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Was ist für euch Heimat und wie wichtig ist euch das?

******ins Frau
23.233 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Was ist für euch Heimat und wie wichtig ist euch das?
Hallo liebe Forengemeinde,

in zwei Wochen ist es so weit: Meine Lebensmittelpunkt verlagert sich von Augsburg nach Leipzig. Ich tausche Lech gegen Weiße Elster, Fuggerei gegen Nikolaikirche, Maxtraße gegen Karli, Bayern gegen Sachsen.

Immer wieder werde ich hier oder im Umfeld gefragt, ob mir das nicht schwer fällt. Mensch erzählen mir von ihrer Sehnsucht nach der Heimat, die sie für die Liebe verlassen haben oder wie wichtig es für sie war, dass sie aus der Fremde wieder heim kehren konnten. Für Andere ist es ganz selbstverständlich immer mal wieder umzuziehen.

Und ich? Ich gehe nicht wegen der Liebe oder weil ich hier keinen guten Job ohne Perspektiven hätte.

Ich gehe weil ich Lust auf Veränderung habe. Weil in Leipzig ein so ganz anderer Job wartet auf den ich so richtig Lust habe. Mich auf neue Herausforderungen, neue Kollegen und eine neue Stadt freue.

Ich bin schon als Kind öfters mal verpflanzt worden. Heimat ist für mich nichts das an einen Ort gekoppelt ist. Ich fahre heim, wenn ich in den Schwarzwald fahre, wo ich geboren bin. Ich fahre heim, wenn ich zu meinen Eltern ins Allgäu fahre, wo ich größtenteils aufgewachsen bin. Ich fuhr heim, wenn ich wieder nach Augsburg gefahren bin. Und so wird es mir auch bald mit Leipzig gehen. Ich bin mir sicher.

Ich halte es also mit Erasmus von Rotterdam:
„Ich möchte Weltbürger sein,
überall zu Hause
und, was noch entscheidender ist,
überall unterwegs.“

Wie ist das mit euch so?
Was ist für euch Heimat? Und wie wichtig ist euch das?
Seid ihr leicht verpflanzbar oder hält bzw. treibt euch die Sehnsucht immer zurück?

Sins
*******onor Frau
2.583 Beiträge
auch ich habe mich vor 24 jahren verpflanzt,
allerdings in umgekehrter richtung von sachsen nach bayern.

es gab viele gründe dafür.

heute liegt meine heimat hier in bayern, wo meine liebsten freunde und familie sind.
hier ist mein lebensmittelpunkt,
wo mein enkel geboren wurde und ich meinen 2ten mann kennen gelernt habe *zwinker*
Ich ziehe in eineinhalb Jahren aus meiner Heimat weg in ein anderes Bundesland.
Ich freue mich riesig drauf. In meiner Heimatregion, in der ich schon mein ganzes Leben verbringe, kenne ich ja schon alles. In meiner neuen Heimat gibt es dagegen noch so vieles zu entdecken.
Ich bin jetzt schon regelmäßig dort und fühle mich inzwischen dort mehr zuhause als in meiner alten Heimat.
Heimat ist dort, wo ich mich wohlfühle.
*****_DA:
Heimat ist dort, wo ich mich wohlfühle.
genau das ist der Punkt, mehr brauch ich nicht
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Mein Beruf
ließ erwarten, dass ich ohnehin immer mal wieder Aufenthaltsorte wechseln muss.

Heimat ist in erster Linie das, woher ich stamme. Ich wurde in einem kleinen schnuckeligen Burgdorf bei den Großeltern geboren, weil Krieg und der Wohnort meiner Eltern zerbombt war. So sehr ich diesen Ort mag, ich möchte dort nicht unbedingt wohnen wollen, obwohl auch dort die Latrinen und Ställe längst ersetzt wurden durch Toiletten und Garagen. Dabei ist es nicht das typische Dorf, wo jeder alles über die Anderen weiß, sondern einZuwanderungsort wohlhabender Menschen, zum Beispiel Professoren der nahen Uni. Aber die Unistadt hat es mir angetan, dort studierte ich und dort sehe ich meine Heimat, obwohl mein Elternhaus in der Nachbarstadt steht. Weltoffenheit ist ein charakteristisches Merkmal.

