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Hoteldate

*******y42 Mann
1.023 Beiträge
Nein, das kann ich mir auch nicht vorstellen,
dass die drei jetzt gleich einfach zum Poppen in ihr Zimmer entschweben.
Dann hätte es der überaus kunstvollen Einleitung nicht bedurft...
****orn Mann
11.967 Beiträge
Themenersteller 
Hoteldate 3 - Gran Teatre
Als Pilar Cavaro kurz darauf zurück kehrte, erhoben die Männer sich und Rocco schob ihr den Sessel zurecht. „Setz dich!“, sagte er und seine Stimme duldete keinen Widerspruch. Die Herren nahmen ebenfalls Platz, Pilars Miene hatte sich keineswegs aufgehellt, noch immer blickte sie mürrisch und giftig drein, und sie bedachte den Geschäftsmann mit einem abwertenden Blick. Rocco beugte sich vor und streichelte ihr sanft über Schulter und Nacken. Er lächelte seine Frau an, und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie kannte ihren Mann und spürte, dass er etwas im Schilde führte. Langsam fuhr er ihr mit der Hand durchs Haar, und ebenso langsam - und auch noch weiter lächelnd – ballte er sie zur Faust. Pilars Augen weiteten sich, er wird doch nicht … Hier mitten in der Lounge, vor all den Leuten? Doch Rocco ließ sich nicht beirren, fest schloss sich sein Griff in ihrer Mähne, Millimeter nur zog er ihr den Kopf zurück, eine Geste, die sie nicht erwartet hatte. Dazu seine leise gesprochenen Worte: „Höre! Ich bin nicht zufrieden mit deinem Auftritt eben! Wie kannst du mich nur so enttäuschen? Wie stehe ich da? Was soll Jacques von uns denken?“
„Jacques?“, fragte sie verwundert und sah – so gut es ging unter Roccos Griff – zu dem Geschäftsmann hin. Unsicherheit lag nun in ihrem Blick. Jetzt hieß es handeln, dachte der Angesprochene. Ich soll offensiv sein. Ich muss etwas tun. Was hatte Cavaro eben gesagt? Alles oder Nichts? Nun denn!

Er beugte sich ebenfalls vor und legte der hübschen Halbspanierin die Hand aufs Knie, und zwar direkt an die Innenseite. Mit leiser Stimme bohrte er in dieselbe Kerbe: „Was hast du dir nur dabei gedacht, Pilar, hm? Tut eine anständige Dame so etwas? Alles war bis ins Detail abgesprochen und dann sowas! Unmöglich finde ich das! Hast du dich wenigstens an die Anweisung gehalten und bist slipless unter dem Kleid?"
Ein Schuss ins Blaue, er spielte Vabanque, zwang sich weiter zu atmen und souverän zu bleiben. Würde sie den Köder schlucken, den Männern ihr Flunkerspiel abnehmen? Er spürte die weiche, glatte Haut an der Innenseite ihres Schenkels, genoss die Berührung. Er war ihr nahe, ihr Duft erregte ihn, es gab kein Zurück mehr. Und doch musste er aufpassen, nicht noch mehr Aufmerksamkeit in der Lounge zu erregen. Geschickt verbarg er mit dem Körper sein Handeln, sah ihr direkt in die Augen. Dies war ein Auftrag nach seinem Geschmack. Er sah kurz zu Rocco.

Für Pilar kam die Wendung - nebst der Attacke des Fremden - zu unerwartet. Weder begehrte sie auf noch wiedersetzte sie sich der Hand, blickte ihm aber prüfend in die Augen und wartete ab. Auch Rocco schien überrascht, der Einstieg des Monsieur Jacques gefiel ihm. Er lockerte den Griff in ihrem Haar und setzte die Farce fort: „Dass dein ungebührliches Verhalten nachher, oben im Zimmer, ein Nachspiel haben wird, dessen sei dir bewusst! Das verspreche ich dir. Du hast mich bis auf die Knochen blamiert. Aber nun hör zu! Ich hatte geplant, zwei Männer für dich Unersättliche auszuwählen und zu dritt – drei Männer – dir höchstes Vergnügen zu bereiten. Doch du hast es ja mitbekommen, Enzo hat im letzten Moment abgesagt.“
„Enzo?“, fragte Pilar nach, die Berührung des Unbekannten an ihrem Knie spürend, was ihr anscheinend nicht unangenehm war, so stellte der Geschäftsmann fest. Sie hielt still, wartete weiter ab und schaute ihm kurz mit einem seltsamen, neugierig anmutenden Blick in die Augen. Sah er in dem Moment bereits das Funkeln? Er sah ihre vollen Lippen, sog den Duft ihre Parfüms auf, spürte ihre Weiblichkeit und ... das plötzliche Pochen in seinem Schritt!

„Ich habe Enzo und Jacques für unseren heißen Abend nach langer Suche auserwählt, Geliebte“, fuhr Rocco fort. „Um dir ein Erlebnis der ganz besonderen Art zu bereiten. Wie die beiden Hauptakteure aus deinem Lieblingsfilm: „The big Blue“.

