Wenn Liebe fremdgeht - Vom richtigen Umgang mit Affären
so heißt ein Buch von Ulrich Clement, ...einer der prominentesten Familien-, Paar- und Sexualtherapeuten. Er eröffnet immer wieder neue Perspektiven.
- so die Frankfurter Rundschau.Inspiriert zum Kauf wurde ich angesichts einer Leserrezension, in der es heißt:
Die Position und damit auch die Perspektive des Buches ist sehr einseitig. Der Autor vertritt die These, dass die Partner in einer Beziehung nicht alle Bedürfnisse des anderen erfüllen können - und es deshalb normal (und mehr oder weniger offen so vertreten) auch legitim ist, sich dies außerhalb der Beziehung zu holen - auch heimlich.
Angesichts der Einschätzung des Lesers, das Buch sei "Eher mittelmäßig und einseitig" bin ich zur Einschätzung gekommen, der Autor geht in seinen Schlussfolgerungen gar nicht weit genug.
Offensichtlich vertritt der Leser die Position der - wie es im Buch "Das Geheimnis der Treue" von Wolfgang Krüger heißt -
mehr als 90 Prozent aller Menschen in einer Beziehung, [die sich Treue wünschen], doch mehr als die Hälfte hat schon einmal einen Seitensprung begangen
. Angesichts solcher Zahlen sollte es doch eigentlich längst eine naive Illusion sein, darauf vertrauen zu können, dass ich selbst oder der andere nicht auch über kurz oder lang "fremdgehe". Erst recht: wie kann ich darauf vertrauen, dies würde sich nicht wiederholen, nachdem es bereits einmal passiert ist?Sollte nicht spätestens dann der Zeitpunkt gekommen sein, sich die Frage zu stellen, ob der Mensch überhaupt monogam ist und ob es nicht Möglichkeiten gibt, KONSTRUKTIV mit der Tatsache umzugehen, dass ich nicht nur meinen eigenen Partner sexuell attraktiv und begehrenswert halte, sondern auch andere Menschen?
Immerhin schaffte es Ulrich Clement in einem Abschnitt den Begriff "sexuelle Treue" durch den viel passenderen Begriff "sexuelle Exklusivität" zu ersetzen.
Wer kennt das Buch, hat es schon gelesen, würde hier gern über den Inhalt mitdiskutieren?