Dann lernte ich über meine Geliebten viele deutsche Gegenden kennen, die schön sind. Beinahe wäre auch Dresden in Frage gekommen, aber da könnte ich mich nach heutigem Wissen nicht sehr wohl fühlen. An der Ostsee, wo ich häufig bin, habe ich so etwas wie Heimatgefühl entwickelt. Letztlich ist das alles abhängig von ihr, von diesem Kriminalleitspruch "Cherchez la femme!" Wo sie ist, ist Heimat der Seele.
Bedingt durch den Beruf des Exmannes habe ich schon in vielen deutschen Gegenden für einige Jahre gelebt. Heute bin ich wieder zurück in der Heimat. Hier habe ich alles, was ich brauche - meine Familie, meine Freunde, meinen Beruf, tollste Motorradstrecken gleich vor der Haustür - und den Rhein. Ich lebe hier auf einem wunderschönen Fleckchen Erde.

„Am Rhein geboren zu sein heißt, in der Fülle des Lebens zu stehen.“
(Carl Zuckmayer)


Ich bin gerne unterwegs und lerne neue Landschaften kennen. Aber wenn ich Richtung Heimat zurück komme, merke ich, dass ich nur hier "daheim" bin.
****i2
11.701 Beiträge
JOY-Team 
Für mich ist der Heimatbegriff sowas wie ein Relikt. Weil ich verbringe an allen möglichen Orten Zeit und es gibt daher auch viele Orte, die mir vertraut sind und wo ich mich wohl fühle. Dies sowohl in der Schweiz wie auch in Deutschland.

Die heutige Mobilität ändert einige Konzepte, die früher auf ganz natürliche Weise vorgeherrscht hatten. In der Schweiz gibt es beispielsweise noch den so genannten Heimatort. Dieser ist oft weder der Wohnort noch der Geburtsort, sondern der Ort, wo die Vorfahren heimatberechtigt waren. Alle Schweizer haben einen Heimatort, dieser steht auch auf unserem Pass und auf der Identitätskarte, wo in anderen Ländern der Geburtsort stehen würde.

Viele Schweizerinnen und Schweizer waren noch nie an ihrem Heimatort und manchmal wissen sie noch nicht einmal, wo dieser liegt. Ehrlich gesagt habe ich auch keine Ahnung, was es damit eigentlich auf sich hat - könnte ich eigentlich mal googlen, wenn ich so drüber nachdenke :). Aber Fakt ist: früher hatte der Heimatort wohl tatsächlich eine Bedeutung. Und mit der Zeit wurde er unwichtig. Ich vermute, wegen der zunehmenden Mobilität und damit verbunden auch aufgrund eines steten Wandels des Heimatbegriffs.

Klar: da wo ich wohne bin ich aufgewachsen, zur Schule gegangen und vernetzt. Allerdings habe ich auch an anderen Orten schon viel Zeit verbracht und sehr schöne Erinnerungen an vergangene Erlebnisse. Ich halte es aus dieser Betrachtung heraus für sehr schwierig, Heimat überhaupt zu definieren. Heimat kann ja nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein. Oder etwa doch?

Was ich aber aus diesen Überlegungen heraus sagen kann: Heimat ist mir total unwichtig. Und ich schliesse mich Erasmus an. Ich werde wenn, dann von tollen Menschen immer wieder an gewisse Orte gelockt. Ansonsten wird für mich ein einzelner Ort ziemlich rasch langweilig. Und ich habe dann kein Problem damit, weiterzuziehen.
Für mich ist Heimat da wo meine Wurzeln sind. Und das usw einfach Bayern bzw München und das Fünf Seen Land.
Zuhause bin ich aber da wo ich mich wohl fühle und wo ich meine Freunde habe. Da gibt es in der Zwischenzeit viele Orte. Auch außerhalb Bayerns.

