben all die Jahre auch immer gegeben, Weil ich immer weiß, dass er es braucht und ich davon ja keinen wirklichen Schaden habe.

Da ist es unklar in meinen Augen, denn körperlichen Kontakt ohne Sex haben eben auch Menschen, die sich begehren und das hat nichts mit Defizite in der Jugend zu tun, sondern mit Zuwendung für einander und Nähe, die eben auch da ist, wenn man keinen Sex hat.
Martha schreibt , das "er" das braucht. Frage ist, sie nicht? Und wenn nicht, wieso nicht?

Auch nur mal was zum Nachdenken....

WiB
******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für eure zahlreichen Meinungen und langen Texte zu unserer Situation.

Ich habe über jede nachgedacht und es gibt Dinge die Stimmen, um Dinge die nicht stimmen, diese aber dann aufgrund meiner mangelhaften Darlegung der Sachverhalte.

Nicht als Verteidigung, Sondern als Erklärung: Mein Mann ist der perfekte Partner (für mich). Ich habe in meinem ganzen Leben keinen anderen Menschen kennen gelernt, der so gut zu mir passt. Ihm geht es andersrum übrigens genauso. Wir haben uns kennen gelernt und haben die ersten Tage aus Ungläubigkeit dieser Tatsache uns zusammen Gepuzzlet. Wir waren die ganze Zeit erstaunt, wie man einen anderen Menschen finden kann, der dem eigenen Idealbild dermaßen gut entspricht. Das beginnt beim aussehen ( perfekter Körper seinerseits), geht über die gleichen Interessen bis hin zu philosophischen Ansätzen. Die Anteile, die nicht harmonieren sind minimal, werden jedoch im Laufe der Zeit größer, wie wir bemerkt haben.

Mein Mann ist nicht nur für mich, sondern für sehr viele Frauen (und Männer) der Inbegriff des Traummanns. Das sage ich nicht um anzugeben, es ist uns einfach bewusst. Ich habe anfangs bei ihm auch nicht geflirtet, weil ich wusste, dass ich so einen Typen garantiert nie bekommen würde. Wenn heute neue Bekannte oder Kollegen von mir meinen Mann kennen lernen bekomme ich immer!! als Rückmeldung ob er nicht einen Bruder hätte, der ähnlich ist oder vergleichbare Kommentare.

Es ist in keiner Weise so, dass er ein schlechtes Selbstbewusstsein hätte oder kein "echter Mann" wäre. Er sucht lediglich meine Bestätigung und körperliche Nähe. Zu wissen, dass der Partner es genießt, wenn man ihm immer im vorbeigehen kurz streift oder weiß, dass er großen Wert darauf legt, dass man sich küsst, wenn einer das Haus verlässt finde ich keine wirklich große Sache. Das macht man eben in einer Beziehung so.
Vor einem Jahr hätte ich jedem einen Vogel gezeigt, wenn dieser mir sagen würde ich würde meinen Mann nicht oder zu wenig Lieben. Ich liebe ihn definitiv. Es ist genug Basis und Gefühl für ein langes gemeinsames Leben vorhanden.
Wir haben regelmäßig Sex. Oft aber auch nur für ihn. Hat mich aber auch nie sehr gestört.

Nun habe ich mich in einen anderen Mann verliebt. Zusätzlich! Diese Liebe ist vollkommen anders. Mit diesem Mann könnte ich niemals zusammen leben. Bei ihm und mir passen quasi überhaupt keine Eckpunkte –aus beider Sicht! Aber wir fühlen uns seit dem aller ersten Blick massivst zueinander hingezogen. Wenn ich nur an ihn denke habe ich Lust auf körperliche Nähe, auf Sex. Das kannte ich bislang gar nicht.

Nun habe ich etwas anderes kennengelernt und habe gelernt, dass es andere Formen der Begierde gibt... Und das gibt eben zu denken.
Bitte nicht falsch verstehen, aber insbesondere nach deinem ergänzenden Posting glaube ich ganz fest daran, dass du ganz viel Arbeit an und mit dir selbst vor dir hast. Vielleicht brauchst du auch Unterstützung von aussen, wer weiss.

Du hebst deinen Partner auf ein sehr hohes Podest, in fast jeder Hinsicht, aber sexuell scheint hier nicht viel Anziehung vorhanden zu sein. Diese lebst du nun mit einem anderen Mann aus.

Was hält dich davon ab, diese Lust auf deinen Parther zu lenken?
****54 Mann
3.818 Beiträge
*******rus:
Was hält dich davon ab, diese Lust auf deinen Parther zu lenken?
Der Umstand, dass Ersatzbefriedigung eben keine Befriedigung, Attraktion nicht so einfach lenkbar ist.
Wenn ihre Lust aus Liebe entstünde - wie offenbar bei Dir - könnte sie auch dafür bei alt-bewährtem bleiben. Wenn ihre Lust aber aus Spannung entspringt, braucht es mindestens eine spannende Situation. Und die müsste ggf. er erzeugen. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich das für ihn aufgesetzt anfühlt.
@********ne10 hat hier aber Beispiele aufgeführt, die man mal probieren könnte Wie kommt das "Kribbeln" beim Sex wieder?

