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Was ist aus freier Liebe geworden?

Was ist aus freier Liebe geworden?
Das Magazin Prinz hat gerage eine Studie veröffentlich: "Was ist passiert seit Woodstock und dem Summer Of Love?". Die kurze Antwort: "Nichts mehr mit freier Liebe!".

Tatsächlich habe ich selber beobachtet, dass feste monogame Beziehungen immer noch der Norm sind (auch wenn sie jetzt nicht ewig dauern). Auf jedem Fall habe ich nie eine Frau kennengelernt, die nicht auf einer festen Beziehung bestanden hat bevor sie mit einem Mann schlafen ging (ich bin ein Mann, was Frauen beobachten, weiss ich nicht). Die einzige Unterschied seit der 50. Jahren: es geht ohne Trauschein, aber immer nicht ohne feste Bindung. Fazit: spiessig, spiessig, spiessig. Und fast 27% haben nicht einmal in Monat Sex...

Sachen wie Swingen sind auch aussergewöhnlich: in München (4 Millionen Einwohner) gibt es gerade 3 Swingerclubs. Drei Clubs für 4 Millionnen Leute: es sind weniger als 1% interessiert. Und die alte Swinger meckern hier, dass die meisten neue Paare sowieso Partnertausch ausschliessen. Sie fühlen sich so wie im Zoo beobachtet...

Zwei Frage:
1: haben auch Joyclub Mitglieder das gleiche beobachtet? Oder haben sie auch freie Liebe nach Woodstock erlebt?
2: wenn feste monogame Beziehung immer noch der Norm sind, warum ist es so?

Eine Zusammenfassung der Studie ist hier zu lesen:
http://www.prinz.de/lifestyle/erotik/383585,1,Article,PRINZ-Sex-Poll.html
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ hyloop
Antworten:

1.) Ja, als alter 68er habe ich das sehr wohl erlebt.
Und ich bin immer noch der Meinung:
"Die Liebe ist ein Kind der Freiheit"!

2.) Vermutlich aus zwei Gründen.
Bei den einen, weil sie es so mögen.
Bei den anderen, weil sie vor freier Liebe Angst haben.

(Der Antaghar)
*****m4n Mann
157 Beiträge
meiner meinung hat das doch sehr was mit der erziehung zu tun bzw mit der Eifersucht, sie man sich (an sich selber) ja nun mal nicht aussuchen kann...
Ich würde meine frau auch nicht tauschen wollen...weiss der geier ob die den anderen besser findet, schwups hab ich n problem *zwinker* is ja schon bei nem mmf 3er nicht auszuschliessen das die freundin auf einmal auf den anderen steht....

ach und noch was:LOL@4 mio einwohner xD
sind grade mal 1,3 ^^
Wie sollen Leute,
die mit der Angst vor Aids aufgewachsen sind, freie Liebe praktizieren? Die Generation, die ab Mitte/Ende der 80er aufgewachsen ist hat es diesbezüglich nicht leicht gehabt.

Auch ich kenne die Zeiten vor diesem Thema und habe ihnen lange nachgetauert. Ich musste mich erst dran gewöhnen (und es ist mir schwer gefallen): ohne Kondom kein Sex, wenn ich nicht gerade in einer Beziehung lebe.

Ich gehöre sicher nicht zu den monogamsten Frauen unter der Sonne, aber "nur mal gerade so" ist auch nicht umbedingt mein Ding.
Es mag Leute geben, die das schon für spiessig halten. Bei mir heist das: Selbstschutz für meinen Körper und meine Seele.

Ausserdem finde ich es für mich befriedigender, wenn ich mich auf jemanden einlassen kann. Ihn und seine Vorlieben kennenlerne.

Im Laufe der Zeit habe ich auch festgestellt, dass die sexuellen Praktiken sich verändert haben: es wird nicht mehr "nur" gef.... auf Teufel komm raus. Man baut andere Spielarten in sein Sexualleben ein. Und dafür benötigt man Zeit und Erfahrung mit einem Partner.