Was ich trotzdem nicht verspüre, obwohl ich mich absolut als Bayer fühle, ist irgend eine Art von Stolz darauf oder Patriotismus. Das hab ich noch nie verstanden. Wenn man aber viel unterwegs ist wie ich es bin, dann aber Dankbarkeit über das Glück hier aufgewachsen zu sein und leben zu dürfen.
Heimat ist für mich dort wo man geboren wurde und aufgewachsen ist. Es heißt ja auch: "Vergiss nie den Ort wo deine Wiege stand, du findest in der Ferne kein zweites Heimatland." Finde das sehr treffend. Dort wo man aufgewachsen ist wird man von der umgebenden Kultur für ein ganzes Leben geprägt. Und die ist z.B. in Augsburg eine ganz andere als in Leipzig.
Dennoch kann man woanders ein neues Zuhause finden, keine Frage! Geht mir auch so. Man kann das neue Zuhause sogar viel schöner und besser finden als die ursprüngliche Heimat! Aber wo man her kommt und welche Kultur einen geprägt hat, das steckt immer in einem drin. Man kann zwar seine Stadt verlassen, aber umgekehrt die Heimatstadt verlässt einen nie.
****i2
11.701 Beiträge
JOY-Team 
Das mit der Kultur und damit verbundenen Prägung ist ein interessanter Punkt. Es kann sein, dass meine Unsicherheit auch von der Zweisprachigkeit und Grösse der Regionen ausgeht. Von klein auf war ich gleichzeitig mit Französisch und Deutsch konfrontiert, weil ich in einer zweisprachigen Stadt wohne. Und zusätzlich gibt es da wo ich wohne auf recht kleinem Raum auch echt spürbare kulturelle Unterschiede. Ich habe also schon immer mehr als eine Sprache und mehr als eine Kultur gleichzeitig erlebt. Deshalb fällt es mir wohl auch schwer, meine Herkunft auf genau einen Ort zurückzuführen.
******ins Frau
23.233 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Ähnliches habe ich mir auch überlegt, bezogen auf den Umstand, dass ich in meiner Zeit des Aufwachsens bereits drei Mal umgezogen bin. Ich habe einfach bereits da verschiedene Gegenden / kulturelle Prägungen kennengelernt, da es auch immer Ecken waren, die nah an unterschiedliches europäisches Ausland grenzten.

Allerdings: Meine Mutter lebte bis zum Ende ihres Studiums nur in einer Gegend - wenn auch ebenfalls nah der französischen Grenze - und ist mir in meiner Einstellung sehr ähnlich.

Ich würde somit sagen, dass die Prägung durch die Herkunftsfamilie einen da auch sehr beeinflusst.

****i2:
Viele Schweizerinnen und Schweizer waren noch nie an ihrem Heimatort und manchmal wissen sie noch nicht einmal, wo dieser liegt. Ehrlich gesagt habe ich auch keine Ahnung, was es damit eigentlich auf sich hat - könnte ich eigentlich mal googlen, wenn ich so drüber nachdenke :). Aber Fakt ist: früher hatte der Heimatort wohl tatsächlich eine Bedeutung. Und mit der Zeit wurde er unwichtig. Ich vermute, wegen der zunehmenden Mobilität und damit verbunden auch aufgrund eines steten Wandels des Heimatbegriffs.

Ich hab übrigens nachgeschaut. *zwinker*

Der Bürgerort war derjenige Ort, in dem ein Bürger Rechte an den gemeinsamen Gütern hatte; dazu gehörten zum Beispiel Allmendweide und Holzgerechtigkeiten, also geldwerte Vorteile. Am Bürgerort hatte er zudem dem Landesherrn seine Wehrkraft zur Verfügung zu stellen. [...]

Der Bürgerort war es auch, der für seine Bürger aufkommen musste, falls diese verarmten und ihren Lebensunterhalt nicht mehr selbst bestreiten konnten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerort#Geschichte
nachdem hier viel zu Heimat = Wurzeln, Herkunft beschreiben wurde
stimmt, ich habe meine Wurzeln, zu denen ich mich immer wieder bekenne *zwinker* die ich auch gern habe, sie sind ein Teil von und in mir, ich bin gern HarzHeideMädchen, da komme ich her, da sind meine Wurzeln
im Laufe der Jahre bin ich (durch Ausbildung, Arbeit, Familiengründung, Scheidung) in unterschiedlichen Regionen gewesen
ich hab dennoch meine Heimat immer dort, wo ich mich wohl fühle, wo ich lebenswert sein kann
klar spielt dabei auch eine Rolle
wie sind die sozialen und arbeitstechnischen Kontakte
wie komme ich mit den Menschen klar, mit ihren kulturellen Besonderheiten
ich sehe meine Lebensbereiche sehr nordgeprägt, auch wenn ich mich in der Schweiz wohl gefühlt habe, doch der Norden ist meinem persönlichem Wohlfühlempfinden am nächsten
Mich hat es vor 13 Jahren in einer Nacht- und Nebelaktion von der schwäbischen Donau an den Rhein verschlagen .. und der Satz von http://www.joyclub.de/my/2884343.kolbenhof.html bringt es auf den Punkt.