Etwas pikiert blickte er drein und seufzte. Er hob die Arme, drückte die Fingerspitzen zusammen und schüttelte sie kurz. Ob es diese eine Geste war, die den Bogen überspannte, sein genuscheltes: „Che casino!“, oder ob etwas anderes der Grund war, vermochte der Geschäftsmann später nicht mehr mit Bestimmtheit zu benennen, auf jeden Fall geschah im nächsten Moment etwas für ihn Überraschendes. Pilar lehnte sich in ihrem Sessel zurück, sodass er die Hand von ihrem Knie nehmen musste und ihre Augen verengten sich. Sie sah die Männer nacheinander prüfend an, sog an ihrem Moijto und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Langsam schlang sie ein Bein über das andere und fragte mit lasziver Stimme: „Und was ist, wenn ich euch beiden die kleine Schauspieleinlage nicht abkaufe? Wenn Monsieur Jacques einfach nur ein Hotelgast ist, den du an unseren Tisch gebeten hast, mein lieber Rocco? Weil dir die Felle davon schwammen?“

Der Augenaufschlag, den sie ihrem Mann schenkte, hatte etwas triumphierendes, leicht maliziöses. Er sah zu Rocco hin, fühlte sich durchschaut, doch zu seiner Verwunderung beugte der sich vor, stützte sich mit den Unterarmen auf den Knien ab, entgegnete dem Blick mit zusammengekniffenden Augen und antworte keinesfalls ertappt oder verlegen: „Und was ist, Liebes, wenn es gar keinen Anruf gab, sondern alles nur von mir inszeniert worden war, um dich zu entsetzen? Monsieur Jacques von Anfang an mein Kandidat war und von mir hierher bestellt wurde?“

Der Geschäftsmann war es nun, der nicht recht zu hören glaubte. Wer spielte hier nun wem etwas vor? Was war real und was war Trug? Die Art, wie sich das Ehepaar gegenseitig in die Augen sah, wie die Blicke zu blitzen schienen, einem glühenden Draht gleich, gaben ihm die Gewissheit, dass hier etwas Besonderes im Gange war, etwas, von dem er nichts wusste. Wie durch einen Nebel hörte er mit einem Mal den Groschen pfennigweise auf Marmorboden schlagen. Kurz zuckte er zusammen als die Erkenntnis ihn traf. Nun verengten sich auch seine Augen, nahmen einen dunklen Glanz an und er beugte sich ebenfalls vor, sprach mit Verschwörerstimme: „Und was ist, wenn all das Ganze ein Theaterstück ist, was ihr beiden aufführt? Wenn es weder einen Enzo gab, noch einen mit irgendwem geplanten Dreier?“

Dass dieser Schuss ein Treffer war, das wusste er in dem Moment, als Rocco sich zurücklehnte und die Fingerkuppen beider Hände gegeneinander tippte und Pilar mit großen Augen einen weiteres Mal an ihrem Trinkhalm sog. Man hätte meinen können, dass nun niemand mehr wusste, was die Wahrheit war und wer hier wem etwas vorspielte. Doch dem war nicht so, dass wusste er mit Bestimmtheit. „Was seid Ihr?“, bohrte der Geschäftsmann nach. „Schauspieler, Drehbuchautoren oder Krimischreiber?“

„Nun“, lächelte Pilar und ließ das Glas sinken. „Was sind wir, was sind Sie, mein Herr? Ich habe nur eines gespürt, als unsere Blicke sich erstmalig trafen. Dass Sie ein Jäger sind! Und dass mir die Hitze augenblicklich in den Schoß schoss.“
„Und ich war mir sicher, dass er der richtige ist“, fuhr Rocco fort. „Als ich dieses verräterische Zucken seiner Mundwinkel sah. Unser Gast hat Erfahrung. Ebenso wie wir.“ Und Pilar setzte ihren Gedanken fort: „Was hätte ich machen sollen? Zu Ihnen gehen und fragen, ob Sie Lust haben, mit uns aufs Zimmer zu kommen? Nein, das wäre zu billig gewesen. Der Jäger musste von sich aus die Initiative ergreifen, er muss die Beute erlegen wollen. Denn das ist das Wesen des Jägers. Man darf es ihm nicht zu einfach machen. Habe ich recht?“
Sie hielt die Lippen leicht geöffnet und erstmalig lag Koketterie und Verführung in ihrem Blick. Mit dem Zeigefinger drehte sie sich eine Haarlocke ein und schlug die Beine übereinander. Das Kleid war hochgerutscht, zeigte makellose Schenkel, ihre Schuhspitze wippte. Sie merkte noch an: „Rocco und ich unterhielten uns von Anfang an darüber, wie wir es wohl hinbekommen könnten, Sie zu verlocken. Denn wir beide stehen sehr auf unverhoffte erotische Abenteuer.“

„Wie gut Sie mich durchschaut haben“, lächelte der Geschäftsmann grimmig und Begierde lag in seinem Blick, als er ihr nun unverhohlen auf die Brüste sah. „Denn tatsächlich ist mir das Parkett der Ausschweifungen nicht fremd. Und ich spürte sofort, dass wir auf einer Welle schwimmen, uns ähnlich sind. Verführer und der Lust verfallen, wenn sich die Gelegenheit bietet. À la bonheure, die Komödie ist euch ausgezeichnet gelungen. Derart bin ich noch nie zu einem Hoteldate verführt worden.“
Der Blick, mit dem er nun Pilar taxierte, ließ ihr den nächsten Stromstoß in den Schoß fahren, und dass sie nicht die Worte „Nimm mich!“ laut aussprach lag daran, dass der Jäger die Worte sehr wohl in ihren Augen lesen konnte. Sie wussten, dass der weitere Verlauf des Abends besiegelt war. Stumm sprachen ihre Blicke die Gewissheit, auf ihrer beiden Lippen spiegelte sich lächelnd das stille Einvernehmen und die Vorfreude. Auch Rocco war sich dessen sicher, er streckte sich, ließ ein „Rrrrrrrrrrrrrr!“ vernehmen und meinte süffisant:
„Darauf sollten wir noch etwas trinken und anstoßen.“ Er sah sich um und winkte den Kellner herbei.