Liebe Grüße

Glyxkind
****an Frau
1.796 Beiträge
Auf jedem Fall habe ich nie eine Frau kennengelernt, die nicht auf einer festen Beziehung bestanden hat bevor sie mit einem Mann schlafen ging

Wie auch? Wenn ich mich an einen anderen Thread von dir erinnere, bist du nach wie vor mit deiner 1. Frau zusammen?
Ich meine - beim Kaffeetisch erzählt das bestimmt kaum eine Frau - zumal du auch in einem anderen Thread schriebst,
das du in einem konventionellen Umfeld lebst.

Ich drehe dein Beispiel jedoch gerne - getragen durch vereinzelt persönliche Erfahrungen und der (wiedermal) Doppelmoral - um:
Wieviele Männer können gut damit umgehen,
wenn Frau "vielseitig Interessiert" war -> vor ihnen?
Womit wiederum klar ist, warum darüber nicht "einfach so" geredet wird.

Sicher war Woodstock für die allgemeine Wandlung wichtig - gar keine Frage. Und auch das Aufkommen von Aids in den Medien hat wiederum eine Wandlung mit sich gebracht.
Beides ist in meinen Augen wichtig gewesen.
Dadurch können wir heute - jeder nach eigener Facon - unseren Weg der Sexualität so leben, wie wir wollen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wichtige Ergänzung
Was ich geschrieben habe, gilt für freie LIEBE, nicht für freien SEX.
Also in Neudeutsch: für Polyamorie.

Freier Sex ist leider nicht mehr ungefährlich. Aber Liebe ist meines Wissens noch nicht durch AIDS etc. gefährdet.

Ich halte es für wichtig, das noch zu erwähnen. Danke für die Aufmerksamkeit!

(Der Antaghar)
@Anthagar
Wo Du recht hast hast Du recht....... *g*
@*****ind


Man baut andere Spielarten in sein Sexualleben ein. Und dafür benötigt man Zeit und Erfahrung mit einem Partner.


Frei Liebe heisst aber nicht "schnelle Liebe", oder? Natürlich sollte man genug Zeit nehmen, dass Sex klappt. Es heisst aber nicht unbedingt "ewige monogame Beziehung".


@*****exa

Wie auch? Wenn ich mich an einen anderen Thread von dir erinnere, bist du nach wie vor mit deiner 1. Frau zusammen?
Ich meine - beim Kaffeetisch erzählt das bestimmt kaum eine Frau - zumal du auch in einem anderen Thread schriebst, das du in einem konventionellen Umfeld lebst.


Ich habe nie behauptet, dass ich ein normales Leben geführt habe. Bei Kaffeetisch erklären mir Frauen, oder eher erklären sich Frauen unter sich, dass Männer nur Schweine sind, die nur an das eine denken. Dass Leute die Gefühle und Sex trennen können, wie etwas Swinger, nicht mehr Menschen sind. Dass sie sich sofort trennen lassen würden, falls ihr Mann an eine andere Frau Interesse hätte. Dass ein Mann, der seine Frau liebt, sowieso die andere Frauen nicht mal sieht. Und viel mehr.
Ein Grund warum ich lieber Kaffee mit Männer trinke. Oder alleine.



Wieviele Männer können gut damit umgehen,
wenn Frau "vielseitig Interessiert" war -> vor ihnen?

Das weiss ich nicht. Die Männer, die ich kenne, reden nicht darüber.


Dadurch können wir heute - jeder nach eigener Facon - unseren Weg der Sexualität so leben, wie wir wollen.

Nein. Laut zitierte Studie leben weniger als die Hälfte der Bürger die Sexualität, die sie sich wünschen. Andere Studien in andere entwikelte Länder finden ähnliche Resultate.

Die meisten Leute können nicht den Weg der Sexualität so leben, wie sie wollen. Sorry.
Nein. Laut zitierte Studie leben weniger als die Hälfte der Bürger die Sexualität, die sie sich wünschen. Andere Studien in andere entwikelte Länder finden ähnliche Resultate.

Die meisten Leute können nicht den Weg der Sexualität so leben, wie sie wollen. Sorry.

Doch.. KÖNNEN tun sie es. Die theoretischen Möglichkeiten sind mittels Sm-Clubs, Swingerclubs, private Treffen usw. geebnet.

Warum sie es nicht umsetzen.. nun da gibts viele Gründe. Und ob sie es tatsächlich nicht umsetzen? Die Rate der Fremdgänger ist nicht umsonst so hoch.

lg
Angelika
Doch.. KÖNNEN tun sie es. Die theoretischen Möglichkeiten sind mittels Sm-Clubs, Swingerclubs, private Treffen usw. geebnet.