Für mich ist Heimat da wo meine Wurzeln sind ....

Zuhause bin ich aber da wo ich mich wohl fühle und wo ich meine Freunde habe


Seit vielen Jahren fühle ich mich am Rhein zuhause, aber der Süden wird immer Heimat bleiben.
*********lzend Mann
1.080 Beiträge
Home is where the Heart is...
Heimat ist für mich dort, wo ich die Menschen treffe, mit denen ich gerne zusammen bin und die Stellen auf der Erde, wo mich die Natur ganz selbst sein lässt...
HEIMAT
Hallo,

meine Heimat ist das Frankenland. Bin Franke mit Herz und Seele. Es sind Menschen, Orte, und Erlebnisse die ich mit Heimat verbinde.

Ich war beruflich im südlicheren Teil Bayerns, es war dort recht schön, hab mich auch wohlgefühlt, doch etwas hat gefehlt. Ich konnte es zu dem Zeitpunkt nicht erklären. Dann zog ich zurück in die Heimat und da SPÜRTE ich was gefehlt hat, es war einfach dieses Gefühl.

Für mich ist Heimat sehr wichtig für mein inneres Gleichgewicht.
Ich hab bis heute keinen Plan was Heimat ist.. *tuete*
Kenne Definierungen die Menschen veranstalten, ihre persönlichen Perspektiven zu diesem Ausdruck..aber für mich scheint Heimat nicht existent zu sein. Ich schätze, Heimat wäre für mich ein Ort, Stadt oder ähnliches wo ich freiwillig bin. Was noch nie ernsthaft der Fall war, auch jetzt nicht. Insofern bin ich froh, überhaupt auf dem Planeten Erde zu sein. Man stelle sich vor, die Menschheit wäre dann soweit auch im Orbit und noch viel weiter Stationen zu haben wo man leben und arbeiten kann. Wie chaotisch würde dann erst unsere Philosophie zum Menschen sein.. *umpf*
@Aiseiri
Im Grunde ist es wirklich so, zuhause bzw Heimat ist da wo man sich wohlfühlt.

Vielleicht eines Tages auf dem Mond?

Wer weiß das schon genau
Halbzeit
Im nächsten Jahr bin ich genau soviele Jahre von zu Hause weg, wie ich dort verbracht habe. Ich nutze absichtlich den Begriff des Zuhauses, da Heimat so viel sperriger und ungreifbarer ist. Zuhause oder daheim bin ich dort, wo mich die Liebsten auffangen, wo ich sein kann, wie ich bin und wo niemand etwas von mir erwartet - in der Hauptsache eben meine Familie.

Aber die Gegend, in der ich groß geworden bin, hat sich nach meinem Wegzug so extrem verändert, dass es mir schwer fällt, ein Gefühl dazu zu entwickeln. Es wurden ganze Straßen verlegt und Häusergemeinschaften eliminiert, dazu diverse Neubauten und Modernisierungen, so dass ich all das, was ich kannte, nicht mehr wiederfinde. Auch meine Eltern mußten mein Elternhaus aufgeben und neu bauen, den Umzug selbst hab ich gar nicht miterlebt. Irgendwann bin ich halt einfach links statt rechts abgebogen.

Seit ich flügge bin, hab ich diverse Umzüge hinter mich gebracht und bin auch jederzeit wieder gern bereit, diese in Angriff zu nehmen... wenn es danach geht, dass 3 Umzüge einem Abbrennen entsprechen, bin ich auf dem besten Wege, den 3. Brand zu überstehen. Ich habe gelernt, mit möglichst kleinem Gepäck zu gehen, mich von Balast zu befreien und neue Gegenden anzunehmen. Das ist aber alles meiner Anpassungsfähigkeit geschuldet.

Das innere Gefühl von Heimat hat vielleicht sogar noch tiefere Wurzeln... die Lebensgeschichte meiner Großeltern beispielsweise, der Stammbaum, der hinter einem steht und die Erlebnisse der Generationen vor mir. Mich fasziniert die Geschichte meiner Urgroßmutter mütterlicherseits und deren Vorfahren, die aus dem Schwabenländle ans Schwarze Meer zogen. Aus welcher Überzeugung heraus haben diese Menschen gehandelt? Steckt ein Teil ihrer Ideologien noch heute in mir, unserer Sippschaft? Was ist gebleiben?

