*********Seil:
Ich bin der Meinung, dass sich weder Mann noch Frau einen Zacken aus der Krone bricht, vorhandenes Interesse deutlich zu zeigen und zu schauen, ob dieses Interesse auf Gegenseitigkeit beruht und dann in Ruhe schrittweise aufeinander zu zu gehen.
Allerdings tun sich manche Menschen einfach schwerer damit, Interesse zu zeigen, manche haben mehr Angst vor einer Abfuhr und andere weniger. Insofern müssen schon zwei recht selbstsichere Menschen aufeinandertreffen, damit das mit dem Interesse-Zeigen so geradlinig verläuft. Und natürlich spielen da auch die nach wie vor existenten gesellschaftlichen Rollenbilder mit hinein, die uns das Gefühl vermitteln, frau solle grundsätzlich in der passiven und mann in der aktiven Rolle sein.
Meine Taktik als Frau beinhaltet tatsächlich z. T. recht offensives Flirten, und ich habe auch kein Problem mit zweideutigen Anspielungen meiner- und seinerseits – bei allem, was keine eindeutige "Offenbarung" darstellt, breche ich mir keinen Zacken aus der Krone, auch wenn es nicht erwidert wird. Andererseits richtet sich mein Beuteschema grundsätzlich an dominante Männer, von denen per se eine gewisse Aktivität und Handlungsbereitschaft zu erwarten ist, wenn sie ihren "Job" als Dom richtig machen wollen.
Insofern ist für mich das Verhalten beim Flirten durchaus ein Indikator dafür, wie die Rollen bei dem, was sich daraus entwickeln könnte, tendenziell angelegt wären. Und von einem Mann, der beim Flirten sehr passiv ist, würde ich mir auch beim Sex eher weniger aktives Engagement erwarten. Aber wer weiß, vielleicht ist es tatsächlich nur die Schüchternheit und Unerfahrenheit, und wenn er die einmal abgelegt hat, kennt er keine Hemmungen mehr – auch schon gehabt. Und wenn einen das nicht stört, spricht aus meiner Sicht nicht das Geringste dagegen, auch als Frau die aktive Rolle einzunehmen und den Mann zu "erobern". Ein wenig positive Rückmeldung von seiner Seite sollte allerdings schon dabei sein!