Was sagt Dir eigentlich, dass das, was Du als Sex in der Beziehung empfindest, nicht genau die gleiche Qualität hat, die die TE mit Sex in ihrer Beziehung erlebt? Sie hat davon ja gar nicht wenig und auch nichts dagegen.
(Der war jetzt wieder *fiesgrins* aber nicht böse gemeint. Wahrnehmung von Intensität ist eben kaum kommunizierbar. Aber Ekstase ist nicht alltäglich, soviel wage ich zu behaupten.)
******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
Woran sollte ich denn deiner Meinung nach genau arbeiten? Sehe keinen Ansatz

Übrigens ist das kein Podest- der Mann ist toller als jeder andere Mann, den ich vorher oder nachher kennengelernt habe. Keiner meiner ziemlich tollen (oder auch schrecklichen) ex kommt an den auch nur grob heran.

Ich kenne von keinem anderen Mann diese Art von Begierde. Ich habe nicht mal im Ansatz vermutet, dass es so etwas geben könnte! Es ist wie eine Urgewalt- hey, der Kerl ist unmöglich in quasi allem (vermutlich der Grund warum genau er)- und doch nicht rational abzuschalten ... Ich habe keine Ahnung wie ich etwas so völlig bescheuertes übertragen können soll. Den Kerl liebe ich eben nicht wegen irgendwas, sondern ggf trotz oder eben animalisch....nicht steuerbar.
******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
@**n
Danke
****54:
Der Umstand, dass Ersatzbefriedigung eben keine Befriedigung, Attraktion nicht so einfach lenkbar ist.
Da ist sie wieder, die alte Frage: Was war zuerst, das Huhn oder das Ei?

Der Pflichtsex innerhalb der Hauptbeziehung ist offenbar unbefriedigend. Nichts Störendes, anscheinend, aber eben auch nichts Befriedigendes.

******376:
Woran sollte ich denn deiner Meinung nach genau arbeiten? Sehe keinen Ansatz
An der Beantwortung deiner eigenen Fragen, und dem offensichtlichen Dilemma, in dem du steckst. Du hast ausserhalb deiner Hauptbeziehung deine Lust auf einen Mann entdeckt und weisst jetzt nicht, was du tun sollst, sonst hättest du diesen Thread nicht eröffnet.

Wenn du deinen Partner nicht begehrst und er dich nicht, so wie du es vom anderen Mann kennen gelernt hast, dürfte es sehr schwierig werden. Ist auf beiden Seiten Liebe vorhanden, bin ich nach wie vor der Meinung, dass alles möglich ist. Es braucht aber den Willen, etwas zu erreichen. Selbst die fehlende seelische Intimität lässt sich herstellen, die wiederum die von mnn_54 erwähnte erotische Spannung erzeugen kann.

Du bezeichnest deinen Partner als "Traummann" für alle, aber so weit scheint es für dich dann doch nicht zu gehen. Die erotische Spannung, die Anziehung, die Lust, die Geilheit scheint zu fehlen. Woran das liegen mag, kannst nur du selbst herausfinden. Selbst wenn du am Ende zugeben musst, dass dein Partner nur oberflächlich betrachtet dein Traummann ist, weil es auf der sexuellen Ebene überhaupt nicht passt.
******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
Das ist doch gerade die Frage - wie wichtig ist Sex?

Für mich war das noch nie ein Thema. jetzt setzen wir uns damit auseinander und daher such ich Austausch...ich eruiere, ob das ein Problem werden könnte.


Mein Ehemann und ich sind seelisch absolut dicke; er begehrt mich sehr, hatte aber nie mehr erwartet als es "vor dem anderen " gab. Hatte auch in seinen früheren Beziehungen so etwas nie und war genau wie ich maximal überrascht wie so etwas sein kann... Es hat mich verändert. Ich suche immer noch meine Rolle
********lack Frau
19.314 Beiträge
@******376

Dann schreibe ich doch noch was dazu....

Du hast Deinen Mann nach anderen Kriterien ausgesucht, denn körperlicher Reiz war es ja nicht.
Ich weiß nicht, ob Du das damals nicht so einschätzen konntest weil Du es eben nicht besser wusstest oder ob
Du gedacht hast, das Deine Gefühle reichen.
Jetzt triffst Du auf jemanden, der genau in die Lücke stößt.
Es ist nur Sex, animalischer aufregender Sex, aber Du schreibst "trotzdem" von Liebe, wohl wissend, das ihr gar nicht zusammen paßt und Du deswegen Deinen Mann auch nie verlassen würdest.
Nun versteht ja jeder unter Liebe was anderes, aber ich würde es in beiden Richtungen nicht Liebe nennen.
Und auch der Begriff polyamor klärt es in meinen Augen nicht. Wohl gemerkt in meinen....