Heimat hat für mich viel damit zu tun, woher komme ich, was meine Vorfahren getan haben und welche Persönlichkeitsmerkmale bis zu mir weitergetragen wurden. Habe ich ein Erbe, das es zu bewahren gilt oder kann ich meine Zukunft frei - ohne besondere Verantwortung für die Vergangenheit (anderer) - gestalten.
Heimat ist für mich also eher eine innere Haltung als ein Ort oder eine echte Person.
*********igEr Mann
399 Beiträge
Heimat ist
für mich wo ich geboren bin. Wo ich meine kind freundschaft gehabt. Ich habe oft Heimweh. Ich konnte es zu dem Zeitpunkt nicht erklären. Es ist mein Wurzel, Herkunft und unverwechselbar.
Heimat - der Begriff bedeutet mir sehr viel. Obwohl ich sonst eher wenig konservativ bin, bin ich es diesbezüglich schon sehr.

Heimat bedeutet für mich meine Wurzel, das "Erbe" meiner Eltern, meiner Ahnen und meines Kulturkreises. Ich mag es wenn Traditionen geehrt und hochgehalten werden - für mich eine Sache des Respekts und der Ehre. Das alles bedeutet mir sehr viel - das sind Werte für die einstehe, auch wenn sich das für manche wahrscheinlich ewig gestrig anhört. Ich stehe dazu.

Das bedeutet nicht, sich alles schönzureden was war - eher sich seiner Vergangenheit bewußt zu sein und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen, das kuturelle Erbe zu wahren und zu schützen.
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Der Begriff "Heimat" ist für mich jetzt nicht ganz so wichtig. Was ist überhaupt Heimat für mich? Der Ort (das Dorf/die Kleinstadt), in dem ich aufgewachsen bin, wo ich zur Schule ging?
Das Bundesland (Sachsen), in dem ich schon immer lebe?
Oder das komplette Land (Deutschland)?
Wie eng oder weit fasst man den Begriff Heimat? Reduziert man ihn auf den Ort oder das gesamte Land? Das kommt doch auch immer drauf an, in welchem Kontext man es verwendet - spreche ich mit jemandem aus einem anderen Bundesland oder mit jemandem von einem anderen Kontinent.

Ich mag keine Umzüge. Das aber nicht, weil ich meine Heimat nicht verlassen möchte, sondern weil ich mich mit Veränderungen äußerst schwer tue. Ich bin ein Gewohnheitstier. Ich habe schon ein Problem damit, in eine andere Wohnung umzuziehen oder eine andere Arbeitsstelle anzutreten.

Ich bin wegen des Studium nach Leipzig gekommen. Vorher bin ich in einer Kleinstadt 60 km östlich von Leipzig aufgewachsen. Ich habe es also auch nicht weit, wenn ich meine Eltern besuchen möchte, nur eine Stunde Autofahrt. In meine Heimatstadt zurück möchte ich aber auch nicht mehr; ich habe mich an Leipzig gewöhnt.

Ich kann mir nicht vorstellen, freiwillig von hier wegzuziehen. Wenn es allerdings beruflich oder familiär notwendig wäre, in eine andere Stadt, ein anderes Bundesland, ein anderes Land oder auf einen anderen Kontinent zu ziehen, dann würde ich das halt machen (müssen). Nach einer gewissen Zeit würde ich mich dann schon eingewöhnen. Und wenn ich erst mal Fuß gefasst habe, will ich auch nicht unbedingt wieder weg.

Und dennoch verspüre ich oft Fernweh, möchte gern noch die ganz Welt sehen, zumindest viele schöne Fleckchen kennen lernen. Aber auch immer nur für ein paar Tage oder Wochen. Und dann möchte ich auch wieder nach Hause zurück.
Ich bin seit Jahren ...
... an mehreren Orten/in mehreren Kulturkreisen zu Hause - mit allen Vor- und Nachteilen - und es gibt einen Geburtsort.
Eine echte Heimat - im klassischen Sinne - gibt's bei mir somit nicht (mehr); als "Entwurzelt" würde ich mich aber auch nicht bezeichnen. Das Leben ist schlichtweg anders.

BerLonZur
Heimat
ist für mich wo ich Geboren aufgewachsen bin, zur Schule gegangen bin,wo jeder jeden kennt,wo es Brauchtum gibt,die Natur und Wälder,das Gefühl Daheim zu sein,
Heimat ist auch der Ort wo meine Lieben begraben sind,
und das alles ist nach wie vor der Frankenwald!
LG Rose
Heimat entsteht immer wieder neu.
Sins ich wünsch Dir auf jeden Fall eine ebenso tolle Zeit wie ich Sie in dieser Stadt hatte und von Zeit zu Zeit noch bin.

