"Er" schreibt...
Ich habe noch nicht in diesem Thread gelesen und antworte einfach mal mit meinen Gedanken zum Eingangspost.
Wie geht ihr mit dem Frust um, der entsteht, wenn Kontaktversuche scheitern?
(Antworten ausbleiben oder Ablehnung mitgeteilt wird)
Die Antwort auf die erste Frage steht quasi in der zweiten.
Man darf und sollte eine Absage, ob sie nun vernünftig formuliert ist, vielleicht unfreundlich ausgedrückt oder erst gar keine Antwort kommt, nich auf sich beziehen und unendlich hinterfragen.
Was kann man unerfahreneren Usern mit auf den Weg geben, um weniger frustriert zu sein und die Ablehnung weniger persönlich zu nehmen?
Man sollte sich einmal vor Augen führen, dass es auf einer solchen Plattform nur begrenzt so abläuft wie im realen Leben. Es fehlt jeder Eindruck zu Gestik und Mimik. Dazu hat jeder ein ungefähres Bild dessen vor Augen was er/sie sucht und was nicht. Kleine Schlagworte im Profil oder der Mail des anschreibenden können mitunter schon für den Eindruck sorgen, dass es nicht passt. Im ersten Moment entscheiden andere Parameter über weiteres Interesse, als wenn man jemandem leibhaftig gegenübersteht. Selbstredend entstehen in beiden Varianten immer wieder missverständnisse und es wird keine Chance gegeben sich besser kennenzulernen.
Auf der Straße läuft man an vielen Menschen vorbei, die vielleicht perfekt zu einem passen würden, nimmt aber nicht einmal Notiz von ihnen. Hier schreibt man dann zwar jemanden an, aber die Chancen den/die Passenden/de angeschrieben zu haben ist nicht größer als im real-Life. Mutmaßlich sogar noch kleiner, weil häufig in eine ganz bestimmte Richtung "gesucht/geschaut" wird. Die üblichen Kriterien, die beim Ansprechen in einer Disco oder auf der Straße zum tragen kommen, kommen am Ende noch oben drauf. Entsprechend ist es nicht so schnell gegeben in genau dieses Raster zu passen.
Andere Faktoren wie zB., dass der jenige den ich anschreibe vielleicht gerade überhaupt nicht in der Stimmung ist, warum auch immer, kann man überhaupt nicht sehen. Jeder Versuch ist eigentlich ein Schuss ins Blaue.
Im Ganzen sollte man den Joyclub und mögliche Kontakte nicht als sein "Hauptfeld" betrachten, sondern eher mit der Einstellung herangehen, dass es eine tolle Ergänzung ist, aus der sich unter Umständen wirklich etwas entwickeln kann. Kommt keine Antwort oder eine Ablehnung, dann einfach weiter schauen und nicht lange damit aufhalten/beschäftigen. Im real-Life beschäftige ich mich ja auch nicht ewig damit, wenn ich von einer Dame eher ablehnende Signale bekomme und vermutlich erst gar nicht dazu übergehe sie anzusprechen. Hier bekomme ich eben eine unmittelbare Reaktion. Sie sagt aber nichts anderes aus, als die ablehnenden Signale, die ich auf der Straße auch bekomme.
Hat sich euer persönlicher Umgang und eure Einstellung, euer Gefühl dazu im Laufe der Zeit verändert?
Natürlich. Man differenziert mehr. Es ist einfach eine andere Art und Weise der Kontaktaufnahme, die eine Ablehnung in anderer Form zur Folge hat. Prinzipiell sagt sie aber nichts anderes aus, als eine Ablehnung bei einem realen erfolglosem Versuch einen anderen Menschen vielleicht näher kennenzulernen.
Mit welchen gedanklichen Ansätzen kann man zu mehr Gelassenheit gelangen?
Sich vor Augen führen, dass jeden etwas anderes anspricht. Angefangen bei den Schuhen vielleicht, bishin zu einer kleinen Charaktereigenschaft, die einem gut gefällt oder eben nicht. Hier liegt der Fokos entweder rein auf einem Foto oder eben dem schriftlichen Ausdruck. Ohne körperliche Reize, Gestik und Mimik jemanden von sich zu überzeugen, im ersten Eindruck wirkliches Interesse zu wecken ist meiner Ansicht nach einfach schwerer und hat entsprechend auch mehr Ablehnung zur Folge.
Für mich ist einfach Ergänzung, aus der sich vielleicht deutlich mehr entwickeln kann, das entscheidende. Keine großen Erwartungen haben, sondern das was sich ergibt als "Bonus" sehen. Ein "Bonus" der sich vielleicht zu einem "Hauptgewinn" entwickelt. Wie im realen Leben auch ist es äußerst selten, beim ersten Versuch das große Los zu ziehen.
LG "Er" von NeueReize