Hoteldate Vl - Aufzug
Kurz darauf schritten sie durch die Cocktaillounge - Pilar kerzengrade, erhobenes Haupt, die Herren betont gelassen - dem Ausgang entgegen. Missbilligende, aber auch bewundernde, Blicke anderer Gäste auf die drei gerichtet. Ein Herr hob interessiert den Kopf, sprach ein „une madame et deux messieurs, oh la la “ und schaute Pilar verträumt auf den strammen Po. Seine Begleiterin fand das gar nicht lustig, der Blick, mit dem sie ihn bedachte, hätte auch aus Messern bestehen können.
Jacques drückte ihrem Tischkellner, der ihnen auch die Tür aufhielt, einen 10,-€ -Schein in die Hand. Der Bedienstete verbeugte sich dankend und das Trio trat hinaus in die Hotelempfangshalle. Hier war ebenfalls noch Betrieb, die Rezeption war besetzt, ein Securitymann beobachte das Kommen und Gehen, Pilar, Rocco und Jacques blieben unbehelligt, sie hielten ihre massiven Zimmerschlüssel mit den roten Bommeln in den Händen und schritten auf die Aufzüge zu. Laut klackerten Pilars spitze Absätze über den Marmorboden, ein Geräusch das beide Herren liebten. Insbesondere dem Geschäftsmann erreichte das frivole Stakkato unmittelbar, klackerte sich ihm doch mit jedem Schritt das bevorstehende heiße Abenteuer ins Gehirn. Ließ seine Vorfreude steigen. Er beugte sich zu ihrem Hals hin und atmete ihren Duft ein. Eine betörende Mischung aus pilareigenen Pheromonen und einem Luxusparfum. „Gleich sind wir drei alleine im Lift, guapa“, sprach er leise, dicht an ihrem Ohr, und Verlangen lag in seiner Stimme. Pilar erschauderte ob der Nähe des Jägers, fühlte seinen Atem am Hals und entgegnete doppeldeutig, dass doch nichts über einen schönen engen Lift gehe. Sie schluckte, spürte ein Zucken in ihrem Schritt, die Vorfreude und Spannung löste das so sehr ersehnte Prickeln aus, das auf ihrem Rückendekollete sichtbar wurde. Er nahm es wahr und hauchzart strich er ihr mit der Fingerspitze über die Schulter, eine Berührung die nun ihrerseits direkt ihre Nervenbahnen in helle Aufregung versetzte. Dazu seine Worte: „Ich bin unendlich scharf auf dich! Und ich weiß … du bist es auch.“ Sie stöhnte leise auf, denn auch Rocco flüsterte ihr etwas ins Ohr, was Jacques aber nicht verstand. Es musste ebenfalls etwas Lüsternes sein, denn Pilar streckte sich, zog die Schultern zurück. Das dünne Paillettenkleid spannte sich um ihre Brüste. „Wo bleibt er denn, der verdammte Fahrstuhl?“, keuchte sie.
Die Türen öffneten sich, zwei Gäste verließen den Aufzug und sie traten ein. Rocco drückte die 3 für den dritten Stock, die Türen schlossen sich. Pilar stand mit auseinander gestellten Füßen und mit dem Rücken an einen Spiegel gelehnt, Jacques und Rocco unmittelbar vor ihr. Doch gerade als Jacques etwas unternehmen wollte, hielt der Fahrstuhl wieder an, es war der erste Stock. Ein altes Mütterchen stieg zu, einen Rollator vor sich herschiebend.
„Oh Verzeihung“, sagte die Dame mit dünner Stimme. „Sie fahren hoch? Ich wollte eigentlich nach unten. Na, sei es drum, fahre ich eben die verbliebenen zwei Stockwerke mit Ihnen hoch und dann hinab ins Erdgeschoss, ein insalata mista muss es jetzt noch sein für mich, ein Gläschen Pinot Grigio dazu, fein fein.“ Jacques grinste, drückte für die Alte auf E, Pina entspannte sich und Rocco hüstelte und sie rückten enger zusammen. Drei von den vier Personen in dem Aufzug hielten die Anzeigetafel für das wichtigste der Welt, ihre Blicke fest darauf gerichtet. Nichts war es mit dem ersten Näherkommen, außer dass Jacques mit den Fingerspitzen Pilars Hand berührte, dem sie damit entgegnete und seinen Mittelfinger mit Daumen und Zeigefinger entlangstrich und ihn rieb. Jacques ließ ein leises: „Hmmmm…“ vernehmen und drängte sich noch ein wenig enger an sie heran. In wie weit auch Roccos Hand aktiv war, konnte er nicht feststellen, doch auch er hatte sich an sie gedrängt. Auf der dritten Etage stiegen sie aus und noch während sich die Türen schlossen, hörten sie ein diebisches Kichern, das Mütterchen schien zu wissen, dass sie den Dreien etwas vermasselt hatte.