„Warte, Rocco, keine Mojitos mehr“, rief Pilar. „Die Säure. Mir steht der Sinn nach etwas Anderem, etwas, hm … Verführerischem.“ Sie sah dem Lebemann in die Augen. „Jacques, hast du vielleicht einen Vorschlag, was jetzt passen könnte?“ Sie biss sich verführerisch auf die Unterlippe. „Ja, ich denke schon“, überlegte er. „Wie wäre es mit etwas Kleinem, in rot? Einen wahren Classic Cocktail? Lasst uns den Barmann überraschen!“
Ohne auf die Karte zu schauen bestellte er: „Drei Cherry Blossom, bitte!“
Abermals veränderte sich das Gesicht des Bediensteten. Doch anstatt einer Unmutsfalte auf der Stirn zog er nun die Augenbrauen hoch, sodass der Kenner ergänzte: „Sie führen doch den dänischen Peter Heering Kirschlikör?“
„Selbstverständlich, mein Herr. Drei Cherry Blossom. Sofort.“ Mit einer leichten Verbeugung trat er zurück.

Zufrieden ließ der Jäger sich zurück in den Sessel sinken, froh, noch auf einen weiteren Drink zunächst in der Lounge zu verbleiben und sich zusammen mit Pilar und Rocco auf das Bevorstehende einzustimmen, bevor es dann heißen würde:
Showtime!



© Walhorn, September 2016
*****cat Paar
43.190 Beiträge
Showtime!
****orn:
Dass dein ungebührliches Verhalten nachher, oben im Zimmer, ein Nachspiel haben wird, dessen sei dir bewusst!

Ich glaube ja eher...dass es ein Vorspiel geben wird *smile*...und sie sich derweil in eben jenem befinden....
*******y42 Mann
1.023 Beiträge
Das Vorspiel, der Tanz um den brodelnden Vulkan ist ja schon fast seit Anbeginn in vollem Gange.
Die verführerisch pinkroten Cocktails werden ihren Teil dazu beitragen, die sinnliche Stimmung weiter anzuheizen.
**********som91 Frau
114 Beiträge
*cocktail*
das Parkett der Ausschweifungen

Das klingt nach einem vielversprechendem Tanz! *anmach*

Ich lege mir schon mal die Schilder für die Haltungsnoten bereit...
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Triumphierendes, leicht maliziöses Spiel
Raffinierter Plot! Es bleibt weiter spannend. Wer hat welchen Plan für welche Beteiligten ins feine Leder der Lounge-Sessel geflochten?

Was war real und was war Trug? Die Art, wie sich das Ehepaar gegenseitig in die Augen sah, wie die Blicke zu blitzen schienen, einem glühenden Draht gleich, gaben ihm die Gewissheit, dass hier etwas Besonderes im Gange war, etwas, von dem er nichts wusste.

Der „Duft” deiner Geschichte „erregt” uns auch, „es gibt kein Zurück mehr”, wir lesen mit und sind uns jetzt schon relativ sicher, dass „er bohrte in dieselbe Kerbe” noch einige Bedeutungsausprägungen erhalten wird.

Ein guter Aufbau und starke Bilder, Chérie.
*bravo*

Wäre nicht frühmorgens, würde ich „Cherry” sagen und „Blossom” ,-). Blüh' weiter!
Sehr schöne Variante.....
Schönes Katz und Maus Spiel......
Wer da wohl das Spielzeug ist....?
freue mich auf vergnügliches, knisterndes Lesevergnügen...
*knicks*
Cerese
****33 Mann
3.157 Beiträge
...für mich bitte auch einen "Cherry Blossom"-
bin gerade in der richtigen Stimmung. *zig*
*****002 Paar
1.330 Beiträge
Showtime
*sabber* .... bringt es auf den Punkt !
Wer spielt mit wem...was... Egal !
Mix it Baby! *kuss*
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Welch überraschende Wende...
und welch Glück, nun gleich drei Teile am Stück gehabt zu haben.

Gefällt mir sehr gut *top*
Vor allem sehr geschickt, die zum FSK führenden Schlüsselwörter, durch "auswärts" zu ersetzen *ggg*
**********victu Frau
40 Beiträge
sehr schöne Geschichte
eine sehr schöne Geschichte, die fein beobachtet und das Kopfkino so richtig in Fahrt bringt.
*******y42 Mann
1.023 Beiträge
@Marka
Baby, lass Dir von mir den triefenden Sabber wegschlecken😜.
Der Meister wirds schon richten - GEEEDUUUULD.
****orn Mann
11.967 Beiträge
Themenersteller 
Hoteldate lV - Das "Triell"
]Ein Lächeln huschte über Pilars Lippen, das so unergründlich war wie das Lächeln einer attraktiven Frau nur sein konnte, der soeben ein bemerkenswerter Coup gelungen war. Aufrecht saß sie in dem bequemen Sessel der Hotellounge, lauschte vordergründig dem Spiel des Pianisten, nickte leicht mit dem Kopf im Takt der Musik und strich sich versonnen eine ihrer dunklen Haarlocken aus dem Gesicht. Der bestimmte Glanz in ihren dunklen Augen, den Rocco so gut kannte und den er liebte, wenn er ihn bemerkte, ließ auch den Gatten lächeln. War es auf seinen Lippen mehr von Verliebtheit durchzogen, welches auch Bewunderung für seine Frau ausdrückte, ahnte er, dass hinter ihrer Stirn sich bereits das Gedankenwirrwarr in eine ganz bestimmte Richtung bewegte und dass Erregung sie erfasst hatte. Mit Genuss beobachtete er, wie sie sich in Szene zu setzen begann, wie sie die Aufmerksamkeit des dazugewonnen Gastes auf sich zog, das Spiel der Verführung eine andere Stufe erreichte, subtiler wurde, als die eben noch inszenierte Show. Natürlich durfte sie alle Register der Verlockung des Weibes ziehen, Rocco wusste, wie sehr sie das Flirten liebte, denn nichts war ihr mehr zuwider als plumpe Anmache. Das sinnliche Umkreisen, ein Flirren in die Luft zu zaubern, das berühmte Knistern entstehen zu lassen, waren die Momente, die Pilar die Süße des Lebens schmecken ließen. Die verbotene, sündige Süße.

