Vielen Dank
.. für so eine packende Story! Herrlich geschrieben - hat mir in der Tat das eine oder andere Schmunzeln entlockt.
Aber zurück zum Thema:
ich muss kurz ein wenig ausholen. Ich bin Krankenschwester auf einer Notfallabteilung. Ja, ich denke, ihr wisst, was jetzt kommt.
Wir haben unsere Abteilung in drei Erstversorgungs-Bereiche gegliedert: die Notfallambulanz, die Aufnahmestation und unsere Gastroenterologie - für Fremdkörperentfernung, Blutstillung durch Unterspritzung etc.. Natürlich gibt es dann noch die Herzüberwachung, die Unfallchirurgie, sowie fachspezifische Ambulanzen, wohin wir unsere Notfälle transferieren können. Das sind jedoch andere Abteilungen und andere Teams.
Jedenfalls: Die Notfallambulanz läuft ab 15 Uhr bis 8 Uhr in der Früh unter der Woche und am Wochenende im 24h Betrieb und ist für Personen angedacht, die zu Fuß, mit dem Taxi oder in Begleitung von maximal einer anderen Person, die sie in's Krankenhaus bringt, zu uns kommen. Oft gelangen Personen durch eine Zuweisung vom niedergelassenen Fachbereich, also dem Hausarzt, zu uns. Wir werden allerdings auf der Notfallambulanz nicht von Rettungen angefahren, denn Personen, die mit Rettung auf unsere Abteilung gebracht werden, werden von unserer Aufnahmestation (= Erstversorgung) administriert und angenommen, sowie akut versorgt. Zumeist kommen Personen mit akuten Problemen in den Bereichen der inneren Medizin, Urologie und Chirurgie in die Notfallambulanz. Will heißen: Blutdruck- bzw Blutzuckerentgleisung a la hypertensive Krisen, Hypoglykämien, etc., aber auch frische Herzinfarktpatienten, Schlaganfallpatienten, Lungenembolien, epileptische Anfälle, unklar kollapsige Personen, allergische Reaktionen bis hin zum anaphyllaktischen Schock und Personen, bei denen die Gefahr auf eine Sepsis (= Blutvergiftung) besteht. Das ist unser Klientel. Oder soll unser Klientel darstellen. Herzinfarktpatienten haben wir unter Tags 3 - 12 Stück an der Zahl, Lungenembolien diagnostizieren wir mindestens 2x täglich und Schlaganfälle kommen jeden zweiten Dienst vor.
Aber.. - und nun komme ich zu deiner Aussage,
@********alix - hiermit gehe ich nicht konform.
Wozu die Panik ?
was normal reingeht kommt wohl auch normal wieder raus.
Ca. 1/3 der Personen, die am Schalter bei uns administriert werden kommen aufgrund der Tatsache zu uns, dass Dinge in ihnen "verschwunden" oder jetzt an Stellen sind, wo sie nicht hingehören. Das kann von einer verschluckten Gabel (Bulimiepatientin, die Erbrechen induzieren wollte) bis hin zu einem 24 jährigen jungen Mann gehen, der unter nervösen Gestammel angibt, sich 2 (!) Avocados in den Hintern geschoben zu haben. Letzteres kommt zum Glück nicht so häufig vor, zumindest nicht in Form von Avocados, zeigt jedoch recht eindrücklich die Problematik. (Schon mal probiert, eine warme, weiche Avocado irgendwo rauszuziehen? Ich sag euch eins. An dem blöden Kern rutscht man ab.
)
Klingt klischeehaft, ist aber so. Auch ein Dildo kann sich - wenn man Pech hat - in andere Sphären vertschüssen. Einer Dame musste man vorgestern den Vibrator endoskopisch aus dem Darm entfernen, da jener, immer noch vibrierend, sich mit der Zeit seinen Weg nach oben suchte. (Leute, die jetzt mit der Weisheit "Alles folgt der Schwerkraft" ankommen möchten, denen sage ich lieb grinsend, dass sie das beizeiten bitte auch den restlichen 3 Dildos und Vibratoren sagen möchten, denn bei denen ist diese Weisheit scheinbar noch nicht angekommen) Wie gesagt; klingt wie aus einer miesen, amerikanischen Sitcom. Passiert aber häufiger, als man glauben möchte. Von Bierflaschen über abgebrochene Kerzen,... Es gibt nichts, was es nicht gibt.
Damit will ich sagen: Wenn etwas verschwindet und man es selbst nicht mehr raus bekommt (für gewöhnlich gelingt es tatsächlich durch lockeres, regelmäßiges Pressen)... nicht abwarten. Es kann passieren. Und Schließmuskeln können da tatsächlich manchmal ziemlich fies sein. Allerdings ist die Einstellung: "alles, was im Darm ist, kommt auch irgendwann wieder raus", eine nicht ganz ungefährliche.
Bei einem mechanischen Ileus (= Darmverschluss) wird der Weitertransport des Darminhalts durch ein Hindernis blockiert. Folge: sehr unangenehme, starke Bauchkrämpfe, teilweise kolikartig, durch vermehrte Darmbewegungen bedingt. Ursachen sind meistens Verklebungen, Einengungen, Narben, Gallensteine oder Hernien (etc.) und weniger oft Sexspielzeug. Kann aber durchaus passieren.
Fazit: Wenn's nicht klappt, mein Tipp, spätestens am nächsten Morgen ins Krankenhaus.
Oder als Prophylaxe für Plugs und Kugeln, einfach, wie bereits schon mehrfach erwähnt, an einer reißfesten Schnur fixieren, beziehungsweise kurz vor dem Orgasmus entfernen, eine Nummer größer verwenden und/oder Positionswechsel mit Buttplug vermeiden (begünstigt ne Wanderung nach oben).
Nur nicht darauf verzichten
Liebe Grüße