Den Begriff Heimat definiere ich für mich immer wieder neu. Angefangen hat es im 5 Seen Land im Süden Deiner neuen Heimat. Damals war es noch eine Mondlandschaft geprägt vom Tagebau. Heute ist Sie "Hafenstadt" und wird suksessiv zum landschaftlichen Kleinod. Es dürfte mit einer Ausdehnung von 5,3 x 3,3 km einer der größten Seen der von Menschenhand geschaffen worden ist, sein. Die Landschaft war und ist laut meiner Oma, die dies während der Nazi-Zeit hinsichtlich Abstammung hat klären müssen, Habitat meiner Ahnen. Dies lässt sich bis 1625 belegen. Also ein ziemlich großes Stück Heimat wenn man die Geschichte heranzieht. Ich bin und bleib ein "Kartoffel-Sachse".

Aufgewachsen dann da wo Sins hin zieht. Die Stadt von Felix Mendelsohn Bartholdy, in der Bach Thomas-Kantor war, unweit des Gohliser Schlösschens, bzw. in der Nähe den Schillerhauses in dem Selbiger 1785 den Text lieferte für Beethovens 9te Sinfonie. .... Freude schoner Götterfunken, Tochter aus Elisium, etc. etc. Ich liebe die Stadt immer noch weil es eine Schöne Zeit war. Eine Stadt der Superlative mit dem höchsten Denkmal Deutschlands 91 Meter hoch und zum 100sten Geburtstag des Sieges über Napoleon 1913 gebaut worden. Stadtort eines der größten russisch orthodoxen Kirchenbauten außerhalb Russlands. Ebenso Standort der Deutschen Nationalbibliothek. Aber auch Ort der Geschichte 1989. Bei den Friedensgebeten und den anschließenden Demo´s auf dem Ring war ich als kleiner 13 / 14- Jähriger Pimpf mit dabei. Spätestens bei den vielen Kindern (Meine Klasse war fast zur Hälfte dabei) hat sich die Stasi drei mal überlegt ob Sie losknuppeln. So genug mit dem Loblied auf eine geile Stadt. @**ns: Die Ecke hinter der Pleisenburg, Richtung Bundesverwaltungsgericht (ehemaliges Reichsgericht und zu meiner Zeit Dimitroff-Museum für Zeitgenössische Kunst). Hatten damals eine richtig tolle Ausstellung von Max Liebermann.

Aber ich glaub es wird klar was ich meine. Heimat entwickelt sich wenn man eine Stadt, einen Ort liebt, Ihn mit schönen, prägenden Erlebnissen verbindet. Es ist immer wieder spannend. Als ich von Leipzig nach Augsburg ziehen musste war ich geschockt von den sprichwörtlich muhackligen Datschiburgern. Klar wenn man von einer sehr weltoffenen Stadt in die schwäbische Provinzhauptstadt wechselt. Aber mit der Zeit ändert sich das. In diesem Sinne auf zu neuen Ufern.
Heimat ist für Jeden etwas anderes und daher sehr subjektiv. Die Einschätzung hat sicherlich auch sehr viel damit zu tun, wie und wo man aufgewachsen ist und ob man überhaupt schon mal einen Umzug in eine andere Gegend gemacht hat. Ich war mit Ende 20 in Richtung Allgäu gezogen. Nicht freiwillig, sondern berufsbedingt.
Meine Frau zog direkt mit und wir haben dort unsere beiden Mädels zur Welt gebracht. Nach 6 Jahren zog es uns wieder in unserer "eigentliche" Heimat zurück. Heute haben wir immer noch sehr gute Bekannte im Allgäu, fahren regelmäßig hin und sind am Überlegen, irgendwann mal wieder dort hin zu ziehen.
Durch diesen zwangsweisen Umzug hatte sich der Begriff der Heimat eigentlich aufgelöst. Da wir uns im Allgäu überaus wohl fühlten, im Prinzip heimisch geworden waren, sprechen wir heute eigentlich nicht mehr von der "Heimat". Wir haben mindestens 2 davon.
Dort wo man sich wohl fühlt, gerne lebt, Leute kennt, Spaß und Freude hat, dort ist Heimat
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