Wenn man das ganze so oberflächlich betrachten will und nur am Äußeren festmacht, könnte der Eindruck entstehen. Aber ich glaube, wir machen uns alle selbst ein bisschen was vor (oder auch ziemlich viel).
Ganz objektiv hab ich mich einigermaßen gut gehalten. Freunde und Fremde bestätigen das. Frag ich aber meine 20jährige Tochter und deren Freunde, dann bin ich ... na, was wohl? ... alt! Nur weil wir keine grauen Dauerwellfrisuren haben, sind wir nicht jung und wenn man genauer hinschaut, sehen wir auch nicht jünger aus.
Wenn ich auf einem Klassentreffen o.ä. so geballt die Leute von früher sehe, denke ich sofort "boah, sind die alle alt geworden". Irgendwas in mir, lässt mich kurz glauben, ich sähe ja ganz anders aus. Blödsinn!
Gestern hab ich im Fernsehen irgendsoeine Ami-Ermittler-Serie gesehen. Mit einer mir unbekannten Schauspielerin, die sicherlich über 50 ist. Sie war gertenschlank, durchtrainiert, gut geschminkt und hatte eine toll frisierte mega-glänzende Walle-Walle-Mähne. Irgendwie wirkte der Gesamteindruck aber unstimmig auf mich.
Ich will gar nicht sagen, dass es irgendwas geben sollte, das "dem Alter angemessen" ist. Aber irgendwie kommt es mir auch nicht "normal" vor, dass 50jährige aussehen wollen, wie 20- oder 30-jährige. Ganz besonders, was die Klamotten angeht.
Die Frage ist doch eigentlich, aus welcher Perspektive betrachten wir uns. Dass wir uns selbst als so viel jünger-wirkend empfinden, hat wohl eher damit zu tun, was wir für Vorstellungen vom Älterwerden hatten, als wir selbst jung waren.
Und was das innere Fühlen angeht, behaupte ich mal, dass sich auch meine Oma mit 50 nicht alt gefühlt hat, sondern sich irgendwie wunderte, dass sie sich innerlich noch wie 30 vorkam.