Dein Mann weiß wohl davon, aber ob er glücklich mit der Situation ist, wage ich zu bezweifeln.
Du schreibst, ihr habt oft Sex, aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl, das dieser für Dich erfüllend ist und ich glaube nicht , das ein Mann diesen Unterschied bei aller Liebe nicht merkt.
Er hätte ja auch gerne, das Du ihn so begehrst wie den Anderen.
Begehren geht eben nicht auf Knopfdruck.
Es hat Dir geschmeichelt, das er Dich wollte. Aber schon "damals" hast Du ihn wohl sexuell nicht begehrt.
Das Begehren ist ja nicht verloren gegangen oder abgeschwächt. Es war nie vorhanden.
Jetzt begehrst Du einen anderen Mann und lernst etwas Neues kennen, was Du nicht einordnen kannst.
Ich gehe auch davon aus, das dies nicht einfach zu lösen sein wird.
Weder für Deinen Mann, dem der Unterschied wohl auch aufgefallen ist und es ist da nicht tröstlich, das Du ihn eben nicht begehren kannst. Und auch nicht für Dich, wo Du selbst nicht weiß, wie lange Du das noch "praktizieren" können wirst. Aber es gibt ja Sexualtherapeuten.

Ich wünsche Euch viel Kraft für die kommende Zeit.

WiB
******376 Frau
1.394 Beiträge
Themenersteller 
Letztendlich war es wohl dumm sich darauf einzulassen mich zu verlieben .... Ohne wäre ich mein Leben lang damit glücklich gewesen was ich hatte ... Das gilt übrigens auch für meinen Mann, meinen Exgeliebten und dessen Frau ... Hätte ich mal auf meine Mutter gehört, die meint eine Frau spricht nicht allein mit einem Mann über private Dinge *schweig*
******376:
Letztendlich war es wohl dumm sich darauf einzulassen mich zu verlieben
Ich sehe das etwas optimistischer: Du hast durch diese Erfahrung eine Seite an dir kennen gelernt, die sehr kraftvoll ist. Und hast jetzt die Chance, gemeinsam mit deinem Mann zu wachsen. Die Dinge anzupacken, ein paar Schritte weiter zu gehen.

******376:
Hätte ich mal auf meine Mutter gehört, die meint eine Frau spricht nicht allein mit einem Mann über private Dinge
Sollte nicht der eigene Mann der beste aller Freunde sein, dem man alles anvertraut? Dem man auch zutraut, dass er aus Liebe bereit dazu ist, den Weg weiter gemeinsam zu beschreiten?

Meine Frau und ich haben auch diverse neue Dinge gemeinsam neu gelernt. Genau wie dein Mann ist sie für viele andere eine "Traumfrau", sie hat sich selbst aber nie so wahrgenommen. Und genauso wie jeder andere Mensch möchte auch sie begehrt und geliebt werden.

Möchtest du dich mit deinem Mann genauso fühlen, wie es sich mit dem anderen angefühlt hat, eingebettet in eure Partnerschaft? Meine Meinung ist, dass dies möglich ist, wenn ihr beide das wollt. Lernt gemeinsam, wie eure Sprachen der Liebe funktionieren (dazu gibt es ein Buch, meine Frau und ich haben beide den Test gemacht und wissen ganz genau, wie der andere tickt... und nutzen dieses Wissen jeden einzelnen Tag). Findet gemeinsam die Intimität, die alleine schon durch die tiefe Liebe füreinander ermöglicht werden kann (auch hierzu gäbe es Buchtipps).

Ich liebe und begehre meine heutige Frau wie keine andere zuvor, wir gehen mit all diesen Dingen sehr offen und ehrlich um, was unsere Beziehung sehr wach hält. Wir sind nach wie vor verliebt wie Teenager, und sagen, zeigen und jeden Tag von ganzem Herzen, dass wir uns lieben, wie dankbar wir dafür sind, dass wir uns gefunden haben.

Dazu ein Zitat von David Schnarch, einem amerikanischen Paartherapeuten und Buchautor:
"Wer bereit ist, zu wachsen, wird Sex haben, wie er ihn vorher nicht kannte."
Eines der Bücher von ihm, "Intimität und Verlangen", könnte ein paar hilfreiche Anregungen geben, was du tun könntest. Bei dir selbst beginnen. Deinen Mann liebevoll mitnehmen, vielleicht liest er auch etwas.

Alles Gute auf jeden Fall...
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