Hier im Forum gibt es ja schon eine Menge Beiträge zu genau diesem Thema. Sehr viele, vor allem auch der erfahreneren Spieler, scheinen dabei schon der Meinung zu sein, eine reine Spielbeziehung neben einer Vanilla-Beziehung sei auf Dauer unmöglich. Doch welche Alternativen bleiben denn?
Die eigenen Wünsche oder Neigungen verleugnen/verdrängen und beim Sex alles so belassen wie es ist?
Den Partner verlassen? (Wird ja meistens von denen vorgeschlagen, die glücklicherweise eine erfüllende Beziehung mit BDSM gefunden haben)
Eine Spielbeziehung eingehen von der der Partner weiß oder eben auch nicht, wobei der zweite Fall moralisch sicherlich sehr fragwürdig ist.
Ich persönlich habe mit Möglichkeit 2 größte Schwierigkeiten. Erstens wird eine Beziehung eben nicht nur durch Sex definiert und kann durchaus, wenn nicht alles 100% passt und das wird es wohl so gut wie nie, die große Liebe sein. Was ist das für ein Anspruch jedes einzelne Bedürfnis seines Partners befriedigen können zu müssen. Ich selbst halte das für unmöglich. Unter anderem deswegen füllt man sein Leben ja mit einer Fülle zusätzlicher Erfahrungen wie Hobbies, Karriere, Freunde, Bekannten.... Sex ist für mich nur ein Aspekt einer Beziehung, der sicherlich wichtig ist aber nicht ausschließlich dem Partner vorbehalten sein muss, erst recht wenn sich damit unerfüllbare Wünsche verbinden.
Damit wäre ich also bei der Spielbeziehung. Offen ist das natürlich nur mit einem äußerst verständigen und verständnisvollen Partner möglich, der meine Wünsche einerseits akzeptiert und sie auch noch soweit achtet und respektiert, dass er mir erlaubt, sie auszuleben. Außerdem muss er in der Lage sein, seine damit einhergehenden Gefühle, wenn die denn aversiv sind, zu verarbeiten. Das ist meistens sicher ein ganz schöner Brocken....Wer dieses Glück nicht hat, bei dem schrumpfen die Möglichkeiten sicherlich um einen wichtigen Aspekt, da eine Spielbeziehung auf Dauer wahrscheinlich schwer zu verheimlichen ist.
Die letzte Möglichkeit wäre natürlich alle Gedanken und Gefühle diesbezüglich zu verbannen und sich auf alles andere zu konzentrieren.
Wie auch immer steckt man mit einer so geteilten Beziehung sicherlich ganz schön in der Zwickmühle. Ich kann mir gut vorstellen, dass es tatsächlich ein sehr anspruchsvolles Unterfangen ist, Spiel- und Liebesbeziehung zu verbinden, auch emotional von Seiten der Spielenden, denn gerade um diese Emotionen dreht es sich ja..... . Egal wer dies nun für möglich oder unmöglich hält, ist es für mich derzeit die einzige Möglichkeit mich zu erfahren. Da ich mich egoistischer Weise weder zurückstellen kann noch will, muss ich es auf mich zukommen lassen, ganz unabhängig von fremden Erfahrungen. Mit den Problemen setze ich mich dann auseinander, wenn sie da sind....das ist, zum Glück, dank meines offenen und liebevollen Partners möglich.