Ohne Partner bleibt die Möglichkeit, wie du es selber schreibst: theorisch. Sie können es nicht.
Sag mal gehts dir um die Diskussion, oder ums Recht haben? Dein Ansatz war:

Nein. Laut zitierte Studie leben weniger als die Hälfte der Bürger die Sexualität, die sie sich wünschen.

Seit wann lebt die Hälfte der Bürger als Single? Also sag mal.. meinst du jetzt als Single oder als Beziehung? Und wenn du beides meinst, kannst du das auch gerne sagen.

Als Single hab ich nicht das geringste Problem meine Sexualität auszuleben. Ich kann, ich will, ich machs.

lg
Angelika
****an Frau
1.796 Beiträge
@****op:
Angelika hat Recht - ich schrieb lediglich vom KÖNNEN.
Die vielen Möglichkeiten, die es heute gibt - waren früher nicht gegeben. Auch wenn heute noch viel gekämpft werden muss, um Akzeptanz, gar keine Frage. Doch das wäre Alles wäre ohne die Befreiung von damals gar nicht möglich.

Bei Kaffeetisch erklären mir Frauen, oder eher erklären sich Frauen unter sich,...
Ein Grund warum ich lieber Kaffee mit Männer trinke
*lach * Entschuldige, ich denke, die von dir genannten Dinge, die Frauen unter sich besprechen, sind in der Form, wie du sie widergegeben hast, DEIN Denken, wie es sein könnte.

Worauf ich hinaus wollte, war dein Satz, das du nie eine Frau getroffen hast, die ohne Beziehungs-/Ehewillen mit einem Mann Sex hatte.
Möglicherweise kennst du Frauen, die das machen, aber du weißt nichts davon, weil es keinen Grund gibt darüber zu reden?
Möglicherweise siehst/erkennst du es auch nicht?
Vielleicht sind manche der Frauen deines Umfeldes mit ihrem Leben(inkl. Sex) einfach zufrieden, wie es ist?

Aus deinem Posting spricht eine Enttäuschung deinerseits,
das es trotz Revolte damals und den vielen Möglichkeiten heute,
diese oft nicht genutzt werden können... Die Statistik bestärkt dich darin. Es läuft aber darauf hinaus, das du es auch nicht kannst. (aus welchen Gründen auch immer - ohne Wertung)

@****mba

Wir haben uns falsch verstanden. Klar ist nicht die Hälfte Deutschland single. Wenn ich "ohne Partner" geschrieben habe, habe ich "ohne ihren Partner" gemeint. Z.B.: ich kann meine Frau zu Sex an ausgefallenen Orten nicht überreden. Auch wenn die theorische Möglichkeit besteht, kann ich sie mangels willigen Partner nicht nützen. Die Studie zeigt, dass dieses Problem relativ häufig vorkommt.

Du sagst auch, dass du als Single dein Sexualität ausleben kann. Kleine Korrektur: als attraktive Single kannst du es. Die Studie zeigt, dass viele Single nicht mal jeden Monat Sex haben.


@*****exa

Natürlich sagen mir die Frauen von Kaffeepause nicht alles über ihr Leben. Irgendwie kann ich mich trotzdem nicht vorstellen, dass sie beim Kaffeepause so abwertend sprechen und, dass sie über Nacht in Swingerclub gehen.

Die Frage war aber: warum ist so wenig von der damalige Revolte geblieben. Wenn ich euch lese, würde es grössenteil davon kommen, dass viele Frauen zwar Sehnsucht nach mehr haben, sind aber von Männer unterdruckt, wegen der Doppelmoral. Tatsächlich besteht die Studie, dass ein Teil der Frauen sich mehr wünscht. Die Frage bleibt aber: warum bleibt die Doppelmoral unverändert?
@kalimba
Als Single hab ich nicht das geringste Problem meine Sexualität auszuleben. Ich kann, ich will, ich machs.
als (attraktive, initiative) Frau hast du es diesbzgl. aber auch um einiges "leichter", als als Mann ...

Habe jetzt die/den Umfrage/Test-Link nicht parat, aber wenn ich mich recht erinnere liegt das Verhältnis so ca. bei > 10:1 (Männer:Frauen), was die Annahme eines "Angebots" auf (nur) Sex betrifft.