Ein langer, beobachtender Blick auf den Geschäftsmann bestätigte ihm, dass Pilars Netz bereits unentschlüpfbar dem Gast übergelegt worden war. Wer ist hier der Jäger und wer die Beute? So dachte Rocco und erneut lächelte er tiefgründig. Doch zu seiner Freude und Erleichterung wirkte Jacques keineswegs schüchtern oder überfordert, im Gegenteil, der fremde Mann genoss den Moment der Stille und der gegenseitigen Betrachtung. Es gab nichts zu sagen, es gab nichts zu erklären, man war sich einig, und es galt, diesen Moment auszukosten und sich begierig hinein zu begeben. Ja, auch das Mienenspiel des Geschäftsmannes drückte Selbstsicherheit aus, offenes Verlangen sprach aus seinen Augen, das weit über den interessierten Blick hinaus ging. Bewunderung und Faszination drückte er aus, der Blick, den er nun offen wagte, frei von Scheu oder gesellschaftlicher Etikette. Und Pilar, oh ja, sie genoss seine Aufmerksamkeit, sie spürte sein Verlangen, Rocco wusste genau, wie sehr sie es genoss und was es bereits in diesem frühen Stadium der Begegnung in ihr auslöste.

Natürlich hätten sie auf der Stelle die Cocktaillounge verlassen können, um sich ein paar Etagen höher in den Laken des King-Size-Bettes zu wälzen, doch das entsprach weder Pilars noch seinen erotischen Gelüsten. Und allem Anschein auch nicht denen des Gastes. Rocco gefiel die entspannte Gelassenheit des Mannes und jetzt, bei eingehender und näherer Betrachtung, fiel ihm auf, dass dieser gut aussah. Nicht hübsch im klassischen Sinne, aber die Ausstrahlung, die er besaß, erreichte auch ihn. Das kurze dunkle, an den Seiten bereits angegraute Haar, die hohen Geheimratsecken, und vor allem die markante Nase, machten diesen Mann auf bestimmte Weise attraktiv. Sein Blick war weder bohrend noch stechend, sondern wissend. Freude lag in seinen Augen und der fast jungenhafte, ja schalkhafte Ausdruck setzte sich auf dessen Lippen fort. Sein Lächeln war das eines selbstbestimmten Mannes, das Wort Jäger, das Pilar eben benutzt hatte, war auch für Rocco eine treffende Bezeichnung. Die Hände waren kräftig, Rocco sah ihnen an, dass sie körperliche Arbeit gewohnt waren und zupacken konnten, falls dies erforderlich sei, aber nicht roh oder grobschlächtig. Eher die eines Künstlers, der mit festen Materialien umzugehen verstand. Ein Umstand, der Pilar ganz besonders gefiel, das wusste Rocco mit Bestimmtheit, auch, dass ihr dies sehr genau ebenfalls schon aufgefallen war. Ja, dieser Mann war ihr Typ! Dazu schlank, elegant und selbstsicher. Auch Wortgewandtheit und Intelligenz hatte er schon durchscheinen lassen, ein weiterer nicht unerheblicher Faktor in Pilars Auswahlkriterien für eine Nacht wie dieser. Denn einfach war es wahrlich nicht gewesen, den heißen Wunsch nach einer Ménage-à-trois in die Tat umzusetzen. Nicht nur Pilars Anspruch war hoch, auch sein eigener durfte nicht außer Acht gelassen werden. Er selbst müsse sich gut mit dem zweiten Mann verstehen, so hatte Rocco seiner Frau erklärt, als diese Idee im ehelichen Schlafzimmer geboren wurde. Zumindest sympathisch müsse dieser zweite Mann ihm sein. Nicht nur ihr, sondern auch ihm. Still hatte Pilar genickt und sehr genau verstanden, was ihr Liebster meinte. Es ging hier nicht nur um einen zweiten Schwanz, um Pilar zu einem geilen, anonymen Fick zu verhelfen, sondern andere Belange spielten eine Rolle.

Rocco dachte an den Moment zurück, als sie erstmalig eine solche Szenerie in Erwägung gezogen hatten. Sympathie, so drang dieses entscheidende Wort wieder in sein Bewusstsein, darauf kam es ihm an. Und ihr auch. Natürlich war ihm nicht daran gelegen, dass seine Frau sich unsterblich in den anderen Kerl verliebte, der versuchen würde, sie ihm auszuspannen oder wegzunehmen. Nein, dass Pilar ihn gar verlassen würde, dieser Gedanke war ausgeschlossen, ihrer beider Liebe war grenzenlos und von Vertrauen, Ehrlichkeit und Offenheit geprägt. Ein heimliches Verhältnis oder Alleindates kamen nicht in Frage. Darüber waren sie sich einig, aber … Ihrem Sexleben weiteren Schwung zu verleihen, auch darüber waren sie sich einig, war überaus erwünscht. Und zwar von ihnen beiden. Es hatte Rocco auf bis dato ungeahnte Weise mehr als nur erregt, ja regelrecht aufgegeilt, sein Mädchen auch einmal dabei beobachten zu können in ihrer Ekstase, wie sie sich einem zweiten Mann hingab. Dabei mitzumachen, das Geschehen leiten, Anweisungen zu erteilen und gemeinsam oder auch abwechselnd, Pilar in die höchsten Höhen der Gelüste und Wonnen zu führen. Es blieb zu hoffen, dass der Gast halbwegs gut gebaut war und mit seinem Schwanz umzugehen wusste.