Jacques sah sich um. Sie befanden sich in einem Eckbereich des Hotels. Ein Flur verlief geradewegs nach vorne, ein weiterer nach links. Der Nierentisch mit den zwei Sesseln lud zum Verweilen ein, die Stehlampe und das alte Gemälde an der Wand verliehen dem Eck etwas Gemütliches, der Blick in die Gänge hinein aber hatte etwas Verzauberndes. Stille. Verschlossene Türen links und rechts. Dunkelroter, dicker Teppichboden, zwischen den Türen Wandlampen, gedimmtes Licht, dunkelrot auch die Tapeten, fein abgesetzt die Türrahmen und Deckenleisten in chamoise, matt lackiert. Eine Farbkombination, die ihm auch schon bei den Getränkekarten in der Cocktaillounge als edel und elegant aufgefallen war. Hier aber wirkte sie regelrecht majestätisch. Dazu passend die hellen Lichtpunkte auf dem Boden, von eingelassenen Deckenstrahlern herrührend. Ruhig und verlassen wirkte der Flur. Keine Menschenseele weit und breit. Sie waren allein.
„Ich liebe nicht nur Fahrstühle, sondern ganz besonders auch lange Hotelflure“, sagte Pilar. „Wenn ich bitten dürfte, die Herren? Unser Lustrefugium befindet sich am Ende des Flurs.“ Mit diesen Worten schritt sie voran. „Langsam!“, rief Rocco. „Nicht so schnell, wenn ich denn bitten darf! Zeig unserem Gast, wie wundervoll du gehen kannst.“
Pilar blickte über ihre Schulter zurück, schenkte ihnen ein Wimpernklimpern, lächelte und blickte sodann wieder nach vorne. Sie hob die Arme an und ließ ihre schwarze Haarpracht über den Rücken wallen. Schritt für Schritt setzte sie einen Fuß vor den anderen. Einem Luxusmodell gleich war ihr Gang, sie schwang sehr gekonnt die Hüften und langsam glitten ihre Hände seitlich hinab an die Außenseiten ihrer Oberschenkel. Fasziniert schritten die Herren ihr nach, den Blick auf das erotische, weibliche Kunstwerk vor ihnen gerichtet. Kurz darauf aber stockte beiden der Atem, Pilar zog sich langsam und bedächtig das Kleid hoch. Sie entblößte Oberschenkel, zeigte den Rand ihrer Halterlosen, die nackte Haut wurde sichtbar, braun gebrannte Haut, doch dann, der Ansatz ihres Pos, die entzückende kleine Falte zwischen Oberschenkeln und Pobacken, höher hinauf zog sie das Kleid mit geschickten Fingern. Zeigte einen Traum von einem Höschen. Transparente schwarze Seide, spitzenbesetzt, perfekter Sitz, perfekter Schnitt.
„Was für ein Höschen, was für ein entzückender Prachtarsch!“, keuchte Jacques.
„Bellissima, oder?“, bestätigte Rocco. „Agent … ähem … Agent …“ – „Provocatuer?“, ergänzte Jacques, der Dessouskenner. „Ja“, nickte Rocco. „Allerfeinste Lingerie, beim Breuninger in Stuttgart erworben. Wir konnten beide nicht wiederstehen. Stopp, Pilar!“, rief er plötzlich. „Bleib so! Nicht bewegen!“
Rasch zog er sein Handy hervor, wischte über das Display und ging in die Hocke. „Das wird das Bild des Jahrhunderts. Nicht bewegen, Schatz! Bleib genauso. Wunderbar! Traumhaft! Und jetzt etwas vorbeugen! Nicht viel, nur minimal, mehr Betonung auf den Arsch und das Höschen. So ists gut, genau so!“
Auch Jacques ging in die Hocke, versuchte nachzuvollziehen, was Rocco sah, und tatsächlich, das Motiv ein wahrgewordener Traum an Erotik. Die dunkelroten Wände des Flures, der Teppich, die Lampenschirme und die mattweißen Türen, und mittendrin, die in schwarz gekleidete Pilar mit hochgezogenem Kleid, schwarzen halterlosen Strümpfen, High Heels und diesem entzückendem Höschen! Die Beine hatte sie auseinander gestellt … Jacques schoss das Blut in den Schwanz.