Erwin
@hyloop
Die Frage war aber: warum ist so wenig von der damalige Revolte geblieben.
Eben weil es eine "Revolte" und keine Evolution war ! Prüderie verkehrt ins Gegenteil macht noch lange keine (wirkliche) Befreiung aus. Sehr gut zu diesem Thema finde ich die Gedanken von Timo:
http://www.timowendling.de/fl/index.htm#unten4

Erwin
...tja...
stellt sich die frage, ob sex in einer beziehung wirklich "spiessig" ist, würde ich meinen.

die doppelmoral mag da und dort wohl tatsächlich noch eine gewisse rolle spielen. aber über gewisse "einschränkungen" sind wir, zumindest hier in "westlichen" gefilden, doch mittlerweile weit hinausgekommen.

die "wilde" ehe ist genauso alltag wie die "one night stands". männer- wie frauenzeitschriften schreiben offen über sexuelle themen. mit anderen worten: sexualität kann sehr wohl sehr frei gelebt werden.

dass anscheinend einige menschen mit ihrer ganz eigenen sexualität nicht so zufrieden sind, hat meines erachtens nicht mit dem "fehlenden willen" der partner zu tun, sondern viel mehr mit eben jenen menschen, die mit ihrer eigenen sexualität nicht zufrieden sind. einmal mehr wird die verantwortung auf andere abgewälzt - mit dieser umfrage pauschal auf eine ganze generation menschen.

dabei ist jeder für sich selbst verantwortlich - auch und gerade, was sexualität anbetrifft. wer den mund nicht aufbekommt, sollte sich nicht wundern. ob mann oder frau, ist dabei egal.

mit woodstock würde ich die heutige situation nur in einem weiten zusammenhang sehen: mit den damaligen "aktivitäten" wurde ein etwas leichterer umgang mit dem thema eingeläutet, mehr nicht - aber auch nicht weniger. ob der heutige "leistungsbetonte" umgang mit der sexualität zweckdienlicher ist, steht auf einem anderen blatt.

lg!
****an Frau
1.796 Beiträge
@****op
Du sprichst von Frauen, die sich mehr wünschen.
Du ziehst dafür Statistiken heran.
Du hast auf Plattformen wie dieser eine Menge über offene Frauen gelesen.
Letzlich willst du mit dem Kopf durch die Wand, und kommst auch noch mit Woodstock um die Kurve...

Dein Problem ist jedoch keine Frau, die sich mehr wünscht.
Das hast du hinreichend in vielen Threads hier gesagt.

DU willst mehr. DU willst erleben. DU kannst nicht artikulieren WAS du erleben möchtest. DU kannst dies nicht mit deiner Frau erforschen.

Ich wollte schon in dem vergangenen Posting den Gedankengang anregen, das DU selbst nicht KANNST - trotz der vielen Möglichkeiten.
All deine Gedanken, Bücher, Statistiken bringen nichts bei deiner Frau, für die alles so wie es ist, in Ordnung ist.
DU musst dir darüber klar werden, wo deine Prioritäten liegen,
und nicht versuchen, deine eigene Unzufriedenheit auf die Sexualität mit deiner Frau abzuwälzen. (siehe Beitrag von tictac6766)

Mittlerweile scheint dein Unfrieden mit dir selbst so groß und drängend geworden zu sein, das ich dir nicht mehr raten würde, selbst zu reflektieren. Du scheinst da in einen Kreisel reingerutscht zu sein, der nur mehr Unzufriedenheit mit sich zieht - jedoch keine Lösungen.

Setze Prioritäten für DEIN Leben.
Finde heraus, warum dieses Thema für dich - nun nach Jahren einer glücklichen Ehe - für dich so groß und wichtig werden konnte.
Entscheide DICH endlich - ohne auf deine Frau abzuwälzen, die laut deinen Aussagen nicht verkniffen, sondern schlicht zufrieden ist.

Im Grunde gibst du dir schon selbst eine Antwort auf die Frage,
warum sich viele Partner etwas wünschen, aber dies nicht umsetzen können.
@*******Iva

Interessanter Text. Ich werde aber mehr Zeit brauchen, um darauf antworten zu können.

