Meine ursprüngliche Frage war, ob die Joycluber, denen viele diese Angebote nützen, das gleiche beobachtet haben: dass die meisten Leute in ihren Frust bleiben.
Ich sehe verschiedene Herangehensweisen an diese Frage:
• frühere Generationen (jetzt Ü70) hielten mangels Perspektiven und aus anerzogenen sowie von der Gesellschaft erwarteten Verhaltensweisen an eingegangenen Beziehungen fest. Das Wort Partnerschaft möchte ich in dem Zusammenhang nicht benutzen.
• heute trennt man sich leichter - wohl auch, weil die Abhängigkeit nicht mehr gegeben ist, wie ich denke. Nachteil dabei ist m.E.n. das auch nicht mehr um die gewählte,geliebte Person gekämpft wird. Das Bedürfnis nach Sicherheit, je nach Ausprägung wird durch "Austauschpartner" erfüllt. Über die Wertigkeit dieser Mentalität kann man streiten
• wenn du dich im JC umschaust, wirst du feststellen, das die meisten Threads damit zusammen hängen, das Mißstände unterschiedlichster Art in Beziehungen herrschen - für die hier Lösungen gesucht werden. Dabei geht es nicht selten um sexuelle Unzufriedenheiten eines der Partner. Mir zeigt dies, das die Menschen nicht in ihrem Frust bleiben, sondern etwas verändern wollen.
• In meinem privaten Umfeld stelle ich fest, das vielleicht mittelfristig an Ehen/Partnerschaften festgehalten wird - Änderungen versucht - Angleichungen der Vorlieben angestrebt werden. Langfristig jedoch nicht, wenn der Frust alles überschattend wird. Hängt m.E.n. zuerst mit dem Willen nach Erhaltung der Partnerschaft, der Wertigkeit zusammen - doch wenn der Frust zu groß ist/zu lange andauert ohne Sicht auf Veränderung zum Positiven, ist irgendwann der Punkt der Lebensqualität erreicht - um den es auch zu kämpfen lohnt, in dem Fall dann Trennung. (Scheidungen/Trennungen nach 10-15 Jahren)
• Ich selbst schätze die "alten Werte" die du mit Marslows Motivationstherorien beschreibst - für mich ist das Liebe zu Jemandem, die auch Fehler, Macken, Ungleichheiten miteinbezieht. Sex ist mir dabei sehr wichtig. Frust entsteht in dem Ausmaß, das ich aus den Zeilen klingen höre gar nicht. Wird Sex zu wenig/eintönig/etc. ist der Zeitpunkt für ein Gespräch schnell gefunden. Sind Lösungen/Arrangements aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich, dann kommt es -mittelfristig- zur Trennung.
Damit reduziere ich nicht die gesamte Partnerschaft auf Sex, sondern verweise auf die mir fehlende Lebensqualität.
In meinem Fall sollte ich dazu sagen, das ich die monogame Beziehungsform bevorzuge. Ab und an gespickt mit Erlebnissen beider Partner zusammen mit Anderen, jedoch miteinander. Doch Polyamorie (= mehrere Lieben), offene Beziehung allgemein oder Swinger sein sind für mich kein Weg.
Für andauernden, wirklich tief empfundenen Frust/ Unzufriedenheit/ Einschränkungen ohne Perspektive auf Verbesserung - ist das Leben zu kurz.
Nachtrag: Ich stoße mich an deiner Grundaussage, das die MEISTEN Menschen im Frust versunken in der Situation verbleiben.