„Posiere weiter, meine heilige Hure, meine santa putana!“, Rocco geriet in einen Rausch, konnte sich kaum satt sehen, schoss Foto auf Foto, Jacques hingegen erhob sich und fasste sich an den Schritt, drückte sich dort kräftig, atmete laut aus. Langsam ging er auf Pilar zu, stellte sich seitlich, auffordernd sah sie ihn an. Dicht stand er bei ihr, blickte ihr in die Augen, ein kurzes Lächeln, die rechte Hand strich über ihren Po. Zwischen ihre Schenkel, streichelte die nackte Haut und glitt wieder hinauf, von hinten an ihren Schritt.
„Gigantisch, megageil!“, rief Rocco leise und fotografierte weiter. „Der elegante Herr im schwarzen Anzug und das lüsterne Weib! Bella donna!“
Mit der anderen Hand strich Jaques ihr unters Kinn, hob ihren Kopf an. Geöffnete Lippen von Pilar, verlangender Blick. Lippen vor Lippen, zum Kuss bereit. Jacques` Hand an ihrem Po, ein erstes energisches Zupacken. Pilar keuchte auf, hielt dem Blick stand. Ihre Hand tastete nach seinem Schwanz, die andere hielt das Kleid gerafft.
Nun kam auch Rocco hinzu, begab sich vor seine Frau. Beide Hände strichen über ihre Schultern, an den Kopf. Er zog ihn zu sich heran, küsste sie wild und entschlossen. Pilars Hand an des Jägers Glied, fester, begehrender Griff. Seine Finger wieder an ihrem Schritt, drückten gegen das Höschen, an die Spalte. Seine andere Hand erkundete erstmalig ihre Brüste, über dem Kleid.
Rocco schob ihren Kopf zurück, drehte ihr Gesicht hin zu Jacques. „Küss ihn! Küss unseren Gast!“
Pilar ließ das Kleid fahren, umschlang Jacques Nacken, presste ihre Lippen auf seinen Mund, hielt seinen Harten durch die Anzughose umschlossen, gierig tauchte ihre Zunge in seinen Mund.
Rocco sah genau hin, sein Atem ging laut und stoßweise, das entsprach dem, was er sich vorgestellt hatte. Pilar im Rausch, mit einem anderen Mann. Aufgegeilt packte er sich an den Schritt, drückte kräftig sein Gemächt, mit der anderen Hand zog er Pilar vorne das Kleid hoch, fasste ihr zwischen die Beine und … stieß auf Jacques Hand. Pilars leidenschaftlichen Kuss erwidernd, blickte der Gast Rocco in die Augen, sah dessen Lust, zog seine Hand ein wenig zurück, überließ dem Gatten das feuchte Feld und fuhr mit den Fingerkuppen durch Pilars Poritze. Entschlossen griff er ihr an die rechte Arschbacke, drückte zu. Pilar stöhnte ihm die pure Lust in den Mund, riss die Augen auf, löste ihren Arm von ihm und packte auch ihrem Ehemann mit entschiedenem Griff zwischen die Beine.
Zwei Schwänze, so dachte sie, so will ich es, genau so! Und das hier mitten auf dem Hotelflur. Soll ich? Soll ich in die Hocke gehen und … Nein, lieber nicht. Man weiß nie. Ich kann mich nur nicht länger bändigen, ich muss sie haben. Alle beide. So schnell wie möglich!
Sie riss sich von den Männern los, keuchte laut, atmete schwer. „Los, mitkommen! Ich will jetzt aufs Zimmer mit euch! Auf der Stelle.“
Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging voraus. Vor der 333 blieb sie stehen, war überrascht. „Seht nur, die Zimmertür steht offen!“
© Walhorn, September 2016