Sehr angenehm war, dass Jacques sich zu benehmen wusste, dass er nicht munter drauf los plapperte, aus seinem Leben plauderte und sich ins Rampenlicht stellte, sondern dass er schwieg und den Moment der Begegnung und die Eintrittsphase hin zur Lust ebenfalls zu genießen schien. Der Blick jedoch, mit dem er Pilar nun bedachte, sprach offenes Verlangen aus, immer wieder glitt er hinab zu ihren Brüsten und weiter hinunter zu ihren übereinandergeschlagen Beinen. Taxierte sie ganz offen. Er machte ihr ein Kompliment ob ihrer feinen Schuhe, der Charmeur, denn ein solcher war der Geschäftsmann. Er kannte die Spielregeln, er wusste zu bezaubern und zu verführen. Er kannte die Frauen. Was für ein Glücksgriff, dachte Rocco und wandte sich ebenfalls mit seiner Aufmerksamkeit Pilar zu.

„Wie gut du aussiehst“, sprach er halblaut und ließ sie spüren, dass auch er nun an ihrem Körper entlang blickte. Das offene, begehrende Interesse der Herren blieb nicht ohne Folgen bei Pilar. Deutlich zeichneten sich die harten Brustspitzen durch den dünnen Paillettenstoff des Kleides ab, Pilars grade Sitzhaltung betonte auf kokette Weise ihre Brüste, der Ansatz ihrer wohlgeformten Hügel lugte oben aus dem Bündchen des Kleides hervor. Deutlich spürte sie die Blicke der Männer ebendort und scheute sich nicht, diese weiterhin mit durchgedrücktem Rücken und leicht zurückgezogenen Schultern ins rechte Licht zu rücken. Schneller ging ihr Atem nun, leicht geöffnet die rotgeschminkten Lippen, Unruhe lag in ihrem Blick, der hin und her huschte von einem Mann zum anderen. Auch die Herren sahen sich immer wieder in die Augen, kehrten zurück zu Pilar, und die erotische Spannung schoss Triangelschwingungstönen gleich zwischen ihnen hin und her. Baute sich mehr und mehr auf, Verlangen wandelte sich in offene Begierde, Rocco spürte das harte Pochen in seinem Schritt, das Anschwellen, roch Pilars Gier, sah diese in ihrem Gesicht, in den Augen. Er kannte das Feuer, das Lodern, wenn die Lust von ihr Besitz ergriff, seine Frau war geil! Auf ihn, auf den Fremden, auf sie beide, auf die Nacht. Ein erstes leises Keuchen entfuhr ihr, das Gedanken in Rocco freisetzte, sein Kopfkino kapriolenschlagend explodieren ließ, wie ihr stummes: „Fickt-mich-auf-der-Herrentoilette!-Beide!-Jetzt!“ Ganz ohne Zweifel steuerten sie unausgesprochen einem Crescendo zu, versaut-frivole Gedanken offen lesbar in ihre Gesichter geschrieben. Unverhüllt war auch das Verlangen in Jacques Augen, die nur eines ausdrückten, ja fast schrien: „Ich will dich!“
Rocco fühlte sich an den Film „Zwei glorreiche Halunken“ erinnert, kurz vor dem entscheidenden Finale, dem Duell, was eher ein „Triell“ war, sollte es das Wort geben, so intensiv schossen die Blicke und Gedanken hin und her. Ohrenrauschen, Herzklopfen.

„Drei Cherry Blossom, die Herrschaften“, drangen die Worte des Kellners in ihr Bewusstsein ein. Auf Hüfthöhe trug er das Silbertablett, drei tadellose, dunkelrot schimmernde Cocktails in hohen Martinigläsern standen bereit, serviert zu werden. Drei Kehlen atmeten gleichzeitig aus, räusperten sich. Jacques fing sich als erstes, nickte höflich und sprach: „Vielen Dank, die sehen hervorragend aus.“ Pilar strich sich durchs Haar, etwas Verlegenheit lag in dieser Geste, eine leichte Röte überzog ihre Wangen. Rocco beugte sich neugierig vor und der Kellner platzierte neue, saubere Coaster. Die kleinen quadratischen Zellstoffservierten dienten als Unterlage, gekonnt verrichtete der Ober seine Arbeit. Eine aus Edelstahl gefertigte Etagere mit feinem Salzgebäck stellte er kommentarlos dazu und zog sich mit den Worten: „Sehr zum Wohle, Sie haben eine ausgezeichnete Wahl getroffen“, zurück.



© Walhorn, September 2016
****33 Mann
3.157 Beiträge
...sondern andere Belange spielten eine Rolle.

Eine "sehr viel" verheißende Andeutung ! ...bin echt gespannt. *anmach*
*********eber Paar
1.242 Beiträge
und die erotische Spannung schoss Triangelschwingungstönen gleich zwischen ihnen hin und her. Baute sich mehr und mehr auf, Verlangen wandelte sich in offene Begierde,

Auch bei uns baut sich die Spannung und Begierde auf und

Schneller ging ihr Atem nun, leicht geöffnet die rotgeschminkten Lippen, Unruhe lag in ihrem Blick, der hin und her huschte

unser Atem geht schneller, der Blick huscht von einer Zeile zur nächsten in Erwartung der weiteren Ereignisse.

Ein Schreibstil, lieber Walhorn, der unser Kopfkino auf Hochtouren laufen lässt *top*
*******y42 Mann
1.023 Beiträge
Ufff, du spannnst uns auf die Folter.:-)

Ich brauch jetzt ersmaa n drink.
Santé..
**xx Frau
387 Beiträge
In einem Rutsch
... allEs geLeSen. MiR ist hEiss, dAss soGar die BuchStabeN dUrcheinaNder geRateN, weil dIe FinGEr auf der TaSTatuR abRUtsChen *mrgreen*

Wann geht es weiter? *ungeduldig*
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Das Auskosten des Moments
Das sinnliche Umkreisen, ein Flirren in die Luft zu zaubern, das berühmte Knistern entstehen zu lassen, waren die Momente, die Pilar die Süße des Lebens schmecken ließen.