@*****exa

OK. Du versuchst mir etwas zu sagen, dass ich offensichtlich nicht verstehe. Erstens: danke für deine Bemühungen. Ich möchte eine kurze Zusammenfassung schreiben, um zu sehen, ob ich dich richtig verstanden habe.

1: Meine Frau kann nichts dafür, dass ich unzufrieden bin. Ich bin selber schuld. Ich sollte nicht über meine Frau meckern.
(Einverstanden.)

2: Ich sollte eine Entscheidung treffen: entweder meine jetzige Lage akzeptieren, und lernen was ich habe zu schätzen, oder etwas anderes zu suchen. Du sagst nicht wie, ich nehme an, dass du an Scheidung denkst.

3: Ich bin ein gutes Beispiel für die Leute, die sagen sie können nicht, wenn sie nur nicht wollen. Wenn ich eine andere Art Sexualität erleben will, kann ich es. Die Möglichkeiten sind da, ich brauche nur wieder Single zu sein, und eine Frau die damit einverstanden ist zu suchen.

Habe ich etwa richtig verstanden?
****an Frau
1.796 Beiträge
Nein.

Ich weiß ganz ehrlich nicht, wie ich dir noch deutlicher sagen soll,
was ich schon erwähnte:
Finde heraus, warum dieses Thema für dich - nun nach Jahren einer glücklichen Ehe - für dich so groß und wichtig werden konnte.

An keiner Stelle redete ich von einer Scheidung, nirgends schrieb ich das du für irgend etwas Single sein musst.

Ich glaube immer mehr, du lebst in einem starren Gerüst,
das du dir selbst(!) geschaffen hast.
Du informierst dich - jedoch mit dem Augenmerk auf (weitere) stabile Konstruktionen.
Du liest Bücher, jedoch mit dem Hintergrund neuer Statik.
Du tauschst dich mit Anderen aus - um dabei andere Bauten zu analysieren.
Und rebellierst gleichzeitig in dem geschaffenen Kokon.

DU kannst nicht - darum dreht sich Alles.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
ich glaube
dass viele Leute einfach längerfristig keine Lust auf "freie Liebe" haben.

In Zeiten wie den unseren, wo man es quasi wirklich halten kann wie man möchte... praktizieren, was man will... Swingerclub, BDSM, offene Beziehung, Polyamorie, whatever... kann ich mir gut vorstellen, dass da ein gewisses Sättigungsgefühl eintritt. Heutzutage grinst einem Sex doch von jeder Reklametafel entgegen.

Egal, was man sich ausmalt, man braucht sich nur noch ins WeWeWe zu begeben und findet sofort Möglichkeiten, es auch umzusetzen.

Was ist, wenn das einfach ein Phänomen ist wie ein Sättigungsgefühl bei Überangebot? Was ist wenn viele vieles schon probiert haben und festgestellt haben, dass am Ende auch alles nur Sex ist, aber eben ohne die Vorteile, die eine monogame Beziehung hat?

Ich glaube, in der heutigen Zeit, da es - objektiv betrachtet - keinen Zwang von außen mehr gibt, monogam leben zu MÜSSEN, tun es viele freiwillig, weil die Monogamie ihren Bedürfnissen am ehesten entspricht. Der Mensch sucht ja nicht nur Sex, er sucht Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit, ein Zuhause. Vielen ist das am Ende wichtiger als wahnsinnig universumverschiebender Sex.

Im Grunde seines Wesens hat der Mensch Sehnsüchte, die durch Monogamie am ehesten zufrieden zu stellen sind. Meine ich.

Ohne das veralgemeinern zu wollen oder anderen Lebensformen die Daseinsberechtigung absprechen zu wollen. Mitnichten.

Es ist einfach nur mein Erklärungsversuch dafür, dass die Monogamie heute auch noch die meistgelebte Beziehungsform ist.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ SinasTraum
Dein Beitrag enthält ein paar sehr interessante Gedanken.

Besonders das Thema "Übersättigung durch sexuelles Überangebot" scheint mir einen eigenen Thread wert zu sein.

Sexualität hat, wie Du ganz richtig andeutest, einen gewissen Reiz verloren, das Geheimnisvolle ist durch eine Über-Verfügbarkeit plötzlich weg. Ich weiß nicht, ob da was dran ist, könnte mir aber vorstellen, dass Du da einen sehr wichtigen Punkt angesprochen hast.

