Es geht nicht darum die Autorität zu untergraben. Sichtweisen ändern sich, Regeln auch. Sie ändern sich aber nicht, wenn niemand etwas macht. Wenn ich daran denke, wie vor hundert Jahren gebadet wurde. Das ist heute undenkbar. Aber am Anfang stand die Provokation. Nicht alles was provoziert wurde ist dann direkt in Regeln geflossen, sondern der Prozeß ist weitaus differenzierter abgelaufen. Deshalb ist eine Provokation nicht per se schlecht.
Wenn Frauen mit einem Microstring ins Hallenbad wollen, sollen Sie das tun. Ich werde meinen Kindern nicht das Hinschauen verbieten. Entweder fragen sie, warum die Frau nicht gleich nackt läuft oder es ist ihnen einfach egal. Einen Schaden werden sie nicht davon tragen. Die sexuelle Provokation sehen doch nur die, die sie sehen wollen. Meine Kids sicher nicht. Und wenn sie in dem Alter sind, in dem sie es verstehen (meine Große kommt in das Alter), dann ist es auch ok, sich damit auseinander zu setzen. Ich sehe das einfach ganz locker.
Übrigens muss nicht jeder gegen alles provozieren. Das können die jungen Leute besser.
Die Grenzziehung was ok ist und was nicht, ist wie immer problematisch und interpretiert jeder anders. Ich bin auch der Meinung, dass man aus einem Hallenbad keinen SC machen sollte. Beim Microstring ist die Sache für mich eindeutig. Ob eine Trägerin ein so knappes Bekleidungsstück tragen möchte, dass es zwischen die Lippen rutscht, bezweifle ich (ok in Einzelfällen gibt es alles). Ich denke das wäre der Trägerin eher peinlich und würde zu Lachern führen. Genauso wie eine Badehose beim Sprung schon einmal herunterrutschen kann.
Wer hat übrigens von Spießigkeit geschrieben ? Sich an Regeln halten ist nicht spießig, sondern sie als unveränderlich vorzuschreiben. Vielleicht haben wir manchmal sogar zuwenig Regeln...
Viele Grüße
Jürgen