Das finde ich interessant! Du servierst uns Lesern, lieber Walhorn, in dieser Episode etwas auf dem Silbertablett, das ebenso „tadellos dunkelrot schimmert” wie Deine Cocktails:

Die Kostbarkeit des Augenblicks, die Begegnung an sich, das sinnliche Spiel der Verführung, die Lust des sich gegenseitigen Umkreisens.

Es geht nicht nur „um einen zweiten Schwanz” und „natürlich hätten sie auf der Stelle die Cocktaillounge verlassen können, um sich ein paar Etagen höher in den Laken des Kingsizebettes zu wälzen”. Du versagst uns, die wir uns jetzt schon am liebsten von Dir wie vom Kellner eher auf Hüfthöhe bedienen lassen würden, die Entladung noch, beobachtest die Erwartung, das Knistern, das sich wie elektrische Spannung zwischen diesem Trio aufbaut und eben erst beginnt im Dreieck zu springen.

*sekt*
Ein wenig geht es mir nun wie Pilar, ein Lächeln huscht über meine Lippen, das so unergründlich ist wie Deines, nachdem Dir soeben „ein bemerkenswerter Coup gelungen” ist.
****orn Mann
11.967 Beiträge
Themenersteller 
Hoteldate V - Nylon
Tatsächlich kam die Unterbrechung mehr als gelegen, fast erleichtert atmeten sie aus, konnten sich nur mit Mühe aus dem soeben Erlebten lösen. Hochgefahren waren die Energie und das Verlangen. Pilars Augen funkelten, noch immer blickte sie rasch von einem Galan zum anderen, versuchte deren Gedanken und Gelüste zu ergründen, nahm wahr, wie ihr Gatte sich diskret den Schritt drückte, sah aber auch, wie sich Jacques bereits auf den Drink konzentrierte. Tat er dies, um sich abzulenken, sich zu sammeln, oder wollte er Pilar etwas beweisen? Neugierig schenkte sie ihm weiter ihre Aufmerksamkeit. Dieser Mann gefiel ihr. Wie er lässig, die Beine übereinander geschlagen, im Sessel saß, als sei er dort hineingeboren worden. Dass er es tatsächlich geschafft hatte, sich ihrer Verführung zu entziehen, imponierte ihr. Pilar wurde nicht nur neugierig, sondern sah in ihm eine Herausforderung. Fasziniert beobachtete sie ihn, wie er fast ehrfürchtig den Cocktail begutachtete. Ganz offensichtlich schenkte er im Moment dem Drink mehr Aufmerksamkeit als ihr.

Jacques nickte still, ganz in der Betrachtung des Cocktails vertieft. Die Gläser waren vorgekühlt worden, beschlagen war das Glas, an dem hauchzarte Wasserperlen herab glitten, dunkelrot und klar der Inhalt. Ein kleines Kunstwerk. Das Ehepaar überließ gern dem Gast die Führung, sie ahnten, dass er derjenige war, der sich auskannte, warteten ab. „Auch an die Cocktialkirsche haben sie gedacht“, bemerkte Jacques. „Der Bartender ist ein Profi! Sehr gut!“ Abermals nickte er andächtig und fügte hinzu: „Kein Schnickschnack, kein unnötiges Verziere, sondern einfach nur klassisch. So liebe ich es!“ Seine Begeisterung war offenkundig, auch wie er das Glas sicher in die Hand nahm, nicht an den Stil fasste, sondern den Spieß der Kirsche zwischen Zeige- und Mittelfinger einklemmte, wohlwissend, dass dieser sich beim Trinken gern gen Nasenloch bewegen wird; das Glas zum Toast erhob und seine Tischnachbarn still aufforderte, es ihm gleichzutun. Man sah sich in die Augen, prostete sich mit einer vorsichtigen Bewegung zu.

Gar köstlich entfaltete sich das Kirscharoma des dänischen Likörs, ließ auch scharfen Alkohol vernehmen und erahnen, dass dieser kleine Klassiker mit seinen gerade einmal 6 cl Inhalt, es in sich haben wird. Man nippte vorsichtig, sah sich über den Glasrand hinweg in die Augen. Gewichen war die Wollust, stattdessen stieg erneut die Koketterie, das Flirten auf. Sinnlich verführerisch Pilars Blick, den sie den Männern schenkte, weltmännisch der des Jägers und Neugierde lag in den Augen des Gatten.