Danke dafür! Ich hab jetzt was zu "knabbern" ...

(Der Antaghar)
@*******aum

Die Studie zeigt aber ein anderes Bild. Nur eine sehr kleine Minderheit nimmt an den "Angeboten" teil. Die Mehrheit möchte nicht. Eine grosse Mindeheit möchte gern mehr, findet aber keinen Weg (ich versuche nur die Worte "kann nicht" zu meiden...).


@*****exa

Finde heraus, warum dieses Thema für dich - nun nach Jahren einer glücklichen Ehe - für dich so groß und wichtig werden konnte.

Die Frage ist falsch gestellt. Dieses Thema wurde nicht "nach Jahren" wichtig. Dieses Thema war immer für mich wichtig. Solange ich mich errinern kann, habe ich frei Liebe für ein besseres System gehalten. Im Gegenteil: die Idee von feste monogame Beziehung war immer für mich fremd. Seitdem ich meine Frau kenne habe ich ihr die Erlaubnis gegeben, eine freie Beziehung zu führen (sie glaubt mich aber nicht und macht kein Gebrauch davon). Respekt, ja. Gefühle: aber sicher. Aber diese kramphafte Verlangen nach Besitz? Diese Beschreibungen von "Liebe", die mehr nach "pathologische emotionale Abhängigkeit" klingen? Nein.

Wie schon hier erwähnt: "if you love someone, set him free".



In Wirklichkeit habe ich kein Problem mit Sex (was auch erklärt, dass ich nicht weiss, was ich will). Ich habe ein Problem mit Kontrole. Ich brauche kein Kontrole über meine Frau, weil ich weiss, dass Kontrole zwecklos ist. Und, weil ich weiss, dass ich auch alleine ohne Frau gut leben kann. Die Tür von meine Wohnung steht offen: wenn sie gehen will, kann sie gehen. Ich weiss aber auch, was es meint: ich muss jeden Tag immer noch attraktiv sein. C'est la vie.

Ganz im Gegenteil steht, bei den meisten Leute die ich kenne, die Tür zu. Verriegelt. Gepanzert. Weil sie bedarf nach Sicherheit haben, und diese Sicherheit ist für sie abhängig von Kontrole. Sie glauben nicht, dass sie alleine leben können.


Und eigentlich erklärt dies warum Woodstock sich totgelaufen hat. In dieser Zeit, waren die Hippies weniger von einem Partner abhängig: sie haben in Gruppen gelebt. Sie hatten auch weniger Verlangen nach Sicherheit, wärend unsere Gesellschaft die Versicherungen zu Milliardäre gemacht hat, und die Leute alleine sterben lässt.
****an Frau
1.796 Beiträge
@****op

Finde heraus, warum dieses Thema für dich - nun nach Jahren einer glücklichen Ehe - für dich so groß und wichtig werden konnte.
Die Frage ist falsch gestellt. Dieses Thema wurde nicht "nach Jahren" wichtig. Dieses Thema war immer für mich wichtig. Solange ich mich errinern kann, habe ich frei Liebe für ein besseres System gehalten.

Ok.
Dann erlaube mir die Frage, warum du nicht schon immer danach lebst.
Warum du dich anders entschieden hast, und warum du deine eigene Entscheidung heute in Frage stellst,
und was dich daran hindert/gehindert hat, wenigstens jetzt so zu leben, wie du es immer wolltest *g*
(Versteck dich bitte bei der Antwort nicht hinter Statistiken und spießigen Nachbarn)
Weil ich keine Möglichkeit gefunden habe.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ hyloop
Mit Verlaub und bei allem Respekt: Das glaub ich Dir nicht.

Natürlich gab es diese Möglichkeit für Dich nicht nicht, wenn Du Dich an eine in dieser Hinsicht konservative Frau gebunden hast. Weil ich davon ausgehe, dass Du nicht mit vorgehaltener Pistole dazu gezwungen wurdest, dürftest Du Dich aus Liebe für sie entschieden haben.

Das ist ein guter Grund.

Auch wenn ich der Meinung bin, dass die Liebe ein Kind der Freiheit ist und nicht in Unfreiheit auf Dauer gedeihen kann - Du warst damals wohl anderer Meinung.

(Der Antaghar)
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