Man trank, nickte bewundernd, knabberte edles Gebäck, heitere Gelassenheit hatte Einzug gehalten, und doch spürte Pilar immer wieder die taxierenden und herausfordernden Blicke des Gastes. Wie er ihr auf die Beine sah, eine Bemerkung über das entzückende Kleid verlauten ließ, auch wie fein es ihre Oberschenkel betonte, sodass Pilar dies zum Anlass nahm, ihre Füße nebeneinander zu stellen und die Knie aneinander zu drücken; sich vorzubeugen und ein paar Fischlies aus der Etagere zu nehmen. Langsam führte sie das Salzgebäck an ihre Lippen, unentwegt Jacques in die Augen schauend, überprüfend, ob er ihre Verführungsgeste verfolgte und verstand. Selbstverständ registrierte Jacques auch noch die kleinste Regung Pilars, an der Etagere trafen sich kurz darauf ihre Fingerkuppen, berührten sich und als sei elektrische Spannung hinüber geschossen zwischen zwei Polen, zuckten sie gleichzeitig leicht zusammen, während sich Pilar das kleine Salzige auf die Zunge schob und in den Mund gleiten ließ. Jacques nickte anerkennend, Pilar senkte kurz den Blick, entzückend sah sie aus, sie liebte das nonverbale Spiel des Flirtens und die kleinen erotischen Signale. Jacques hob als Zeichen seiner Wertschätzung das Glas, nickte Pilar und auch Rocco zu, nippte wohlkalkuliert, sah Pilar tief in die Augen. Seine schwarzen Haaren, seitlich grau durchzogen, und die erstaunlich blauen Augen machten Jaques hochgradig interessant. Der Jäger wusste sehr genau, wie er auf Frauen wirkte und worauf es ankam. „Auf einen wundervollen weiteren Verlauf des Abends“, sagte er und schenkte ihnen sein gekonntes, leicht überhebliches, doch auch sehr charmantes, gewinnbringendes Lächeln. Sah nicht nur Pilar tief in die Augen, sondern auch – ganz bewusst – Rocco.
Natürlich sollte der Ehemann nicht das Gefühl bekommen, einen Konkurrenten vor sich sitzen zu haben oder gar einen Nebenbuhler. Solcherlei Gedanken mussten dringendst unterbunden werden, soviel hatte Jaques im Laufe der Jahre gelernt, und so suchte er in Rocco den Verbündeten, suchte nonverbal Einigkeit und gemeinsames Vorgehen, um die hübsche halbspanische Sünde zu verzücken.

Rocco war ein sensibler Mann und verstand sofort die kleinen Signale des Gastes, bewunderte ihn für dessen Verführungsgeschick, sich selbst aber auch für sein Gespür, genau den richtigen erwählt zu haben. Denn Jacques gefiel auch ihm. Diese leichte Erhabenheit, die tatsächlich schon einen kleinen Touch von Arroganz beinhaltete, störte ihn nicht, im Gegenteil, wusste er doch sehr genau, dass Pilar genau solch einen Typus Mann für sich brauchte. Einer, der sie forderte, der es verstand mit ihrem weiblichen Geschick umzugehen, ohne sich vollends von ihr einfangen zu lassen. Kaum ein Mann konnte sich dem widersetzen. Das Netz war zwar über den Geschäftsmann geworfen worden, doch darin verfangen tat er sich keineswegs. Was für ein überaus feingewobenes Geflecht entwickelte sich hier, dachte Rocco, wer fängt hier wen? Er sah kurz zu Pilar hin. Die klebte förmlich an Jacques Lippen und an dessen Augen.

In dem Moment drückte Pilar minimal, wirklich nur ein kleines bisschen, die Knie auseinander und sah Jacques dabei unverwandt in die Augen. Und natürlich fiel der darauf herein. Er nahm die kleine Bewegung wahr, senkte den Blick, sah auf ihre Knie und den kleinen Schlitz zwischen ihren Schenkeln, der sich unter ihrem Kleid verlor. Pilar wiederholte die Bewegung, öffnete und schloss die Knie, nun jedoch ein wenig weiter auseinander und wieder zusammen. Zu spät erkannte Jacques, dass dieser Punkt an Pilar ging, und ihr Lächeln, dass sie ihm schenkte, begleitete sie nun ebenfalls mit dem Erheben ihres Glases und meinte: „Auf dass dieser Abend sehr zu unser aller Freude und Erfüllung verlaufen wird.“ Jacques legte den Kopf nach links und verneigte sich kurz und dezent nach vorne. „Touchèz madame“, fügte er der Anerkennungsgeste unumwunden zu. Alles Weitere würde sich nun von selbst ergeben. Er war mehr als bereit, denn auch ihm war es eng in der Hose geworden, seine Erektion hatte eine beachtliche Größe angenommen. Natürlich zeigte Pilars aufreizendes Verhalten Wirkung bei ihm. Die makellose Haut ihrer Arme, Schultern und Beine, die Tatsache, dass sie keinen BH trug, und dennoch ihre Brüste sich deutlich durch das Kleid abzeichneten, die Brustspitzen der Dame hart waren und dass der Saum des Kleides soweit verrutscht war, dass es wohlgeformte, nylonbestrumpfte Schenkel sehen ließ. Pilar war die pure Versuchung! Ein erotischer Vulkan, der imstande war, die beiden Männer, mochten sie auch noch so erfahrene Liebhaber sein, einem pyroklastischem Strom gleich hinfortzureißen, sollte sich das Szenario erst einmal heiß genug entzündet haben, so nahm Jacques sie wahr, so schätzte er sie ein. Ein Grund mehr, sich auf jeden Fall bestens mit Rocco zu verbrüdern.

Es war Rocco Cavaro, der den Stein ins Rollen brachte. Er rückte seinen Sessel ein wenig näher an seine Frau heran, schaute Jacques an, sodass der es ihm kurz darauf nachtat. Nun saß Pilar mehr oder weniger zwischen ihnen. Sie lächelte ihren Mann an, kannte ihn, wusste, dass seine Lust entwacht war, hatte die Ausbuchtung in seiner Hose schon längst bemerkt, ebenso wie die bei Jacques, und ließ es sich gern gefallen, dass er sie sanft am Nacken zu sich hinzog und ihr einen Kuss auf den Mund gab. Ebenso gern bemerkte sie Jacques Hand, die sich auf ihren Oberschenkel gelegt hatte und sie hauchzart streichelte.

Nein, sie durften nicht weiter auffallen, zu gut besucht war die Lounge noch immer, zu interessant das Trio an dem Cocktailtisch für andere Gäste. Contenance wahren, diskret bleiben, so lautete das Gebot der Stunde. Weder befanden sie sich in einer kuscheligen Nische, noch verbarg eine Tischdecke mögliche Handlungen, und doch … bemerkte Rocco natürlich, was Jacques da tat. Das forsche Handeln des Jägers mochte dessen Erfahrung in erotisch-frivolen Situationen geschuldet sein, auch bemerkte er, dass Pilar dies durchaus gefiel, sie nichts unternahm, um den kecken Besucher abzuweisen, im Gegenteil, sie bot ihm ihr Bein an, bog das Knie etwas nach außen, ihm entgegen. Rocco schluckte. Jacques macht Pilar an, und es gefällt ihr! Sie lässt es zu. So dachte er.
Ging es ihm zu schnell? Konnte er es zulassen, dass ein anderer Mann die Initiative übernahm? Ging es doch um gewinnen oder verlieren? Der uralte Kampf der Rivalität um die Gunst des Weibchens? Nein, dachte er entschieden und verscheuchte mit Nachdruck die destruktiven Gedanken. Es geht um ein Spiel zu dritt, gleichberechtigt zwar, in dem ich als Ehemann aber letztendlich immer das letzte Wort haben werde, so ist es mit ihr abgesprochen.

Noch bevor der Gedankenbefehl: „Mach mit! Zeig auch du ihr deine Lust!“ vollends ausgedacht war, hatte er bereits seine Hand auf ihr anderes Bein gelegt. Pilar wandte den Kopf, sah ihm in die Augen, biss sich auf die Unterlippe und bog ihm ebenfalls ihr Knie entgegen, öffnete den Männern ihre Beine, ließ es zu, dass beide sie berührten. Nach außen hin blieb sie unbeteiligt, sah sich mit schnellen Blicken im Raume um, lachte auf, um den Anschein zu erwecken, man befände sich im heiteren Gespräch vertieft, doch was weiter unten geschah, dass sollte keiner mitbekommen. Männerhände auf nylonweichen halterlosen Strümpfen unter ihrem Kleid, erregende Empfindungen, Hände, die ihre Schenkel weiter nach außen zogen, Augen, die ihr mit lüsternen Blicken auf die Brüste sahen, Worte, die sich auf ihre Nippel bezogen, Nasen, die ihr betörendes Parfum einsogen.

Jacques trank von seinem Cocktail, wirkte gelassen, er verfiel in Smalltalk, indem er das Hotel lobte und auch die ausgezeichnete Küche, seine Hand indes immer wieder langsam an der Innenseite ihres Oberschenkels hinauf gleiten ließ, den Rand ihres Halterlosen erreichte, ihn befühlte, und auch sah, wie Rocco es ihm gleich tat.

Pilar fühlte Fingerspitzten an ihrem Höschen. Waren es Roccos, waren es Jacques`? Sie vermochte es nicht zu sagen, es war ihr auch nicht wichtig. Einzig wichtig war, wie intensiv sie das Pochen in ihrem Schritt spürte, wie sehr sie diese Situation erregte, sie zwischen zwei Männern, denen sie sich hinzugeben begann.

„Herr Ober!“, rief Rocco dem Kellner zu, als dieser sich in ihrer Nähe befand. Entschlossen leerte Cavaro den verbliebenen Cocktail mit einem Schluck. Jacques zog seine Hand zurück, lehnte sich bequem in seinen Sessel und vernahm wie Rocco mitteilte, man möge bitte umgehend den Zimmerservice beauftragen, eine Flasche Champagner auf Zimmer 333 vorzubereiten, mit drei Gläsern. Erneut stieg Pilar die Röte ins Gesicht, als sie die Beine übereinander schlug, den Blick des Kellners auf sich spürend, der jedoch ganz im Stile des Bediensteten eines Grand Hotels antwortete: „Selbstverständlich! Wird umgehend erledigt.“ Jaques ließ sich die drei Cherry Blossom auf seine Zimmernummer schreiben, den Rest übernahm Cavaro, und der Angestellte eilte sich, die Anweisung an den Roomservice weiter zu reichen.

Pilar beugte sich vor und sagte mit leiser Stimme. „Mir geht’s richtig gut, Männer! Wisst ihr das eigentlich?“
Das Lächeln, das sie ihnen schenkte, war an Verlockung nicht zu überbieten und wie einem Versprechen gleich, führte sie sich die rote Cocktailkirsche zwischen die Lippen, leckte mit der Zungenspitze lasziv die verbliebenen Cherry Blossom – Tropfen ab, lutschte an der Kirsche, sah den Männern abwechselnd mit feurigem Blick in die Augen, und erst nach einer Weile nahm sie sie vollends in den Mund.

© Walhorn, September 2016
*****cat Paar
43.190 Beiträge
****orn:
„Mir geht’s richtig gut, Männer! Wisst ihr das eigentlich?“

Wir ahnen es *smile*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Das ist prickelnde und raffinierte Erotik, was Du uns mit dieser Geschichte bisher präsentierst. Kommt hier leider viel zu selten vor, dabei gibt es kaum etwas Spannenderes ...

Bis jetzt "ganz großes Kino"! Danke!

(Der Antaghar)
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Wunderbar, wie du es schaffst den Spannungsbogen zu halten lieber Walhorn. *bravo*
Man kann die Kirsche praktisch schmecken, spüren wie ein Tropfen des "roten Saftes" das Kinn herabrinnt und geschickt mit der Zunge abgefangen wird ...
Me 2
*********ld63 Frau
8.545 Beiträge
Wow!
Ich bin wirklich begeistert von der magischen Atmosphäre, die du zauberst, lieber Walhorn! Chapeau!

Jede kleinste Regung spiegelst du in betörend schönen Worten... und die Spannung steigt unaufhaltsam!

Einfach nur *wow*!
*roseschenk* Into
****Ffm Frau
4.878 Beiträge
Herrliches Spiel
Ein wahres Kunstwerk. Ein sinnliches Vergnügen. Genuss pur! Lieber Walhorn, du übertriffst dich selbst! *anbet*
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